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Veröffentlicht am 09.09.2019

Schade, bei den Bildern hatte ich mir mehr versprochen!

Der lange Weg zu dir
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"Der lange Weg zu dir" ist ein Kinderbuch von Martin Widmark mit Illustrationen von Emilia Dziubak. Es ist empfohlen für Kinder ab 5 Jahren und dreht sich im weitesten Sinne um das Thema Trauerverarbeitung. ...

"Der lange Weg zu dir" ist ein Kinderbuch von Martin Widmark mit Illustrationen von Emilia Dziubak. Es ist empfohlen für Kinder ab 5 Jahren und dreht sich im weitesten Sinne um das Thema Trauerverarbeitung. Protagonist Adam lebt mit seine alten Hund Rufus auf der einen Seite des Meeres, auf der anderen Seite die weibliche Protagonistin Sonia mit ihrer Katze Mietzi.
Das Buch besteht abwechselnd aus Illustrationen und kurzen Textpassagen, die mal Adams Erlebnisse, mal Sonias wiedergeben.
Da bereits auf der zweiten Seite Adams alter Hund Rufus stirbt, wird man quasi sofort in die ernste und traurige Thematik hineingeworfen, daran ändern auch die stimmungsvollen Bilder von Emilia Dziubak nichts, die zudem bisweilen ebenfalls etwas düster erscheinen.
Zeitgleich mit Rufus Tod setzt sich Mietzi in Bewegung und Sonia läuft ihr hinterher.
Auch fünfjährige Kinder fragen hier zurecht, was denn mit Sonias Eltern ist, wenn sie einfach davonläuft, aber die Eltern - wie auch sonstige Erwachsene aus Sonias Leben - tauchen bis zum Schluss der Geschichte nicht auf.
Während Adam in Trauer versinkt, obwohl ihn seine Großmutter zu trösten versucht (auch hier ist der „emotionale“ Austausch von Großmutter und Enkel seltsamer Weise auf die Nahrungsbereitstellung beschränkt) kämpft Sonia auf ihrer – eigentlich ziellosen Reise – mit etlichen Schwierigkeiten angefangen von den Grundbedürfnissen wie Hunger, Durst und einem Bett bis hin zu unfreundlichen Zeitgenossen.
Insgesamt muss ich daher sagen, dass mich die Geschichte trotz der schönen Bilder aus mehreren Gründen nicht überzeugt hat: zum einen hat sie Logiklücken, die auch Fünfjährige auffallen, dann fehlen mir komplett die Emotionen zwischen allen Charakteren (Adam – Großmutter, Sonia – Mietzi, Adam – Sonia usw.) mit Ausnahme der Liebe von Adam zu seinem Hund Rufus. Auch das Ende ist keine richtiges Happy End – schade, bei den Bildern hatte ich mir mehr versprochen!

Veröffentlicht am 26.08.2019

Liebeserklärung an Rügen mit etlichen Längen…

Inselküsse
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Für eingefleischte Ostsee- und Rügenfans ein Genuss, ansonsten eine eher oberflächliche, reichlich klischeehafte Liebesgeschichte mit zahlreichen Längen!
Dabei war die Leseprobe vielversprechend: die ...

Für eingefleischte Ostsee- und Rügenfans ein Genuss, ansonsten eine eher oberflächliche, reichlich klischeehafte Liebesgeschichte mit zahlreichen Längen!
Dabei war die Leseprobe vielversprechend: die 43jährige Marie hat es als alleinerziehende Mutter dreier Kinder nicht leicht, doch sie nimmt die Pubertätskrisen der 14jährigen Tochter mit bemerkenswerter Gelassenheit ebenso wie die Eigenheiten ihrer 9jährigen Zwillinge.
Von den beiden Vätern der Kinder im Stich gelassen ist sie als Töpferin finanziell immer am Rande der Krise und die entlädt sich gerade so richtig, als ihre Berliner Altbauwohnung saniert und unerschwinglich teurer werden soll und zugleich ihre Töpferwerkstatt baupolizeilich geschlossen wird – das Angebot ihrer alten Nachbarin, mit ihr zusammen in ein geerbtes Haus nach Rügen umzusiedeln, erscheint da sehr verlockend. Doch das Traumhaus entpuppt sich als sanierungsbedürftige Bruchbude…
Dass bei einem Liebesroman eine mehr oder minder vorhersehbare Liebesgeschichte mit mehr oder minder großen Klischees auf den Leser zukommt, damit habe ich gerechnet, dass die Krisen in der Beziehung zwischen Marie und ihrem Rügener Traummann Christian aber dermaßen künstlich durch Missverständnisse und mangelnde Kommunikation herbeigeschrieben werden, hat mich dann doch genervt!
Wenn man nicht miteinander Klartext redet, kann es einfach nicht klappen! Wenn Marie aus den o.g. Gründen mit Kindern und Kater von Berlin nach Rügen übersiedelt, ist ja noch nachvollziehbar, aber dass Christian mit seinen drei- und neunjährigen Söhnen vor seiner vermeintlich unglücklichen Liebe nach Bayern flieht ohne eine vernünftige Betreuungssituation, das war für mich absolut unglaubwürdig! Die Protagonisten haben sich wie pubertierende Teenager verhalten: jeder war eigentlich völlig grundlos verletzt und beleidigt und hat den anderen ignoriert…
Schade, ohne diese überflüssigen und nicht nachvollziehbaren Längen hätte die Geschichte durch die Rügen-Kulisse für mich durchaus Charme gehabt…

Veröffentlicht am 18.05.2019

Schwacher Auftakt einer neuen College-Reihe...

Suddenly Forbidden (Gray Springs University 1)
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„Suddenly Forbidden“ ist der erste Teil der „Gray Springs University“-Reihe von Autorin Ella Fields.
Im Mittelpunkt der Collegegeschichte steht die 18jährige Daisy, die nach zweijähriger Trennung ihre ...

„Suddenly Forbidden“ ist der erste Teil der „Gray Springs University“-Reihe von Autorin Ella Fields.
Im Mittelpunkt der Collegegeschichte steht die 18jährige Daisy, die nach zweijähriger Trennung ihre große Jugendliebe Quinn auf dem College wiedertrifft, nur um festzustellen, dass er sich zwischenzeitlich mit ihrer ehemals besten Freundin getröstet hat.
Der Klappentext verrät:
„Ich dachte, er würde für immer zu mir gehören, selbst als wir gezwungen waren uns zu trennen. Wir hätten einander festhalten sollen, aber es ist trotzdem passiert.
Schade, dass ich nicht ahnte, dass jemand anderes nur darauf wartete, meinen Platz einzunehmen. Sonst hätte ich niemals losgelassen.
Zwei Jahre später sind wir genau dort, wo wir geplant hatten zu sein. Ich habe mein Versprechen gehalten. Er hat es einfach vergessen.
Er hat nicht nur jemand neuen gefunden, sondern diese Neue ist meine ehemalige beste Freundin.
Und ich beginne das College mit gebrochenem Herzen.
Wahrscheinlich sollte jetzt der Part kommen, in dem ich euch erzähle, wie ein anderer toller Typ auftaucht und die Scherben meines Lebens aufsammelt und wieder zusammensetzt. Einer, der mich wieder zum Lachen bringt.
Aber das hier ist nicht diese Art von Geschichte.
Mein Herz mag gebrochen sein. Aber es weigert sich, ihn nicht mehr zu lieben.“
Das klingt so, als gäbe es kein Happy End, vielleicht war es das, was mich neugierig gemacht hat – insgesamt hat mich der Band dann aber leider nicht überzeugt.
Vorab zum Cover – sollte Daisy nicht rotblond und Quinn dunkelblond sein? Ich bin ja sowieso kein Fan von realen Personen auf dem Buchtitel, aber wenn, sollte die Optik doch den Beschreibungen der Figuren im Buch irgendwie entsprechen…
Der Schreibstil ist flüssig, wobei ein paar Wiederholungen leicht nervten. Gut gefallen hat mir der Wechsel zwischen den verschiedenen Zeitebenen innerhalb des Buches: wir starten in der gemeinsamen Kindheit und Jugend von Daisy und Quinn, um dann wieder in die Gegenwart zu springen, in der Daisy gerade im College angekommen ist. Jenem College, das sie und Quinn nach ihren früheren Plänen später einmal gemeinsam besuchen wollten.
Auch der Wechsel in der Erzählperspektive zwischen Daisy und Quinn gefällt mir gut und gäbe Gelegenheit, mal in den Kopf der beiden hineinzuschauen, aber leider erfährt der Leser da nicht viel…
Die ganze Geschichte war für mich ehrlich gesagt nicht nachvollziehbar: wenn man es mal als gegeben hinnimmt, dass sich die beiden schon im zarten Kindesalter so heftig ineinander verlieben, dass es einfach niemals jemand anderen geben wird, dann ist es umso schwerer nachvollziehbar, warum die beiden es so gründlich vermasseln, als sie durch Daisys unfreiwilligen Umzug getrennt werden. Mangelhafte Kommunikation, Missverständnisse, dann aber auch Intrigen ihres Umfeldes – das war für mich einfach ein bisschen viel Drama und an den Haaren herbeigezogen…
Dazu sind die Figuren selbst auch nicht wirklich schlüssig gezeichnet: ich mochte die wilde junge Daisy, die den Nachbarshahn vor der Schlachtbank rettet, aber mit der jungen Collegestudentin konnte ich nicht mehr so viel anfangen. Wenn sie meint, nach einer Zeit des jahrelangen Schweigens einfach aufs College zu gehen und dort mit ihrem Jugendfreund weiterzumachen, wo sie 2 Jahre zuvor aufgehört hat, ist das einfach grenzenlos naiv, auch für eine 18jährige!
Ebenso haben mich die schweren Schuldvorwürfe, die sie sich im Laufe des Buches macht, ihr Zögern und Zagen, das Ewige Hin und Her, wo man doch spätestens ab der Mitte des Buches weiß, wie es enden wird, einfach nur genervt.
Von Quinn bekommt man auch nicht viel mit: nachdem er Daisy ab ihrem 7. Lebensjahr regelmäßig gesagt hat, dass er sie einmal heiraten wird, ist seine Sozialkompetenz anscheinend erschöpft. Mit der Trennung kann er wohl überhaupt nicht umgehen, aber er macht es sich ziemlich leicht und sucht sich seine Ablenkung.
Alexis als intrigante ehemals beste Freundin der beiden und Pippa als Collegefreundin von Daisy wie auch Toby als Quinns bester Freund bleiben insgesamt farblos. Letztere beiden sollen wohl im Mittelpunkt des nächsten Bandes stehen.
Leider hat das Buch insgesamt meine Erwartungen nicht erfüllt…

Veröffentlicht am 08.01.2019

Reise in die Vergangenheit!

Deine Stimme in meinen Träumen
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Der Klappentext verspricht:
„Ein Stapel Liebesbriefe aus dem Nachlass ihrer Großmutter bewegt Christine zu einer Reise nach Kanada. In den unendlichen Weiten des Yukon findet sie nicht nur sich selbst, ...

Der Klappentext verspricht:
„Ein Stapel Liebesbriefe aus dem Nachlass ihrer Großmutter bewegt Christine zu einer Reise nach Kanada. In den unendlichen Weiten des Yukon findet sie nicht nur sich selbst, sondern auch eine Freiheit, die sie bisher nicht kannte. Und dann taucht plötzlich auch noch Robert auf, der weit mehr - als sich Christine jemals erträumt hätte - über die Liebesbriefe ihrer Großmutter und deren Empfänger zu erzählen weiß...“
Als Protagonistin Christine die Liebesbriefe ihrer verstorbenen Großmutter findet, zu der sie in ihrer Kindheit ein sehr inniges Verhältnis hatte, ist sie sehr überrascht: durch diese Briefe erfährt sie, dass ihre Großmutter sich als junges Mädchen verliebt hat, erlebt mit wie sich diese zerrissen gefühlt hat, zwischen ihrer großen Liebe und ihren familiären Verpflichtungen gegenüber, wie sie über Jahre die Erinnerungen an die gemeinsame Zeit mit ihrer großen Liebe Wilhelm in ihrem Herzen und dann niedergeschrieben in vielen Briefen bewahrt hat und die Überlegungen, was hätte sein können…
Diese Liebesgeschichte aus der Vergangenheit, erzählt in den Liebesbriefen der Großmutter, ist in ihrer einfachen Schreibweise doch sehr emotional und hat mich wirklich berührt.
Leider störte mich die unsympathische Protagonistin der Gegenwart, Christine, doch sehr in dem Lesegenuss. Parallel zur Liebesgeschichte der Großmutter wird nämlich Christines „Selbstfindungstrip“ beschrieben, den diese unternimmt, indem sie sich nach Kanada aufmacht, um den letzten Willen ihrer Großmutter zu erfüllen und deren großer Liebe Wilhelm die Liebesbriefe zu überbringen.
Christine ist mir durch und durch unsympathisch: sie ist absolut egoistisch, alles dreht sich um sie – was sie will, was sie kann, was sie tut. Einerseits hält sie sich für einen künstlerischen Freigeist, andererseits sucht sie sich einen absolut biederen Freund mit spießiger Familie und eigenem Küchenstudio, den sie sich warmhält, während sie ihren traumhaften Selbstfindungstrip mit umwerfender männlicher Begleitung in Kanada absolviert. Anstatt ihm reinen Wein einzuschenken, hält sie ihn hin als doppelten Boden, wenn doch was auf dem Selbstfindungstrip schief geht. Gut der Küchenstudioverkäufer wäre jetzt auch nicht unbedingt meine erste Wahl, aber ein wenig Fairness und Ehrlichkeit sollte schon sein!
Tut mir leid, ich kann keinen der Männer verstehen, der sich in diese Protagonistin verliebt…
Schade, wenn die Enkelin nur halb so anständig und liebenswert wäre wie die Großmutter wäre dies wirklich eine absolut umwerfende Liebesgeschichte auf zwei Zeitebenen gewesen. So leider nur 2 ½ Sterne von fünf!

Veröffentlicht am 27.12.2018

Konnte mich nicht wirklich überzeugen…

Der englische Liebhaber
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„Der englische Liebhaber“ war für mich der erste Erwachsenenroman der Autorin Federica de Cesco, die ich von Jugendbüchern her kannte und deren Geschichten ich liebte. Das Cover und der Klappentext versprachen ...

„Der englische Liebhaber“ war für mich der erste Erwachsenenroman der Autorin Federica de Cesco, die ich von Jugendbüchern her kannte und deren Geschichten ich liebte. Das Cover und der Klappentext versprachen eine verbotene Liebesgeschichte zwischen der jungen Deutschen Anna und dem Briten Jeremy im Nachkriegsdeutschland.
Doch meine Erwartungen wurden ziemlich enttäuscht: wenig Emotionen, viel historische Fakten und Protagonisten, für die ich mich überhaupt nicht erwärmen konnte.
Angefangen mit Charlotte, Annas Tochter, aus deren Perspektive zunächst erzählt wird, über Anna selbst, die später zu Wort kommt, hin zu Jeremy. Das ganze Buch ist geprägt von Verbitterung. Gerade Charlotte hatte in ihrer Jugend darunter zu leiden, dass sie das uneheliche Kind eines Besatzungsoffiziers ist, das hat sie geprägt und sie ist durch und durch skeptisch und nüchtern. Auch Anna, die wir zuerst kurz vor ihrem Tod kennenlernen, scheint eine verbitterte alte Frau zu sein. Zwischen Mutter und Tochter herrscht ein nüchternes Verhältnis, das schwer nachzuvollziehen ist.
Der historische Rahmen ist gut recherchiert, wer sich also einen Einblick in das zerstörte Nachkriegsdeutschland erhofft, ist mit dem Buch gut bedient, wer jedoch - wie ich aufgrund des Klappentextes - eine emotionale Liebesgeschichte in schwierigen Zeiten erwartet, wird leider enttäuscht werden…