Cover-Bild Die Stunde der Räuber
18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Fehnland Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Biografischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 420
  • Ersterscheinung: 20.05.2019
  • ISBN: 9783947220311
Udo Weinbörner

Die Stunde der Räuber

Historischer Schiller-Roman
In „Die Stunde der Räuber“ geht es um Schillers Verlust der Kindheit, die Unfreiheit, aber auch um Freundschaft, Liebesrausch und Aufbegehren – die schwierigen Anfangsjahre des Dichters …
Unterhaltsam, kenntnisreich und zugleich spannend erzählt Weinbörner von den Jugendjahren Schillers bis zur Erstaufführung der Räuber und den Anfangsjahren als freier Schriftsteller in seiner Mannheimer Zeit.
„Die Stunde der Räuber“ von Udo Weinbörner ist die stark überarbeitete und erweiterte Neuausgabe des Erfolgsromans „Schiller – Der Roman“ (Langen-Müller-Verlag, München, 2004) als zweibändige Taschenbuchausgabe. Jeder Band für sich ist ein abgeschlossener historischer Roman.

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.10.2019

Einfach mitreißend

0

Nie hätte ich gedacht, dass ein Buch über Schiller, ein Biographie über einen Dichter so spannend sein kann. Zwar habe ich Germanistik studiert, aber Schiller habe ich dabei leider nur am Rande kennen ...

Nie hätte ich gedacht, dass ein Buch über Schiller, ein Biographie über einen Dichter so spannend sein kann. Zwar habe ich Germanistik studiert, aber Schiller habe ich dabei leider nur am Rande kennen gelernt. Das habe ich immer bedauert und als ich dieses Buch sah, wollte ich es unbedingt lesen. Und mehr über diesen genialen Menschen erfahren.
Und hier habe ich mehr erfahren. Auf mitreißende, unglaublich spannende Art und Weise beschreibt der Autor Schillers Werdegang. Packender als so mancher Krimi kommt dieses Buch daher und so war ich auch nach wenigen Seiten wie gefangen. Ich wollte immer nur noch weiterlesen und erfahren, wie es weitergeht. Und ich werde mir auch den zweiten Band kaufen, das muss nach dieser Lektüre einfach sein.
Der Leser lernt Schiller bereits als Kind kennen, kurz bevor er auf des Herzogs Wunsch seinem Heim und seiner Familie entrissen wird. Für den emotionalen und eher kränklichen Schiller ein schreckliche Situation, von der er sich nie wieder ganz erholen wird. Den Herzog wird er für den Rest seines Lebens hassen... Doch hier möchte ich auch schon aufhören, über den Inhalt zu schreiben, das muss man selbst lesen.
Wer dieses Buch in die Hand nimmt, wird es nicht bereuen. Ich mag keine Biographien, weil so oft so trocken und zäh sind, aber dieses Buch ist ganz anders. Es ist ein spannender Roman, der Lust auf klassische Literatur macht, der Lust auf Geschichte macht, der Lust auf mehr von diesem Autor macht! Ich bin begeistert!

Veröffentlicht am 15.09.2019

Hat die "Militärische Pflanzschule" Schiller geprägt?

0

Gleich vornweg: „Die Stunde der Räuber“ von Udo Weinbörner hat mich wirklich sehr beeindruckt und gefesselt, an manchen Stellen fiel es mir richtig schwer, diesen „Schiller-Roman“ aus der Hand zu legen! ...

Gleich vornweg: „Die Stunde der Räuber“ von Udo Weinbörner hat mich wirklich sehr beeindruckt und gefesselt, an manchen Stellen fiel es mir richtig schwer, diesen „Schiller-Roman“ aus der Hand zu legen! Auch hallt es noch lange nach...
Eigentlich ungewöhnlich für eine Biografie über Friedrich Schiller – und dazu auch „nur“ der erste Teil. Aber dem Autor ist es gelungen, die Kindheit und Jugend von „Fritz“ so lebendig und anschaulich zu schildern, dass ich häufig das Gefühl hatte, ich sei bei den verschiedenen Ereignissen anwesend und hätte sie persönlich miterlebt.
Ab seinem 14.Lebensjahr muss Schiller die von Herzog Carl Eugen von Württemberg gegründete „Militärische Pflanzschule“ / Karlsschule besuchen: Herzog Carl Eugen zu Schillers Vater: „Nun gut, dann gib er mir seinen Sohn für meine Schule, damit ich aus ihm was Gescheites machen kann.“ (S. 30) Der Vater kann sich – obwohl er entgegengesetzter Meinung ist – nicht verweigern, steht er doch selbst als Hauptmann beim Herzog in Sold!
Diese 8 Jahre in der Schule unter dem tyrannischen und despotischen Herzog prägen Schiller, die Bedingungen in diesem Militärinternat erscheinen aus heutiger Sicht unmenschlich und erinnern an fundamentalistische Sekten, z.B. ist keinerlei Kontakt mit der Familie erlaubt (als Schillers Mutter ihm einen Brief schreibt, wird er streng bestraft). Einzig der (auch verbotene) Zusammenhalt der „Eleven“ kann auf der positiven Seite vermerkt werden. Aber der Herzog bestimmt auch nach Beendigung der Schule (Schiller hatte eine Ausbildung zum Militärarzt beendet) weiterhin Schillers Leben, so verbietet er ihm sich als „freier“ Arzt niederzulassen und Privatkleider zu tragen. Nach der Uraufführung „Der Räuber“ 1782 in Mannheim kommt es zum endgültigen Bruch mit dem Herzog: nach erneuten Repressalien (z.B. Verbot aller nicht-medizinischer Schriftstellerei) flüchtet Schiller aus Stuttgart und begeht damit Fahnenflucht.
Um meine Frage in der Überschrift zu klären: ja, ich denke, dass die Jahre in der Karlsschule und die persönliche Unfreiheit Schiller maßgeblich geprägt haben, verbunden allerdings auch mit dem „Zeitgeist“ der Aufklärung – dadurch wiederum wurden „Die Räuber“ zu einem Publikumserfolg.
Ich glaube, ich wäre mit Schiller als Mensch nicht recht warmgeworden, er war mir nicht sympathisch. Ich habe seine Freunde bewundert, die ihm treu zur Seite standen – obwohl sie von Schiller kaum Wertschätzung oder Dank erhielten. Ich empfand Schiller als sehr Ich-bezogen, aber er war eben ein Genie – und bei Genialität kommt ja häufig die Empathie etwas zu kurz..
Udo Weinbörner ist es großartig gelungen, dass Leben Friedrich Schillers so spannend darzustellen, dass es mich zeitweise an einen Krimi erinnerte. - und ich deshalb schon heute ganz neugierig auf den 2.Teil der Biografie warte! Natürlich spreche ich hier eine absolute Leseempfehlung aus (übrigens auch für Menschen, die – wie ich – bisher relativ wenig über Friedrich Schiller wissen!)

Veröffentlicht am 05.09.2019

Schiller und seine Räuber

0

Der Roman schildert die Jugendjahre Schillers bis zur Uraufführung der Räuber und Schillers Flucht nach Mannheim. Ich verbringe mit ihm die Jahre auf der Karlsschule, die er gegen seinen Willen besucht. ...

Der Roman schildert die Jugendjahre Schillers bis zur Uraufführung der Räuber und Schillers Flucht nach Mannheim. Ich verbringe mit ihm die Jahre auf der Karlsschule, die er gegen seinen Willen besucht. Schiller leidet unter der rigiden und militärischen Ordnung , die dort herrscht, mit der man versucht, den Willen der Schüler zu brechen.
Ich lerne seinen Freundeskreis kennen und bin Zeuge seiner stetigen Auseinandersetzung mit Herzog Karl-Eugen von Württemberg, die schließlich zu Schillers Flucht nach Mannheim führt.
Ich gebe zu, ich kannte von Schiller bisher nur die Theaterstücke, die ich in der Schule gelesen habe. Das Buch sah ich deshalb als Möglichkeit, den Mensch hinter den Stücken kennenzulernen. Dank der unterhaltsamen Erzählweise des Autors gelang das sehr gut. Anschaulich berichtet er über Schillers Jugendjahre, die viel über die damalige Zeit verraten und zum Verständnis Schillers beitragen. Schiller war von Jugend an ein schwieriger Charakter, der es seinen Freunden nicht leicht gemacht hat. Schiller scheint sehr Ich bezogen gewesen zu sein. Kritik an sich oder gar an seinen Werken ließ er nicht gelten und Anpassung, um Sanktionen zu vermeiden, war nicht seine Sache. Wen er aber als Freund erkannt hat, der konnte auf ihn vertrauen. Und dann der Triumph, als "Die Räuber" in Mannheim tatsächlich aufgeführt werden. Der Erfolg führt aber letzten Endes auch dazu, dass er seine Heimat verlassen muss.
Das Buch war dank der Romanform sehr gut zu lesen und hatte zeitweise die Spannung eines Krimis. Wer dem Menschen Schiller hinter dem großen Dichter , dem kann ich das Buch mit gutem Gewissen und von Herzen empfehlen.

Veröffentlicht am 31.08.2019

Sehr interessant

0

Bei „ Die Stunde der Räuber“ von Udo Weinbörner handelt es sich um einen Schiller-Roman.



Die schwierigen Anfangsjahre des Dichters ( Schillers Verlust in der Kindheit, Unfreiheit, Freundschaft, Liebesrausch ...

Bei „ Die Stunde der Räuber“ von Udo Weinbörner handelt es sich um einen Schiller-Roman.



Die schwierigen Anfangsjahre des Dichters ( Schillers Verlust in der Kindheit, Unfreiheit, Freundschaft, Liebesrausch und Aufbegehren) werden in „ Die Stunde der Räuber“ behandelt.

Spannend, unterhaltsam und kenntnisreich erzählt der Autor von den Jugendjahren Schillers bis zur Erstaufführung der Räuber und den Anfangsjahren als freier Schriftsteller in seiner Mannheimer Zeit.



Hier handelt es sich um den ersten Teil. Da er in sich abgeschlossen ist, kann man ihn unabhängig vom zweiten Teil lesen. Da mich dieser erste Teil, aber so gefesselt hat, werde ich den zweiten Teil auch lesen.

Der Schreibstil des Autors hat mir sehr gut gefallen. Dieser Roman lässt sich flüssig lesen und man möchte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.

Die Protagonisten werden sehr authentisch , Handlungsplätze werden sehr bildlich beschrieben. Das Leben der Menschen wird lebhaft und bildlich beschrieben. Ich konnte mich während dem Lesen sehr gut in diese Zeit hineinversetzen.

Als Leser erfährt man sehr viele Details aus Schillers Leben, ohne dass man das Gefühl hat ein Geschichtsbuch zu lesen . Ich hatte zu keiner Zeit Erinnerungen an den Geschichtsunterricht in der Schule, vielmehr freute ich mich hier, wenn ich Zeit zum Lesen hatte.

Der Autor hat sich sehr in das Thema Schiller eingearbeitet und sein Wissen in einen sehr lesenswerten biographischen Roman verpackt. Daten und Fakten stimmen mit Schillers Leben überein.

Ich empfehle dieses Buch weiter.

Autor: Udo Weinbörner

Veröffentlicht am 06.09.2019

Schiller auf dem Weg zu sich selbst

0

Udo Weinbörner hat sich der Herausforderung gestellt, einen historischen Roman über eine historische Persönlichkeit zu schreiben. Will man sich einer solchen Persönlichkeit nähern und ihre Lebensgeschichte ...

Udo Weinbörner hat sich der Herausforderung gestellt, einen historischen Roman über eine historische Persönlichkeit zu schreiben. Will man sich einer solchen Persönlichkeit nähern und ihre Lebensgeschichte in eine erzählende Form bringen, muss man zunächst Wissen anhäufen. Quellenstudium heißt die Devise. Ist die Person, die erzählerisch abgebildet werden soll auch noch Schriftsteller oder Künstler, muss man sich das Werk ganz genau anschauen, am besten auch noch das der Zeitgenossen.

In dieser Disziplin zu reüssieren ist sicher nicht eine der leichtesten Übungen, zumal die Persönlichkeit, über die im vorliegenden Fall geschrieben wurde keine geringere ist als Friedrich Schiller, der neben Goethe größte Dichter und Dramatiker der Deutschen.

Der Roman "Die Stunde der Räuber. Der Schiller-Roman. Erster Teil" ist als Ganzes bereits im Schiller-Gedenkjahr 2005 erschienen und wurde nun im Rahmen einer Taschenbuchausgabe in zwei Bänden neu aufgelegt, Teil 2 erscheint im Jahr 2020. Der Autor hat neue Szenen hinzugefügt und wohl einiges umgearbeitet.

Wir lernen “Fritz” als sehr jungen Mann kennen, der gerade dabei ist das Elternhaus unfreiwillig zu verlassen. Herzog Carl Eugen von Württemberg will ihn als Eleven für seine “Militärische Pflanzschule”. Er soll also eine militärische Beamtenlaufbahn auf Gnaden des Herzogs einschlagen, wofür dieser im Gegenzug absolute Dankbarkeit und Unterwerfung einfordert. Die Fürstenwillkür oder überhaupt der Absolutismus der Mächtigen, den Schiller in seinen Werken anprangern wird, kommt hier zum Tragen. “Gedankenfreiheit” wird zum Schlüsselwort in Schillers Innenwelt, denn in der Außenwelt wird diese systematisch unterdrückt.

Zum Glück gibt es die Mitschüler und einen wohlgesonnenen Lehrer, die Literatur in der Schule zirkulieren lassen. So war es dem jungen Schiller möglich die älteren Zeitgenossen, Lessing, Goethe und Klopstock und auch den großen Shakespeare zu lesen und zu verinnerlichen.

Langsam aber sicher wird Schiller zum Schriftsteller, der neben der Ausbildung schreibt, auch um nicht an den widrigen Umständen zu zerbrechen. Die Geschichte des Schriftstellerkollegen Schubart zeigt was passiert, wenn man sich mit Worten gegen die Mächtigen auflehnt. Sein Schicksal wird für Schiller zum Antrieb und Damoklesschwert zugleich.

Das Freundschaftsideal des “Sturm und Drang”, das Schiller rigoros praktiziert, wird beschrieben. Dann seine relativ kurze Zeit als Militärarzt, seine ersten Schritte auf Freiersfüßen in Richtung des anderen Geschlechts, seine desolate wirtschaftliche Situation. Letztlich steuert die Handlung auf den Höhepunkt des ersten Teils zu: Schillers heimlicher Ausflug nach Mannheim, die Aufführung der “Räuber” und damit sein erster Erfolg als Dramatiker, die Ernüchterung ob der finanziellen Lage und schließlich der Weggang aus Württemberg.

Viele Begebenheiten sind wirklich gut erzählt und man hat durchaus das Gefühl, man hat Teil an etwas Großem, dass man einen Schlüsselmoment in Schillers Persönlichkeitsentwicklung hautnah mitbekommt. Sehr lebendig ist die Szene, in der Schiller den Herzog imitiert und zuhört, als über die Weltpolitik (hier: der amerikanische Unabhängigkeitskrieg) diskutiert wird.

Seinem Charakter kommt man vor allem im Zusammenspiel mit seinen Freunden durchaus nahe. Wenn er für seine Werke um Anerkennung bei seinen Mitschülern buhlt, so kommt sein Geltungsdrang, seine mangelnde Kritikfähigkeit und auch seine Verletzlichkeit heraus. Auch wenn Schiller sich von seinem Freund Scharffenstein abwendet, gibt es einen Moment tatsächlicher zwischenmenschlicher Interaktion.

Schön fand ich auch das erste Aufeinandertreffen mit Goethe bzw. die Auseinandersetzung also Abarbeitung Schillers am 10 Jahre älteren Goethe, der schon ein großer Name war. Auf seiner Abschlussfeier treffen sie aufeinander. "Goethe schien kaum hinzuhören, wirkte unbeeindruckt vom zeremoniellen Stumpfsinn seiner Umgebung (...) Ein großer Geist ist wahrhaft frei, dachte Schiller, fast ein wenig neidisch." (S. 173) Dass es zwischen den beiden eine “Freundschaft” gegeben haben soll, diesen Mythos will Weinbörner demontieren, im zweiten Teil dann, denn erst dann spielt der “Antipode” in Weimar eine Rolle jenseits der Rezeption seiner Werke.

Ein Paukenschlag ist schließlich der Showdown am Ende des zweiten Buchs, die Auseinandersetzung mit dem Herzog, kurz bevor Schiller Württemberg den Rücken kehrt.
Der Autor baut hier und da “witzige” Szenen oder Elemente ein, also eine Art von “comic relief”, das dem Leser zur Aufheiterung dienen soll. Zum Beispiel als Schiller, dem Pathos ergeben, weil er sich von seinen Freunden unverstanden fühlt, Shakespeare zitiert und die Freunde finden: “Das ist genialisch! [...]” “Das ist aus Hamlet , antwortete Schiller [...]” (S.152) Oder wenn Christophine ihren Bruder schimpft, weil er sein Zimmer nicht aufgeräumt hat, obwohl doch die ganze Welt nunmehr bei ihm vorbeischaut. Solche Szenen oder die sehr humorvoll gezeichnete Figur “Kronenbitter” lockern die Handlung, die doch einen ernsten Grundton hat, etwas auf.

Immer dann, wenn Schiller zweifelt oder verzweifelt, zeigt er sich dem Leser von seiner verletzlich-menschlichen Seite. Wie zum Beispiel, wenn er müde und psychisch am Ende um das Leben eines seiner Patienten bangt. "Er schrie, sprang auf, griff nach allem, was auf dem Tisch lag. [...] Er war allein mit sich und seinen Ängsten." (S. 245). Selbstzweifel und Verlorensein in der Welt - das alles ist nicht das, was man vom großen Schiller gemeinhin so kennt.

Auch am absoluten Höhepunkt des Buches, der Aufführung von Schillers Räubern, erlebt man nicht den triumphierenden Genius, der restlos davon überzeugt ist dass sein Stück - auch nach der Umarbeitung - ankommt, nein, er zweifelt bis zu dem Zeitpunkt, an dem die Ekstase des Publikums alle Bedenken im Jubelgeheul erstickt.
Ich ziehe meinen Hut vor dem Autor, es ist ihm gelungen trotz der Vielzahl an Sekundärliteratur und zeitgenössischen Quellen das Wichtigste herauszukristallisieren und dem Leser einen neuen Blickwinkel auf Schiller zu eröffnen. Sehr gut finde ich auch, dass wichtige Namen, Schlagworte und Werke fett gedruckt sind, so fallen sie einem beim Lesen gleich ins Auge. Zitate sind erfreulicherweise kursiv gesetzt.

Die Kritik, die ich trotz allem habe, bezieht sich auf die mangelnde "Erklärung" von Szenarien (also dass viele Namen und Orte sowie Institutionen nicht erklärt werden), das hohe Erzähltempo und vor allem die raschen Szenenwechsel, die ohne größere Absätze erfolgen.
Es ist für mich eher ein “biographischer Roman” als alles andere, das tatsächlich erlebte Leben gibt die Handlung vor und es erfolgen wenige Seitenblicke, fiktive Spielereien (wie z.B. die Jesuitenszene - wobei genau dieses Thema für mich eher abschreckend ist) oder Inneneinsichten in Schillers Psyche.

Man sollte also schon ein Grundinteresse für den Menschen Schiller mitbringen, wenn man das Buch lesen möchte. Aber: wie könnte man nicht? Schiller war einfach ein sehr vielschichtiger, interessanter Charakter und Weinbörner vermag es diese Tatsache zu unterstreichen.