Profilbild von Booklove91

Booklove91

Lesejury Star
offline

Booklove91 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Booklove91 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.11.2019

Waschen – schneiden – sterben

Hinter deinem Rücken
0

Meine Meinung und Inhalt

Sofie Sarenbrant, Jahrgang 1978,hat als Journalistin gearbeitet und gilt als der neue Star der Krimiszene in Schweden. Sie lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern in Bromma, einem ...

Meine Meinung und Inhalt

Sofie Sarenbrant, Jahrgang 1978,hat als Journalistin gearbeitet und gilt als der neue Star der Krimiszene in Schweden. Sie lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern in Bromma, einem Stadtteil von Stockholm.Von ihr sind bisher drei Spannungsromane um die Stockholmer Polizistin Emma Sköld erschienen: »Der Mörder und das Mädchen«, »Das Mädchen und die Fremde« sowie »Die Tote und der Polizist«.

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Jede Frau träumt davon, sich hier frisieren zu lassen – bei Stefano de Luca, im angesagtesten Salon Stockholms.

Als die wunderschöne Angelina Silver dort zu arbeiten beginnt, scheinen die Geschäfte noch besser zu laufen.

Nur Jenny, bisher der Star des Salons, beäugt missgünstig die Künste ihrer neuen Kollegin, die aus ihrer Herkunft ein Geheimnis macht.

Dann wird der erste Kunde ermordet – und das ist erst der Anfang.


„In einem Salon voller Spiegel kann niemand etwas verbergen.“ (ZITAT)

Bei manchen Szenen haben mir persönlich einige Anhaltspunkte gefehlt, damit man als Leser sofort gut und flüssig folgen konnte.

Die gespannte Atmosphäre im Salon konnte man sich dafür als Leser sehr gut vorstellen, denn diese war durchaus realistisch und ich fühlte mich beim Lesen in Mitten des Gezeters und in der Geheimniskrämerei. Die Story wurde aus wechselnden Perspektiven erzählt, was ich sehr positiv und auflockernd fand.

Cover, Titel und Klappentext wecken sofort das Intresse eines jeden Thriller-Liebhabers und gefallen mir sehr gut!

Ein Thriller mit einem ungewöhnlichen Schauplatz und einer guten Idee, jedoch bleibt die Spannung etwas auf der Strecke!

Veröffentlicht am 23.10.2019

Drama und Poesie in Paris

Fünf Tage in Paris
0

Meine Meinung und Inhalt

"Diesmal jedoch, fährt der Journalist fort, seien die Seen immer noch voll vom letzten Hochwasser, das Wasser habe nicht abfließen können, und es regne seit Wochen ununterbrochen, ...

Meine Meinung und Inhalt

"Diesmal jedoch, fährt der Journalist fort, seien die Seen immer noch voll vom letzten Hochwasser, das Wasser habe nicht abfließen können, und es regne seit Wochen ununterbrochen, was bedeute, dass auch der Boden völlig durchtränkt sei und kein weiteres Wasser mehr aufnehme.
››Verdammt, das sieht nicht gut aus<<, murmelt Tilia. wenn wenigstens dieser elende Regen aufhören würde. Sie können nicht mal vor die Tür, weil es so nass ist. Ob der Fluss wirklich über die Ufer treten werde? Die Behörden, oder wer auch immer, würden doch sicher eine Katastrophe verhindern." (ZITAT)


Paris ist von sintflutartigem Regen heimgesucht, als sich die Familie Malegarde dort anlässlich einer Feier trifft. Tochter Tilia reist aus London an, und Sohn Linden Schon bei der Ankunft bemerken Tilia und Linden, dass Paul, der Vater, ein stets agiler Baumschützer, kraftlos wirkt. Auch Lauren, die Mutter, ist angeschlagen. Die Seine droht über die Ufer zu treten, sodass die vier das Hotelzimmer fast nicht verlassen können. Die apokalyptischen Wetterverhältnisse spiegeln, was auf der Familie lastet. Vieles wurde in den Jahren von einem Mantel des Schweigens umhüllt. Die Ereignisse spitzen sich zu, als Paul im Restaurant zusammenbricht und ins Koma fällt. Linden hält am Krankenbett Wache - und fasst endlich den Mut, sich seinem Vater gegenüber zu outen. Doch auch Paul hat ein erschütterndes Geheimnis, das der Schlüssel zu seiner Liebe zu den Bäumen, allen voran den Linden ist.

Das schöne Cover von „Fünf Tage in Paris“ konnte sofort meine Neugier und mein Interesse wecken.

Die Protagonisten werden von der Autorin alle unterschiedlich dargestellt.

Nichtsdestotrotz bin ich bis zum Schluss nicht wirklich mit ihnen warm geworden. Das Hauptaugenmerk liegt auf dem Sohn Linden, der ein erfolgreicher Fotograf in den USA ist. Er ist eigentlich der besonnen Teil der Familie, ruhig und lebt für seine Arbeit. Tilia hingegen hat eine Tochter, keinen erlernten Beruf, ist die vorlaute Person in der Familie die mit Witz und Stimme sich Gehör verschafft. Mutter Laura hält die Familie zusammen, spricht aber viele Dinge nicht an und versucht sie abzumildern. Vater Paul lebt seit je her für die Bäume, er ist eine Koryphäe auf dem Gebiet der Bäume, hält Vorträge, reist um die ganze Welt, Menschen lieben und respektieren ihn, aber er selbst redet kaum und auch in der Familie ist er eher der absolute Ruhepol.

Als dann die Katastrophe geschieht, in der Familie sowie in Paris selbst merkt Linden dass viele Dinge nie ausgesprochen wurden, dass er mit seinem Vater so gerne mehr gesprochen hätte, ihn in sein Leben einweihen wollte, aber es sich nie getraut hat.
Wie soll er dies nun tun nachdem der Vater einen Schlaganfall hatte und Paris immer stärker mit dem Hochwasser zu kämpfen hat?!

Der Schreibstil ist sehr flüssig und angenehm, dennoch konnte mich dieses Buch leider inhaltlich nicht wirklich überzeugen. Meine Erwartungen, nicht zuletzt wegen Cover und Klappentext waren möglicherweise höher und so die Enttäuschung größer.


Tatiana de Rosnay wurde 1961 in Neuilly-sur-Seine geboren. Ihr 2008 in Deutschland veröffentlichter Roman „Sarahs Schlüssel“, wurde zum weltweiten Bestseller und mit Kristin Scott Thomas in der Hauptrolle verfilmt. Tatiana de Rosnay lebt mit ihrer Familie in Paris.


Veröffentlicht am 04.10.2019

Habt ihr sie gesehen?

Melmoth
0

Meine Meinung und Inhalt

„Aber nun geht mir die Tinte aus, die Tür steht weit offen, und was mich dahinter erwartet, wird das wenige an Achtung zunichtemachen, das Sie möglicherweise für ...

Meine Meinung und Inhalt

„Aber nun geht mir die Tinte aus, die Tür steht weit offen, und was mich dahinter erwartet, wird das wenige an Achtung zunichtemachen, das Sie möglicherweise für mich hegen. Ich kann den Gedanken gut ertragen, denn ich hatte Ihre Achtung nie verdient. Um Sie hingegen bin ich in Sorge, denn jenseits der Schwelle brennt nur ein einziges Licht, und das ist noch furchterregender als die Dunkelheit …“ (ZITAT)


Nach „Die Schlange von Essex“ ist dies mein zweites Buch der Autorin Sarah Perry, welche auch in „Melmoth“ einen unglaublich faszinierenden, detaillierten und malerischen Schreibstil zum Besten gibt.

Perry wurde 1979 in Essex geboren und lebt heute in Norwich. Ihr Roman Die Schlange von Essex war einer der größten Überraschungserfolge der letzten Jahre in England. Ausgezeichnet als Buch des Jahres 2016 der Buchhandelskette Waterstones, Gewinner des britischen Buchpreises 2017 für den besten Roman sowie für das beste Buch insgesamt.


Helen Franklins Leben nimmt eine jähe Wende, als sie in Prag auf ein seltsames Manuskript stößt. Es handelt von Melmoth - einer mysteriösen Frau in Schwarz, der Legende nach dazu verdammt, auf ewig über die Erde zu wandeln. Die mysteriöse Frau trägt viele Namen, wie z.B. Melmoth die Zeugin, Melmotte oder auch Melmotka – je nachdem, wo man geboren ist und sie ist einsam. Ihre Einsamkeit ist uferlos und wird erst enden, wenn die Welt untergeht und Melmoth Vergebung erfährt. Sie erscheint den Menschen am Tiefpunkt ihres Lebens, und nur die Erwählten spüren ihren Blick. Sie heben den Kopf, und plötzlich steht die Zeugin vor ihnen. Angeblich streckt sie dann die Arme aus und sagt: Nimm meine Hand! Ich war so einsam!«

„....Ammenmärchen, das man kleinen Kindern erzählt, damit sie nicht über die Stränge schlagen«, sagte er. »Hat deine Mutter dich denn nie auf den Schoß genommen und dir erzählt, Melmoth beobachte dich?“ (ZITAT)


Helen findet immer neue Hinweise auf Melmoth in geheimnisvollen Briefen und Tagebüchern, welche sie von ihrem Freund Karel Pražan erhält
- und sie fühlt sich gleichzeitig verfolgt. Liegt die Antwort, ob es Melmoth wirklich gibt, in Helens eigener Vergangenheit?


»Manchmal glaube ich, dass jedes große Gefühl direkt mit allen anderen Gefühlen verbunden ist. Besser, man meidet sie, wann immer es geht.« (ZITAT)


Kurzum, ein wirklich interessantes Buch mit einer ausgewöhnlichen Story, welche mich aber nicht überzeugen konnte und welche ich teilweise sehr anstrengend und langgezogen fand.

Das Cover wurde hervorragend und auffallend gestaltet und gefällt mir ausgesprochen gut. Ebenso als positiv hervorzuheben ist die Innengestaltung und die im Fuß enthaltenden Fußnoten.

Veröffentlicht am 12.09.2019

Haus der Schönheit

Die Kosmetikerin
0

Meine Meinung und Inhalt

Das tolle Cover hat sofort mein Interesse geweckt, ebenso die Leseprobe.

Melba Escobar wurde 1976 in Kolumbien geboren. Sie schreibt regelmäßig für die Zeitungen El País und ...

Meine Meinung und Inhalt

Das tolle Cover hat sofort mein Interesse geweckt, ebenso die Leseprobe.

Melba Escobar wurde 1976 in Kolumbien geboren. Sie schreibt regelmäßig für die Zeitungen El País und El Espectador. Neben ihrer Tätigkeit als Journalistin hat sie bislang drei Romane verfasst. Die Kosmetikerin wurde als bester Roman 2016 mit dem kolumbianischen Premio Nacional de Novela ausgezeichnet. Zudem arbeitet Melba Escobar an mehreren Literaturprojekten für Kinder mit. Sie lebt mit ihrer Familie in Bogotá.

In Bogotás exklusivster Wohngegend spielt auch dieser Roman.

Karen ist eine der gefragtesten Kosmetikerinnen hier. Ihre Kunden teilen ihre intimsten Geheimnisse mit ihr, ob sie will oder nicht. Karen weiß alles über ihre Affären, ihre Ängste, ihre Geheimnisse. An einem regnerischen Nachmittag kommt ein junges Mädchen in Schuluniform zur Behandlung. Sie riecht nach Alkohol und will sich ganz offensichtlich für ein Rendezvous schön machen lassen. Am nächsten Tag ist das Mädchen tot.

Karen war die letzte Person, die das Mädchen lebend gesehen hat, und eine mörderische Dynamik nimmt ihren Lauf.

Manche Stellen schildert Escobar mit einem großen Hang zur Brutalität.

„Er hatte ihr die Unterhose heruntergerissen und sie auf das Bett geworfen, wo er erbarmungslos in sie eindrang und sie verkrampft und schmerzerfüllt aufschrie. Sie schrie, weinte und sah, wie das Bettlaken sich langsam rot färbte. Nichts wird mehr sein wie früher, dachte sie. …. er flößte ihr abermals Whiskey ein und rieb ihr dann mit den Fingern Koks in den Mund.“ (ZITAT)

Für Karen, die zu Beginn einzig und allein versucht, genug Geld zu verdienen, um ihren kleinen Emiliano zu sich holen zu können, ändert sich ihr Leben in einer Nacht schlagartig.

Nach dem Vorfall in der Wohnung in Santa Lucía war sie ständig versucht, sich in Gefahr zu bringen, sich aufzugeben und fallen zu lassen, vielleicht um sich selbst zu beweisen, dass sie ganz allein die Kontrolle über die Situation hatte.

„Es gibt Beispiele wie aus dem Lehrbuch. Doch wenn man wenig Ahnung vom Leben der kleinen Leute hat und selten bis gar nicht mit deren Welt in Berührung kommt, können sie dich regelrecht anspringen, und du siehst sie trotzdem nicht. Oder du willst sie nicht sehen. Jetzt ist mir klar, dass Karen nicht mehr dieselbe war nach jener Nacht, ...“(ZITAT)

Leider konnte mich – zusammenfassend – dieses Buch trotz der Dynamik nicht wirklich fesseln. Teilweise war es sehr langatmig und der Schreibstil von Melba Escobar zwar sehr flüssig, allerdings waren die vielen Namen und italienischen Bezeichnungen sehr verwirrend für mich, sodass es mir gelegentlich schwer fiel, Zusammenhänge bilden zu können.

Veröffentlicht am 25.08.2019

Couples Encounters

Affair. Pass auf, wen du ins Haus lässt
0

Meine Meinung und Inhalt

"Damit will ich nicht sagen, dass Zander genauso extrem ist, aber auch er hat sein Leben rückwärts gelebt. Einfach deshalb, weil die meisten Menschen ihre größten Erfolge später ...

Meine Meinung und Inhalt

"Damit will ich nicht sagen, dass Zander genauso extrem ist, aber auch er hat sein Leben rückwärts gelebt. Einfach deshalb, weil die meisten Menschen ihre größten Erfolge später im Leben feiern, nicht gleich zu Beginn ihrer Laufbahn." (ZITAT)

"Ein Alpha-Mann, der während seines langen Kampfes gegen die Depression auf Abwege geraten ist." (ZITAT)

Nach außen hin führen Arabella und ihr Mann Zander ein glückliches Leben im noblen Londoner Stadtteil Kensington. Sie haben viel Geld, eine tolle Wohnung und zufriedenstellende Jobs, zumindest Arabella.

Die Realität sieht aber alles andere als rosig aus. Der erfolglose Schauspieler Zander und seine Frau entfremden sich zunehmend.
Um ihre Ehe zu retten, lassen sie sich auf ein gewagtes Experiment ein: einen gemeinsames Sex-Abenteuer. Die Nacht mit Escort-Pärchen Romeo und Desdemona verläuft prickelnd. Alles scheint gut zu laufen, bis ein schrecklicher Vorfall alles ändert und das Leben von Arabella und Zander grundlegend ändert.

"Als sich das Blut allmählich in dem Seifenwasser auflöst, überlege ich, ob ich es mit einem Lappen aufsaugen soll. Doch dann gerät plötzlich etwas in mein Blickfeld. Zuerst glaube ich, ich hätte es mir eingebildet, doch dann ist es wieder da. ..." (ZITAT)

Das Cover ist absolut ansprechend, ebenso der Titel und der Klappentext.

Von der Handlung war ich zu Beginn sehr gefesselt, jedoch hat sich der Mittelteil etwas in die Länge gezogen. Dias ist es jedoch mit dem Ende nochmal gelungen, etwas Spannung aufzubauen und die Story abzurunden. Der Schreibstil von Dias ist flüssig und authentisch.

Kurzum ein gelungenes Spannungsdebüt, mit Verbesserungspotenzial .