Leserunde zu "Die einzige Zeugin" von Tove Alsterdal

Der spannende Pageturner aus Schweden
Cover-Bild Die einzige Zeugin
Produktdarstellung
(26)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Figuren
Tove Alsterdal (Autor)

Die einzige Zeugin

Kriminalroman

Beckomberga, Stockholm: Hier lag einst eine der größten psychiatrischen Anstalten Europas. Inzwischen ist auf dem Gelände eine exklusive Wohngegend entstanden. Hierhin zieht auch Svante Levander mit seiner neuen Liebe. Als er auf dem Heimweg hinterrücks ermordet wird, fällt der Verdacht auf seine Ex-Frau. Sie wird verhaftet. Aber ist sie schuldig? Nur eine Person könnte bezeugen, was wirklich vorgefallen ist: eine Frau, die in unmittelbarer Nähe saß und bettelte. Doch die ist spurlos verschwunden.

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 17.07.2019 - 06.08.2019
  2. Lesen 21.08.2019 - 10.09.2019
  3. Rezensieren 11.09.2019 - 24.09.2019

Bereits beendet

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 11.09.2019

Schade

1

Wenn ich im Buchladen nach einem Buch greife, geschieht das in erster Linie auf Grund des Titels. Spricht der mich an, ist das Cover zweitrangig, gerade weil viele Cover oft gar nicht zum Buch passen, ...

Wenn ich im Buchladen nach einem Buch greife, geschieht das in erster Linie auf Grund des Titels. Spricht der mich an, ist das Cover zweitrangig, gerade weil viele Cover oft gar nicht zum Buch passen, oder etwas mit dem Inhalt zu tun haben. Als nächstes drehe ich das Buch um und lese die Kurzbeschreibung auf der Rückseite. Bei diesem Buch klang das recht spannend, in der Nähe einer ehemaligen psychiatrischen Anstalt wird ein Mann ermordet, seine Ex -Frau gerät unter Verdacht und versucht nun eine verschwundene Zeugin zu finden, um ihre Unschuld zu beweisen.


Gestartet ist die Geschichte dann auch sehr gut, es gab einen Rückblick in die letzten Tage der Klinik und der Leser verfolgt Eva dabei, wie sie ihren Ex und dessen neue Liebe stalkt, bis es zum schon erwähnten Mord kommt. Die Zeugin, die Evas Unschuld beweisen könnte ist eine Bettlerin, eine Roma, und plötzlich spurlos verschwunden.

Bis dahin alles sehr spannend, doch mit dem Beginn von Evas Suche nach der Zeugin ändert sich das recht schnell. Der Leser begibt sich auf eine quälend lange Fahrt nach Rumänien in den Heimatort der Zeugin.
In diesem Handlungsstrang werden die Probleme der Roma sehr ausführlich beleuchtet, im Grunde ein sehr wichtiges und oft unter den Teppich gekehrtes Problem, im Bezug auf die Geschichte aber eher der falsche Rahmen für eine Aufarbeitung und zudem sehr zäh geschrieben. Ich hatte oft das Gefühl, es ist nur dazu gedacht irgendwie die Seiten zu füllen.

Die Figuren bleiben eher flach, das trifft besonders auf das Mordopfer Svante zu. Die Hintergründe, die zur Tat führten werden nur oberflächlich abgearbeitet, genauso die Persönlichkeit und der Charakter. Dadurch fällt es mir schwet, das Szenario so anzunehmen. Der Handlungsstrang um die ehemalige Psychatrie und deren Bewohner konnte mich auch nur bedingt fesseln. Der Ansatz hierzu sehr spannend, dann aber nur am Rande in die Geschichte eingebaut und für mich unbefriedigend aufgelöst. Da war eindeutig mehr Potential drin. Schade, hab leider ganz was anderes erwartet.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Figuren
Veröffentlicht am 11.09.2019

Konnte mich leider nicht überzeugen

2

Auf dem Gelände einer ehemaligen psychiatrischen Anstalt ist mittlerweile eine exklusive Wohngegend entstanden. Hier lebt auch Svante Levander mit seiner neuen Lebensgefährtin. Eines Abends will Svante ...

Auf dem Gelände einer ehemaligen psychiatrischen Anstalt ist mittlerweile eine exklusive Wohngegend entstanden. Hier lebt auch Svante Levander mit seiner neuen Lebensgefährtin. Eines Abends will Svante nur noch schnell ein paar Einkäufe erledigen. Doch er wird auf dem Rückweg ermordet. Da auch seine Ex-Frau Eva vor Ort war, gerät sie schnell in Verdacht, Svantes Mörderin zu sein und wird verhaftet. Die einzige Zeugin, eine Bettlerin die zur Tatzeit am Straßenrand saß, ist spurlos verschwunden.....

Der Einstieg in den Kriminalroman gelingt mühelos und lässt auf spannende Lesestunden hoffen. Denn der Grundstein dafür wird mit dem geheimnisvollen Mord und der verschwundenen Zeugin definitiv gelegt. Es kommt noch dazu, dass man Eva, die Ex-Frau des Getöteten, die ihn offenbar kurz vor seinem Tod gestalkt hat, nur schwer einschätzen kann. In der exklusiven Wohngegend, die sich auf dem ehemaligen psychiatrischen Gelände befindet, herrscht außerdem eine unheilvolle und irgendwie bedrohliche Atmosphäre, die regelrecht zwischen den Zeilen schwebt. Für den Einstieg in einen Kriminalroman sind das perfekte Voraussetzungen.

Doch leider verliert sich das euphorische Anfangsgefühl recht schnell. Denn die Story, die so vielversprechend begonnen hat, verzettelt sich in detaillierten Ausführungen, die zwar zunächst interessant erscheinen, doch im weiteren Verlauf, in dem diese Nebenhandlung immer weiter thematisiert wird, einfach nur zäh und ermüdend wirken. Der Lesefluss wird dadurch gehemmt und man gerät beinahe in Versuchung, die entsprechenden Szenen zu überfliegen, um nicht weiter auf der Stelle zu treten.

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Es gilt also, mehrere Stränge zu verfolgen, die sich zunächst nicht miteinander in Verbindung bringen lassen. Im Zentrum der Ereignisse stehen dabei die Ex-Frau Eva und ihr Sohn Filip, Niklas, der mit seiner Familie im Nachbarhaus von Svante lebt, und eine Krankenschwester, die in der ehemaligen psychiatrischen Anstalt gearbeitet hat. Außerdem gibt es immer wieder kurze, verwirrende Einschübe aus der Sicht eines Unbekannten. Einblicke in die polizeilichen Ermittlungen in diesem Mordfall sind kaum vorhanden. Die Polizei agiert hier nur am Rande und übernimmt eher eine Statistenrolle. Dagegen ist nichts zu sagen, wenn andere Protagonisten die Handlung vorantreiben, Ermittlungen anstellen, dabei in spannende Situationen geraten und so dem Täter auf die Schliche kommen. Doch die Handlung plätschert, ohne Höhen und Tiefen, gemächlich und stellenweise geradezu einschläfernd, vor sich hin. Spannende Momente sind rar gesät und wenn man welche entdeckt, verfliegt die Spannung ebenso schnell, wie sie aufgekommen ist. Die Charaktere wirken eher blass und unscheinbar. Deshalb betrachtet man die Handlung auch etwas distanziert und lässt nichts richtig an sich herankommen. Eine Ausnahme bildet dabei allerdings die ehemalige Krankenschwester. Denn sie wirkt nicht nur sehr lebendig, sondern ist auch noch die einzige Sympathieträgerin der Erzählung. Auch wenn man spannende Momente vermisst, ist die Auflösung, welches Motiv hinter Svantes Ermordung steckt, zugegebenermaßen überraschend.

Krimis und Thriller sind meine absoluten Favoriten und deshalb habe ich aus diesem Bereich schon einiges gelesen. Von diesem Exemplar wurde ich allerdings sehr enttäuscht, denn Spannung und die Freude, hier meine eigenen Ermittlungen anzustellen und mich gedanklich auf die Suche nach dem Täter zu begeben, haben sich bei mir nicht eingestellt. Denn, für meinen Geschmack, verzettelte sich das Ganze in viel zu ausführlich geschilderten Nebensträngen, die auf Dauer geradezu einschläfernd wirkten. Da mich die Auflösung überraschen konnte und im letzten Drittel doch noch ein winziger Hauch von Spannung aufflammte, vergebe ich auf meiner persönlichen Bewertungsskala zwei von fünf Sternchen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Figuren
Veröffentlicht am 11.09.2019

Mehr versprochen

1

Ich habe mir sowohl vom Klappentext als auch von der Leseprobe her mehr versprochen.
Im Grunde genommen eine nette Idee, allerdings zieht sich der Mittelteil in Rumänien und die Flüchtlingsproblematik ...

Ich habe mir sowohl vom Klappentext als auch von der Leseprobe her mehr versprochen.
Im Grunde genommen eine nette Idee, allerdings zieht sich der Mittelteil in Rumänien und die Flüchtlingsproblematik unheimlich in die Länge und macht das Lesen nicht zum Spaß. Ohne diesen Mittelteil wäre das Buch wahrscheinlich einfach zu kurz geraten.
Der Anfang gefällt mir sehr gut, das Ende ist sogar überraschend. Insofern finde ich eine Rezension und eine Sternevergabe wirklich schwierig.
Die Charaktere waren mir durchweg unsympathisch, niemand hat es hier auf meine Seite als Leser geschafft.
Das Fehlen von Kapiteleinteilungen finde ich anstrengend.
Ansonsten war der Text flüssig geschrieben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Figuren
Veröffentlicht am 12.09.2019

Langsamer Krimi mit eigenartigen Verstrickungen

0

Im Kriminalroman "Die einzige Zeugin" von Tove Alsterdal geht es um Eva, die ihren Exmann Svante beobachtet und dann plötzlich selbst bewusstlos neben seiner Leiche wach wird.
Eva erinnert sich an nichts ...

Im Kriminalroman "Die einzige Zeugin" von Tove Alsterdal geht es um Eva, die ihren Exmann Svante beobachtet und dann plötzlich selbst bewusstlos neben seiner Leiche wach wird.
Eva erinnert sich an nichts und wird zuerst verhaftet, dann aber wieder frei gelassen. Sie macht sich daraufhin auf eine Reise über Berlin nach Rumänien, um dort nach einer Bettlerin zu suchen, die etwas gesehen haben könnte.... Die einzige Zeugin also...
Nachdem es auf dem Wohngelände der ehemaligen Nervenheilanstalt zu weiteren alten Leichenfunden kommt, wird ein Verdächtigen gefunden und letztendlich festgenommen.

Der Krimi beginnt spannend mit einem Rückblick zur Schließung der Nervenheilanstalt. Auch der Mord und Evas uns Svante Zusammentreffen sind zuerst noch spannend und lassen auf einen guten Verlauf hoffen.
Was dann im Buch passiert, leuchtet mir nicht ganz ein. Die Autorin verwendet gefühlt den gesamten Mittelteil dazu, die Reise nach Rumänien und die dortigen Lebemsumstände der Menschen zu beschreiben. Das Buch zieht sich dadurch schrecklich in die Länge und man denkt noch, dass es schon einen Sinn ergeben muss. Am Ende stellt sich heraus, dass das auf keinen Fall nötig gewesen wäre, so dass für mich das halbe Buch vollkommen ausreichend für die Geschichte gewesen wäre.
Alles in allem ist es für mich enttäuschend gewesen, so dass ich es nicht wirklich empfehlen kann. Ich würde es sicher nicht noch einmal lesen.
Schade.... Der Klappentext hatte sich wesentlich spannender angehört.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Figuren
Veröffentlicht am 12.09.2019

Ein Krimi ohne Spannung

2

Das Cover und vor allem der Klappentext haben mir richtig gut gefallen. Ich war sofort sehr neugierig auf die Geschichte. Was mir direkt auffiel waren die Kapitel. Warum haben die neuen Kapitel einen großen ...

Das Cover und vor allem der Klappentext haben mir richtig gut gefallen. Ich war sofort sehr neugierig auf die Geschichte. Was mir direkt auffiel waren die Kapitel. Warum haben die neuen Kapitel einen großen Absatz aber keine Nummern oder Namen? Was ist falsch an Kapitel Nummern? Ich hätte gerne Kapitel Nummern gehabt.

Das Buch liest sich aus verschiedenen Perspektiven. Man liest immer abwechselnd etwas über Eva, das ist die Ex-Frau des getöteten und über Niklas, das ist der Nachbar des Opfers. Immer wieder erscheinen noch kurze Kapitel, aus der Sicht eines Fremden.

Das Buch hat wirklich großes Potenzial mit dieser Story. Meiner Meinung nach wurde dies leider nicht ausgeschöpft.

Die Autorin geht in dem Buch auf viele wichtige Themen ein, was wirklich interessant ist, aber einfach zu seicht wirkt. Von dem einen Thema kommt einfach viel zu viel vor, so das ich das Gefühl hatte die eigentliche Geschichte verliert sich hier schon fast. Ich war ja total Neugierig auf die psychiatrische Anstalt und wie sich das alles verknüpft. Aber dieses Thema kam mir dann viel zu wenig darin vor und ich war sehr enttäuscht. Das Buch wirkte auf mich als wollte die Autorin sehr viel Mitteilen aber am Ende verlor sie den Faden. Sie hätte sich auf eines konzentrieren müssen, vieles war nicht nachvollziehbar.

Zu den Protagonisten hatte ich auch gar keinen Bezug, alles blieb oberflächlich oder schwammig. Ich kam einfach nicht in die Geschichte rein und mochte leider nichts und niemanden. Nach dem ersten Drittel hoffte ich das es besser werden würde, aber es wurde sehr fad und träge. Es kam einfach gar keine Spannung auf. Vieles war unlogisch und wurde zu lange platt getreten. Ich Langweilte mich. Der Letzte Abschnitt war noch der Beste, allerdings konnte dieser auch nicht mehr die Geschichte retten. Es gab keine richtigen Ermittlungen, nichts zum rätseln und grübeln und jegliche Spannung fehlte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Figuren