Profilbild von FrauLieschen02

FrauLieschen02

Lesejury Star
offline

FrauLieschen02 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit FrauLieschen02 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Humorvolles friesisches Ermittlerduo

Tod im Koog
0

Humorvolles friesisches Ermittlerduo
Eine Kurklinik soll in Husum an der nordfriesischen Nordseeküste eröffnet werden. Doch bevor die ersten Kurgäste eintreffen, fallen zwei Mitarbeiterinnen der Kurklinik ...

Humorvolles friesisches Ermittlerduo
Eine Kurklinik soll in Husum an der nordfriesischen Nordseeküste eröffnet werden. Doch bevor die ersten Kurgäste eintreffen, fallen zwei Mitarbeiterinnen der Kurklinik während der Einweihungsfeier zum Opfer. Der Lebensgefährte von Schwester Elena Petrescu bringt sie an einem frühen Morgen in die Husumer Klinik, weil Elena zu Hause verstört eintrifft, nachdem sie am Abend bei der Einweihungsfeier der Kurklinik als Servicekraft gearbeitet hat. Ihre beiden Kolleginnen Schwester Beate und Schwester Heike halfen am selben Abend als Servicekräfte aus. Nachdem Elena in der Klinik von der Kommissarin Hilke Hauck aufgesucht wird, um sich ein Bild von ihr zu machen, müssen die anderen beiden Kommissare zum nächsten Tatort. Schwester Heike wurde unmittelbarer Nähe der neuen Kurklinik tot aufgefunden. Während Elena nicht ansprechbar ist, versuchen Christoph Johannes und Große Jäger das Umfeld von Schwester Heike – unter anderem ihr Ehemann, die Nachbarn und deine eine Schamanin – zu befragen. Kurze Zeit später finden beide Kommissare den Vergewaltiger von Elena. Aber wer brachte Heike um, wenn es der erste Täter nicht sein kann.
Hannes Nygaard schreibt Kriminalromane in der Reihe Hinterm-Deich-Krimi des Emons Verlages. Dieser Krimi kann in die nordfriesische Region rundum von Husum eingeordnet werden. Kiel und Flensburg und die Dörfer um Husum herum spielen kleinere Schauplätze. Die beiden unterschiedlichen Kommissare Christoph Johannes und Große Jäger ermitteln in ihrem siebten Fall in ihrer norddeutschen trockenen Mundart, wobei Große Jäger gerne direkter und provozierender auftritt als sein Kollege Christoph, der eher ruhig, diplomatisch und sachlich die Balance des Duos hält. Gut dargestellt werden auf der einen Seite die besser betuchten Herrschaften wie der Bürgermeister, der Architekt, der Pastor und auf der anderen Seite die Handwerker, die Angehörigen der Opfer und andere Randfiguren. Beide Opfer treten durch Beschreibungen in Erscheinung, umso mehr die wichtigsten Personen in deren näheren Umfeld. Somit kommen einige Personen in Betracht, die die beiden Opfer mit Gewalt konfrontiert haben.
Wer einmal in Nordfriesland – zum Beispiel durch einen Urlaub - seine Zeit verbracht hat, weiß wie das friesische Leben abspielt. Hier bei diesem Krimi trifft man auf eine Mischung aus Friesisch und Bayrisch aufgrund der Ermittlungsarbeit der beiden Kommissare, was mir gut gefallen hat, weil man merkt, dass jede Region ihre Eigenart hat. Durch den Humor der Kommissare und den Spannungsmomenten bringt der Autor eine Abwechslung in die Unterhaltung der Erzählung hinein. Anfangs fand ich den Beginn des Krimis mittelmäßig, aber so weiter ich in die Geschichte kam, gefiel sie mir immer besser. Für Fans von regionalen Krimis ein Muss.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein Fantasyroman für Kinder

Die Legenden des Wolkenreiches
0

Evas Eltern haben sich vor einiger Zeit scheiden lassen, und so lebt Eva bei ihrer Mutter, die allerdings vielbeschäftigt ist. Eines Tages liegt die fünfzehnjährige Eva auf einer Gartenliege und döst vor ...

Evas Eltern haben sich vor einiger Zeit scheiden lassen, und so lebt Eva bei ihrer Mutter, die allerdings vielbeschäftigt ist. Eines Tages liegt die fünfzehnjährige Eva auf einer Gartenliege und döst vor sich hin. Plötzlich nimmt Eva Geräusche in den Büschen wahr. Nach wenigen Minuten taucht ein etwa gleichaltriger Junge auf. Allerdings ist dieser Junge kein Erdenmensch, sondern der Junge Louis im Teenageralter kommt aus dem Wolkenreich. Eva spürt nach einiger Zeit Sympathie für Louis, und er für sie. Louis unterbreitet Eva das Angebot, mit ihr mitzukommen in seine Welt. Im Wolkenreich, das oberhalb der Wolken besteht, trifft Eva auf andere Piraten, mit denen Louis auf dem Schiff Liberty lebt. Nachdem Louis Eva das Wolkenreich zeigt, möchte Eva gerne mehr über das Wolkenreich und deren Legenden erfahren. Als Eva dann noch Louis Ziehmutter Rosa kennenlernt, erfährt sie, dass Louis ohne Eltern mehr oder weniger aufgewachsen ist. Später stellt sich heraus, dass Louis zu einer bestimmten Spezies gehört, die besondere Begabungen hat. Somit beginnt für Louis und Eva ein Abenteuer oberhalb der Wolken, das nicht ganz ohne Tücken auskommt.
Die Autorin Carina Raedlein schrieb mit diesem Kinderroman ihr erstes Buch. Der Roman ist gleich als Fortsetzungsroman veröffentlicht worden. Beide Hauptprotagonisten Eva und Louis wirken unterschiedlich. Eva eher naiv und einfach, und Louis lebendig und impulsiv. Weitere Figuren wie Feuerbart und Lennie wirken ihrem Jugend- und Erwachsenenalter entsprechend, vor allem die erwachsenen Männer. Louis Ziehmutter Rosa erscheint wie eine gute Mutter oder Oma, die fürsorglich handelt. Im zweiten Teil der Geschichte kommt es zu spannenden und abwechslungsreichen Erzählabschnitten innerhalb der Geschichte, wobei die Geschichte sich positiv entwickelt. Letztendlich hat die Geschichte einen durchschnittlichen Unterhaltungswert.
Als Erwachsene habe ich mich nun einmal außerhalb meiner sonstigen Büchervorlieben an einen Kinderroman gewagt. Mir fielen sofort nach wenigen Seiten die Schlichtheit des Schreibstils und die fehlerhafte Textpassagen auf, indem man feststellt, dass das Lektorat nicht gut gearbeitet hat. Dennoch gefiel mir die Geschichte an sich aufgrund der Idee dahinter. Die Figuren sind anhand der Charaktere und Lebhaftigkeit – vor allem Eva – ausbaufähig. Dieser Kinderroman ist für die weniger anspruchsvolle Leserschaft zu empfehlen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Brillante Figuren eines facettenreichen Thrillers

Freedom's Child
0

Freedom Oliver hieß in der Vergangenheit einmal Vanessa Delaney, aber seit sie im Zeugenschutzprogramm steht, heißt sie überall nur Freedom. Sie arbeitet in einer Bar in einer Kleinstadt. Ihre Sprache ...

Freedom Oliver hieß in der Vergangenheit einmal Vanessa Delaney, aber seit sie im Zeugenschutzprogramm steht, heißt sie überall nur Freedom. Sie arbeitet in einer Bar in einer Kleinstadt. Ihre Sprache und Lebensweise passte sich dem Milieu an. Hinter Freedom steckt aber auch eine andere Frau, eine Frau, die in jungen Jahren ihren Sohn Ethan – jetzt Mason heißt – und eine Tochter namens Layla – später den Namen Rebekah erhält – bekam. Rebekah musste sie nach drei Minuten abgeben. Zwanzig Jahre hat Freedom ihre Kinder nicht gesehen. Der Grund: sie saß für zwei Jahre im Gefängnis für den Mord an ihren damaligen Mann Mark Delaney. Doch Freedom ermordete Mark nicht, sondern ein Familienmitglied ihres Mannes. Nach zwanzig Jahren wird der Mörder entlassen und will sich an Freedom rächen. Und Freedom will endliche ihre Kinder finden und wiedersehen. Ein Katz-und-Maus-Spiel zwischen Freedom, der Polizei, einer gottesfürchtigen Gemeinschaft und der Familie Delaney beginnt.
Die amerikanische Autorin Jax Miller überfordert die Leserschaft anfangs mit einer Geschichte, die zwanzig Jahre zurückliegt und deren Auswirkungen bis in die Gegenwart. Denn die Geschichte und der Prolog vor allem sind nicht leicht zuzuordnen. Freedom spielt als Frau eine zentrale Rolle in der Geschichte. Anfangs fällt es einem schwer, diese Frau mit ihrer derben und ordinären Sprache und dem jeweiligen Getue zu folgen, weil man sich ungern in dieses Milieu, in dem Freedom lebt, hineingezogen werden möchte. Im Laufe der Geschichte zeigt die Autorin die wahren Facetten hinter Freedom, warum sie heute so ist wie sie ist. Jax Miller schuf wahrscheinlich die Figur Freedom, und baute die Geschichte um diese Figur herum, zumindest könnte man es bei dem Erzählstrang vermuten, den sie mit diesem Buch vorlegt. Verschiedene Erzählperspektiven stellen eine Herausforderung, aber bei diesem Thriller besonders, weil eben auch ein Duzend Figuren in diese Geschichte involviert sind. Es existieren böse und ehrliche liebe Figuren in diesem Thriller. Besonders schließt man die Kinder in sein Herz, weil sie eben so ehrlich und direkt sind. Kurze Kapitel erleichtern das Lesen, nur die Zeitsprünge fordern beim Lesen, und die Zuordnung der zum Teil versteckten Aspekte verliert sich manchmal in der Erzählung.
Bei diesem Thriller fiel mir nach den ersten Seiten der Sprachstil schwer, aber desto mehr man über die Protagonistin erfuhr, umso interessanter wurde diese Figur. Bis auf die anfänglichen Verwirrungen im Erzählstrang und die eine oder anderen Fragen in Bezug auf den Aspekt des Zeugenschutzprogramms der Hauptprotagonistin sowie die Ausführung eines Mordes an eine andere Figur blieben für mich offen. Und somit weist der Thriller kleine Schwächen auf. Zum Ende hin wurde die Geschichte spannender und interessanter, so dass man schnell die Geschichte auslesen wollte.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Wissenschaft und Kunst vereinen einen Global-Thriller

Das Mona-Lisa-Virus
0

Dieser Thriller handelt an verschiedenen Handlungsorten in Europa und Amerika. In Mexiko verschwinden von heute auf morgen zwölf Schönheitsköniginnen. In Nord-Amerika verschwindet die sechszehnjährige ...

Dieser Thriller handelt an verschiedenen Handlungsorten in Europa und Amerika. In Mexiko verschwinden von heute auf morgen zwölf Schönheitsköniginnen. In Nord-Amerika verschwindet die sechszehnjährige Madeleine Morgan aus einer Suchtklinik, deren Mutter Helen als Neuroästhetikerin arbeitet. Schönheit steht im Mittelpunkt von Helens Berufsaufgaben, die später noch von Bedeutung haben werden, wenn Helen sich auf die Suche ihrer Tochter macht. Ein neues Computervirus entstellt Gesichter und Körper auf Bilddateien, die um die ganze Welt gehen. Im Pariser Louvre soll das Mona-Lisa-Gemälde ausgetauscht werden gegen die Kopie der Mona-Lisa del Prado, das in Madrid in einem Museum hängt. Ausgelöst wird die ganze Maschinerie der Eskalationen um Schönheit und Kunst durch den polnischen Computer-Virus-Spezialisten und Milliardär Pavel Weisz. Als sein Sohn Patryk Weisz erkennt, was sein Vater plant, versucht Patryk Helen für die Bekämpfung der Eskalationen zu gewinnen, um Pavels Pläne zu stoppen. Aber Helen Morgan weiß nicht mehr wem sie glauben soll. An Helens Seite steht letztendlich der FBI-Agent Greg Millner, der ihr helfen will, Helens Tochter Madeleine zu finden. Eine Odyssee durch Spanien, Frankreich, Polen und Brasilien stellt alle Beteiligten an ihre Grenzen.
Tibor Rode ist ein in Deutschland geborener Autor, der sich auf Thriller spezialisiert hat. Mit diesem Thriller vereint der Autor neurobiologische und biologische Wissenschaft mit Kunst und Informatik, und versteht dabei, diese unterschiedlichen Bereiche miteinander zu verknüpfen. Aufgrund der unterschiedlichen Handlungsorte in Nord- und Süd-Amerika sowie in Europa treten unterschiedliche Personen und Personengruppen auf, wobei die Wissenschaftlerin Helen und ihre Tochter Madeleine sowie der polnische Milliardär Pavel Weisz und sein Sohn Patryk im Mittelpunkt stehen. Nebendarsteller sind der FBI-Agent Greg Millner und diverse Figuren in der Kunstszene (in Museen) und bei den nationalen Bundesbehörden der Polizei sowie die zwölf verschwundenen Schönheitsköniginnen. Ebenso packte Tibor Rode historische Ereignisse aus der Zeit des Malers Leonardo da Vinci mit in die Geschichte. Somit entstand ein komplexer Roman aus Thrill, Spannung, Wissen und Unterhaltung, der ein paar wenige Schwächen aufweist, aber dennoch es verdient hat, gelesen zu werden. Aufgrund der Komplexität erkennt man, dass Tibor Rode ausführlich und gut für die Geschichte recherchiert hat. Denn Begriffe wie Goldener Schnitt, oder die Entstehung des Mona-Lisa-Gemäldes waren mir bisher unbekannt.
Da dieser Thriller der erste von mir gelesene dieses Autors ist, hat mir die Idee hinter dieser Geschichte gut gefallen. Bis auf kleine in die Länge gezogene Textstellen und die zum Ende hin ein wenig hervorsehbare Szenen gefiel mir der Thriller sehr gut. Denn die Komplexität, die Spannung, der rote Faden sowie die Nachvollziehbarkeit erfüllte der Autor in vollem Maße. Die Textstellen mit den Überschriften Florenz, um 1500 waren interessant zu lesen, aber am Ende der Geschichte fand ich diese Textstellen überflüssig. Die Idee dahinter hätte meiner Meinung nach im Fluss der anderen Kapitel besser gepasst - beziehungsweise, wenn der Autor den wissenschaftlichen und künstlerischen Aspekt im Nachwort erläutert hätte -sowie er andere Aspekte in diesem Zusammenhang auch im Nachwort erläutert hat.

Veröffentlicht am 02.09.2019

Totgeglaubte leben länger

Vanitas - Schwarz wie Erde
0

Eine Frau – Ende dreißig – arbeitet in einer Wiener Blumenhandlung. Nur ihr Chef und ihre Kolleginnen wissen, dass sie dort arbeitet. Eigentlich lebte sie in Deutschland in der Vergangenheit. Zur Tarnung ...

Eine Frau – Ende dreißig – arbeitet in einer Wiener Blumenhandlung. Nur ihr Chef und ihre Kolleginnen wissen, dass sie dort arbeitet. Eigentlich lebte sie in Deutschland in der Vergangenheit. Zur Tarnung hat sie sich einen neuen Namen gegeben: Carolin Springer. Eines Tages bekommt sie eine blumige Botschaft. Wenn diese Botschaft erscheint, weiß Carolin, was sie zu tun hat. Unter falschen Vorwänden reist Carolin nach München. Dort wird ihr eine Wohnung zur Verfügung gestellt. Carolin soll ihre Nachbarin Tamara Lambert unter falschen Vorwänden kennenlernen. Tamara Lambert gehört zu einer bekannten Bauunternehmerfamilie. Dann existiert noch eine Konkurrenz unter den Bauunternehmen in München; die Familie Vossen. In den letzten Wochen starben mehrere Personen auf Baustellen in der Stadt. Carolins Kontaktperson ist Robert, der ihr die Anweisungen gibt, dass die den beiden Familien Lambert und Vossen auf den Grund geht. Allerdings darf niemand wissen, dass Carolin noch lebt. Wird Carolin der Aufgabe gewachsen sein?
Ursula Poznanski wählte für diesen Thriller unter anderem ihre Heimatstadt Wien aus. Zentraler Ort spielt aber München in diesem Thriller. Konkurrenz unter Bauunternehmerfamilien, mafiaartige Ereignisse und Morde stellen den Mittelpunkt in diesem Thriller. Carolin Springer stellt eine Figur dar, die unter falschen Namen agiert. In der Geschichte selbst nimmt sie eine weitere Rolle als Journalistin unter falschen Namen ein. Carolin hatte einmal ein anderes Leben in der Vergangenheit mit ihrem richtigen Namen. Leider bleiben diese Vergangenheit und das Leben der Carolin nebulös. Man erfährt sehr wenig über sie. Es gibt Andeutungen zu einer gefährlichen Operation von Seiten der Polizei, bei der Carolin als tot geglaubt wurde von bestimmten Personen. Diese Personen müssen sehr gefährlich sein, weil Carolin sich vor ihnen fürchtet, und hofft, dass diese Personen sie nicht finden. Ansonsten ist der Thriller mittelmäßig spannend erzählt. Trotz dass die Geschichte aus der Perspektive von Carolin erzählt wird, fehlt ein gewisser Kick im Erzählstrang. Man vermisst Wendungen und Überraschungen von Spannungsmomenten in diesem Thriller.
Leider gefiel mir dieser Thriller mittelmäßig aufgrund mangelnder Spannung und Hintergrundinformationen zur Person Carolin Springer. Die Idee hinter dieser Figur finde ich gut, und sicherlich ist diese Figur ausbaufähig. Da im Klappentext angedeutet wird, dass dieser Thriller ein „Auftakt zur brandneuen Reihe psychologischer Thriller“ sein soll, gebe ich für weitere Bände eine Chance, dass sie besser sind als dieser Band.