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Veröffentlicht am 18.09.2019

Das Ehepaar Eichborn im Kampf gegen Reichsbürger und einen kriminellen Mastermind

Architekt des Bösen
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Mit diesem Thriller legt der Autor V. S. Gerling den bereits fünften Band seiner Reihe um das Ermittlerpaar Nicolas und Helen Eichborn vor, den man aber auch unabhängig von den vorherigen Bänden lesen ...

Mit diesem Thriller legt der Autor V. S. Gerling den bereits fünften Band seiner Reihe um das Ermittlerpaar Nicolas und Helen Eichborn vor, den man aber auch unabhängig von den vorherigen Bänden lesen und verstehen kann. Es tauchen hier zwar eine ganze Reihe von Figuren auf, die auch bereits in anderen Büchern eine mehr oder weniger große Rolle gespielt haben, alle erforderlichen Informationen zu diesen Protagonisten werden aber gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören.

Nach ihrem Ausscheiden beim BKA haben sich Nicolas Eichborn und seine nunmehr Ehefrau Helen mit einer Sicherheitsfirma selbstständig gemacht. Ein Anschlag auf einen ehemaligen Kollegen und guten Freund bringt sie aber noch einmal zurück zu ihren Wurzeln.
Bei ihren Ermittlungen stoßen sie auf eine Gruppe skrupelloser Reichsbürger, die einen heimtückischen Anschlag planen. Als Strippenzieher hinter den Kulissen fungiert dabei der "Architekt", ein krimineller Mastermind, der im Ruf steht, das perfekte Verbrechen planen zu können.
Sind die Eichborns und ihre Mitarbeiter und Freunde diesem Genie wirklich gewachsen ?

Mit einem packenden Schreibstil und vielen kurzen Kapiteln mit ständigen Perspektivwechseln, die für ein hohes Erzähltempo sorgen, legt der Autor hier einen fulminanten Thriller vor, der einem beim Lesen kaum Zeit zum Luftholen lässt.
Hatte ich bei den vorherigen Bänden der Reihe noch so ein wenig bemängelt, das die Figurenzeichnung etwas zu sehr hinter der Spannungserzeugung zurückstehen muss, gibt es auch in dieser Hinsicht diesmal für mich nichts zu meckern. Hier bekommen nun sowohl die neuen wie auch die bereits bekannten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen ausreichend Raum zur Entfaltung, den sie auch überzeugend nutzen können.
Der Wechsel in die Privatwirtschaft bekommt vor allem Nicholas Eichborn ausgesprochen gut, da sein doch eher unkonventionelles Vorgehen hier nun wesentlich glaubwürdiger rüberkommt als bei einer Tätigkeit im Staatsdienst. Das Ende des Buches deutet auch bereits eine interessante Lösung an, ihn dennoch weiterhin in brisanten Fällen tätig werden zu lassen.

Für mich ist dies der bisher beste Band der Reihe, der für die Zukunft auch noch einiges erwarten lässt.

Veröffentlicht am 11.09.2019

Packender historischer Kriminalroman um ein dunkles Kapitel der deutsch-französischen Geschichte

Rheinlandbastard
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Nach einigen zeitgenössischen Kriminalromanen führt uns der Autor Dieter Aurass in seinem neuesten Werk zurück in das Jahr 1924, wo er ein dunkles Kapitel der deutsch-französischen Geschichte in Form eines ...

Nach einigen zeitgenössischen Kriminalromanen führt uns der Autor Dieter Aurass in seinem neuesten Werk zurück in das Jahr 1924, wo er ein dunkles Kapitel der deutsch-französischen Geschichte in Form eines packenden historischen Kriminalromanes beleuchtet.

Im Jahr 1924 steht das Rheinland als Folge des 1. Weltkrieges immer noch unter französischer Besatzung, der alte Hass zwischen den Besatzern und der Bevölkerung ist dadurch auch weiterhin an der Tagesordnung.
Als mehrere Soldaten brutal ermordet werden, vermutet der altgediente französische Ermittler Didier Anjou den Täter dann auch schnell unter den Deutschen, kommt bei der Tätersuche aber nicht wirklich voran. Als ihm daraufhin der junge deutsche Kommissar Adalbert Wicker als Unterstützung an die Seite gestellt wird, verfolgt dieser eine ganz andere Theorie, die eher in die Reihen der Franzosen führt.
Ausgerechnet Adalberts Verlobte Babette erweist sich als Schlüssel in diesem verzwicketen Fall, den Didier und Adalbert nur lösen können, wenn sie es schaffen, ihre gegenseitige Abneigung zu überwinden.

Dieter Aurass erzählt hier nicht nur eine gut aufgebaute und atmosphärisch dichte Geschichte mit interessanten und vielschichtig angelegten Charakteren, es gelingt ihm darüber hinaus auch noch auf überzeugende Art und Weise, den Zeitgeist dieses wichtigen Abschnittes in der deutschen und auch der französischen Geschichte einzufangen und zu transportieren. So baut er immer wieder geschickt tatsächliche historische Ereignisse dieser Zeit in die Handlung mit ein, ohne das der durchgängig funktionierende Spannungsbogen darunter leidet.

Wer auf spannende historische Kriminalromane steht, wird hier bestens bedient und unterhalten. Zudem erfährt man noch so einiges über das dunkle Kapitel der Rheinlandbastarde, das mir zumindestens vor der Lektüre des Buches noch nicht bekannt war.

Veröffentlicht am 16.08.2019

Spannende und zugleich beängstigende Zukunftsvision zum Thema Künstliche Intelligenz

ICH Inkognito
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In diesem packenden Thriller beschäftigt sich Guido Kniesel mit einer aktuellen und zugleich auch brisanten Frage: Kann eine Künstliche Intelligienz (KI) ein eigenes Bewusstsein erlangen und dann auf dieser ...

In diesem packenden Thriller beschäftigt sich Guido Kniesel mit einer aktuellen und zugleich auch brisanten Frage: Kann eine Künstliche Intelligienz (KI) ein eigenes Bewusstsein erlangen und dann auf dieser Grundlage eigenständige Entscheidungen treffen ? Und sind wir Menschen einer solchen KI dann wirklich noch gewachsen ?

Die Journalistin Lucy Hartmann wird von Professor Kai Tiefenbach um Hilfe gebeten, um ihn beim Verfassen eines offenen Briefes zu unterstützen, der vor den Gefahren einer neuen Generation von selbstlernenden Maschinen warnen soll. Doch kurz nach ihrem Treffen kommt der Professor auf mysteriöse Weise bei einem vermeintlichen Unfall ums Leben.
Lucy will nicht an einen Zufall glauben und wendet sich an Robert Wonzak, eines ehemaligen Mitarbeiter des Konzerns Omega Future Technologies, der auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz führend ist. Steckt etwa deren Sprachassistent Savanta hinter dem Tod von Tiefenbach und einigen anderen seltsamen Vorfällen ?

Das sich der Autor als studierter Informatiker selber seit Jahren mit dem Thema der KI beschäftigt, merkt man seinem Buch durchgehend an, er lässt eine Menge an Fachwissen in die gut aufgebaute Geschichte einfließen, ohne das dabei die Spannung zu kurz kommt.
Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt er das Geschehen konsequent voran und liefert am Ende eine überzeugende Auflösung, die zum Nachdenken anregt und noch weit über das Ende des Buches hinaus nachhallt.

Eine spannende und zugleich beängstigende Zukunftsvision, die mich auf ganzer Linie überzeugen konnte.

Veröffentlicht am 14.08.2019

Abwechselungsreiche Kurzkrimisammlung mit 18 spannenden Geschichten

Mitten ins Herz
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Mit diesem Buch legt die Autorin Britta Bendixen eine abwechselungsreiche Sammlung mit insgesamt 18 Kurzkrimis vor, die mich bestens unterhalten und zugleich auch ziemlich neugierig auf weitere Werke der ...

Mit diesem Buch legt die Autorin Britta Bendixen eine abwechselungsreiche Sammlung mit insgesamt 18 Kurzkrimis vor, die mich bestens unterhalten und zugleich auch ziemlich neugierig auf weitere Werke der Autorin machen konnte.

Die Autorin teilt ihre Geschichte hier in insgesamt 4 Abschnitte ein.
Im ersten Teil finden sich einige Geschichten der Marke kurz und knackig, die aus Tätersicht geschrieben sind und und ihre Taten oder die mehr oder weniger gelungenen Versuche, diese zu verschleiern, in den Mittelpunkt stellen.
Im zweiten Teil wechseln wir Leser die Perspektive und dürfen diversen Ermittlern bei der Aufklärung ihrer Fälle über die Schulter schauen. Hier fallen die Geschichten nun ein wenig länger und somit auch komplexer aus
Im dritten Teil stehen nun die Amateurermittler im Mittelpunkt. Diese werden mehr oder weniger unfreiwillig in Kriminalfälle verstrickt und müssen sich nun auf eher ungewohnten Terrain behaupten.
Im letzen Abschnitt dürfen dann noch Carsten Andresen und Lutz Weichert, die ungleichen Serienermittler der Autorin, zeigen, was in ihnen steckt. Unterstützt werden sie dabei von ihrer Kollegin Mirja Sommer, die in einer der Geschichten dann auch einen größeren Part übernimmt.

In der Summe ergibt das eine mehr als gelungenen Mischung voller Spannung, in der der jeder Krimiliebhaber die eine oder andere Geschichte ganz nach seinem Geschmack finden sollte.

Veröffentlicht am 29.07.2019

Urkomische Culture-Clash-Komödie mit viel Situationskomik und einer warmherzigen Geschichte

Wanka würde Wodka kaufen
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Mit diesem Buch legt die Autorin Jule Kaspar einen mehr als gelungenen Roman vor, der nicht nur eine urkomische Culture-Clash-Komödie zu bieten hat, sondern darüber hinaus auch noch eine warmherzige und ...

Mit diesem Buch legt die Autorin Jule Kaspar einen mehr als gelungenen Roman vor, der nicht nur eine urkomische Culture-Clash-Komödie zu bieten hat, sondern darüber hinaus auch noch eine warmherzige und emotionale Geschichte mit Tiefgang erzählt.

Die Russin Wanka kommt nach einem Vorfall mit der Mafia ins Zeugenschutzprogramm, muss daher nicht nur ihren geliebten Zirkus, sondern gleich komplett ihr Heimatland verlassen und landet so in Frankfurt am Main.
Zur Tarnung bekommt sie neben ihrem Betreuer Herrn Lehmann auch noch einen Schein-Ehemann samt zweier Kinder an die Seite gestellt und muss sich nun in diesem fremden und aus ihrer Sicht auch äußerst seltsamen Land behaupten. Die Jobs, die Herr Lehmann ihr besorgt, stellen dabei eine ganz besondere Herausforderung dar.
Und so liegt ein langer und dorniger Weg vor Wanka, bis sie endgültig zu Jekaterina Poljakow werden kann.

Bei dem Buch handelt es sich um die Vorgeschichte der Bücher um den Musikproduzenten Max Leif, die die Autorin unter dem Namen Juliane Käppler verfasst hat und in denen Jekaterina als dessen Putzfrau eine tragende Rolle spielt.
Doch auch ohne diese Werke zu kennen, bietet das Buch einen großen Lesespass mit einer gut aufgebauten Geschichte und viel Situationskomik. Getragen wird das Ganze von hervorragend charakterisierten Protagonisten, die immer wieder für Überraschungen gut sind.
Im Mittelpunkt steht aber natürlich die resolute und zugleich äußerst liebenswerte Wanka, die hier auch als Ich-Erzählerin fungiert und uns Leser so hautnah an ihren Gedankengängen und Problemen teilhaben lässt.

Ein Roman, der nicht nur sehr viel Spaß macht, sondern zugleich auch zum Nachdenken über Dinge, die für uns doch so selbstverständlich sind, anregt.