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Veröffentlicht am 17.01.2020

Klein, aber fein!

1 Nudel – 50 Saucen
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Bei Nudeln kann man nicht allzu viel falsch machen – denkt man. Wer jedoch in der Kantine ein Nudelgericht konsumiert hat, wurde diesbezüglich eines Besseren belehrt: Da bekommt man entweder einem Patzen ...

Bei Nudeln kann man nicht allzu viel falsch machen – denkt man. Wer jedoch in der Kantine ein Nudelgericht konsumiert hat, wurde diesbezüglich eines Besseren belehrt: Da bekommt man entweder einem Patzen klebriger, hoffnungslos zusammengepappter Nudeln auf den Teller geklatscht. Wenn man da an ein Nudelgericht beim Italiener um die Ecke denkt: hier kann das Rezept noch so einfach sein, aber geschmacklich liegen hier Welten, kaum zu glauben, dass es sich dabei um ein und dasselbe Gericht handelt!
Genau hier setzt dieses kleine, aber feine Kochbuch an: auf den ersten Seiten, oder besser auf dem verstärkten Umschlag ist kurz umrissen, wie man die „perfekte“ Pasta zubereitet, an sich ist dies wirklich keine Kunst, man muss nur einige Kleinigkeiten berücksichtigen, dann gelingen diese auch „al dente“! Daneben findet man auch eine Seite mit den unverzichtbaren Utensilien, wenn man öfters mal Nudeln zubereiten will: ein großer Topf, der genügend Flüssigkeit fasst, ein Sieb, und, wer die Pasta am Schluss gerne mit Parmesan o.ä. veredeln möchte unerlässlich: eine Käsereibe für frisch geriebenen Parmesan.
Das Buch selbst ist in drei Unterkapiteln gegliedert „Ruckzuck gezaubert“, „Schnell gekocht“ und gemütlich geschmort“. Im ersten Teil sind tatsächlich nur „Blitzrezepte“ aufgeführt, die man im Handumdrehen zubereiten kann, hier ist die maximale Kochzeit 15-20 min, wobei die Kochzeit der Nudeln meist den Löwenanteil der Zeit in Anspruch nehmen. „Schnell“ bedeutet hier jedoch bei weitem nicht „lieblos zusammengepanscht“, man findet hier einige sehr schmackhafte Varianten, „Aglio e Olio“ ist schon seit langem einer meiner persönlichen Favoriten, viel Knoblauch mit Olivenöl und viel Petersilie, dem Ganzen verleiht Chili noch eine schöne Schärfe, simpler geht es eigentlich nicht und trotzdem, oder vielleicht sogar gerade deswegen, ein purer Genuss! Aber selbst in diesem Kapitel findet man Rezepte, wie etwa „Lachs in Mohn-Vanille-Butter“, die selbst dann etwas hermachen, wenn überraschend Gäste „einfallen“ – wunderbar einfach, aber mit dem gewissen Etwas!
Im zweiten Abschnitt findet man unter „Schnell gekocht“ Rezeptideen, die zwischen 25 und 30 Minuten in Anspruch nehmen, hier findet man einige „Exoten“ wie etwa „Misosauce mit Ingwer-Huhn“ oder auch eine „Fruchtige Erdnusssauce“. Puristen seien hier die kindertaugliche „Allround-Tomatensauce“ und die „Tomatenrahmsauce mit Nüssen“ ans Herz gelegt!
Das Finale bestreitet das Kapitel „Gemütlich geschmort“, hier findet man Rezepte, für die man mehr Zeit benötigt, denn all diese Speisen müssen erst einige Zeit vor sich hinköcheln, um ihren wahren Geschmack zu entfalten, wer einmal eine Spaghetti Bolognese zu schnell auf den Tisch gestellt hat, weiß, wovon ich spreche!
Alles in allem lässt sich sagen, dass dieses Kochbuch durchaus familientauglich ist, nur leider war es bei uns zuhause so, dass jeder sein individuelles Lieblingsgericht fand, ihm jedoch das Lieblingsrezept eines anderen aber weniger zusagte, weil dieses z.B. die ihm verhassten Pilze enthielt oder ähnliches. Das ist jedoch nicht unbedingt als Kritik am Kochbuch zu verstehen, sondern zeigt einfach nur, wie variantenreich hier gekocht wird, sodass für jeden Geschmack etwas dabei ist!
Was mir besonders positiv aufgefallen ist, sind die durchwegs „normalen“ und leicht erhältlichen Zutaten – mal von den wenigen wirklich exotischen Gerichten abgesehen, die z.B. auf Misopaste zurückgreifen, aber für besagte Rezepte sind diese Ingredienzien eben für den typischen Geschmack des Gerichtes unerlässlich! Daher bekommt dieses Kochbuch von mir die volle Punkteanzahl, denn es ist ein wirklicher Glücksgriff!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.08.2019

Sehr fesselnd!

Jagd auf die Bestie (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 10)
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Inhalt & Handlung:
Er ist hochintelligent, perfide und unglaublich wandelbar: Lucien Folter, ein Serienkiller der schlimmsten Sorte, der aus der Sicherheitsverwahrung in LA aus gebrochen ist. Robert Hunter, ...


Inhalt & Handlung:
Er ist hochintelligent, perfide und unglaublich wandelbar: Lucien Folter, ein Serienkiller der schlimmsten Sorte, der aus der Sicherheitsverwahrung in LA aus gebrochen ist. Robert Hunter, der Leiter der Ultra Violent-Einheit des LAPD weiß, wovon er spricht, wenn er Folter als das personifizierte Böse bezeichnet, kennt er Folter bereits seit frühester Jugend und war damals sogar eine Zeitlang mit ihm befreundet gewesen. Nun jedoch pflastern Leichen Folters Weg. Er hat sich aber in den Kopf gesetzt, mit Hunter ein Spiel zu spielen: ein Spiel auf Leben und Tod! Wird es Hunter gelingen, Luciens brutales Treiben ein Ende zu setzen?

Schreibstil:
An Chris Carters Art, die Dinge akribisch genau zu beschreiben, erkennt man, dass er selbst vom Fach ist, war er doch nach seinem Studium der forensischen Psychologie jahrelang Berater der Staatsanwaltschaft! Dieser Aspekt ist in vielen Details des Buches zu erkennen, sie verleiht dem Fall besondere Authentizität. Darüber hinaus ist dieser Thriller perfekt durchdacht, sodass sich der Spannungsbogen über das gesamte Werk spannt. Die Geschichte selbst wird aus mehreren Perspektiven erzählt, einerseits aus der Sicht Hunters, dann wieder aus jener Folters, diese Vorgehensweise bietet dem Leser zusätzliche Hintergrundinformationen zu deren Handlungen.

Charaktere:
Hunter und Folter ähneln sich in gewisser Weise: beide sind überdurchschnittlich intelligent, haben dadurch die Fähigkeit, die komplexesten Zusammenhänge mit Leichtigkeit zu erfassen. Trotzdem können die beiden nicht unterschiedlicher sein: Während Folter seine Intelligenz dafür verwendet, die Abgründe des menschlichen Seins zu erforschen und diese selbst zu leben, versucht Hunter sein profundes Wissen in Kriminalistik in konstruktive Bahnen zu lenken und zur Verbrechensbekämpfung einzusetzen. Während Folter die Fähigkeit fehlt, in irgendeiner Form Reue zu empfinden oder Empathie für seine Opfer zu empfinden, zerbricht Hunter jedes Mal beinahe an Selbstvorwürfen, wenn es ihm nicht rechtzeitig gelingt, ein Opfer vor seinem Peiniger zu retten.

Cover:
Dieses Cover fügt sich gut in die Reihe der bisherigen Bücher von Chris Carter ein, man erkennt auf den ersten Blick, dass man hier ein Buch dieses Autors in Händen hält: Sowohl Titel als auch Autorenname heben sich – auch farblich- stark vom verblassenden Hintergrund ab.

Autor:
Chris Carter wurde als Sohn italienischer Einwanderer in Brasilia geboren, nach seinem Schulabschluss nimmt er das Studium der forensischen Psychologie in Michigan auf, um danach als Kriminalpsychologe die Staatsanwaltschaft zu unterstützen. Aus dieser Zeits chöpfte er einen Großteil seiner Inspiration für seine späteren Werke als Autor. Nach seiner Tätigkeit als Kriminalpsychologe widmete er sich seiner Gitarristenkarriere, die ihn nach London verschlug. Hier begann er auch zu schreiben, und lebt dort auch heute noch als Vollzeit –Autor.

Sprecher:
Uve Teschner studierte in Potsdam Musik mit Schwerpunkt Gitarre und Gesang, zusätzlich arbeitet er seit über einem Jahrzehnt als freiberuflicher Sprecher und hat sich vor allem mit seinen Lesungen von Thrillern und Krimis einen Namen gemacht.

Meinung:
Ein äußerst packender und spannender Thriller, der einen bereits nach wenigen Augenblicken zu fesseln vermag und der es sogar schafft, die Spannung am Ende bis zum nahezu Unerträglichen zu steigern! In seiner detaillierten Beschreibung der auf brutalste Weise zugerichteten Opfer geht der Autor nicht gerade zimperlich vor, mag sein, dass diese für sensible Gemüter weniger geeignet ist! Besonders gut hat mir die Darbietung des Sprechers Uve Teschner gefallen, der jedem Charakter eine unverwechselbare Stimme verlieh! Die einzelnen Figuren sind sehr gut herausgearbeitet, besonders gelungen die fast schon diabolische Ausstrahlung des Lucien Folters, die durch die Beschreibung der kleinen Szene, in welcher er eine seelische Verbundenheit zu einem alten Mann erkennt, welcher um die Gunst seiner ignoranten jugendlichen Enkel kämpft, auch eine zusätzliche menschliche Facette bekommt.

Persönliche Kritikpunkte:
Im Nachwort des Autors erfährt man, dass es sich bei „Jagd auf die Bestie“ um en Fortsetzungsband von „Die Stille Bestie“ handelt, ich finde diese Anmerkung etwas ungeschickt platziert! Ein Hinweis darauf im Klappentext oder als Vorwort wäre effizienter gewesen! Viele Anmerkungen im Buch würden wahrscheinlich mehr Sinn ergeben, wenn man die Bücher in der richtigen Reihenfolge liest!

Fazit:
Ein ungemein spannender Thriller, der auch vor detailreicher Darstellungsweise äußerst übel zugerichteten Mordopfer nicht zurückschreckt! Sicherlich nichts für zartbesaitete Gemüter!

Veröffentlicht am 17.01.2019

humorvoll, positiv und kurzweilig

Ich will es doch auch!
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Charlotte, eine "unbemannte" Enddreissigerin, hat es auf den ersten Blick geschafft: Als angesehene Kardiologin in einer namhaften Klinik ist sie Teil der "Society". Um ihr Glück noch perfekt zu machen, ...

Charlotte, eine "unbemannte" Enddreissigerin, hat es auf den ersten Blick geschafft: Als angesehene Kardiologin in einer namhaften Klinik ist sie Teil der "Society". Um ihr Glück noch perfekt zu machen, ist sie auf der Suche nach einem passenden Lebenspartner, diesbezügliche Ratschläge ihrer Eltern und ihres sonstigen Umfeldes sind dabei nur bedingt nützlich. Da trifft sie auf Uwe, den unkonventionellen Klemptner, der mit den markigen Sprüchen auf seinem T-shirt und seinem zum Teil prolligen Gehabe anfänglich doch recht niveaulos wirkt. Nachdem er ihr aber mehrmals in nahezu ritterlichen Weise in unangenehmen Situationen beisteht, beginnt sie ihr Bild von ihm zu überdenken, und verliebt sich in ihn. Sehr zum Missfallen ihrer näheren Umgebung, die ein "Downdating" einer so angesehenen Ärztin nicht akzeptieren will, und die alles daran setzt, diese aufkeimende Beziehung zu zerstören. Soweit zum Inhalt. Anfangs störte mich ein bisschen die Schwar-Weiss-Malerei der Charaktere. Charlotte wird als neurotische, unter massiven Zwängen leidende konservative Ärtzin hingestellt. Die Figur des Klemptners Uwe, als machohafter Proll. doch mit zunehmender Dauer gewinnt man diese beiden Charaktere mit all ihren Macken und Kanten lieb, Charlotte tapst ein wenig unbeholfen von einer Katastrophe in die nächste. Und es zeigt sich immer mehr dass Uwe unter seiner rauen Schale das Herz am rechten Fleck hat und nicht er es ist, der mit seinem Benehmen aus dem Rahmen fällt, sondern dass sich eher jene Angehörigen der "besseren" Gesellschaft alles andere als feinfühlig benehmen. Durch ihre humorvolle und doch einfühlsame Art, den Leser durch das Geschehen zu führen, macht Ellen Berg ihren Roman zu einem kurzweiligen Werk, selten habe ich einen Roman dieser Länge in so kurzer Zeit "verschlungen". Die Autorin gibt Einblicke in die oft skrupellosen Machenschaften innerhalb der "besseren" Gesellschaft. Teilweise schafft sie es jedoch im Leser, Gefühle der Rührung zu wecken, ohne dabei kitschig zu sein. Fazit: Ein sehr empfehlenswertes Buch, das es einerseits schafft den Leser gut zu unterhalten, ihn andererseits durch seine positive Erzählweise auch ein wenig zum Denken anregt!

Veröffentlicht am 16.01.2019

Grandioses Kinderbuch für Groß und Klein

Bitte nicht öffnen 1: Bissig!
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Was bei diesem Buch zuallererst ins Auge sticht, ist die originelle Covergestaltung: Es sieht wie ein Paket aus, im Bucheinband ist jedoch ein Loch ausgestanzt, aus dem einem ein riesiges Auge entgegenguckt. ...

Was bei diesem Buch zuallererst ins Auge sticht, ist die originelle Covergestaltung: Es sieht wie ein Paket aus, im Bucheinband ist jedoch ein Loch ausgestanzt, aus dem einem ein riesiges Auge entgegenguckt. Schlägt man das Buch auf, erscheint ein Yeti in Plüschform – wirklich entzückend gemacht!

Im kleinen, langweiligen Städtchen Boring bekommt der Junge Nemo eines Tages ein seltsames Paket zugestellt, adressiert „An Niemand! Wo der Pfeffer wächst, am Arsch der Welt“. Der erste Gedanke, das Paket wieder bei der Post zu retournieren, wird jedoch sehr bald verworfen, als Nemo und sein bester Freund Fred darin Bewegungen registrieren. Als sie das Paket öffnen, ist die anfängliche Enttäuschung groß, als es nur einen Yeti aus Plüsch enthält. Zeitgleich kommt es im ganzen Ort plötzlich zu einem Wintereinbruch, und das mitten im Sommer! Als dann auch noch der kleine Yeti zum Leben erwacht und zu allem Überfluss auch noch ständig zu wachsen scheint, ist guter Rat teuer, denn wie versteckt man einen Yeti in der Größe eines Erwachsenen vor seiner Umgebung? Gibt es einen Zusammenhang zwischen ihm und den unnatürlichen Wetterkapriolen?

Endlich einmal ein wirklich tolles Kinderbuch, bei dem alles richtig gemacht wird! Die Geschichte ist kindgerecht gemacht, ist spannend und zugleich unglaublich lustig geschrieben. Die beiden Freunde Nemo und Fred und auch ihre Freundin Oda haben das Herz am rechten Fleck, jeder von ihnen hat nebenbei auch noch mit den typischen Problemen Heranwachsender zu kämpfen, was sie sehr sympathisch macht. Auch der anfangs noch kleine aber doch recht rasch wachsende Yeti besticht durch seine entzückende und unbeholfene Art und seinen lustigen Ansagen in holprigem Deutsch. Das Ganze wird zusätzlich mit Bildern toll umgesetzt, hier zeigt der Illustrator Fréderic Bertrand sehr viel Liebe zum Detail.

Einzig das Ende des Buches fand ich persönlich ein wenig unbefriedigend, aber in Anbetracht der Tatsache, dass es sich hier um den ersten Band einer –hoffentlich! – ganzen Reihe von Büchern handelt, nehme ich an, dass nicht gleich im ersten Band „das ganze Pulver verschossen wird“ und die Autorin Charlotte Habersack die Spannung über dieses Buch hinaus aufrecht erhalten will, eine durchaus legitime Art, die kleinen (und nicht nur diese!) Leser auch für weitere Bände zu „ködern“…

Veröffentlicht am 15.01.2019

Bezaubernd!

Plötzlich verwandelt 1. Auf den ersten Blick verzaubert
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Inhalt:
Ophelias Tanten und ihre Zwillingsschwester können sich in ein Tier oder eine Person verwandeln, Ophelia war von dieser Gabe bisher allerdings verschont geblieben. Bis zu jenem Tag, als ihr plötzlich ...

Inhalt:
Ophelias Tanten und ihre Zwillingsschwester können sich in ein Tier oder eine Person verwandeln, Ophelia war von dieser Gabe bisher allerdings verschont geblieben. Bis zu jenem Tag, als ihr plötzlich aus heiterem Himmel der gleiche Bart wie ihrem Turnlehrer zu wachsen beginnt.. Als ob es im Leben einer ganz normalen 15 Jährigen nicht so schon genug Probleme gäbe, muss sie ab diesem Zeitpunkt immer wieder mit ungewollten Teil-Spontanverwandlungen rechnen, was ihr Teenager-Leben nicht unbedingt erleichtert.

Handlung:
Die 15 jährige Ophelia, die schwer in ihren Schulfreund und Theaterpartner Adrian verliebt ist, möchte diesem eine Einladung zu ihrer Geburtstagsparty zukommen lassen, ihre Versuche scheitern meist daran, dass sie im letzten Moment der Mut dazu verlässt. Dazu kommt, dass sie plötzlich beginnt, sich in andere Leute zu verwandeln, wenn sie emotional aufgewühlt ist. Diese Verwandlungsgabe haben in ihrer Familie sämtliche Zwillings- bzw,. Drillinge mit Ausnahme der jeweils Letztgeborenen. Wieso kann sich Ophelia verwandeln, obwohl sie nach ihrer Zwillingsschwester Lora geboren wurde?

Schreibstil:
Sonja Kaiblinger schreibt flüssig und durchaus kindgerecht und schafft es schon nach wenigen Seiten eine so tolle Atmosphäre aufzubauen, dass man direkt in die Geschichte „hineinfällt“, weil ihre Erzählungweise wie immer sehr fesselt.

Charaktere:
Hauptcharakter Ophelia mit ihrem Hang von einem Fettnäpfchen ins andere zu treten, hat man sofort ins Herz geschlossen. Mit ihren für Teenager typischen Selbstzweifeln wirkt sie sehr sympathisch und authentisch. Aber auch die Nebencharaktere werden von der Autorin mit der Liebe zum Detail sehr vielschichtig herausgearbeitet, haben ihre Ecken und Kanten, und selbst der sonst so perfekte Cliff, weist insgeheim Makel auf, die er mit seiner netten und umgänglichen Art nicht nur wettmacht, sodass er damit beim Leser so sehr punktet, dass man letztendlich auf ein Happy End zwischen ihm und Ophelia hofft. Auch der Charakter seiner Freundin Amalia, die anfangs noch als ziemliche Zicke in Erscheinung tritt, durchläuft im Zuge der Geschichte eine ziemliche Wandlung, auch sie wirkt immer sympathischer, je mehr man über sie erfährt. Das scheint überhaupt die Hauptaussage in diesem Buch zu sein: niemanden von vornherein abzustempeln, sondern ihn erst genauer kennenzulernen, bevor man sich ein Urteil über ihn erlaubt; denn vieles ist für einen Außenstehenden oft nicht so einfach erkennbar!

Cover:
Ein sehr witzig und lebhaft gestaltetes Cover, das im Grunde die gesamte Geschichte erzählt - zu dieser Erkenntnis kommt man allerdings erst, wenn man das Buch bereits gelesen hat. Wenn man den Papiereinband herunternimmt, entdeckt man ein lustiges Detail am Rande, da der Hardcovereinband zusätzlich bedruckt ist: Auf beiden Einbänden ist Ophelia zu finden, jedoch jedesmal mit einem anderen jungen Mann an ihrer Seite! Auf dem inneren Einband handelt es sich offenbar um ihren „offiziellen“ Schwarm Adrian, während auf dem äußeren Einband Cliff zu sehen ist - was in gewisser Weise die gesamte Geschichte widerspiegelt, ein sehr toller Einfall!

Autorin:
Sonja Kaiblinger wurde in Krems in Österreich geboren. Nach ihrem Wirtschaftsstudium und diversen Jobs begann sie mit dem Schreiben von Geschichten für Kinder und Jugendliche. Heute lebt sie mit ihrem Freund in Wien und Traismauer.

Illustrationen:
Die kleinen Bilder zwischen den einzelnen Kapiteln sind sehr gelungen und geben kleine Hinweise darauf, wie sich die Geschichte entwickeln wird.

Meinung:
Dieses Buch ist wieder einmal ein Gustostückerl aus der mittlerweile doch recht großen Anzahl an Bücher von Sonja Kaiblinger. Trotzdem muss möchte ich an dieser Stelle anmerken, dass ich bei diesem Buch länger gebraucht hatte, in die Geschichte „hineinzufinden“, als dies bei den anderen Kaiblinger-Büchern der Fall war. Woran das genau lag, ist mir aber nicht bewusst!

Persönliche Kritikpunkte:
Wirklich Negatives konnte ich bei diesem Buch beim besten Willen nicht entdecken, für mich eines der besten Bücher für junge Leser im heurigen Jahr!!!

Fazit:
Ein tolles Jugendbuch, das alles beinhaltet, was man sich wünschen kann: eine kleine Liebesgeschichte, typische Teenagerprobleme und witzige Wendungen, und viel, viel Humor! Eine echte Leseempfehlung!