ACHTUNG: Die Rezension enthält Spoiler für Band eins der Reihe und über die Auflösung des Cliffhangers am Ende des ersten Bandes!!!!
Flying High von Bianca Iosivoni ist die Fortsetzung zu Falling Fast und das Ende der Dilogie. Vorweg sei gesagt, dass mir Band eins sehr gut gefallen und 5 Sterne gekriegt hat.
MEINUNG:
Mich hat selten ein Buch so mitgenommen und ich musste auch unfassbar viel weinen.
Ich wollte, dass unsere Protagonisten einfach ein Happyend kriegen und alles wieder gut wird, aber genau das wäre kein glaubwürdiges Ende geworden.
Meine Ängste darüber, dass die wichtigen Themen zu kurz kommen könnten, waren komplett unbegründet, da Hailees ungesunder Seelenzustand und auch ihr Kampf damit bis zur letzten Seite thematisiert werden.
New Adult wir häufig mit Unterhaltungsliteratur gleichgesetzt, aber dieses Buch ist weder dies noch ein Buch für zwischendurch.
Hailee und Chase befinden sich in einem Tiefpunkt in ihrem Leben und beide müssen kämpfen, damit es ihnen besser gehen kann. Es wird nicht suggeriert, dass plötzlich, wie durch ein Wunder, alles perfekt werden kann, dass die Liebe alle Probleme löst. Wir treffen hier auf Figuren, die es genauso im echten Leben geben könnte und die genauso unvollkommen sind wie ich oder Du.
Die Geschichte zeigt einem, dass man nicht allein ist, egal ob man andere enttäuscht, sich gerade selbst nicht erkennt oder einfach alles infrage stellt. Sie zeigt einem, dass es manchmal nötig ist, an sich selbst zu denken und es möglich ist alles umzukrempeln und ein Neuanfang zu wagen.
Sprache/Stil: Biancas Schreibstil ist sehr flüssig und einfach zu lesen und man kommt schnell in die Geschichte rein. Die gewählten Erzählperspektiven und auch der Stil führen zu einer unfassbaren Nähe der Figuren. Hailees und Chase Gedanken sind häufig ungeordnet und sprunghaft und die Sprache spiegelt das wieder, so wirkt es manchmal ungewöhnlich, wenn sich einige Sätze mal wiederholen und wirklich einfache Wörter benutzt werde, aber genau so sind nun mal Gedanken. Diese Tatsache hat dazu geführt, dass ich mich unfassbar gut in die Figuren hineinversetzend konnte und ihre Sorgen und Ängste wie meine eigenen wahrgenommen habe.
Setting: Im ersten Teil habe ich mich mit Hailee zusammen in Fairwood verliebt. In diesem Band habe ich die Stadt teilweise vermisst, auch wenn sie noch immer eine zentrale Rolle spielt, sind wir nicht immer vor Ort und wenn doch , sind die Beschreibungen der Umgebung nicht so detailiert wie im ersten Teil. Mich hat es zwar etwas gestört, aber letztlich hatte das einen Grund. Im ersten Band wird häufig nur das sichtbare beschrieben und in Flying High wir der Fokus vom Äußeren auf die Innenwelt der Protagonisten gerichtet. So habe ich Hailee viel besser verstehen können und sie war mir viel sympathischer.
Fazit:
Ich liebe diese Fortsetzung.
Band eins war für mich ein Wohlfühlbuch, (außer die Enthüllung zum Schluss), aber dieses Ende macht es zu einer Geschichte, die ich wahrscheinlich niemals vergessen werde. Die Geschichte von Hailee und Chase ist realistisch für mich und gibt mir das Gefühl, dass jeder seine Probleme hat und nie alles Vollkommen sein kann, aber man trotzdem sein bestes geben sollte und für ein Stück Glück weitermachen sollte.