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Veröffentlicht am 30.09.2020

2084 zeigt eine unangenehme Realität an.

2084
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Im Buch "2084 - Eine Zeitreise durch den Klimawandel" zeigt James Lawrence Powell eine unangenehme Realität an.

Inhalt:
Die Dystopie spielt im Jahre 2084. Vom fiktionalen Schriftsteller des Buches wurden ...

Im Buch "2084 - Eine Zeitreise durch den Klimawandel" zeigt James Lawrence Powell eine unangenehme Realität an.

Inhalt:
Die Dystopie spielt im Jahre 2084. Vom fiktionalen Schriftsteller des Buches wurden verschiedene Menschen an verschiedenen Orten zum Thema Klimawandel befragt. Darunter Wissenschaftler oder Personen auf Führungsebene. Der Klimawandel wird dabei immer in Beziehung mit einem anderen Thema gebracht, beispielsweise der Anstieg des Meeresspiegels, Eis, Krieg, Faschismus/Migration, Gesundheit und Artensterben. Der Protagonist des Buches lässt uns an seinen strukturierten Erfahrungsberichten teilhaben und schreibt die mündlich übermittelte Geschichte der Menschen auf, die interviewt werden.

Powell selbst ist ebenfalls Wissenschaftler und war zwölf Jahre lang Mitglied des National Science Board der USA.

Meinung:
„Uma boa pregunta é a metade da resposta” (Pos. 514).
Eine gute Frage ist die halbe Antwort und gute Fragen hat dieses Buch in jedem der neun Teile auf Lager. Das Buch war für mich mehr als unangenehm zu lesen, da es eine erschreckende Zukunft aufzeigt, von der ich nicht glaube, es handelt sich hier um reine Fiktion.
Die Zahl 2084 habe ich für mich direkt als Jahreszahl gedeutet und bevor ich angefangen habe dieses Buch zu lesen ploppten viele Fragen in meinem Kopf auf: Wie sieht die Welt 2084 aus? Gibt es ein Artenvielfalt an Lebewesen und Gewächsen wie wir sie jetzt kennen überhaupt noch? Ist der Verbrauch an Kohlenstoffdioxid für die Menschen rationiert und falls ja, wie sieht dieses Modell aus? Herrscht Gleichheit oder gibt es eine erneute Klasseneinteilung?
Ist die Menschheit achtsamer durch Gehorsam von oben oder streben wir freiwillig die beste Ressourcenallokation an?

Bei dem gelesenen habe ich mich immer wieder gefragt, ob hier Worst-Case-Szenarien beschrieben werden oder ob es sich um eine Abbildung einer uns bald drohenden Realität handelt. Dabei bin ich mit mir und mit der Gesellschaft bzw. der Politik hart ins Gericht gegangen. Dieses Buch hat mich sehr zum Nachdenken angeregt, aber auch zum Handeln. Es wird Zeit die fünf nicht mehr gerade sein zu lassen und selbst zu versuchen etwas im Alltag zu verändern.
Im Mittelpunkt stehen immer wieder die (knappen) Ressourcen, die wir auf unserem Planeten zu Verfügung haben und deren Umgang damit.
Sollen Menschen bei einem Verstoß gegen die Rationierung von Wasser an einen virtuellen Pranger gestellt werden, ist grundsätzlich eine Bevölkerungskontrolle nötig und wie gehen wir mit Klimaflüchtlingen um?
Das Buch wirft jedoch nicht nur unangenehme Fragen auf, sondern schlägt auch Lösungen vor. Beispielhaft wird hier das Land Schweden genannt. Dadurch lässt mich das Buch nicht mit einer Hoffnungslosigkeit und Schwere zurück, sondern wird zu einer Runden Sache. Im Buch selbst finden sich viele Zitate und Sprichwörter auf anderen Sprachen. Dies fand ich im Buch unglaublich bereichernd und führte meine Gedanken dahingehend zurück eine Dystopie zu lesen.
„Procura lo mejor, espera lo peor y toma lo que viniere” (Pos. 2412).
(Vesuche dein Bestes, erwarte das Schlimmste, und arrangiere dich mit dem, was kommen wird.)


Fazit:
Ein sehr anregendes Buch, welches zur Pflichtlektüre werden sollte.

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Veröffentlicht am 02.09.2019

Spannender Krimi mit authentischem Ermittlerduo

Tödlicher Schnitt
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„Die Rache ist mein, Ich will vergelten. […] Es bringt so viel Spaß zu töten, und der Mensch ist das gefährlichste Tier von allen.“ (Kapitel 13)

In dem Kriminalroman „Tödlicher Schnitt“ trifft die in ...

„Die Rache ist mein, Ich will vergelten. […] Es bringt so viel Spaß zu töten, und der Mensch ist das gefährlichste Tier von allen.“ (Kapitel 13)

In dem Kriminalroman „Tödlicher Schnitt“ trifft die in Deutschland arbeitende Polizistin Eva Lenz auf den amerikanischen Detective Nic Cassidy. In Berlin fahndet das Ermittlerduo nach einem filmfanatischen Mörder. Bei dem Opfer handelt es sich um einen berühmten US-Schauspieler.
Der Täter überlässt hierbei nichts dem Zufall, sondern plant perfide wer ihm zum Opfer fällt und wie der Tathergang aussieht, da die Tat gefilmt und später ins Netz gestellt wird. Vorbild für die Sequenz des Mordes ist ein berühmter Film.

Bleibt der Mord an dem Schauspieler ein Einzelfall oder geht der Mörder in Serie?

Anfangs war ich skeptisch – knapp 300 Seiten für einen Krimi, in dem auch noch das Ermittlerduo komplett vorgestellt werden muss, kann da Spannung aufgebaut werden? Definitiv ja, aber für meinen Geschmack passt das Tempo der Ermittlungen und die letztendliche Lösung des Falls nicht zusammen. Der entscheidende Gedanke kam viel zu abrupt und passt für mich nicht zu 100 Prozent zu den sonst sehr authentischen Ermittlern Lenz und Cassidy.

Schütte schafft es mit wenigen Worten die Dinge klar zu beschreiben und Situationen auf den Punkt zu bringen. Insgesamt schätze ich die abwechslungsreiche Sprache und die Wortgewandtheit im Buch.

Sowohl Lenz, wie auch Cassidy sind ausreichend beschrieben und man kann sich sofort ein Bild der beiden machen – gerade was Cassidy angeht und die Unterschiede zwischen Amerika und Deutschland.
Für mich gab es gegen Ende nicht nur eine spannende Wendung was den Mörder betrifft, sondern auch in Bezug auf den gegenseitigen Umgang der Ermittler miteinander.

Abschließend möchte ich noch auf das Deckblatt eingehen: der Titel und das Deckblatt sind sehr gut auf den Inhalt des Buches abgestimmt, wobei ich den Titel erst anders interpretiert habe und ich erst während des Lesens die wirkliche Bedeutung verstanden habe.



Ich hoffe auf einen zweiten Fall für Lenz und Cassidy und bedanke mich bei der Lesejury für dieses elektronische Rezensionsexemplar.

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Veröffentlicht am 03.10.2019

Interessantes Buch für Fans

Mein Leben nach dem Tod
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Im 254 Seiten langen Buch „Mein Leben nach dem Tod – Wie alles begann“ von Mark Benecke erschienen im Verlag Bastei Lübbe beschreibt Benecke berufliche und private Hintergründe seines Werdegangs als Person. ...

Im 254 Seiten langen Buch „Mein Leben nach dem Tod – Wie alles begann“ von Mark Benecke erschienen im Verlag Bastei Lübbe beschreibt Benecke berufliche und private Hintergründe seines Werdegangs als Person. Diese Informationen sind gepaart mit realen Fallbeispielen, die ihm im Laufe seiner Forschung begegnen.

Die Idee zu dem Buch entstand durch die Neugierde seiner Fans, die in einem Fragebuch, welches bei Vorträgen ausliegt. Dort können die Zuhörer*innen ihren Interessensdurst stillen. Die Fragen drehen sich nicht nur um berufliche Themen wie Leichen und Insekten, sondern auch um das Leben von Mark Benecke.

Benecke geht in seinem Buch detailliert auf seinen beruflichen Werdegang ein. Er beschreibt ausführlich und in einem „Plauderton“, den man von seinen Lesungen kennt, wie sich eins um das andere ergab und sich seine berufliche Laufbahn als Kriminalbiologe entwickelt hat.

Weniger detailliert geht Benecke auf sein privates Umfeld ein, zumindest ändert sich das im Laufe des Buches stark und hier lässt er einige Fragen offen.
Im Buch werden viele Namen genannt, jedoch fehlt der persönliche Bezug wie nah Benecke der Person stand. Des Weiteren wird im Text die Aussage „meine Frau“ verwendet, jedoch steht kein Name dabei. Ob es sich als um Lydia oder Ines handelt wissen vermutlich nur eingefleischte Fans, die den Kontext zeitlich in sein Leben einordnen können.

Was mir sehr am Buch gefallen hat ist die Kurzweiligkeit, die beim Lesen des Buches entsteht. Diese liegt vermutlich am lockeren Ton, in dem das Buch verfasst ist.

Auch im ersten Moment komplizierte Sachverhalte bezüglich Beneckes Arbeit werden für Laienwissen heruntergebrochen und verstehbar gemacht. Dabei wird auch deutlich wie sehr Mark Benecke an Fakten interessiert ist und seine Welt messbar erforscht und sie für sich definiert. An seinen Definitionen und ganz besonders auch an seinen Wertvorstellungen lässt er die Leserschaft teilhaben und schafft somit einen Raum eigene Meinungen zu hinterfragen. Seine Ansätze sind sehr kreativ und im positiven Sinne andersartig.

Das Cover des Buches entspricht meinen Vorstellungen und lässt passend auf den Inhalt des Buches schließen. Da Benecke in diesem Buch auch auf die Geschichte zu einzelnen seiner Tätowierungen eingeht, passt es sehr gut, dass er auf dem Titelbild im T-Shirt zu sehen ist.
Die Bilder im Buch kommen mir allerdings etwas verlassen vor, bzw. die Auswahl dazu ist nicht nachzuvollziehen, auch wenn im Text auf die Bilder eingegangen wird.


Dieses Buch empfehle ich ganz besonders allen die Mark Benecke sowieso schon kennen und noch mehr über ihn erfahren möchten.

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