Cover-Bild Joh. 16,23
(3)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
10,99
inkl. MwSt
  • Verlag: BoD – Books on Demand
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Soziales
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 324
  • Ersterscheinung: 12.07.2019
  • ISBN: 9783749464692
  • Empfohlenes Alter: bis 12 Jahre
Alois Lacher

Joh. 16,23

Die 35jährige Diana lebt seit etwa drei Jahren mit ihren beiden Kindern in einer Zweck-WG in München mit dem, um 20 Jahre älteren Vermieter, Leo Mitterndörfer, zusammen.
Die Vorstellung von zwei Haushalten in einem Einfamilienhaus funktioniert ausgezeichnet, da die Wohnräume getrennt und nur Küche, Essbereich und Garten zusammen genutzt werden. Die Kinder sehen in Leo, wie sie ihn nennen dürfen, bald einen guten Freund, der immer zur Stelle ist, wenn Hilfe erforderlich wird.

In diese Idylle hinein wird bei Diana Krebs festgestellt. Unheilbar und tödlich! Vier bis fünf Monate, meinen die Ärzte, hätte sie noch zu leben.
Zusammen mit dem Jugendamt beginnt ein hektisches Unterfangen über den Verbleib der Kinder. Pflege-, Adoptiveltern oder das Waisenhaus sind die Optionen. Diana möchte ein Heim für ihre Kleinen um jeden Preis verhindern, dennoch droht zum Schluss genau dies.

Die Kinder wollen aber den, für kommende Nacht angekündigten Tod der Mutter nicht akzeptieren und verlangen von Leo etwas dagegen zu unternehmen. Schweren Herzens macht er den beiden klar, dass auch er hier nichts ausrichten kann.
Während eines Ablenkungsspaziergangs drängen ihn die Kleinen dazu, einen Zauberer zu holen oder selber zu zaubern, damit die Mutter nicht zu sterben bräuchte. Vergebens versucht er ihnen die Machtlosigkeit der Magie zu erklären.
Da sticht ihm die Überschrift eines angekündigten Vortrags in den Blick:
>Wenn ihr dann den Vater in meinem Namen um etwas bittet ...<, Joh. 16,23.
Wie elektrisiert greift er die Worte auf. Es gibt schließlich nichts zu verlieren. Voller Hoffnung beginnt er mit den begeisterten Kindern zu zaubern ...

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.09.2019

Kindlicher Glaube

0

„...Wir werden noch eine Blutuntersuchung veranlassen, aber der Befund scheint mir ziemlich eindeutig: Ihre Leber und eine Niere sind jeweils von einem Tumor befallen...“

Diana war wegen unklarer Beschwerden ...

„...Wir werden noch eine Blutuntersuchung veranlassen, aber der Befund scheint mir ziemlich eindeutig: Ihre Leber und eine Niere sind jeweils von einem Tumor befallen...“

Diana war wegen unklarer Beschwerden zum Arzt gegangen. Die Diagnose aber ist niederschmetternd. Sie hat nur noch wenige Monate zu leben. Eine Operation ist nicht möglich. Was soll aus ihren beiden Kindern werden? Moritz ist etwa sechs Jahre alt und wegen seines Stotterns in logopädischer Behandlung. Seine Schwester Sabine besucht die örtliche Grundschule. Diana ist geschieden.
Nach diesen heftigen Einstieg geht die Geschichte drei Jahre zurück. Damals hatte es schon einen Einschnitt in Dianas Leben gegeben. Ihr Mann hatte sie verlassen. Er konnte nur wenig Unterhalt zahlen. Das Sozialamt verlangte, dass sich Sabine eine kleinere Wohnung suchte. In München war das aber fast ein Ding der Unmöglichkeit. Hinzu kam, das sie im jetzigen Stadtteil für Sabine einen der begehrten Kindergartenplätze erhalten hatte. Für Max schien das auch möglich, sodass sie bald wieder würde arbeiten können. Ein Umzug würde alle Pläne zerschlagen.
Da kullert auf den Spielplatz Max` Ball vor die Füße von Leo Mitterndörfer. Der 56jährige Witwer hatte nach dem Tod seiner Frau seine Firma verkauft und lebte nun allein in seinem Haus. Nach einigen Zögern bietet er Diana eine Art Wohngemeinschaft an. Sie zieht in die obere Etage, aber die Küche und der Garten werden gemeinsam genutzt.
Der Autor hat einen bewegenden und tiefgründigen Roman geschrieben. Anhand eines Einzelschicksals geht er unter anderem der Frage nach, wie man damit umgehen sollte, wenn Kinder mit dem möglichen Tod eines Elternteils konfrontiert werden.
Der Schriftstil lässt sich gut lesen. Der Autor versteht es, mich an den Gedanken und Gefühlen seiner Protagonisten teilnehmen zu lassen. Nach der Entscheidung, Die Wohnung zu vermieten, stellt Leo für sich fest:

„...Irgendwie ist er überrascht über sein spontanes Handeln, weil er nie andere Menschen in seinem Haus haben wollte. Zugleich spürt er ein wahnsinnig gutes Gefühl dabei, das ihn befriedigt und ihm große innere Freude bereitet...“

Für die Kinder wird Leo zu einem Freund und manchmal auch Spielgefährten. Leo selbst gewinnt neuen Lebensmut. Sein Sohn ist mit seiner Entscheidung einverstanden, die Tochter mosert erst herum, findet sich dann aber dann mit ab.
Die Krankheit aber scheint alles zu ändern. Die Kinder brauchen ein neues Heim, und Leo fällt zurück in die Einsamkeit. Erst einmal aber unterstützt er Diana, wo er nur kann. Die Zeit drängt. Glücklicherweise trifft Diana im Sozialamt auf eine Frau, die ihr hilfreich und beratend zur Seite steht. Der Vater kann und will die Kinder nicht zu sich nehmen. Dafür gibt es gute Gründe. Dianas Eltern sind sich selbst genug und scheuen die Verantwortung. Ihre Mutter benimmt sich selbst im Krankenhaus unmöglich. Ihr fehlt jedes Gefühl für die Befindlichkeit der Kinder.
Dann kommen die Themen Pflegeeltern und Adoption zur Sprache. Weil Max stottert, muss sich Diana sagen lassen:

„...Oh, das erschwert die ganze Sache aber zusätzlich. Behinderte Kinder will, ehrlich gesagt, fast niemand. Da könnten wir erfahrungsgemäß Probleme bekommen...“

Als Diana im Krankenhaus liegt, geht Leo mit den Kindern spazieren. Max meint, ob es nicht einen Zauberer gäbe, der seiner Mutter helfen kann. Leos Blick fällt an der Kirche auf den Schaukasten. Dort wird Joh. 16, 23 zitiert. Plötzlich hat er eine Idee. Er erzählt den Kindern von Gott und Jesu. Die Euphorie der Kinder allerdings trifft ihn unvorbereitet.

„...Leo zieht sich das Herz zusammen, als er diese Freude sieht und selbst nicht recht an den Erfolg glauben kann. Was werden die Kinder morgen früh sagen?...“

Können wir Erwachsenen noch an Wunder glauben? Die Kinder jedenfalls können es. Speziell für Max gibt es keinerlei Zweifel. Sabine, etwas älter und für ihr Alter sehr reif, verdrängt die Tatsache, dass sie keinen Erfolg haben könnten. Sie klammert sich an die Hoffnung.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen.

Veröffentlicht am 10.09.2019

Ein neuer Freund - Gott

0

Das Cover zeigt die Sonne hoch am Himmel. Alles ist in leuchtendem Orange gehalten. Darunter sehen wir Hände, die einander halten.

Vielleicht erlebt die 35 jährige Diana ähnliches. Sie lebt seit drei ...

Das Cover zeigt die Sonne hoch am Himmel. Alles ist in leuchtendem Orange gehalten. Darunter sehen wir Hände, die einander halten.

Vielleicht erlebt die 35 jährige Diana ähnliches. Sie lebt seit drei Jahren mit ihrem wesentlich älteren Vermieter in einer Zweck-WG.
Leo Mitterndorfer und Diana mit ihren zwei Kindern teilen sich Küche und Essbereich. Die anderen Räume sind getrennt. Die Kinder haben Leo, sie dürfen ihn so nennen, inzwischen als ihren Freund erkoren. Leo unterstützt die alleinerziehende Mutter nach Kräften.
Das Buch beginnt damit, wie die Vier sich kennenlernen. Daraus erwächst die Idee sich das Einfamilienhaus von Leo zu teilen. Seine Frau war verstorben und er lebte seitdem alleine im Haus.
Nachdem die Zweck WG seit drei Jahren funktioniert, findet man bei Diana einen Tumor. Er ist unheilbar! Ihr bleiben noch wenig Monate. Natürlich möchte sie ihre Kinder gut versorgt wissen! Wer kümmert sich um Sie, wenn die Kräft schwinden? Alles Punkte, für die Diana Lösungen sucht.

Ob sie ihre Idee richtig umsetzen, und was sonst noch so alles passiert erzählt der Autor mit einfühlsamen Worten. Der Stil des Buches ist flüssig. Es liest sich trotz des belastenden Themas sehr gut. Die Gefühle der Kinder und des alten Mannes, sowie auch die Emotionen der anderen Charaktere sind realistisch und deutlich geschildert.

Mich hat das Buch sehr angesprochen. Der klare und sachliche Umgang mit diesem belastenden Thema enthält auch die Frage nach der eigenen Sterblichkeit.

Veröffentlicht am 01.02.2020

traurige Geschichte mit Wunderende?

0

Das Cover und der Titel verraten schon, dass das Buch sicher etwas mit Religion zu tun hat. Die Farben am Bild verbinde ich mit „Hoffnung“.
Mit dem Schreibstil kam ich zwar zu recht, hatte aber flüssig ...

Das Cover und der Titel verraten schon, dass das Buch sicher etwas mit Religion zu tun hat. Die Farben am Bild verbinde ich mit „Hoffnung“.
Mit dem Schreibstil kam ich zwar zu recht, hatte aber flüssig sein können. Den Einstieg ins Buch fand ich wirklich sehr gelungen. Dann musste ich mich leider durch viele langatmige, unnötigerweise zu detailliert erzählte Szenen kämpfen. Manchmal hatte ich auch das Gefühl, dass sich ein paar Dinge immer wiederholen. Ich war auch recht froh, dass nicht zu bzw. fast gar nichts religiöses im Buch vorkam. Als die Religion dann in die Geschichte einfloss, fand ich das „zu spät“. Das Ende hat mir leider überhaupt nicht zu gesagt, war für mich doch sehr unrealistisch. Aber Wunder soll es ja geben …
Die Charaktere wurden mir eigentlich erst sehr spät sympathisch. Das Mädchen fand ich für acht Jahre aber viel zu reif. Die Thematik der Krankheit war für mich aber sehr gut verarbeitet. Die Kinder wurden relativ bald damit vertraut und auf einen möglichen Tod der Mutter „so gut es geht“ vorbereitet. Das hat mir sehr gefallen.
Insgesamt würde ich für das Buch 3 von 5 Sternen vergeben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere