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Veröffentlicht am 09.09.2019

Konnte mich leider nicht vollständig überzeugen

Die Welt durch deine Augen
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Enya arbeitet hart für ihren Traum Schriftstellerin zu werden und doch kassiert sie Tag für Tag Absagen, weswegen sie nebenbei auch noch kellnern geht. Auch mit ihrem Freund Carlo läuft es nicht richtig, ...

Enya arbeitet hart für ihren Traum Schriftstellerin zu werden und doch kassiert sie Tag für Tag Absagen, weswegen sie nebenbei auch noch kellnern geht. Auch mit ihrem Freund Carlo läuft es nicht richtig, denn dieser ist erfolgreicher Musiker und hat kein Verständnis für Enyas Situation. Eines Tages lernt sie dann Janosch kennen und fühlt sich vom ersten Moment an zu ihm hingezogen. Doch Janosch verbirgt ein Geheimnis vor ihr..

Enya Unterberger arbeitet Tag und Nacht an ihrem Traum ein Buch zu veröffentlichen und arbeitet nebenbei in einem Café. Leider muss ich zugeben, dass ich mit Enya nicht so ganz warm geworden bin. Sie hat sehr große Selbstzweifel, da sie schon einige Absagen erhalten hat und hegt generell sehr negative Grundgedanken. Noch dazu handelt sie meist sehr Ich-bezogen und ich konnte ihr Verhalten zum Teil wirklich nicht nachvollziehen.
Janosch Novak lernt man als freundlichen und sehr feinfühligen Menschen kennen. Er hat irgendwie eine ganz besondere Ausstrahlung und ein sicheres Auftreten, sodass ich niemals auf sein Geheimnis gekommen wäre. Umso besser gefällt es mir wie er damit umgeht.
Die Beziehung von Enya und Janosch entwickelt sich in einem authentischen Tempo und ist irgendwie doch etwas besonderes. Leider konnte ich allerdings nicht ganz mitfühlen, was zum einen daran lag, dass ich mit Enya nicht besonders gut klar gekommen, und zum anderen, dass Enya noch so lange mit Carlo zusammen ist, obwohl sie längst Gefühle für Janosch entwickelt hat.

"Hase und Bambi", murmelt er vor sich hin. "Wir wären ziemlich süß zusammen. Also natürlich nur rein hypothetisch, aber wir wären es." (Position 1157)

Neben den beiden Hauptcharakteren gibt es noch ein paar Nebencharaktere. Leider waren mir diese auch nicht wirklich sympathischer als Enya. Vor allem das Verhalten von Enyas Freund Carlo und ihrer besten Freundin Anouk konnte ich nicht wirklich nachvollziehen, denn solche Freunde möchte man wirklich niemandem wünschen. Die einzige Ausnahme bildet dabei Janoschs Mitbewohner Luca, der ebenfalls mit Enya befreundet ist und ihr dabei hilft ihren Traum zu verwirklichen.

Leider habe ich sehr lange gebraucht, um in die Geschichte einzutauchen. Dabei lässt sich der Schreibstil von Sarah Heine eigentlich gut lesen und ist irgendwie doch etwas anders und vor allem poetischer, als ich es gewöhnt bin. Besonders ist dabei auch, dass immer wieder Textschnipsel von Enyas Buch eingebaut wurden. Das hat mich zuerst etwas verwirrt und im Lesefluss gestört, aber letztendlich hat es mir gut gefallen und ich hätte gerne mehr davon gelesen.
Auch wenn das Buch zwischenzeitlich einen Sog auf mich ausgeübt hat, gab es leider auch einige langatmige Szenen und vor allem gab es irgendwie so eine traurige, melancholische Grundstimmung, die mich etwas gestört hat. Dabei wurde das Buch zu Beginn nur aus Enyas Sicht erzählt, aber im Verlauf des Buches kamen auch einige Kapitel aus Janoschs Sicht hinzu, was mir sehr gut gefallen hat.

Das Cover des Buches ist sehr schlicht und sticht einem nicht sofort ins Auge. Trotzdem passt es irgendwie zum Buch.

Alles in allem konnte mich die Welt durch deine Augen nicht vollständig von sich überzeugen. Leider habe ich sehr lange gebraucht, um in die Geschichte einzutauchen und auch mit den Charakteren bin ich nicht so ganz warm geworden bin. Dafür gibt es von mir 3/5 Sterne.

Veröffentlicht am 22.08.2019

Schöner Spin Off für zwischendurch, aber kein Muss

Maybe not
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Als Bridgette in der WG von Warren, Brennan und Ridge einzieht, ist vor allem einer begeistert: Warren. Vor allem, weil er Bridgette von Beginn an anziehend findet und sie unbedingt haben möchte. Doch ...

Als Bridgette in der WG von Warren, Brennan und Ridge einzieht, ist vor allem einer begeistert: Warren. Vor allem, weil er Bridgette von Beginn an anziehend findet und sie unbedingt haben möchte. Doch Bridgette zeigt im die kalte Schulter.

Warren kennt man ja schon aus Maybe Someday und da mochte ich ihn richtig gerne, denn er ist mir vor allem durch seine lockere Art und den lustigen Sprüchen in Erinnerung geblieben. Dieser Eindruck hat sich nur noch verfestigt, denn Warren ist wirklich ein lieber Kerl, der immer für seine Freunde da ist und das Herz auf der Zunge trägt. Außerdem kämpft er für das, was er haben möchte.
Bridgette konnte ich nie so ganz einschätzen und leider wurde es durch Maybe Not auch nicht wirklich besser. Man lernt sie zwar etwas besser kennen und erfährt auch etwas über ihre Vergangenheit, aber insgesamt war ihr Handeln leider immer noch nicht ganz nachvollziehbar und sie ist meiner Meinung nach neben Warren doch etwas blass geblieben.
Die Beziehung zwischen den beiden könnte man als eine Art Hassliebe bezeichnen, denn harmonisch ist definitiv etwas anderes. Und doch merkt man von Beginn an eine gewisse Anziehung zwischen den beiden.

"Ich hasse dich", sagt sie mit zusammengebissenen Zähnen. "Ich habe dich zuerst gehasst.", zische ich zurück. (Seite 48)

Der Schreibstil von Colleen Hoover lässt sich gewohnt flüssig lesen, wobei die gesamte Geschichte recht wild und humorvoll war. Allerdings hat mir bei der Geschichte einfach der Tiefgang gefehlt, was aber auch mit der geringen Seitenzahl zusammenhängt. Schade finde ich es außerdem, dass das Buch komplett aus Warrens Sicht geschrieben ist. So hatte man zwar einen guten Einblick in seine Gefühls- und Gedankenwelt, aber hin und wieder hätte ich auch gerne mal in Bridgettes Gedanken geblickt. Vielleicht hätte ich ihr Handeln dann noch besser nachvollziehen können.

Ich muss ehrlich gestehen, dass ich nicht so der Fan von dem blauen Cover bin. Trotzdem finde ich es schön, dass das Design von Maybe Someday übernommen wurde und man so sofort sieht, dass die beiden Bücher zusammen gehören.

Insgesamt ist Maybe Not ein schöner Spin Off, welcher sich gut zum zwischendurch eignet. Allerdings finde ich, dass man es nicht unbedingt lesen muss, denn so richtig überzeugen konnte mich die Geschichte von Warren und Bridgette nicht. Dafür gibt es von mir 3/5 Sterne.

Veröffentlicht am 14.05.2019

Süße Fortsetzung mit einem wichtigen Thema, aber auch einigen Schwächen

The Ivy Years - Wenn wir vertrauen
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Nachdem Bella und Rafe eine Nacht voller Leidenschaft verbracht haben, herrscht erstmal Funkstille, obwohl die beiden die Anziehung unmöglich ignorieren können. Als Bella Opfer einer fiesen Mobbingattacke ...

Nachdem Bella und Rafe eine Nacht voller Leidenschaft verbracht haben, herrscht erstmal Funkstille, obwohl die beiden die Anziehung unmöglich ignorieren können. Als Bella Opfer einer fiesen Mobbingattacke wird, ist Rafe sofort zur Stelle und möchte Bella helfen. Ob sie ihm Vertrauen wird?

Bella kennt man ja schon aus dem 3. Band, wo sie als toughe, starke und selbstbewusste Managerin der Eishockeymannschaft auftritt. Sie kommt aus reichem Elternhaus, ist aber trotzdem sehr bodenständig geblieben und arbeitet lieber selbst, als das Geld von ihrer Familie anzunehmen. Sie ist sehr humorvoll und weiß sich durchaus zu beweisen. Trotzdem zeigt sie auch immer wieder ihre verletzliche Seite, denn sie weiß nicht nur was sie nach ihrem Abschluss machen soll, sondern ist auch von der Mobingattacke sowie ihren Gefühlen zu Rafe komplett überfordert. Ehrlich gesagt war mir Bella am Anfang sowie im 3. Band ja recht sympathisch, aber irgendwie ist sie doch etwas too much, denn sie handelt meist sehr impulsiv und lässt sich nur schwer von ihren (manchmal doch etwas komischen) Ideen abhalten.
Rafael, von allen nur Rafe genannt, kommt aus einer dominikanischen Familie, die ein Restaurant in New York besitzt. Deshalb weiß er genau was es heißt zu arbeiten und möchte seine Familie und Freunde in allen Lebenslagen unterstützen. Er ist sehr dankbar für sein Fußballstipendium am Harkness College und kniet sich deshalb auch voll rein. Es war mir fast unmöglich ihn nicht zu lieben, denn Rafe ist immer freundlich, loyal und hält sich von Streit so gut es geht fern. Außerdem weiß er seinen Charme richtig einzusetzen, ohne, dass es dabei übertrieben wirkt.
Die Beziehung der beiden beginnt explosiv, denn obwohl die beiden Nachbarn sind, haben sie sich noch nicht näher kennengelernt. Trotzdem führt eins zum anderen und die beiden landen für eine gemeinsame Nacht im Bett. Danach herrscht allerdings eine Funkstille mit einigen Schuldgefühlen, aber die Funken, die zwischen den beiden fliegen, sind unübersehbar. Nach und nach gelingt es Rafe immer mehr Bella für sich zu gewinnen - auch wenn diese sich am liebsten vor der ganzen Welt verkriechen möchte.

"Weil ich schon gewonnen habe. Du bist für ich viel wichtiger als ein Wettbewerb." (Position 4549)

Wie auch schon in den vorherigen Büchern gibt es auch hier kaum Nebenchraktere. Trotzdem hat es mich gefreut, dass einige Jungs aus der Eishockeymannschaft noch Kurzauftritte bekommen. Außerdem lernt man Bellas Nachbarin Lianne schon Mal kennen, die mir recht sympathisch war. Auf ihre Geschichte (Band 5) freue ich mich auch schon.

Der Schreibstil von Sarina Bowen lässt sich auch hier wieder angenehm und flüssig lesen. Dabei schafft sie es trotz der teils schweren Thematik immer wieder humorvolle Szenen mit einzufließen. Vor allem aber lebt die Geschichte wieder zum Großteil von den Gefühlen der beiden Hauptprotagonisten - insbesondere von Bellas Gefühlen -, obwohl die Geschichte fast zu gleichen Teilen sowohl aus Bellas als auch aus Rafes Sicht erzählt wurde. Meiner Meinung nach ist es Sarina Bowen gelungen ein in unserer Gesellschaft enorm wichtiges Thema, Mobbing und seine Folgen, in einem Roman zu verarbeiten. Dabei erzählt sie unglaublich emotional und einfühlsam wie Bella mit den Folgen zu kämpfen hat, sodass man sich direkt in ihre Gefühlslage hineinversetzen konnte.
Trotzdem muss ich auch sagen, dass es vor allem nach einer bestimmten Szene, auf die ich die ganze Zeit hingefiebert habe, auch viele langatmige Szenen gab, die mir total die Lust am Lesen geraubt haben.

Das Cover des Buches gefällt mir wieder richtig gut und es passt sehr gut in die Reihe. Schade finde ich nur, dass es von den Farben her fast so aussieht wie Band 1 und daher leicht zu verwechseln ist.

Insgesamt ist der 4. Band der The Ivy Years-Reihe eine süße Fortsetzung, die mich vor allem wegen Rafe und der Umsetzung eines wichtigen Themas überzeugen konnte. Allerdings war sie an vielen Stellen, vor allem gegen Ende, auch sehr langatmig und vorhersehbar. Auch mit Bella bin ich nicht mehr so wirklich klar gekommen. Da der Teil doch etwas schwächer war als die vorherigen, gebe ich 3/5 Sterne.

Veröffentlicht am 28.03.2019

Süßes Buch für zwischendurch, aber auch sehr oberflächlich

After the Game – Riley und Brady
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Zwei Jahre nach der Flucht aus ihrer Heimatstadt ist Riley zusammen mit ihrer Familie und ihrer kleinen Tochter zurück in Lawton. Doch noch immer glaubt niemand an ihre Geschichte - bis auf den Star Quarterback ...

Zwei Jahre nach der Flucht aus ihrer Heimatstadt ist Riley zusammen mit ihrer Familie und ihrer kleinen Tochter zurück in Lawton. Doch noch immer glaubt niemand an ihre Geschichte - bis auf den Star Quarterback der Schule, Brady Higgens. Dieser möchte immer mehr Zeit mit ihr verbringen und auf einmal knistert es heftig zwischen den beiden..

Riley Young wurde vor 2 Jahren schwanger und ist deshalb aus ihrer Heimatstadt geflohen. Nun ist sie gemeinsam mit ihrer Familie und ihrer kleinen Tochter Bryony wieder in Lawton und lebt so zurückgezogen wie es nur geht. Zu Beginn ist sie sehr zurückhaltend und ängstlich, denn es fällt ihr schwer Leuten zu vertrauen. Als sie immer mehr Zuspruch von ihren ehemaligen Freunden und anderen Bewohnern der Stadt erhält, wird auch sie wieder offener und beginnt wieder Spaß am Leben zu haben. Trotzdem steht ihre Tochter immer an erster Stelle und man merkt, dass sie durch die ganze Geschichte nur stärker geworden ist.
Brady Higgens ist der Star Quarterback der Schule, der zwar sehr beliebt, aber trotzdem bodenständig und immer freundlich ist. Er kommt aus einer liebevollen Familie, wo ihm mit seiner fürsorglichen Mutter und seinem ehrgeizigen Vater ein starker Rückhalt geboten wird. Dabei hatte er noch nie wirklich ernst zunehmende Probleme und weiß gar nicht mit der Situation umzugehen, als es schließlich zu so einem kommt und er doch mal Hilfe von anderen in Anspruch nehmen muss.
Die Beziehung der beiden entwickelt sich eher langsam. Zu Beginn fällt es Riley schwer Brady zu vertrauen, doch dann entwickelt sich eine Freundschaft zwischen den beiden, denn beide brauchen jemanden, der ihnen Halt gibt. Nach und nach kommen immer mehr Gefühle ins Spiel. Leider muss ich sagen, dass der Funke bei mir nicht wirklich übergesprungen ist, denn auf einmal sprachen die beiden von Liebe ohne das es irgendwelche Vorzeichen dafür gab.

"Wir? So wie bei: du und ich? Wann hatten wir uns in wir verwandelt?" (Seite 178)

Als Nebencharaktere sind wieder Maggie und West sowie Gunner und Willa dabei, die ja die Hauptcharaktere der beiden vorherigen Bände waren. Auch Bradys Familie, vor allem seine Mutter, kennt man schon aus den vorherigen Bänden und sie ist immer noch genau so liebevoll wie ich sie in Erinnerung hatte. Außerdem lernt man noch Bryony, Rileys Tochter kennen, die die Geschichte immer wieder auflockert, weil sie so süß ist. Auch ihre Eltern sind total liebevoll und unterstützen sie immer.

Obwohl ich die ersten beiden Teile der Field Party-Reihe bereits vor ca. 2 Jahren gelesen habe und einige Details nicht mehr wusste, war ich sofort in der Geschichte von Riley und Brady drin. Dies lag vor allem an den locker leichten und doch etwas einfach gehaltenen Schreibstil von Abbi Glines. Dabei wird die Geschichte abwechselnd aus Rileys und Bradys Sicht beschrieben, wodurch man einen guten Einblick in deren Gedanken- und Gefühlswelt erhält und so das ein oder andere Verhalten etwas besser versteht.
Zu Beginn hat mir das Buch wirklich gut gefallen, denn es war schön mit zu verfolgen wie sich Riley immer mehr öffnet. Allerdings muss ich auch sagen, dass die Geschichte sich immer wieder im Kreis gedreht hat. Zudem war mir das Buch irgendwann einfach zu oberflächlich, denn manche Probleme wurden meiner Meinung nach viel zu schnell gelöst und haben sich dann scheinbar in Luft aufgelöst. So auch das große Problem von Brady, das man doch etwas tiefgründiger gestalten hätte können.

"Lächelnd fragte ich mich, warum nicht alles so einfach sein konnte. Immer. Ohne Kummer und Sorgen. Ohne dass schon gleich die nächste Katastrophe auf uns lauerte. Andererseits wäre es dann nicht das Leben, oder?" (Seite 217)

Das Cover des Buches ist wieder wunderschön und passt meiner Meinung nach super zur Geschichte, denn das Feld bzw. die Lichtung spielt in den Büchern ja immer wieder eine große Rolle. Außerdem passt es sowohl von außen als auch durch die schöne Innengestaltung zu Beginn jedes Kapitels super zu den ersten beiden Bände der Reihe.

Alle in allem ist der 3. Band der Field Party-Reihe ein süßes Buch für zwischendurch, das sich gut lesen lässt, aber an vielen Stellen zu oberflächlich bleibt. Dafür gibt es von mir 3/5 Sterne.

Veröffentlicht am 26.03.2019

Leider etwas enttäuschend

Wild Hearts - Kein Blick zurück
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Nach dem Tod ihrer Mutter erhält Sawyer Dixon einen alten SUV mit Camper sowie ein Grundstück mitten im Nirgendwo Floridas. Schließlich packt sie all ihren Mut zusammen und flieht aus ihrem alten Leben, ...

Nach dem Tod ihrer Mutter erhält Sawyer Dixon einen alten SUV mit Camper sowie ein Grundstück mitten im Nirgendwo Floridas. Schließlich packt sie all ihren Mut zusammen und flieht aus ihrem alten Leben, um sich ein neues in Florida aufzubauen. Dort trifft sie schon am ersten Tag auf ihren neuen Nachbar Finn, der sich seit einem schrecklichen Ereignis vor allen anderen versteckt.

Sawyer Dixon kommt aus einer Kirchengemeinde, die sie dank ihrer verstorbenen Mutter verlassen kann. Nach ihrem Auszug fängt sie an ihr eigenes Leben zu leben und Dinge, die für andere 21-jährige vollkommen normal sind, neu zu entdecken. Dabei wirkt sie zuerst etwas unbeholfen und zurückhaltend, aber stets freundlich, sodass sie schnell Anschluss in Outskirts findet. Nach und nach wird sie immer selbstbewusster und fängt an ihr Leben zu genießen. Ich hatte mit Sawyer zu Beginn so meine Probleme, denn sie hat sehr zurückhaltend gewirkt, aber umso besser ich sie kennenlernen durfte und ihre Entwicklung verfolgen durfte, umso mehr mochte ich sie auch.
Auch mit Finn bin ich lange Zeit nicht wirklich klar gekommen. Man lernt ihn als verschlossenen, jungen Mann kennen, der sich nach einem schrecklichen Ereignis von allen anderen zurück zieht und viel zu viel trinkt. Am Anfang besticht er vor allem durch seine unfreundliche Art, aber nach und nach zeigt sich, dass hinter der harten Schale ein weicher Kern versteckt ist. Denn im Grunde ist Finn liebenswürdig, humorvoll, charmant und gutherzig. Trotzdem hat er weiterhin an seiner Vergangenheit zu knabbern, auch wenn diese Last Stück für Stück von ihm abfällt.
Die Beziehung der beiden war für mich zu Beginn nicht wirklich greifbar, denn die ersten paar Aufeinander treffen sind nicht gerade friedlich abgelaufen. Trotzdem hat man immer ein gewisses Interesse und eine gewisse Spannung zwischen den beiden gespürt. Nach und nach ist die Beziehung meiner Meinung nach dann auch greifbarer geworden, denn die beiden Charaktere haben nicht nur mehr zueinander gefunden, sondern haben meiner Meinung nach auch jeweils eine tolle Entwicklung durchgemacht - auch indem sie sich gegenseitig unterstützt haben.

"All die Mauern, die ich um mich errichtet hatte, stürzten in sich zusammen, und indem er redete, baute er eine Brücke, die ihm Zugang zu allem gewährte, was ich zugeben hatte." (Seite 207)

Neben den Hauptcharakteren lernt man noch einige Nebencharaktere kennen. Zu Beginn ist da Sawyers Dad, der mir mit seinen altmodischen Ansichten und seinem Umgang mit seiner Familie von Beginn an unsympathisch war. In Outskirts lernt man dann noch Josh, Miller und Critter sowie weitere Bewohner der Kleinstadt kennen. Vor allem Josh und Miller konnten mir mit ihren Streitereien immer wieder ein Lächeln ins Gesicht zaubern und irgendwie hoffe ich ja, dass die beiden ihre eigene Geschichte bekommen. Aber auch Critter ist mir mit seinen weisen Sprüchen und seiner verständnisvollen Art irgendwie ans Herz gewachsen. Insgesamt hat mir die Atmosphäre in Outskirts wirklich gut gefallen, denn so stellt man sich eine typische kleine amerikanische Kleinstadt, wo jeder jeden kennt, vor.

Der Schreibstil von T.M. Frazier lässt sich angenehm und flüssig lesen. Es gibt einige humorvolle Szenen, aber auch viele emotionale Szenen. Leider muss ich zugeben, dass viele Emotionen nicht wirklich bei mir angekommen sind, weil ich eben lange gebraucht habe, um überhaupt mit den Charakteren warm zu werden. Dabei wird fast das gesamte Buch aus Sawyers Sicht erzählt, während Finn nur kleinere Kapitel abbekommt. Hier hätte ich mir noch mehr Kapitel aus seiner Sicht gewünscht - vielleicht hätte ich ihn dann schneller in mein Herz geschlossen.
Vor allem aber ist zu Beginn noch eine gewisse Spannung enthalten, denn man möchte unbedingt hinter das Geheimnis von Finn kommen. Leider ist nach der Auflösung die Spannung etwas flöten gegangen und bis zu den letzten 20 Seiten plätscherte die Geschichte dann nur so vor sich hin. Trotzdem konnte mich das Ende nochmal richtig in den Bann ziehen, denn auf einmal kamen Sachen raus, die ich so niemals vorausgesehen hätte. Das Buch endet schließlich (vielleicht auch etwas zu schnell) in einem riesigen Cliffhanger, der mich mit einigen offenen Fragen zurück lässt.

Das Cover des Buches gefällt mir richtig gut. Vor allem aber stellt es auch eine tolle Verbindung zur Geschichte her, was mir an diesem Cover besonders gut gefällt.

Leider konnte mich Wild Heart - Kein Blick zurück nicht ganz so von sich überzeugen, wie ich es mir gewünscht hätte. Was vor allem daran lag, dass es etwas länger gedauert hat, bis ich mit den beiden Hauptcharakteren warm geworden bin. Dafür gibt es von mir 3/5 Sterne.