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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.10.2019

Ein Best of der Ravensburger Wimmelbilder

Mein schönstes Sachen suchen
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In dem Buch "Mein schönstes Sachen suchen" finden sich 15 sehr unterschiedliche und abwechslungsreiche Wimmelbilder. So "bereist" man u.a. einen Bauernhof, den Wald, das Schwimmbad, Spielplätze, einen ...

In dem Buch "Mein schönstes Sachen suchen" finden sich 15 sehr unterschiedliche und abwechslungsreiche Wimmelbilder. So "bereist" man u.a. einen Bauernhof, den Wald, das Schwimmbad, Spielplätze, einen Bahnhof und die Innenstadt. Durch die Vielzahl. Hier findet garantiert jedes Kind seine Lieblinge finden! In jedem Bild sind 5 bis 8 unterschiedlich schwer zu findende Gegenstände/Lebewesen versteckt. Schön sind auch die Texte, die jedes Suchbild einleiten und kontextualisieren. So lädt das Buch auch zu einem Gespräch über die Bilder ein, das über ein reines "Wo ist XY?" hinausgeht. Je älter die Kinder sind und je mehr Wörter sie kennen, können außerdem noch Sachen gesucht werden, die nicht vorgegeben sind. Die Bilder sind sehr bunt und kindgerecht gestaltet. Die Ecken sind abgerundet und die Seiten aus Pappe, sodass sie auch für Kinderhände geeignet sind.
Meiner fast zweijährigen Sucherin hat das Suchen jedenfalls viel Spaß gemacht. Sie wollte es gar nicht weg legen. Mir hat es ebenfalls Freude bereitet, zu sehen, wie sie konzentriert sucht und sich über das Finden freut. :)

Veröffentlicht am 27.10.2019

Ein weihnachtlicher Fantasy-Roman

Die fantastischen Abenteuer der Christmas Company
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Inhalt: Freda ist eigentlich ein ganz normales Kind. Sie spielt gerne Computer, hat keine Lust auf Hausaufgaben und besitzt einen Kater, Mr. Livingstone. Doch auf einmal ruft ein Unbekannter an, der mit ...

Inhalt: Freda ist eigentlich ein ganz normales Kind. Sie spielt gerne Computer, hat keine Lust auf Hausaufgaben und besitzt einen Kater, Mr. Livingstone. Doch auf einmal ruft ein Unbekannter an, der mit ihrem Kater reden möchte. Es offenbart sich, dass der Kater reden kann. Nach dem Anruf läuft Mr. Livingstone weg, Freda folgt ihm und plötzlich findet sie sich inmitten der Christmas Company, dem Ort, wo die Weihnachtsgeschenke für die Kinder hergestellt werden, wieder. Hier trifft sie auf Eisbären, Kobolde, Weihnachtsengel und singende Christbaumkugeln. Doch das weihnachtliche Winterwunderland ist in Gefahr: Der Weihnachtsmann hat eine Delegiertenversammlung (ein Treffen der Weihnachtsmänner aller Länder) einberufen, denn jemand hat sich in den Hauptrechner der Geschenkeversteilung gehackt, das Passwort geändert und eine mysteriöse Rätselnachricht hinterlassen. Keiner weiß des Rätsels Lösung, sodass Freda und Mr. Livingstone gemeinsam mit einem Weihnachtsengel und einem Kobold zu dem seltsamen Myrkur Farandi und seinem hellsehenden Raben geschickt werden. Das Problem ist nur: Dieser sitzt mit seinem Schiff seit Jahren im Eis fest und keiner, der das Schiff betreten hat, ist jemals zurückgekehrt. Es beginnt eine Reise durch das ewige Eis, auf der Frede viele Weihnachtswesen kennen lernt. Doch welchem Wesen kann sie trauen? Wer ist der Hacker? Wer arbeitet für, wer gegen die Christmas Company?

Erzählstil: Der Erzählstil ist spannend und anschaulich. Die Spannung wird besonders dadurch erzeugt, dass Freda und ihre Freunde immer neue Weihnachtswesen treffen, die man schwer einschätzen kann. Auch die Hauptfrage, wer den Hauptrechner der Christmas Company lahmgelegt hat, erzeugt durchweg Spannung. Auch ist die Handlung, obwohl es sich um ein Kinderbuch handelt, durch die vielen potentiellen Antagonisten und Aufdeckungen vergleichsweise komplex.

Persönliche Meinung: Eigentlich beziehe ich selten Cover in meine Bewertung des vollständigen Romans mit ein, aber hier muss ich eine Ausnahme machen: Die farbliche Gestaltung, die Ornamente und die Scherenschnitte in den Vignetten sind sehr schön. Das Cover ist sehr dekorativ. Nun aber zur Bewertung der Handlung: Es handelt sich um keinen typischen Weihnachtsroman. Am Anfang findet sich Freda zwar in der Christmas Company wieder, die eine Weihnachtswunderwelt ist. Hier bleibt Freda allerdings nicht lange und auch die Handlung des Romans nimmt eher die Richtung eines spannenden Fantasy-Abenteuer-Romans an, der vor einer weihnachtlichen Kulisse spielt. Zwerge, Feen und Elfen sind hier Kobolde, Krampusse und Weihnachtsengel. Insgesamt ist dieses Abenteuer sehr gut ausgestaltet, wer aber eine Geschichte erwartet, die allein im Dorf des Weihnachtsmannes spielt, könnte enttäuscht sein. Sehr schön fand ich auch das Einflechten von unterschiedlichen Weihnachtstraditionen bzw. -bräuchen in die Handlung (Knecht Ruprecht, der Lord of Misrule, Julenisse, Calenigg etc.), sodass wirklich viel „Weihnachten“ im diesem Buch vorkommt. Toll ist auch, dass man eher unbekannte Bräuche im Glossar am Ende des Buches nachlesen kann. Von mir gibt es also fünf Sterne und ich kann den Roman jedem ans Herz legen, der sich auf eine Fantasy-Geschichte im weihnachtlichen Gewand einlassen möchte – die kommende Vorweihnachtszeit lädt jedenfalls dazu ein ;)

Veröffentlicht am 05.10.2019

Eine traurig-schöne Geschichte über Freundschaft

Die Furchtlosen Fünf
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Inhalt: Die Handlung spielt in Dublin und Umgebung zur Fußballweltmeisterschaft 1990. Alle sind ganz aus dem Häuschen über die WM-Erfolge des irischen Nationalteams. Die Freude der später sog. „furchtlosen ...

Inhalt: Die Handlung spielt in Dublin und Umgebung zur Fußballweltmeisterschaft 1990. Alle sind ganz aus dem Häuschen über die WM-Erfolge des irischen Nationalteams. Die Freude der später sog. „furchtlosen Fünf“, (Sumo, Walker, Charlie, Johnny J und Jeremy) ist allerdings getrübt, da die Mutter von Johnny J an Krebs erkrankt ist und die Chemotherapie nicht mehr greift. Daher versuchen die Fünf auf unterschiedlichen Wegen Geld für Johnny Js Mutter aufzutreiben, damit sie nach Amerika fliegen kann. Denn dort, so sagt man, könne man den Krebs viel besser heilen. Da ihre Versuche aber zu wenig Geld einbringen, überlegen die Fünf sich einen Coup: Da alle im WM-Fieber sind und daher die lokale Tankstelle nur von einer Großmutter besetzt ist, wollen die Fünf diese überfallen, um das nötige Geld für den Flug zu bekommen. Doch wie sollen sie vorgehen? Wie soll es nach dem Überfall weitergehen? Kommen Sie damit durch, können sie flüchten oder müssen sie ins Gefängnis?

Erzählstil: Die Handlung ist aus der retrospektiven Ich-Perspektive von Jeremy verfasst. Daher sind die Sätze auch vergleichsweise leicht, kurz und umgangssprachlich verfasst. Eine Besonderheit des Buches sind 80 Fußnoten mit dem Namen „Drei Dinge, die man wissen sollte“, die interessante und lustige Informationen bieten. Diese haben eher weniger mit der Haupthandlung zu tun. Daher kann es sein, dass andere Leser*innen sie als den Lesefluss störend empfinden. Mich haben sie aber weniger gestört, da sie nicht überhandgenommen haben

Persönliche Meinung: Wie in der Einleitung schon beschrieben, hat das Buch mit der Krebserkrankung der Mutter einen ernsten Hintergrund. Es finden sich dementsprechend im Buch auch viele Szenen, bei denen einem die Tränen in den Augen stehen. Gleichzeitig schafft Anna McPartlin es andererseits aber auch, Szenen zu schreiben, bei denen man laut auflachen möchte, ohne dass diese deplatziert wirken. Mir gefiel diese Mischung sehr gut. Zudem lässt sich das Buch schlecht in gängige Genres einordnen. Es hat etwas von einer Tragikkomödie, von „Heist“-Handlungen und von Coming-of-Age-Fiktion. Der retrospektive und nostalgische Blick des Erzählers erinnerte mich zudem häufiger an den Film „Stand by Me“. Dabei vermittelt es gleichzeitig die Botschaft, dass nach schlimmen Momenten, die das Leben ausmachen, auch wieder etwas Schönes folgen kann. Es handelt sich jedenfalls nicht allein um ein Jugendbuch, sondern viel mehr um All-Age-Literatur. Erst hatte mich das Ende aufgrund seiner Vagheit etwas enttäuscht, allerdings passt es doch: Die Geschichte der furchtlosen Fünf ist erzählt, alles Weitere, alles Zukünftige, eröffnet eine neue Geschichte. Und diese Zukunft, die die Fünf noch vor sich haben, werden sie nach den Ereignissen des Buches gemeinsam durchstehen.

Veröffentlicht am 20.09.2019

Ein gelungener Comic-Roman oder: „Hilfe! Die Zombies kommen!“

Jack, der Monsterschreck, und die Zombie-Apokalypse
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Inhalt: Die Zombie/Monster-Apokalypse ist ausgebrochen. Jack, der quirlige Protagonist des Buches, versucht sich (zunächst) in einem Baumhaus allein durchzuschlagen, da seine Pflegefamilie vor der Apokalypse ...

Inhalt: Die Zombie/Monster-Apokalypse ist ausgebrochen. Jack, der quirlige Protagonist des Buches, versucht sich (zunächst) in einem Baumhaus allein durchzuschlagen, da seine Pflegefamilie vor der Apokalypse geflüchtet ist. Seine Mission: June Del Toro, sein heimlicher Schwarm und die (von ihm so bezeichnete) „Jungfrau in Nöten“, zu retten. Ein Freund, ein Ex-Feind und ein Monster helfen ihm dabei. Sie treffen auf Zombies und eine Vielzahl von unterschiedlichen Monstern. Doch was hat die Apokalypse verursacht?

Schreibstil: Der Comic-Roman ist umgangssprachlich geschrieben, was das Lesen erleichtert. Die Sätze sind meist sehr einfach und abgekürzt gehalten; komplexe Satzkonstruktionen finden sich selten. Er ist in Form eines Überlebensberichtes aus der Perspektive von Jack geschrieben. Außerdem sind im Roman sehr viele Comicelemente integriert (Comic-Strips, Zeichnungen, Lautmalerei). Die in schwarz-weiß gehaltenen Zeichnungen sind schön gestaltet. Weiterhin zeichnet sich das Buch durch viele Referenzen auf Film und Fernsehen aus (Star Wars, Avengers, Terminator usw.). Bedingt durch Jacks selbstironische Art ist der Comic-Roman auch sehr lustig.

Meine Meinung: Das Buch war eine kurzweilige, lustige Lektüre. Wegen der einfachen Sprache, der Comicelementen und dem Humor ist dieses abwechslungsreiche Buch auch sehr gut für Leseeinsteiger geeignet. Ich bin gespannt, wie die Handlung in den Folgebänden fortgeführt wird!

Veröffentlicht am 08.09.2019

Wer bin ich?

Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle
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Es ist schwierig, das Buch „Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle“ gebührend zu rezensieren. Einerseits da jede Rezension der „Sieben Tode der Evelyn Hardcastle“ zwangsläufig inhaltliche Spoiler bereithält. ...

Es ist schwierig, das Buch „Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle“ gebührend zu rezensieren. Einerseits da jede Rezension der „Sieben Tode der Evelyn Hardcastle“ zwangsläufig inhaltliche Spoiler bereithält. Die einzige Information, die man meiner Meinung nach über das Buch haben sollte, ist, dass es sich um einen Kriminalroman handelt. Mit zusätzlichen Informationen werden besonders die ersten 100 Seiten zu sehr vereindeutig und das Rätselraten wird eingeschränkt. Andererseits ist das Buch aber auch zu vielschichtig, um es auf ein, zwei Seiten umfassend besprechen zu können. Meine Rezension ist im Folgenden zweigeteilt. Der erste Abschnitt ist spoilerfrei und thematisiert nur kurz das Anfangssetting (die ersten paar Seiten) und meine persönliche Meinung, die Besonderheiten des Buches anspricht, die mir besonders gut gefallen haben. Diese sind aber auch so allgemein wie möglich gehalten. Wer sein Leseerlebnis (und es ist ein Erlebnis!) nicht bereits vorab trüben möchte, sollte nur den ersten Abschnitt lesen. In den folgenden Abschnitten, die ich nochmal extra mit „Spoiler-Warnung“ markieren werde, gehe ich dann detaillierter auf die Handlung ein. Zunächst zur Ausgangslage: Ein Mann findet sich inmitten eines Waldes wieder, weiß aber nicht mehr, wer er ist. Die einzige Erinnerung, die er hat, ist der ein Name „Anna“. Er hört einen Schrei einer Frau und erhält von einem Unbekannten, den er nicht sieht, einen Kompass mit dem Rat, diesem nach Osten zu folgen. Dies tut er dann auch und gelangt zu einem Herrenhaus, in dem ein Maskenball stattfinden soll und in dem er von allen Gästen als Sebastian Bell erkannt wird. Überzeugt davon, den Mord an „Anna“ gehört zu haben, überzeugt er die anderen Gäste, nach der Leiche zu suchen…. Zunächst ist das Buch ein unheimliches Fleißwerk. Es gibt sehr viele Handlungsstränge, jede Figur scheint ein Geheimnis zu haben. Zwischendurch hat man zwar den Eindruck, die Handlung zerfasert, aber alles löst sich nach und nach auf. Hier muss man nur sagen: „Hut ab, Mr Turton.“ Es muss außergewöhnlich nervenaufreibend gewesen sein, dieses Werk mit all seinen doppelten Böden wieder zu einem sinnvollen Schluss zu bringen. Durch die vielen Geheimnisse und Handlungsstränge herrscht zudem auch durchweg eine große Spannung. Ich kann allerdings nachvollziehen, dass das Ende nicht jedem gefallen wird. Für mich zeichnet es sich aber durch einen Plot Twist aus, der einem M. Night Shyamalan in keinster Weise nachsteht. Es würde mich sehr wundern, wenn das Buch nicht in naher Zukunft als Kinofilm oder als Mini-Serie adaptiert werden würde.

Ab jetzt folgt der Teil mit kleineren Spoilern.

Inhalt: Wie schon gesagt, findet sich der Protagonist im Wald wieder und kann sich nicht an seine Identität erinnern. Das Dilemma des Gedächtnisverlusts wird in der Folgehandlung von einem mysteriösen Mann in einem mittelalterlichen Pestdoktorkostüm erklärt: Aiden, so heißt der Protagonist, befindet sich in einer Zeitschleifen, in der er jeweils acht Mal den gleichen Tag erlebt. Diese kann er allerdings erst verlassen, wenn er den Mord an Evelyn Hardcastle, der Tochter der Herrenhaus-Besitzer, der sich am Ende des Tages ereignen wird, aufklären kann. Diese acht Tage verbringt er aber nicht im Körper des Sebastian Bell, sondern jeweils in einem anderen Wirtskörper. Er durchlebt also ein und denselben Tag aus der Perspektive eines anderen Gastes. Er befindet sich allerdings nicht allein in der Zeitschleife. Neben Aiden wollen noch zwei weitere in der Zeitschleife Gefangene das Rätsel des Mordes lösen. Nur derjenige, der den Mörder als erstes entlarvt, darf die Zeitschleife verlassen. Zudem wird Aiden noch von einem sadistischen Lakaien gejagt. Es reiht sich Geheimnis an Geheimnis, Frage an Frage, sodass die Handlung nicht abflacht. Um nur einige Fragen zu nennen: Wer ist Aiden, wer Anna? Wer sind die anderen beiden in der Zeitschleife Festsitzenden? Was ist die Aufgabe des Pestdoktors? Wieso existiert die Zeitschleife? Und natürlich: Wer ist der Mörder?

Schreibstil: Der Schreibstil ist sehr detailliert und flüssig. Die Handlung ist aus der Perspektive von Aiden geschrieben, der sich aber regelmäßig in einem anderen Wirtskörper wiederfindet. Interessant ist nun einerseits, dass diese Wirtskörper ihre Stärken und Schwächen für die Auflösung des Falls haben. So besitzt ein Wirt eine enorme Körperfülle, die es Aiden schwer macht, sich mit ihm zu bewegen. Auch entwickeln die Wirte mehr und mehr einen Eigensinn, sodass häufig weitere Perspektivierungen durscheinen. Besonders gefiel mir, dass man dadurch, dass der Tag jeweils mit anderen Wirtskörpern durchlebt wird, immer neue Perspektiven auf verschiedene rätselhafte Sachverhalte gewinnt. Dinge, die mit Sebastian Bell geheimnisvoll erscheinen, werden aus der Perspektive der Folgewirte verständlich. Dieses Ineinandergreifen der Szenen ist sehr gut gelungen.