Cover-Bild Die Charité: Aufbruch und Entscheidung
Band 2 der Reihe "Die Charité-Reihe"
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14,99
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 544
  • Ersterscheinung: 17.09.2019
  • ISBN: 9783499274534
Ulrike Schweikert

Die Charité: Aufbruch und Entscheidung

Die Geschichte der Charité geht weiter. Nach dem Bestseller „Hoffnung und Schicksal“ erzählt Ulrike Schweikert ein weiteres spannendes Kapitel aus der Welt des berühmten Krankenhauses. Im Berlin der ausgehenden Kaiserzeit kämpfen zwei Frauen um ihr Glück und für die Rechte von Frauen. Rahel Hirsch ist eine der ersten Ärztinnen, die an der Charité praktizieren. Doch als Frau unter lauter männlichen Kollegen hat sie es nicht leicht. Von Gleichberechtigung ist man selbst in der sonst so fortschrittlichen Hauptstadt noch weit entfernt. Das erlebt auch die junge Arbeiterin Barbara täglich. Sie schuftet in der Wäscherei der Charité und muss immer wieder erfahren, was es bedeutet, wenn Männer Frauen als Besitz betrachten.
Ungleicher könnten die beiden Frauen nicht sein, und doch werden sie zu Freundinnen. Während Rahel sich gegen Widerstände in der Charité durchsetzen muss und sich in den jungen Fliegerpionier Michael verliebt, schließt sich Barbara der Frauenbewegung an, kämpft für die Rechte der Arbeiterinnen und das Frauenwahlrecht. Doch dann bricht der 1. Weltkrieg aus und verändert nicht nur die Leben von Barbara und Rahel für immer ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.09.2019

Frauen mit Courage - unterhaltsam, lesenswert

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Berlin zur Wende des 19./20.Jahrhunderts: Rahel Hirsch wird als erste Frau in der Charité als Assistenzärztin angestellt. Und natürlich arbeitet sie ohne Bezahlung und Überstunden sind selbstverständlich. ...

Berlin zur Wende des 19./20.Jahrhunderts: Rahel Hirsch wird als erste Frau in der Charité als Assistenzärztin angestellt. Und natürlich arbeitet sie ohne Bezahlung und Überstunden sind selbstverständlich. Als einzige Frau unter Männern muss sie sich beweisen, darf keine Müdigkeit oder gar Schwächen zeigen. Anerkennung findet sie trotzdem bei ihren Kollegen nicht. Einzig Ihr Chef Direktor Kraus und Dr. Brugsch ignorieren sie nicht und erkennen ihre Leistungen an. Nach der Arbeit mit den Patienten wird von den jungen Ärzten auch noch Forschungsarbeit erwartet, so dass der Arbeitstag täglich mehr als 12 Stunden lang ist. Doch Rahel gibt nicht auf. Einzig die sozialkritische Barbara Schubert, die sie durch Zufall kennenlernt, bringt ein wenig Abwechslung in Rahels arbeitsreichen Alltag.
Diese starke Frau hat mich schon beeindruckt. Setzt sie sich doch gegen die Ignoranz der Kollegen durch und geht ihren Weg. Der 1. Weltkrieg kommt ihr da auch etwas zu Hilfe. Da die männlichen Ärzte sich entweder freiwillig an die Front melden oder abberufen werden, herrscht Ärztemangel an der Charité. Der Direktor übergibt ihr daher einen eigenen Verantwortungsbereich und eine Professur. In dieser neuen Aufgabe und der damit verbundenen Verantwortung geht sie voll auf. Aber: nach dem Krieg wollen die Heimkehrer wieder in ihre alten Positionen zurückkehren. Für Rahel ein echter Rückschlag, den ich auch gut nachempfinden konnte. Auch ihr Zwiespalt, als sie sich in den Flieger Michael Frankl verliebt, konnte ich sehr gut verstehen. Natürlich will sie ihren Beruf deshalb nicht aufgeben. Hat sie es doch so viel Kraft und Entbehrungen gekostet bis sie sich als Ärztin etabliert hat. Soll sie das alles aufgeben und gegen die Rolle der Ehefrau und Mutter eintauschen?
Sehr gut gefallen haben mir die in einigen Kapiteln immer wieder auftauchenden Briefe, die Rahel ihrer Schwester Theresa schreibt und in denen sie ihre Konflikte und ihre Schwierigkeiten gegenüber der Schwester schildert. Darin kommt so viel Liebe zwischen den Schwestern zum Ausdruck. Was mich allerdings gestört hat, waren die Ausführungen zum Kino und zu Asta Nielsen. Das hat irgendwie nicht direkt zur Handlung gepasst und bei mir den Eindruck hinterlassen, dass die Autorin zu viele Themen aus der damaligen Umbruchszeit in ein Buch packen wollte. Denn schon die Ausführungen zu den Frauenrechtsbewegungen, für die Barbara gebrannt hat, waren schon recht ausführlich. Insgesamt betrachtet habe ich mich aber gut und kurzweilig unterhalten gefühlt. Darum gibt’s von mir 4 Lese-Sterne und eine uneingeschränkte Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 16.09.2019

solider Histo

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„Charité – Aufbruch und Entscheidung“ ist der zweite Band einer losen Reihe in und um das berühmte Berliner Krankenhaus. Diesmal befinden wir uns vor allem in den Jahren vor dem ersten Weltkrieg und begleiten ...

„Charité – Aufbruch und Entscheidung“ ist der zweite Band einer losen Reihe in und um das berühmte Berliner Krankenhaus. Diesmal befinden wir uns vor allem in den Jahren vor dem ersten Weltkrieg und begleiten zwei Frauen durch ihr Berufs- und Privatleben. Die eine ist eine der ersten Ärztinnen, die um ihren Stand und ihre Stelle in einer Männerdomäne kämpfen muss. Die andere wird Krankenschwester und lernt das Krankenhausmillieu aus einer anderen Sicht kennen. Die beiden ungleichen Frauen freunden sich an, unterstützen sich gegenseitig.

Mir hat gut gefallen, wie die Fakten hier in das fiktive Geschehen eingearbeitet waren. Es geht um Gleichberechtigung und Liebe, um die schwere Arbeit im Krankenhaus, die politischen Umbrüche, die den Frauen teilweise zwar zu Gute kamen, die aber langfristig zum Krieg führten. Der Plot ist eher ruhig und nicht reißerisch oder kitschig. Ein sehr solider historischer Roman, den man problemlos unabhängig vom ersten Band genießen kann.

Veröffentlicht am 09.09.2019

Forschung und Frauenrechte

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1903 : Rahel Hirsch, tritt ihre erste Stelle als Aerztin an. Und zwar im renommierten Krankenhaus Charité in Berlin. Motiviert stürzt sie sich in die Arbeit, ein grosser Teil ist der Forschung gewidmet. ...

1903 : Rahel Hirsch, tritt ihre erste Stelle als Aerztin an. Und zwar im renommierten Krankenhaus Charité in Berlin. Motiviert stürzt sie sich in die Arbeit, ein grosser Teil ist der Forschung gewidmet. Als einzige Aerztin mitten in einem Männerteam muss sie sich ganz schön behaupten. Sie kämpft um Anerkennung, Lohn und gleiche Rechte. Und immer wieder gegen Krankheiten, wie Syphillis und die Schrecken des Krieges.
Unterstützung bekommt sie, als sie Barbara kennen lernt, die in der Wäscherei des Krankenhauses arbeitet. Barbara schliesst sich der Frauenbewegung an und kämpft um Frauenwahlrecht und die Rechte der Frauen.
Können die beiden Frauen bewirken, dass die weiblichen Arbeiterinnen mehr Lohn und Anerkennung erhalten?


" Die Charité, Aufbruch und Entscheidung " ist der zweite, jedoch völlig unabhängige Band der Bücher von Ulrike Schweikert rund um das Krankenhaus Charité in Berlin. Keine der Figuren aus dem ersten Teil werden hier erwähnt und spielen eine Rolle. Mit völlig neuen Figuren startet man in dieses Buch.

Protagonistin Dr. Rahel Hirsch, die als erste weibliche Ärztin an der Charité arbeitet. Rahel Hirsch ist eine reale Figur und ein Blick in ihre Vita zeigt, dass sie ab 1908 sogar die Poliklinik in Berlin geleitet hat. Der Hirsch - Effekt, die Entdeckung, dass Stärkekörner in Blut und Urin nachgewiesen können, geht auf ihr Konto. Hier wurde sehr viel Geschichtliches eingewoben.
Ihre beste Freundin, Barbara, ist hingegen eine fiktive Figur. Obwohl die Tatsache, dass Frauen wie sie bis zu zehn Stunden täglich in der Wäscherei des Krankenhauses geschuftet haben, nur allzu real war.
Die Frauen haben eine grosse Gemeinsamkeit. Egal ob Klinik oder Wäscherei. In beiden Bereichen erhalten die Männer, trotz gleicher Arbeit und Ausbildung massiv mehr Lohn. Und so werden die Rechte der Frauen in dieser Geschichte zu einem zentralen Thema.

Etwas enttäuscht war ich, dass sich die Handlung weniger am Krankenbett, überhaupt im Krankenhaus abspielt. Mittelpunkt sind die Forschungen rund um die Medizin. Neu entdeckte Krankheiten, die ausgerottet werden müssen und Erfindungen wie zum Beispiel Röntgengeräte. Dies wird auch ausdauernd und ab und zu langatmig erzählt. Dazu kommt das Leben kurz vor der Mobilmachung und während des Krieges. Weit weg vom Schauplatz Krankenhaus Charité!
Wenn es auf 4 bis 5 Seiten um Röntgenapparate geht, wird es erstens sehr theoretisch und zweitens leidet die Handlung darunter. Solche theoretischen Passagen gab es auch rund um die Themen Politik, Fliegerei und Kriegsmächte.

Gut recherchierte geschichtliche Aspekte, Ereignisse und Details zeigen ein Stück des Lebens in Berlin von 1893 bis 1938. Die Weltlage, Mobilmachung und der drohende Krieg, jedoch auch das Leben, das oft karg und ärmlich ist, wird gut beschrieben. Anhand von Barbara, der in Armut lebenden Freundin von Rahel Hirsch, erkennt man, wie schwer Frauen zu der damaligen Zeit unter schrecklichen Bedingungen schuften mussten, um sich und der Familie das Überleben zu sichern.

Der Schreibstil der Autorin gefiel mir nach wie vor gut. Die oben beschriebenen langatmigen Stellen hätten zu Gunsten einer Handlung, die vermehrt im Krankenhaus spielt, gestrichen werden dürfen.

Veröffentlicht am 08.09.2019

Detailreiche Geschichte der Medizin

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Nachdem mir der erste Teil der Charité sehr gut gefallen hat, war ich sehr gespannt auf den zweiten Teil.
Leider hatte ich leichte Startschwierigkeiten. Natürlich war mir klar, das es in einem Roman mit ...

Nachdem mir der erste Teil der Charité sehr gut gefallen hat, war ich sehr gespannt auf den zweiten Teil.
Leider hatte ich leichte Startschwierigkeiten. Natürlich war mir klar, das es in einem Roman mit dem Namen Charité um Medizin und Forschung geht, aber am Anfang war es mir einfach zu viel davon und zu wenig Zwischenmenschliches. Allerdings waren die beiden Hauptcharaktere Rahel und Barbara sofort greifbar und auch ihr Umfeld bildlich dargestellt.
Rahel ist eine bemerkenswerte Frau, die als erste Frau Ärztin an der Charité war und das zu einer Zeit in der in Berlin Frauen noch nicht zum Medizinstudium zugelassen waren. Sie muss gegen viele Vorurteile kämpfen und doppelt so gut arbeiten, um anerkannt zu werden. Rahel hat übrigens wirklich gelebt.
Barbara ist eine fiktive Figur, die aber das Schicksal vieler Frauen Anfang des 20ten Jahrhundert darstellt. Sie arbeitet als Wäschering in der Charité und ist begeistert von den Ideen von Rosa Luxemburg.
Die Beiden unterschiedlichen Frauen freunden sich an...

Ungefähr nach einem Drittel des Buches hat mich die Geschichte richtig gepackt und ich konnte das Buch kaum noch zur Seite

Veröffentlicht am 06.09.2019

Guter zweiter Teil, aber nicht ganz so stark wie der erste Teil

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Zum Inhalt: 

Rahel ist eine der ersten Ärztinnen an der Charite, aber ist bei weitem nicht gleichberechtigt. Zunächst erhält sie nicht mal eine Vergütung für ihre Tätigkeit. Auf der anderen Seite gibt ...

Zum Inhalt: 

Rahel ist eine der ersten Ärztinnen an der Charite, aber ist bei weitem nicht gleichberechtigt. Zunächst erhält sie nicht mal eine Vergütung für ihre Tätigkeit. Auf der anderen Seite gibt es Barbara, die für wenig Geld in der Wäscherei der Charite arbeitet. Obwohl sie die unterschiedlich sind, werden sie Freundinnen. Als der 1. Weltkrieg ausbricht, ändern sich die Leben beider Frauen.  

Meine Meinung: 

Auch wenn ich den zweiten Teil um die Charite nicht ganz so stark wie den ersten Teil fand, hat mir das Buch gut gefallen. Die Idee um historische Personen wie hier Rahel eine Geschichte zu spinnen gefällt mir ausgesprochen gut. Gut finde ich auch, dass im Anhang die historischen Fakten und die Fiktion erklärt werden. Der Schreibstil ist gut und liest sich sehr flott weg. Die Protagonisten, besonders Rahel und Barbara, haben mir sehr gut gefallen. Ich würde auch en einen weiteren Teil gerne lesen. 

Fazit: 

Guter zweiter Teil, aber nicht ganz so stark wie der erste Teil.