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Books_of_Tigerlily

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.08.2019

Realistischer Reihenauftakt

Die Ring-Chroniken - Begabt
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Allein der Klappentext lässt eine coole neue dystopische Idee erahnen oder? Ich fand das Setting der Rauringwüste mit der Wasserknappheit so erschreckend realistisch, dass ich es unbedingt lesen musste.

Wir ...

Allein der Klappentext lässt eine coole neue dystopische Idee erahnen oder? Ich fand das Setting der Rauringwüste mit der Wasserknappheit so erschreckend realistisch, dass ich es unbedingt lesen musste.

Wir begleiten Emony und ihre Freunde zum Ausbildungsantritt im Adoptenprogramm der Organisation WERT, die die Wasserversorgung reguliert.

Dort muss sie sich schwierigen Aufgaben stellen und über sich selbst herauswachsen, denn wenn sie die Ausbildung schafft, wird sie zukünftig genug Geld verdienen, um für sich und ihre Mutter genug Wasser bezahlen zu können. Dieses wird als Rohstoff immer knapper und für die Menschen im Rauring immer unbezahlbarer, während es im Regenring Wasser im Überfluss gibt. Während des Auswahlprogramms muss sich Emony nicht nur fiesen Trainern und Mitbewerbern stellen, sie hat zudem mit ihrer Gabe zu kämpfen -ihr Lügenfeuer wird durch das System bei WERT arg strapaziert, kann sie damit doch Lügen erkennen. Und Ehrlickeit und Integrität zählen nicht gerade zum System von WERT.

Dieser Part des Buches erinnerte mich stark an die unterschiedlichen Distrikte aus Tribute von Panem und Katniss‘ Zeit im Kapitol sowie an Tris‘ stramme Ausbildung in Die Bestimmung. Beides Bücher, die ich sehr gemocht und das Feeling, das sie in mir ausgelöst haben, umso mehr gefeiert habe. Obwohl mich auch hier dieselbe Faszination ergriffen hat und mich die Geschichte genauso gefesselt hat, so erschafft Erin Lenaris doch etwas ganz eigenes mit unglaublichem Flair.

Emony, Felix und Mila sind Charaktere, die mir direkt ans Herz gewachsen sind und mit denen ich richtig mitfiebern konnte. Und Kohen – Ladys, wenn ihr auf der Suche nach einem neuen Bookboyfriend sein, solltet ihr es einmal mit Kohen versuchen! Die zarte Romanze zwischen ihm und Emony fand ich sehr gelungen und ich habe auch hier die sprühenden Funken förmlich vor mir sehen können.

Der Ausbilder Tarmo ist ein herrlich fieser Antagonist, den man aus vollstem Herzen hassen kann. Ganz besonders fesseln konnte mich allerdings das Geheimnis, das WERT umgibt. Was steckt hinter deren System? Was ist mit dem Wasser und den Bohrungen? Was hat Kohen mit allem zu tun?

Genau diese Fragen haben mich förmlich am Buch kleben lassen. Ich leide momentan wirklich unter einer enormen Leseflaute und kann Bücher entweder nur sehr langsam beenden oder lese einfach irgendwie nicht weiter. Nicht so bei ‚Begabt‘, dieses Buch hat mich (ebenso wie das Gold der Krähen) super beschäftigt, sodass ich einfach immer direkt wissen musste, wie es weiter geht. Die Seiten fliegen förmlich nur so dahin und die Spannung steigert sich gegen Ende ins scheinbar unerträgliche. Der Showdown lässt wirklich nicht zu wünschen übrig, außer dass man ganz ganz schnell den zweiten Band in Händen halten möchte!

Ich habe nach diesem Ende das Gefühl, dass jetzt alles erst richtig losgeht und die Autorin noch so richtig viel in petto für uns hat!

Veröffentlicht am 24.08.2019

Origineller Auftakt

Beautiful Liars, Band 1: Verbotene Gefühle
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Das Buch spielt in einer realistischen und irgendwie bedrückenden Zukunftsversion von New York. Es gibt eigentlich nur noch einen nennenswerten Wolkenkratzer, bewohnt von den unterschiedlichsten sozialen ...

Das Buch spielt in einer realistischen und irgendwie bedrückenden Zukunftsversion von New York. Es gibt eigentlich nur noch einen nennenswerten Wolkenkratzer, bewohnt von den unterschiedlichsten sozialen Schichten. Dabei ist die Verteilung der Bewohner des Turms sinnbildlich für die Gesellschaftsordnung: die sozial Schwachen leben ganz unten quasi in der Gosse während die Superreichen in den höchsten Etagen ihren ausschweifenden Lebensstil voller Luxus frönen.

Das Buch ist dabei aus Sicht mehrerer Charaktere geschrieben, die Kapitel sind recht kurz – normalerweise sind zu viele Sichtweisen in Büchern nicht so mein Ding, hier aber passt es. Die Autorin vermag es, geschickt die verschiedenen Handlungsstränge aufzudröseln, sodass man ziemlich schnell mit den Protagonisten warm wird und sie lieb gewinnt. Dabei weiß man als Leser zu Beginn des Buches nie so recht, was die einzelnen Stränge miteinander zu tun haben. Durch die unterschiedlichen Perspektiven hat man ähnlich wie bei Gossip Girl das Gefühl, von jedem die intimsten Geheimnisse und Wünsche zu kennen. Ein cleverer Schachzug der Autorin, da man mitfiebert, ob und wann diese ans Licht kommen und ob sie im großen Ganzen des Buches überhaupt eine Rolle spielen. Der zeitliche Aufbau des Buches ist dabei wirklich genial und entfaltet erst am Ende seine ganze Wirkung – allein der Prolog sucht seinesgleichen und überzeugte mich vollends. Im Laufe des Buches versucht man anschließend, die einzelnen Puzzleteile der unterschiedlichen Sichtweisen zusammen zu setzen und herauszufinden, was genau passiert ist.

Nach und Nach werden die Handlungsfäden so miteinander verknüpft und laufen in einem fiesen Cliffhanger zusammen. Das großartige Finale hat mich atemlos zurück gelassen und mich vollends davon überzeugt, dass ich ganz schnell den zweiten Band lesen muss.

Für alle Fans von intelligent aufgebauten Romanen voller zwischenmenschlicher Geheimnisse und Intrigen ein Muss!

Veröffentlicht am 24.08.2019

Klasse!

Constellation - In ferne Welten
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Ich fand den ersten Teil wirklich überragend gut. Dementsprechend waren die Erwartungen hoch, war der erste Band doch so gestrickt, dass mich auch dessen fulminante Ende als Leser in irgendeiner Art gereicht ...

Ich fand den ersten Teil wirklich überragend gut. Dementsprechend waren die Erwartungen hoch, war der erste Band doch so gestrickt, dass mich auch dessen fulminante Ende als Leser in irgendeiner Art gereicht hätte, ich aber natürlich doch irgendwie mehr lesen wollte. Zumal die Geschichte um Noemi und Abel echt richtig viel hergegeben hat.

Auch der zweite Band ‚In ferne Welten‘ wird abwechselnd aus der Sicht von Abel und Noemi erzählt. Dadurch bekommt man einerseits guten Zugang zu den Charakteren, andererseits wird die Handlung schön vorangetrieben, da sich beide ja auf unterschiedlichen, sich bekriegenden Planeten befinden. Das hat es für mich sogar noch interessanter gemacht, da hierdurch auch beide Seiten dieses Konflikts beleuchtet werden.

Ein großer Pluspunkt dieses Buches ist nämlich, dass es differenzierter ist als man andere vergleichbare Bücher in dem Genre. Natürlich gibt es Antagonisten, die wirklich fies ausgestaltet sind. Aber die Hintergründe sind nicht flach aufgebaut, damit die dramatische Liebesgeschichte einen Rahmen hat, um sich zu entwickeln. Hier werden wirklich interessante Fragestellungen aufgeworfen. Wie wird sich das Verhältnis des Menschen zur künstlichen Intelligenz entwickeln, wie wird die Menschheit mit den immer knapper werdenden Ressourcen haushalten? Werden die Armen irgendwann abgehängt oder gibt es eine solidarische Umkehr vom Kapitalismus?

Mit vielen Zitaten konnte mich die Autorin wirklich richtig begeistern.

Im Gegensatz zum ersten Teil konnte mich allerdings die Storyline nicht ganz mitnehmen. Ich hatte das Gefühl, als würde hier ziemlich viel verwurstet werden, sodass kein dritter Teil mehr nötig ist und die Autorin trotzdem alle ihre Ideen auf Papier bannen kann. Im Prinzip eine gute Idee, konnte ich mich aber als Leser nicht wirklich auf einen Handlungsfaden konzentrieren, da es ziemlich viele Baustellen gab. Es gab zum einen die Problematik des Konflikts Erde – Genesis, dann Abels Verhältnis zu seinem Schöpfer, Noemis Mission, Noemi und Abel, eine neue unerwartete Entwicklung, neue Probleme mit Mechs, die Spinnweben-Krankheit… dies alles wurde zwar am Ende zu einer Konklusion zusammengeführt, aber dann irgendwie doch nicht. Es gab für mich kein fulminantes Spektakel, keinen Wow-Effekt was die Auflösung angeht.

Ich kann euch noch nicht einmal sagen, ob es nur an meinen hohen Erwartungen gelegen hat, denn das Buch ist immer noch top! Spannend, gefühlvoll und vor allem durchdacht und zum Nachdenken anregend. Leider konnte es mich nicht mehr ganz so vom Hocker reißen, wie es noch der erste Teil geschafft hat.

Dennoch eine Reihe, die ich jedem ans Herz legen möchte, der eine Geschichte voller Tiefe, Gefühl und trotzdem Action lesen möchte.

Veröffentlicht am 24.08.2019

Starker Auftakt

Die Legende der vier Königreiche - Ungekrönt
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Wie der Klappentext verrät, nimmt das Buch direkt von Seite eins Fahrt auf und ist sicher nichts für schwache Mägen – oder für die ganz jungen Leser! Prinzessin Emelina lebt bereits im ersten Kapitel ihre ...

Wie der Klappentext verrät, nimmt das Buch direkt von Seite eins Fahrt auf und ist sicher nichts für schwache Mägen – oder für die ganz jungen Leser! Prinzessin Emelina lebt bereits im ersten Kapitel ihre Rachegelüste voll aus, um ihren perfiden Plan auf den Weg zu bringen, das Königreich Lera in den Untergang zu stürzen.

Dabei ist Emelina eine starke Protagonistin, allerdings sehr grausam, gefühlskalt und brutal…jede Seite trieft nur so von ihrer Abscheu gegenüber dem fremden Königshaus von Lera. Die Autorin versteht es allerdings, auch Momente voller Unsicherheit und Verletzlichkeit aufblitzen zu lassen, sodass ich als Leser nie in eine Abneigung gegenüber Em verfallen bin.

Ihr gegenüber steht Prinz Casimir, genannt Cas, ein einfühlsamer Mann, der sich selbst den Wünschen seiner Eltern, den Herrschern von Lera, unterordnet.

Als die beiden aufeinandertreffen, kommt es zum Clash der Kulturen. Beide beginnen durch das jeweilige Gegenüber immer mehr, an eigenen Überzeugungen zu zweifeln, Pläne in Frage zu stellen, einen eigenen Standpunkt zu entwickeln und zu vertreten. Hierbei gibt nicht nur Schwarz oder Weiß – die Autorin beleuchtet geschickt beide Seiten des Konflikts, sodass man als Leser sich nicht einer Partei eindeutig zugehörig fühlt. Diese Entwicklung fand ich sehr gelungen – durch die Erweiterung des eigenen Horizonts weicht Emelinas Durst nach Rache und macht zarten Gefühlen für Cas Platz.

Nach diesen leisen Zwischentönen nimmt die Spannung wieder zu – eine unterwartete Wendung zwingt Em zum Handeln. Die Ereignisse überschlagen sich, erneut müssen die Protagonisten ausloten, wo sie stehen.

Als Em schließlich eines ihrer Ziele erreicht, muss sie erkennen, dass das vielleicht gar keine so gute Idee war – als auch dem Leser ein leichter Schauer über den Rücken läuft ob der neuen Entwicklungen, endet das Buch abrupt… und lässt einen mit einem mulmigen Gefühl in der Magengrube zurück.

Veröffentlicht am 24.08.2019

Äußerst gelungen

Die fünf Gaben (Valenias Töchter 1)
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Das Buch ist mir ausnahmsweise mal nicht bereits im englischen als Must Read ins Auge gesprungen, vielmehr hat mich hier zunächst das wundervolle deutsche Cover gereizt – typisch Carlsen Verlag, ist dieses ...

Das Buch ist mir ausnahmsweise mal nicht bereits im englischen als Must Read ins Auge gesprungen, vielmehr hat mich hier zunächst das wundervolle deutsche Cover gereizt – typisch Carlsen Verlag, ist dieses unglaublich gut gelungen und einfach wunderschön!
Zunächst dachte ich aufgrund des Klappentexts, dass es sich um eine typische Teenie-Romeo und Julia-Story handeln würde, gemixt mit ein bisschen Fantasy.

Ich wurde allerdings eines besseren belehrt, ist diese Geschichte doch vollkommen anders, als zu Beginn vermutet. Bei ‚Die fünf Gaben‘ handelt es sich um eine durchweg fein ausgeklügelte, tiefsinnige Geschichte voller starker weiblicher Charaktere. Die Autorin hat im Buch mehrere Storyebenen geschickt miteinander zu einem großen Ganzen verwoben und heraus gekommen ist ein für mich einzigartiger Mix, der ebenso gut eine tatsächliche Sage oder Legende sein könnte!

Die Länder Valenia und Maevana stehen für mich für ein alternatives Frankreich und England; durch die Namensführungen und Beschreibungen hat man als Leser so das gefühl, etwas unterschwellig vertrautes und dennoch mystisch neues zu erfahren. Mir hat dieser Aspekt des Buches unglaublich gut gefallen.

Weiter mochte ich die Idee der fünf Gaben und dem Haus Magnalia, in dem die Berufenen ausgebildet werden um anschließend einem Gönner zu unterstehen. Endlich mal eine Akademie, in der natürliche Fähigkeiten gelehrt und ausgebildet werden und eben mal keine Magie und Zauberkünste! Dass Brienna es hier schwer hat, sich unter den fünf Gaben zu orientieren und eben keinen geradlinigen Weg einschlägt, sondern auch auf Hindernisse und Rückschläge im Leben trifft, fand ich erfrischend – zu oft ist doch die Heldin auserwählt, perfekt und strahlend rettet sie die Welt. Hier konnte mich die Autorin mit dem steinigen Weg für Brienna überraschen.

Ganz ohne Glanz und Glorie geht es dann allerdings doch nicht, denn auch in Brienna schlummert mehr, als man zunächst vermuten kann. Doch ist sie eher ein Puzzleteil im Getriebe der Revolution.

Die bereits im Klappentext angedeutete Lovestory war ganz nach meinem Geschmack. Relativ unkitschig und nicht zuviel Raum einnehmend, war sie ein angenehmer Nebenstrang der Erzählung. Sie hat sich angenehm langsam und zart entwickelt und sich auch nicht zu sehr in den Mittelpunkt gedrängt, sodass ich Szenen mit Brienna und Cartier regelrecht entgegen gefiebert habe!

Was für die Liebesgeschichte gilt, traf auch insgesamt auf das Buch zu! Es war leicht, fließend, mystisch, fesselnd – aber eher ruhig, sodass sich die Wirkung voll entfalten konnte. Ich habe lange nicht mehr solch ein Buch gelesen, das diese Art von Stimmung beim Lesen in mir auslösen konnte! Wer ein wahrhaft mystisches Buch sucht (wie etwa die Raven Boys Reihe von Maggie Stiefvater) der sollte unbedingt zu diesem Buch greifen! Endlich mal kein Gehetze von Handlung zu Handlung, keine hohlen Dialoge, kein ausgeklügeltes Worldbuilding. Hier stimmte vom Aufbau her für mich einfach alles und ich hoffe, dass demnächst mehr solcher Bücher den Markt für sich erobern werden.

Rein vom Handlungsstrang dachte ich nach dem Lesen, dass ‚Die fünf Gaben‘ ein Einzelband ist. Vielleicht hatte ich auch deshalb das Gefühl, ein in sich wirklich rundes Buch gelesen zu haben, da es für mich offensichtlich nicht nur ein reiner Opener zu einer Trilogie ist! Wie „Valenias Töchter 1“ bereits vermuten lässt, wird es auch hier eine Fortsetzung geben. Im englischen trägt Band 2 den Titel „The Queen`s Resistance“ und soll im März 2019 erscheinen. Ich hoffe wirklich, dass der Carlsen Verlag auch den zweiten Teil im deutschen veröffentlichen wird.

Bis dahin bekommt „Die fünf Gaben“ von mir eine ganz klare Leseempfehlung, für mich jetzt schon eins der besten Bücher 2018.