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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.01.2020

Herzerwärmend und lehrreich!

Meine Familie und andere Tiere
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Meine Familie und andere Tiere.
Schon bei dem Titel hab ich mich fast kringelig gelacht.

Der Roman wurde erstmals im Jahre 1956 veröffentlicht und 2018 vom Piper Verlag wiederentdeckt und veröffentlicht. ...

Meine Familie und andere Tiere.
Schon bei dem Titel hab ich mich fast kringelig gelacht.

Der Roman wurde erstmals im Jahre 1956 veröffentlicht und 2018 vom Piper Verlag wiederentdeckt und veröffentlicht.

Gerald Durell war ein Zoologe und bekannter Tierschützer. Das Buch erzählt von seiner Kindheit, in welcher er 5 Jahre lang auf der griechischen Insel Korfu gelebt hat und beruht somit auf wahren Begebenheiten.
Korfu ist zu dieser Zeit eine verrückte Insel voller Leben. Die zoologischen und botanischen Entdeckungen des jungen Gerry freuen mich fast genauso wie ihn selber,da ich selber viel mit den beiden Themenbereichen im Studium zu tun hatte und ein wenig Hintergrundwissen besitze.

Diese Vielfalt an beschriebenen Tieren und Pflanzen - man beneidet den kleinen Gerry sehr um diese aufregende Kindheit und ich frage mich, ob es heutzutage noch genauso dort aussieht.

Tatsächlich ist die Natur nicht einmal die Hauptattraktion in diesem Buch, sondern die Familie und Freunde des jungen Gerry.
Erzählt wird aus der Ich Perspektive, teils derben Worten und mit einem unverblümten kindlichen Charme. Sehr authentisch.

Beißender Humor und schräge Charaktere ( die es ja tatsächlich gab!) Machen dieses Buch zu etwas ganz besonderem!
Man fühlt sich, als wäre man Teil der Familie und erkennt den ein oder anderen kautzigen Verwandten in den Figuren wieder. "Meine Familie und andere Tiere" ist natürlich kein Thriller oder Fantasybuch und dadurch auch kein Pageturner . Ich habe relativ lange zum lesen gebraucht, aber ich denke, für viele ist es auch ein schöner Zeitvertreib für Zwischendurch.

Das Buch wird in drei Teile und einzelne Kapitel aufgeteilt, die vorne verzeichnet sind. Man kann also auch einfach mal sein Lieblingskapitel aufschlagen und es unabhängig vom Rest lesen.

Ich habe die Familie und ihre Geschichte, sowie die gesamte Insel auf jeden Fall lieb gewonnen und das Buch wird etwas ganz Besonderes für mich bleiben.
Wer also Lust auf eine reale, herzerwärmende und lehrreiche Lektüre hat, der ist hier definitiv sehr gut aufgehoben.

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Veröffentlicht am 17.01.2020

Unerwartet fesselnd!

1793
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Normalerweise lese ich eher selten historische Romane, in der Verbindung mit einer Kriminalgeschichte hat 1793 aber dennoch meine Aufmerksamkeit erregt. Zunächst bin ich schwer in die Geschichte und den ...

Normalerweise lese ich eher selten historische Romane, in der Verbindung mit einer Kriminalgeschichte hat 1793 aber dennoch meine Aufmerksamkeit erregt. Zunächst bin ich schwer in die Geschichte und den groben Sprachstil hineingekommen. Die zwei Protagonisten Cecile Winge- ein rechtschaffender "Sherlock" der an Tuberkulose erkrankt ist und "Mickel" Cardell ein vom Krieg gezeichneter "Seebär" mit Holzarm. Haben mich die Charaktere am Anfang noch nicht gefesselt, so ging mir deren Schicksal von Kapitel zu Kapitel näher. Es gibt viele Kapitel aus der Sicht von Beteiligten an dem grausamen Mord und nach und nach zeigen sich die Verbindungen der einzelnen Nebencharaktere und ihren Geschichten. Besonders die Geschichte von Anna Stina ging mir sehr nahe. Für Leute mit zartem Gemüt, ist dieses Buch vermutlich zu viel des Guten. Im Jahre 1793 sind die Leute dreckig und grausam. Und all die Schandtaten sind fast unverschönt beschrieben. Wobei ich kein "Horror" Leser bin und mir vorstellen kann, dass es durchaus ekligere und blutrünstigere Texte gibt.

Fazit: Ein intelligent geschriebener Roman, welcher mir gegen Ende sogar des öfteren Tränchen in die Augen getrieben hat und einen exzellenten Spannungsbogen besitzt. Toll. Werde auf jeden Fall die Fortsetzung lesen!

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Veröffentlicht am 02.09.2019

Eine Geschichte, die einen nicht loslässt.

Washington Black
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Der junge Washington Black wächst unter unvorstellbaren Bedingungen auf. Mord und andere Abscheulichkeiten gehören dank des grausamen Besitzers der Plantage zu seinem Alltag. Der Autorin gelingt es, den ...

Der junge Washington Black wächst unter unvorstellbaren Bedingungen auf. Mord und andere Abscheulichkeiten gehören dank des grausamen Besitzers der Plantage zu seinem Alltag. Der Autorin gelingt es, den Leser durch ihre ausschmückenden Worte und den persönlichen Schreibstil aus der Sicht von Washington, sehr an diesen zu binden. Man fühlt mit Washington, man wächst mit ihm, man reist mit ihm. Es begegnen uns viele grausame, habgierige und rachsüchtige Menschen im Laufe der Geschichte, aber auch jene die ihr Leben für andere aufs Spiel setzen, mit einem guten Herzen und solche, die hinter die Fassaden blicken. Einer dieser Lichtblicke ist der Erfinder mit dem Wash von der Plantage flieht. Doch auch er hat seine Päckchen zu tragen und handelt dadurch leider nicht immer wie man es sich gewünscht hätte.

Bei diesem Roman handelt es sich nicht um einen richtigen Abenteuerroman, wie auf dem Klappentext suggeriert wird. Das Abenteuer dieses Buches, ist das Leben an sich. Mit all seinen Facetten.

Washington ist ständig auf der Suche. Und auch, als er das Gesuchte gefunden hat, ist er noch lange nicht angekommen. Das Buch lässt einen teilweise rastlos zurück. Es lehrt einen achtsam zu sein und mehr auf andere einzugehen. Denn Niemand kann genau wissen, wie ein anderer Mensch fühlt und welche Dinge ihn geprägt haben und belasten.

Unsere Wurzeln lassen uns nicht los. Vertrauen ist schwer, doch wenn man es nicht tut, verpasst man eventuell etwas, oder legt sich selber Steine in den Weg.

Ich werde noch lange über das Buch nachdenken müssen. Es gibt viele Dinge, die man unterschiedlich interpretieren kann und es wurden einige Fragen offen gelassen. Manche Situationen bedurften doch ziemlich großen Zufällen und ich hätte mir ein wenig mehr klassische Abenteuer und tiefere Einblicke in manchen Personen gewünscht, jedoch tuen diese kleinen Kritikpunkte der Geschichte keinen Abbruch.

Selten habe ich so viele verschiedene Gefühle während des Lesens gefühlt.

Zudem ist das Cover mit den kleinen goldenen Verzierungen ein wahrer Traum.

Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für alle die mal wieder ein Buch mit Tiefgang zur Hand nehmen wollen.

Aber Vorsicht: Taschentücher, Nervennahrung und Stressball könnten beim Lesen von Vorteil sein

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Veröffentlicht am 12.08.2019

Thriller zum nachdenken

Der Tod so kalt
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Dieser Thriller ist kein typischer Thriller nachdem man kein Auge mehr zu macht. Die Geschichte des seit 30 Jahren ungeklärten dreifach Mordes im Blätterbachtal erinnerte er mich zeitweise an die aufregenden ...

Dieser Thriller ist kein typischer Thriller nachdem man kein Auge mehr zu macht. Die Geschichte des seit 30 Jahren ungeklärten dreifach Mordes im Blätterbachtal erinnerte er mich zeitweise an die aufregenden Geschichten die mein Großvater mir als Kind erzählte.

Eine Story zum Nachdenken. Schuldgefühle, der eigene Verstand , Eifersucht - manchmal sind solche Dinge gruseliger als jede Bestie.
Kleine Dörfer haben ihre eigenen Geheimnisse und auch wenn du dort lebst gehörst du noch lange nicht dazu. Das muss der Protagonist "Salinger" öfters mal auf schmerzhafte Weise erfahren. Besessenheit. Besessenheit ist gefährlich.

Ist die Wahrheit es wert sich selbst zu verlieren? Ist die Wahrheit auch wirklich die einzig richtige Wahrheit? Als man glaubt der Fall wäre endlich gelöst und eine plausible, wenn auch schockierende Erklärung gefunden hat, dreht sich die Geschichte nochmals um 180 Grad.

Mir hat die Story unglaublich gut gefallen, auch weil teilweise sogar ausgestorbene Arten wie "Jaekelopterus Rhenaniae" unter Verdacht stehen der Täter zu sein und man diesen Verdacht zeitweise sogar ernst nehmen muss.

Auch am Ende ist man sich nicht sicher ob dort unten in der Schlucht nicht noch ein von der Zeit vergessenes Exemplar haust.

Veröffentlicht am 16.07.2019

Sympathisch blumiger Krimi

Vanitas - Schwarz wie Erde
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Insgesamt ist es für mich ein sehr spannender und unterhaltsamer Krimi gewesen. Die Protagonistin ist mir sehr sympathisch und auch die anderen Charaktere haben alle einen gewissen Charme.

Die Story ...

Insgesamt ist es für mich ein sehr spannender und unterhaltsamer Krimi gewesen. Die Protagonistin ist mir sehr sympathisch und auch die anderen Charaktere haben alle einen gewissen Charme.

Die Story war nicht zu gruselig, aber dennoch aufregend und obwohl es keine extrem überraschenden plot twists
gab,war nichts wirklich vorhersehbar.

ABER: Ich wünsche mir unbedingt eine Fortsetzung! Ich muss doch wissen wie es nun weiter geht. Und von mir aus auch gerne noch eine ausführliche Vorgeschichte.

Zudem hat mich das Buch dazu bewegt, mir zu überlegen ob ich mir nicht auch ein Buch über die Sprache der Blumen zulegen soll. Ich finde die ganzen Bedeutungen schon ziemlich interessant.

Eine letzte Sache noch :
Ich war richtig happy eines meiner Lieblingslieder in dem Buch wiederzufinden! Es ist interessant zu wissen,mit welcher Musik die Autorin bestimmte Szenen unterlegt hätte.