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Veröffentlicht am 05.09.2019

Mara und Jan mitten im Bandenkrieg-Strudel

Brennende Narben
3

"Brennende Narben" ist der dritte Band der Mara-Billinsky-Thrillerreihe von Leo Born.
Die Frankfurter Kommissarin wird bei ihrer Ermittlung in einem Mordfall an einer Edelprostituierten sehr persönlich ...

"Brennende Narben" ist der dritte Band der Mara-Billinsky-Thrillerreihe von Leo Born.
Die Frankfurter Kommissarin wird bei ihrer Ermittlung in einem Mordfall an einer Edelprostituierten sehr persönlich in einen Bandenkrieg im Frankfurter Rotlicht-Milieu verwickelt.
Wie bereits in den beiden Vorgängern der Thrillerreihe ist Mara auch dieses Mal wieder neben ihrer beruflichen Arbeit auf der Suche nach dem Mörder ihrer Mutter, die sie kaum kennenlernen durfte, da sie bereits früh starb.
Sowohl beruflich als auch privat muß Mara seelisch und auch körperlich einiges einstecken. Die Ermittlungen hinterlassen bei ihr sogar "brennende Narben", die sie so schnell nicht vergessen wird.

Leo Born zieht dabei wieder alle Register:
Den Thriller durchzieht von der ersten Seite an ein hervorragend getackteter Spannungsaufbau. Seine sehr detailierte und bildhafte Sprache lassen den Leser stets geradezu hautnah am Geschehen teilnehmen und in den düsteren Teil Frankfurts eintauchen.
Die unterschiedlichen Bereiche (Prostitution, Mord, Bandenkrieg und Menschenhandel) werden gekonnt miteinander verknüpft.
Die Beschreibungen der Szenen laufen unmittelbar während des Lesens direkt vor den Augen des Lesers als Bilder ab, als wäre man vor Ort selbst anwesend.

Mein Fazit:
Wieder einmal ist es Leo Born hervorragend gelungen, einen Thriller auf höchstem Niveau zu Papier zu bringen. Berufliches wie Privates der Protagonisten werden gekonnt und ohne den Lesefluß zu stören miteinander verbunden. Auch ein Hauch von erotik läßt der Autor in diesem Thriller einfliessen.
Die Kenntnisse der beiden Vorgänger ist sicher von Vorteil und durchaus empfehlenswert, aber nicht zwingend nötig. Die Folterszenen sind zwar detailiert und realistisch beschrieben, lassen dem Leser aber noch ausreichend eigenen phantasiereichen Spielraum. Der Titel ist perfekt gewählt und das Cover hat einen hohen Wiedererkennungswert.
Die "Krähe" ist nun schon eine Marke für sich!
Mara ist unbedingt eine meiner Lieblings-Kommissarinnen. Ich "brenne" schon darauf, den vierten Band zu lesen und verteile 5 verdiente Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Figuren
  • Geschichte
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 18.05.2019

Erschütternde Kinderschicksale rund um Frankfurt

Lautlose Schreie
3

Durch Zufall werden in der Nähe von Frankfurt sieben Kinderleichen entdeckt.
Die Kommissarin Mara Billinsky ist schockiert und tief getroffen und will um jeden Preis den oder die Täter ermitteln und zur ...

Durch Zufall werden in der Nähe von Frankfurt sieben Kinderleichen entdeckt.
Die Kommissarin Mara Billinsky ist schockiert und tief getroffen und will um jeden Preis den oder die Täter ermitteln und zur Rechenschaft ziehen.
Durch ihre unkonventionelle Art stößt sie jedoch wieder einmal auf den Widerstand ihres Chefs und des neuen Staatsanwaltes, Christian von Lingert.
Doch Mara wäre nicht Mara, wenn sie sich bei ihrer Ermittlungsarbeit durch nichts und niemanden aufhalten ließe. Und so bohrt sie weiter im unvorstellbaren, skrupellosen Sumpf einer Organisation bis zum bitteren Ende.

Nach "Blinde Rache" darf der Leser auch in "Lautlose Schreie" die außergewöhnliche Kommissarin Mara Billinsky wieder bei ihrer Ermittlungsarbeit begleiten und ist bereits nach wenigen Seiten von der unglaublichen Brutalität und Skrupellosigkeit gegenüber den wehrlosen Opfern, den Kindern, erschüttert und gefesselt!
Es ist wieder sehr aufregend bedingt durch Leo Borns sehr geschickte, bildhafte und detailierte Sprache zusammen mit Mara rund um Frankfurt zu ermitteln und ihre weitere Entwicklung im Team der Mordkommission mitzuerleben.
Als sehr erfreulich und sehr menschlich sind an dieser Stelle auch die positiven Veränderungen an Maras Chef Klimmt, ihren Kollegen Rosen und Maras "alten" Bekannten aus dem 1. Band, Rafael, hervorzuheben.

Ein sehr gelungener Spannungsbogen von Anfang bis Ende hält den Leser permanent gefangen und es fällt sehr schwer, das Buch auch nur kurz für einen Augenblick aus der Hand zu legen.

Mein Fazit:
Auch der 2. Band um die Kommissarin Mara Billinsky ist wieder ein sehr spannender und intelligent geschriebener Thriller.
Das Cover ist so düster wie der Inhalt des Buches und die Krähe bereits ein Markenzeichen.
Obgleich die beiden im Thriller verarbeiteten Themen Organhandel und Kindesentführung an Brutalität und Grausamkeit kaum zu überbieten sind, gelingt es dem Autor jedoch erneut, dem Leser, trotz der sehr bildhaften und detailierten Wortwahl, zu blutige undeindeutige Bilder zu ersparen, so daß dieser zwar bewußt schockiert, aber nicht komplett abgestoßen ist.

Das Ende des Thrillers ist überraschend und läßt viel Raum und Platz zum Nachdenken.

Mara fesselt einfach und läßt den Leser, der sie einmal kennenlernen durfte, nicht mehr los.

Ich freue mich schon sehr auf die folgenden Bände und die weitere gemeinsame Ermittlungsarbeit mit dieser toughen aber sehr sympathischen Kommissarin.

5 wohlverdiente Sterne für unvergeßliche und spannende Lesestunden!!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Spannung
  • Geschichte
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 05.04.2019

Dünengeister - Ein geschichtsträchtiger Nordseeinsel-Krimi

Dünengeister
0

Dieses Mal ermitteln die Kommissare John Benthien, Lilly Velasco, Tommy Fritzen und ihr Team in einer Reihe von Morden in Zusammenhang mit der Sylter Familie Melander, die bis in die Zeit des 1. Weltkrieges ...

Dieses Mal ermitteln die Kommissare John Benthien, Lilly Velasco, Tommy Fritzen und ihr Team in einer Reihe von Morden in Zusammenhang mit der Sylter Familie Melander, die bis in die Zeit des 1. Weltkrieges zurückreichen. Diese historischen Verzweigungen und die zum Teil undurchschaubaren Familienverhältnisse der Melanders machen es den Ermittlern auf der Suche nach dem Täter nicht gerade leicht.

"Dünengeister" ist bereits der sechste Fall des hervorragend eingespielten Ermittlerteams und knüpft nahtlos in Bezug auf Spannung und nordischem Humor an seinen Vorgänger "Eisige Flut" an.

Neben den aufreibenden Ermittlungen erhält der Leser wieder erfrischende, auflockernde und dem Spannungsbogen niemals störende Einblicke in das Privatleben der Protagonisten und der Sylter Inselwelt.

Der Leser wird eindrucksvoll und bildhaft durch die Jahrhunderte geschickt, ohne das Nina Ohlandt stets den Bezug zur gegenwärtigen Fahndung verliert. Durch diese Szenenwechsel und den eingestreuten Blickwinkeln eines geheimnisvollen "ER" bleibt die Spannung von Beginn des Krimis bis zum Ende permanent aufrecht erhalten.

Mein Fazit:
Nina Ohlandt hat mit "Dünengeister" erneut einen echten Pageturner geschrieben. Sehr detaillierte liebevoll umschriebene Gefühlswelten der Hauptpersonen runden den stets hoch gehaltenen Spannungsbogen wunderbar ab.
Sehr gelungen und hervorzuheben ist das grandiose Finale mit einer kleinen Hommage an Agatha Christie - Hercule Poirot lässt freundlich grüssen.
Ich vergebe hochverdiente 5 Sterne und eine uneingeschränkte Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Geschichte
  • Figuren
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 25.02.2019

Liebe ist stärker als der Tod! Schicksalhafte Tage einer Familie zur Zeit des Mittelalters.

Der Gesang der Bienen
2

Eine junge Mutter aus der Familie eines Zeidlers wird von einem Abt zum Tode verurteilt, da man ihr vorwirft, am Tode der Tochter eines Adeligen schuldig zu sein.
Ihr Ehemann, der Zeidler Seyfried, erhält ...

Eine junge Mutter aus der Familie eines Zeidlers wird von einem Abt zum Tode verurteilt, da man ihr vorwirft, am Tode der Tochter eines Adeligen schuldig zu sein.
Ihr Ehemann, der Zeidler Seyfried, erhält die letzte Chance, das Leben seiner Frau Elsbeth zu retten, indem er die Fürsprache von Hildegard von Bingen binnen 16 Tagen einholen soll. Eine Reise, deren Hinweg nach Bingen alleine schon 6 bis 7 Tage dauert.
Während dieser Zeit werden die einzelnen Familienmitglieder immer wieder auf eine harte Probe gestellt.
Wird es Seyfried am Ende gelingen, seine Frau vor dem Tode durch die Hinrichtung zu bewahren und wird die Familie wieder zueinander finden?

Ralf H. Dorweiler gelingt es durch einen sehr flüssigen, kurzweiligen und bildhaften Schreibstil den Leser ins Mittelalter glaubhaft und authentisch zu entführen.
Neben einer sehr spannenden Handlung sind hier unbedingt die lehrreichen und wissenswerten Informationen beginnend von dem Berufsstand des Zeidlers, dem Leben und Sterben der Bienen, über das harte und schwere Leben der einfachenBevölkerung bis zum kargen und mitunter sehr einsamen Dasein im Kloster zu erwähnen.

Durch geschickte Perspektivenwechsel der einzelnen Charaktere ist der Leser stets mitten im Geschehen, sei es unterwegs als Zeidler, als bangendes Kind oder als Bewohner eines Klosters.
Sehr schön und gelungen sind die Bibel-, Dichter- und Hildegard-Zitate zu Beginn eines jeden Kapitels.

Mein Fazit:
Durch sehr gute Recherchen und ein sehr sensibles Gespür für seien einzelnen Charaktere ist Ralf H. Dorweiler ein hervorragender Historienroman gelungen, der zum echten "Pageturner" avanciert. Von Anfang bis Ende des Romanes bleibt der Spannungsbogen stets hoch und der Leser kann nicht umhin mit Seyfried und seiner Familie mitzufiebern, mitzuleiden und mitzukämpfen.
Wenn es einen Protagonisten besonders hervorzuheben gilt, dann ist es die Tochter von Seyfried, Anna, die durch die Schicksalsschläge in kürzester Zeit vom Mädchen zur jungen Frau sich wandeln muss.
Der aktuelle Bezug zum Insektensterben, eine wunderschön gestaltete Landkarte der Reiseroute und ein sehr ausführliches Personenregister runden das vollkommene Lesevergnügen eindrucksvoll ab.

"Der Gesang der Bienen" gehört bereits jetzt schon zu meinen Lieblings-Historienromanen und erhält wohlverdiente 5 Sterne!!

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  • Stil
  • Figuren
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 05.02.2019

Die Krähe ist nicht zu stoppen!

Blinde Rache
2

Mara Billinsky, eine junge Kommissarin, die aus Düsseldorf wieder nach Frankfurt zurück versetzt wurde, ermittelt in einem Mordfall im Frankfurter Mafia-, Drogen- und Rotlichtmilieu.
Ein Mafiaboss wurde ...

Mara Billinsky, eine junge Kommissarin, die aus Düsseldorf wieder nach Frankfurt zurück versetzt wurde, ermittelt in einem Mordfall im Frankfurter Mafia-, Drogen- und Rotlichtmilieu.
Ein Mafiaboss wurde gefoltert und ermordet. Mara stößt nicht nur bei ihren Ermittlungen auf Probleme und bringt sich selber in Gefahr, sondern hat auch einen schweren Stand gegenüber ihrem Chef und ein gestörtes Verhältnis zu ihrem Vater. Als weitere "Foltermorde" geschehen, sucht sie nach Verbindungen zwischen den Opfern.

"Blinde Rache" ist der erste Mara Billinsky Thriller von Leo Born.
Mit Mara hat Leo Born eine sehr eigenwillige und unkonventionelle Ermittlerin erschaffen, die aneckt, dennoch empathische Fähigkeiten besitzt und hartnäckig an ihrem Ziel, einen bzw. mehrere Morde zu klären, festhält.Auch ihr skuriles Äußeres ist erfreulicherweise mal völlig anders und für eine Polizistin höchst ungewöhnlich.
Dunkel, schwarz wie Maras Kleidung präsentiert sich größtenteils auch Frankfurt und seine Umgebung. Die Anonymität der meisten Menschen ist durchweg spürbar.
Das Tempo des Thrillers nimmt gleich von Beginn an Fahrt auf. Selbst die kurzen privaten Schilderungen der Protagonisten um Mara werden vom Autor so geschickt in die Handlung eingeflochten, dass der Spannungsbogen permanent hoch und intensiv bleibt.
Durch den sehr lebendigen, bildhaften und spannenden Schreibstil hat der Leser ständig das Gefühl, Mara bei ihren Ermittlungen hautnah zu begleiten.

Mein Fazit:
Leo Born ist mit "Blinde Rache" ein bemerkenswerter Einstieg in eine neue Thriller-Reihe gelungen!
Die Folterungen werden vom Autor detailiert genug beschrieben, um sich ein Bild der Grausamkeiten der Vorgehensweise zu verschaffen, bleibt aber dabei so zurückhaltend, dass sie nicht ins Blutrünstige oder gar Trashige abdriften.
Die Auflösung der Morde ist absolut überraschend, so daß Leser, die das Miträtseln lieben, voll auf ihre Kosten kommen.
Ich freue mich schon, Mara bei ihren neuen Fällen wieder begleiten zu dürfen und diese spannende und interessante Figur dann noch näher kennen zu lernen.
Ein rasanter und spannender Thriller, der seine 5 Sterne unbedingt verdient hat.

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