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Veröffentlicht am 01.09.2019

Leider kein Überflieger

Flying High
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Nach dem fiesen Cliffhanger am Ende von Falling Fast von Bianca Iosivoni konnte ich es natürlich kaum erwarten nun endlich Flying High zu lesen. An dieser Stelle noch einmal ein großes Dankeschön an das ...

Nach dem fiesen Cliffhanger am Ende von Falling Fast von Bianca Iosivoni konnte ich es natürlich kaum erwarten nun endlich Flying High zu lesen. An dieser Stelle noch einmal ein großes Dankeschön an das LYX-Team, das mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat!

[Rezension kann Spoiler zum ersten Band enthalten]

Ein optisches Schmuckstück



Das Cover von Flying High ist genauso schön wie das von Falling Fast und damit ein weiteres Highlight im Bücherregal. Leider aber eher ein optisches… Zwar bin ich ein totaler Cover-Käufer, aber natürlich muss der Inhalt auch stimmen. Und hier kommen wir zum Problem des Ganzen:

Das Buch gibt inhaltlich kaum etwas her.

Ehrlich gesagt habe ich mich bereits nach Lesen des ersten Bandes gefragt, was jetzt wohl noch kommen mag, um ein ganzes Buch zu füllen. Allerdings gab es die Storyline um Chase‘ berufliche Entwicklung sowie seines Bruder und dessen Probleme, das war definitiv ausbaufähig, dann Hailees weiterer Weg – ok, das sollte doch machbar sein. Ich war also guter Dinge.

Eine kurze Inhaltsangabe:

Hailee stirbt nicht (das sollte ja keine Überraschung sein) und es geht um ihre Trauerbewältigung. Ab und zu kommt Chase vor. Das war es im Großen und Ganzen.

Und mir damit zu wenig, zumal mir persönlich die Trauerbewältigung inklusive Themen wie Therapie und Antidepressiva zu oberflächlich behandelt wurden. Zwar wurde angesprochen, dass sie regelmäßig zur Therapie geht, aber leider erfahren wir kaum etwas davon. Kein Einzelgespräch mit ihrer Therapeutin wird wiedergegeben, stattdessen drehen sich Hailees Gedanken immer wieder im Kreis, sie wirkt sehr selbstmitleidig. In Falling Fast mochte ich Hailee, in Flying High empfinde ich sie als sehr nervig und unsympathisch.

Chase‘ Geschichte wird viel zu schnell abgehandelt und Josh, dessen Abwesenheit in Falling Fast ständig Thema war, kommt ebenfalls viel zu kurz. Hier hätte man so viel daraus machen können.
Die Frage aller Fragen:

Woraus bestehen denn nun die 400 Seiten? Aus vielen Wiederholungen.

Ich habe nach kurzer Unterbrechung nach den ersten 60 Seiten den Rest an einem Nachmittag gelesen, allerdings hatte ich Urlaub und einfach Zeit, es lag leider nicht daran, dass es spannend gewesen wäre.
Fazit zu Flying High

Ich war zuerst sehr unentschlossen, was ich von Flying High halten soll. Nach einiger Bedenkzeit bestätigt sich jedoch leider mein negativer erster Eindruck. Das Buch ist durchgängig recht deprimierend, die Beziehung zwischen Chase und Hailee ist mir hier ziemlich unverständlich und nicht nachvollziehbar. Den Inhalt von Flying High hätte man auf gut 100 Seiten kürzen und einfach bei Falling Fast mit ranhängen können. Das Buch hatte Potential, vielleicht waren meine Erwartungen auch zu hoch… aber mehr als 2,5 Sterne kann ich nicht geben. Und die kommen hauptsächlich durch den sehr angenehmen Schreibstil von Bianca Iosivoni.

Veröffentlicht am 24.10.2019

Beste Freunde, etwas Humor und viel zu viel Drama

Never Too Close
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Never Too Close von Morgane Moncomble erschien Ende September bei LYX und ist der erste Roman der französischen Autorin. Das Erscheinen wurde ziemlich gehypt, also wollte ich mich selbst davon überzeugen, ...

Never Too Close von Morgane Moncomble erschien Ende September bei LYX und ist der erste Roman der französischen Autorin. Das Erscheinen wurde ziemlich gehypt, also wollte ich mich selbst davon überzeugen, ob das Buch tatsächlich so gut ist, wie angepriesen.

Das Cover passt zu dem derzeitigen Cover-Trend bei New Adult Romanen, also aquarellig mit Goldprägung – ich finde es sehr hübsch und es passt in jedes Bücherregal.

Worum geht es in Never Too Close?

Die Kurzfassung: Violette ist 19 und Jungfrau. Aus Angst, sich bei ihrem ersten Mal zu doof anzustellen und es endlich hinter sich zu bringen, fragt sie ihren besten Freund Loan, mit ihr Sex zu haben. Natürlich klappt das alles nicht so reibungslos, wie anfangs gedacht.

Die Charaktere

Violette ist ein junges hübsches Mädchen mit schwarzem Humor und einer tollpatschigen Ader. Sie hat unter bestimmten Situationen mit Panikattacken zu kämpfen. Wenn sie nervös ist, redet sie gerne zu viel und sie ist eine wirklich sympathische Protagonistin. Violette hat den Wunsch normal zu sein und empfindet ihrer Jungfräulichkeit als Hindernis. Ihre tiefe Freundschaft zu Loan war bereits ihrem Exfreund ein Dorn im Auge.

Loan ist Feuerwehrmann, er wohnt zusammen mit Violette und einer Freundin von ihr (Zoé) in einer WG. Als Violette und er sich kennen gelernt hatten, war er noch mit Lucie zusammen, diese hat sich jedoch vor einigen Monaten von ihm getrennt. Loan ist durch und durch ein guter Mensch, ein toller Freund, der jedoch sehr verschlossen ist, wenn es um seine Familie geht. Er hat eine Narbe, die er jedoch vor jedem verbirgt. Man kann ihn einfach nicht nicht gern haben.

Die anderen Figuren werden mehr am Rande beleuchtet und ziemlich einfach in schwarz und weiß unterteilt…

Kritikpunkte

Dieser Abschnitt wird Dinge zu Never Too Close enthalten, die die Geschichte bereits etwas spoilern. Also am besten nur lesen, wenn ihr das Buch bereits gelesen habt oder ihr dem Hype kritisch gegenüber steht und euch kleine Spoiler nicht stören. Tatsächlich empfinde ich einen Kritikpunkt sogar als wichtig zu wissen, da man sich schnell etwas veräppelt fühlen kann, wenn man sich nur auf den Klappentext verlässt.

Der Roman beginnt damit, dass Violette einen jungen Mann namens Clément kennen lernt. Die beiden kommen zusammen und es kommt heraus, dass er ein Problem damit hätte, wenn sie noch Jungfrau wäre.

Zu Anfangs der Idee abgeneigt, ihre Jungfräulichkeit durch Loan zu verlieren, bringt sie Cléments Aussage, dass dies zu viel Verantwortung für ihn wäre, dazu, Loan doch danach zu fragen. Davon mal abgesehen, dass ich diese Entscheidung sowieso moralisch sehr verwerflich finde, ist es auf Grund ihrer familiären Vorgeschichte (Mini-Spoiler, der aber ziemlich schnell jedem klar sein dürfte beim Lesen: ihre Mutter hat ihren Vater betrogen) auch einfach total unrealistisch. Loan tatsächlich zu fragen, war eine totale Schnappsidee (der Klappentext sagt ja nur, dass sie ihre Jungfräulichkeit loswerden will, nicht, dass sie zu diesem Zeitpunkt einen Freund hat!) und es fällt mir schwer zu glauben, dass jemand mit gesundem Menschenverstand auch nur im Ansatz darüber nachdenken würde.

Dann wird relativ schnell klar, dass Clément ein mieser Typ mit schlechtem Charakter ist, wie bereits in anderen Rezensionen kritisiert: hier versucht uns die Autorin auf wenig subtile Weise so zu manipulieren, dass Loan noch mehr wie ein Heiliger wirkt.

Die erste Hälfte des Romans zieht sich etwas in die Länge, lässt sich aber dennoch gut lesen. Dann jedoch überschlagen sich die Ereignisse. Auf den letzten 150 Seiten kommt ein Drama nach dem nächsten, wobei jedes gefühlt in jeweils einem Kapitel direkt aufgelöst wird. Und mindestens die Hälfte dieser Dramen waren unnötig und es hätte dem Buch mehr als gut getan, sie einfach wegzulassen (Stichwort Ethan).

Fazit zu Never Too Close

Ich hatte wahrscheinlich zu hohe Erwartungen, die nicht erfüllt werden konnten. Violette ist zu Anfang eine wirklich sympathische Protagonistin, die mich durch ihre Entscheidungen jedoch nicht überzeugen konnte. Natürlich ist Loan toll, aber auch er rettet das Buch nicht mehr. Ich empfand auch seine Scham bzgl. der Brandnarbe etwas übertrieben.

Am schlimmsten jedoch waren die Dramen zum Ende hin. Es waren einfach übertrieben viele Schicksalsschläge, die den Roman nicht nur noch unrealistischer gemacht, sondern ihn auch ins Lächerliche gezogen haben.

Natürlich ist die Message, dass man sich bei einem Menschen, der einen wirklich liebt, nicht verstellen muss und man einfach man selbst sein kann, wichtig und auch schön. Aber die Mittel und Wege, die die Autorin gewählt hat, waren plump und übertrieben.

Mich hat das Buch emotional nicht abgeholt, es konnte mich nicht überzeugen. Allerdings las es sich leicht und schnell, von mir gibt es daher immer noch 2 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 29.08.2019

Verstehe den Hype nicht...

Das Reich der sieben Höfe – Dornen und Rosen
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Das Reich der sieben Höfe – Dornen und Rosen, geschrieben von der amerikanischen Autorin Sarah J. Maas, ist ein Young Adult Fantasy Roman und der erste Teil einer Trilogie. Die Reihe ist auch derzeit noch ...

Das Reich der sieben Höfe – Dornen und Rosen, geschrieben von der amerikanischen Autorin Sarah J. Maas, ist ein Young Adult Fantasy Roman und der erste Teil einer Trilogie. Die Reihe ist auch derzeit noch in aller Munde, besticht durch Unmengen guter Kritiken und wird zumeist hochgelobt. Dementsprechend kam auch ich nicht daran vorbei, mich dieser Reihe zu widmen.

Für diejenigen, die ebenso ahnungslos waren wie ich, was die Aussprache des Namens „Feyre“ angeht – es wird Farrah gesprochen, quasi die englische Aussprache von Sarah, aber eben mit „F“ vorne.

Da Klappentext nicht wirklich viel über den Inhalt aussagt, noch eine Zusammenfassung von mir:

Feyre lebt mit ihren Schwestern und ihrem Vater in Armut und muss jagen gehen, um ihr Überleben zu sichern. Sie schießt einen großen Wolf, der sich als Fae herausstellt. Der Fae Tamlin spürt sie auf und stellt sie vor ein Ultimatum: entweder sie gibt ihr Leben für das des Fae oder sie lebt auf seinem Land. Sie entscheidet sich dazu, mit ihm zu gehen. Die anfängliche Distanz aufgrund von Vorurteilen beider Seiten schwindet zunehmend und die beiden verlieben sich ineinander. Doch es drohen Gefahren und Tamlin schickt sie, besorgt um ihr Leben, wieder nach Hause. Aller Warnungen zum Trotz bricht sie auf, ihren Geliebten zu suchen.

Für alle Eltern: Aufgrund recht expliziter (und sich in den weiteren Bänden häufender) Sexszenen sowie Gewaltdarstellungen würde ich diese Reihe definitiv nicht für Kinder/Jugendliche von 12 Jahren empfehlen. 

Meine bescheidene Meinung



Ich gehöre zu denen, die tatsächlich nicht so überzeugt sind. Ich liebe Fantasy und Romance, ich mag Geschichten rund um Elben, Fae und andere Sagengestalten. Auch ist die Autorin gut, wenn es um Beschreibungen geht, man kann sich alles sehr bildlich vorstellen – sofern etwas passiert zumindest. Das ist auch einfach mein Hauptproblem, es zieht sich, weil die Handlung kaum voranschreitet. Feyre ist auch nicht meine Lieblingsprotagonistin, sie geht mir mit ihrem Rumgejammere teilweise arg auf den Geist, ständig spricht sie davon wie schlecht es ihr geht. Auch ihre Loyalität zu ihrer Familie zu Beginn ist mir total unverständlich, weil es so viele Aspekte gibt, die ihre Loyaltität einfach nur lächerlich machen. Aber dies ist nur ein Punkt von mehreren, die mir einfach unlogisch erscheinen und einfach der Dramatik und Einfachheit halber eingebaut wurden, wie es scheint. Tamlin entspricht leider auch nur dem Standard des typisch männlichen Love Interests. Es hätte an sich ein interessanter Auftakt sein können, aber die Reihe zieht mich einfach nicht in ihren Bann. Dementsprechend kann ich den Hype um diese Reihe nicht ganz nachvollziehen und bin mir ziemlich sicher, dass ich diesen Roman nicht noch einmal lesen werde. Aber es ist ja eine Reihe und man hört ja nicht einfach mittendrin auf… also habe ich mich natürlich auch durch Band zwei und drei gequält. Sie haben miüch so aufgeregt, dass ich mich nicht dazu in der Lage sehe, eine orentliche Rezension zu schreiben...

Alle, die kein Problem mit langatmigen Passagen haben, weinerliche Protagonisten und seichte Romantik mögen, können vermutlich ohne zu zögern zugreifen. Diejenigen, die einen logischen Plot und sympathische und nachvollziehbare Charaktere wünschen, würde ich es nicht empfehlen.

Des Weiteren sagen viele, dass Band 2 viel besser wäre - ich finde Band 1 tatsächlich noch am besten. Band 2 und 3 haben dafür gesorgt, dass die Reihe für mich nur noch "Das Reich der Langeweile" ist.