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Veröffentlicht am 13.09.2019

Tür auf und du bist mitten drin im Mittelalter!

Teufelskrone
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Die lange erwartete Fortsetzung der Waringham-Saga, aber Fortsetzung kann man ja eigentlich nicht sagen, während "Der Palast der Meere" in der Tat eine Fortsetzung der Familiensaga war und in den Jahren ...

Die lange erwartete Fortsetzung der Waringham-Saga, aber Fortsetzung kann man ja eigentlich nicht sagen, während "Der Palast der Meere" in der Tat eine Fortsetzung der Familiensaga war und in den Jahren der Tudor-Regentschaft spielte, ist "Teufelskrone" zeitlich noch deutlich vor dem ersten Roman "Das Lächeln der Fortuna". Es ist die Zeit der Plantagenets - Richard II und sein Bruder, John "Ohneland" in denen die Hauptprotagonisten Yvain und Guillaume Waringham sich mit den Franzosen und auf Kreuzzügen "rumschlagen", nebenher sich noch um einen Feenbaum bemühen, welcher durch einen Blitzeinschlag ziemlich aussichtslos ramponiert wurde. Die Handlung beginnt in der letzten Dekade des 12. Jahrhunderts. England hat in der Normandie noch ausgedehnte Besitzungen, es ist die Zeit der Kreuzzüge, in denen Guillaume, der ältere Bruder von Yvain Dienst bei Richard Löwenherz tut. Dieser ist mehr an seinem Ruhm als an seinem Land interessiert. Durch diverse Umstände kommt Yvain als Knappe von John Plantagenet unter.
Vor diesem Hintergrund spannt Rebecca Gable eine wunderbare Geschichte, in welcher historische Begebenheiten erzählt werden, als wären sie gerade gestern in der "Tagesschau" präsent gewesen. Die Waringhams kommen darin vor, als wären sie auch schon immer dabei gewesen - wie könnte man daran zweifeln. Das Lesevergnügen "Teufelskrone" nimmt einen gleich auf den ersten Seiten mit ins Mittelalter und lässt einen wirklich nicht mehr los - wie als würde man eine Kellertreppe in ein völlig anderes Zeitalter treten und ist mitten dabei. Wunderbar erzählt, die Charaktere werden richtig toll und nachvollziehbar herausgearbeitet - ob es der jähzornige und unbeherrschte König John ist, unter dem Yvain und nicht nur er zu leiden haben, oder Guillaume oder die Damen an deren Seiten. Man kann vor seinem inneren Auge diese Charaktere wunderbar vorbeiziehen lassen. - wie als würde man über eine Kellertreppe in ein völlig anderes Zeitalter treten!

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  • Cover
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Figuren
Veröffentlicht am 04.08.2019

Wunderbarer Roman über ein Syrien vor dem beginnenden Bürgerkrieg, spannend erzählt.

Die geheime Mission des Kardinals
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Ein katholischer Kardinal in geheimer Mission im Norden Syriens unterwegs, endet als Leiche in einem Olivenfass. Ein Fall für den kauzigen Kommisar Barudi, welcher eigentlich kurz vor seiner Pension steht. ...

Ein katholischer Kardinal in geheimer Mission im Norden Syriens unterwegs, endet als Leiche in einem Olivenfass. Ein Fall für den kauzigen Kommisar Barudi, welcher eigentlich kurz vor seiner Pension steht. Er bekommt mit Mancini Hilfe von einem Kommisar aus Italien. Vor dem Hintergrund des drohenden Bürgerkrieges in Syrien entwickeln die beiden eine tiefgehende Freundschaft und lösen den Fall auf ihre eigene Weise...
Der Beginn lässt schon erahnen, das der Roman eine eigene Art und Weise der Erzählung ist, von allem ein bisschen und doch nicht ganz - Thriller, Kriminalroman, Tatsachenroman und einfach ein Roman, welcher zeigt, wie sehr Rafik Schami noch in seiner Heimat Syrien verwurzelt ist, obwohl er schon seit mehr als 40 Jahren in Deutschland lebt. Es ist sogar in manchen Szenen, wen Schukri kocht, eine Art Kochbuch - zumindest ich hatte beim Lesen Hunger bekommen.
Die Handlung ist flüssig erzählt, unheimlich tiefgreifend in den Charakteren und deren Handlungen, deren Beweggründe und den Hintergründen zu den einzelnen Handlungspersonen. Trotzdem noch spannend, flüssig erzählt, ohne abschweifend zu wirken. Es erzählt auch über die Hintergründe eines wirkungsvollen und schonungslosen Staatsapperates, welche jende schonungslos verfolgt, welche anderer Meinung als der Präsident sind oder gar schon gegen ihn....
Für mich absolut fest verdiente 5 Sterne!

Veröffentlicht am 24.05.2019

Noch besser als der Vorgänger "Blinde Rache"

Lautlose Schreie
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Grau liegt der Nebel über den Feldern, als auf einem Feld nahe Frankfurt Kinderleichen gefunden werden, durch Narben entstellt. Wie immer verärgert Mara mit ihren eigenwilligen Methoden nicht nur ihren ...

Grau liegt der Nebel über den Feldern, als auf einem Feld nahe Frankfurt Kinderleichen gefunden werden, durch Narben entstellt. Wie immer verärgert Mara mit ihren eigenwilligen Methoden nicht nur ihren Chef sondern auch den neuen Staatsanwalt, welcher gerne alles zu seiner Zufriedenheit erledigt haben will und ja nicht die Öffentlichkeit aufschrecken möchte. Mara kommt mit ihren Ermittlungen einem ziemlich schokierenden Vorgang auf der Spur und den Tätern mehr als einmal sehr gefährlich nahe und riskiert ihr eigenes Leben, um die Täter dingfest zu machen.
Ein sehr schön gezeichneter Plot, mit sehr scharfsinnig skizzierten Charakteren und charmanten Gesprächsscharmützeln, vor allen Dingen zwischen Mara und ihrem Chef. Nur, gegenüber der bisher von Klimmt an Mara förmlich zu greifenden Ablehnung, kommt dem Chef wohl nun doch eher auch mal die menschliche Seite in den Sinn und er begreift Mara's wahren Charakter. Nicht das die Krähe immer gegen den Strom schwimmen will, nein ihr ist eben fast jedes Mittel recht, um die Täter zu finden, auch wenn es sie selbst an den Rande des Todes führt, in diesem Roman "Stumme Schreie" mehr als einmal. Alleine die Anfangssequenz lässt schon erahnen, warum der Roman "Stumme Schreie" heißt. Genauso brutal und rücksichtlos geht eine Bande in Frankfurt vor um ihr schockierendes Geschäft zu verschleiern. Gott sei DAnk gibt es noch Polizisten, welche sich nicht hinter Paragrafen verstecken, sondern einzig die Wahrheit im Blick haben. Mir hat der Thriller sehr gut gefallen, ich hoffe auch weitere Fortsetzungen der eigenwilligen Ermittlerin!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Spannung
  • Geschichte
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 21.04.2019

Selten einen so vielschichtigen Roman gelesen!

Das Verschwinden der Stephanie Mailer
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Es ist der erste Roman von Joel Dicker, welchen ich gelesen habe und er hat mich absolut überzeugt - es ist ein Roman, ein Krimi, ein Thriller und eine grenzenlos gute Unterhaltung überhaupt!
Zur Handlung, ...

Es ist der erste Roman von Joel Dicker, welchen ich gelesen habe und er hat mich absolut überzeugt - es ist ein Roman, ein Krimi, ein Thriller und eine grenzenlos gute Unterhaltung überhaupt!
Zur Handlung, im Jahr 1994 werden zu Beginn des ersten Theaterfestivals in Orphea der Bürgermeister, seine Familie und eine unbeteiligte Joggerin, Meghan Paladin, ermordet. Die beiden Ermittler der State Police, Derek Scott und Jese Rosenberg verhaften nach vielen Indizien einen Schuldigen, dieser kommt auf der Flucht vor den Polizisten um. 20 Jahre lang herrscht Ruhe, da gesehen in Orphea kurz vor dem 20igsten Theaterfestival erneut Morde und die Journalistin Stephanie Mailer verschwindet. Der Grund: Die Morde in Orphea aus dem Jahr 1994. Den der Mörder ist wohl immer noch im Ort!
Ich weiß nicht, ob man das Buch "Das Verschwinden der Stephanie Mailer" einen Roman getauft hat, weil man nicht wirklich weiß, ob es die Geschichte einer Stadt (die es in Wahrheit nicht gibt, wohl aber die Hamptons, eine wunderschöne Gegend in der Nähe von New York City) und deren Bewohner, deren Verflechtung untereinander zum Grund hat, oder ein Krimi ist mit thrillerhaften Zügen. Meisterhaft versteht es Joel Dicker die verschiedenen Fäden zu einem hervorragend geschriebenen Plot zu verweben. Ständig war ich daran, immer und immer weiter zu blättern und zu lesen, weil die Handlung nie fade oder gar langweilig wurde, sondern immer neue Aspekte der Bewohner und handelnden Personen in den Roman einfloßen. Vor dem inneren Auge konnte man die beiden Ermittler genauso sich vorstellen, wie den schrulligen "Erfolgsschreiberling und Regisseur" Kirk Harvey, welcher in 1994 eigentlich Polizeichef von Orphea war und nun ein Theaterstück geschrieben hatte um es 20 Jahre später zur Aufführung zu bringen. Alle Charaktere sind wunderbar gezeichnet mit allen ihren Ecken und Kanten, Wünschen und Enttäuschungen und das, ohne das die Spannung des Plots abfallen würde. Mich hat der Roman, Krimi, Thriller "Das Verschwinden der Stephanie Mailer" absolut überzeugt. 5 Sterne!

Veröffentlicht am 07.04.2019

Gut! Besser! Strobel!

Im Kopf des Mörders - Tiefe Narbe
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Ein echt wahrhafter "Pageturner" - das Lesezeichen brauch man nicht wirklich, man kann das Buch sowieso nicht aus der Hand legen. Aber erstmal zur Handlung....
"Tiefe Narbe" ist der Beginn einer Trilogie, ...

Ein echt wahrhafter "Pageturner" - das Lesezeichen brauch man nicht wirklich, man kann das Buch sowieso nicht aus der Hand legen. Aber erstmal zur Handlung....
"Tiefe Narbe" ist der Beginn einer Trilogie, welche sich Arno Strobel rund um den angehenden Profiler Max (eigentlich Maximilian, aber den Namen mag er nicht wirklich) Bischoff und dessen älteren Partner, Horst Böhmer, ausgedacht hat.
Im ersten Teil, dessen letzter Teil in diesem Jahr im Februar erschienen ist, geht es um einen mehr als verwirrenden Fall. Taucht in der Polizeistation des K11 in Düseldorf der Investigativjournalist, Passek, auf, über und über mit Blut besudelt, nicht sein eigenes. Schnell wird er des Mordes verdächtigt, auch weil er sich immer wieder in widersprüchliche Dinge und Aussagen verstrickt, auch seine mher als spröde Ehefrau gibt nicht immer das beste Bild ab. Auch wenn sich 'Böhmer und Bischoff auf der richtigen Färte wähnen, geraten sie in ein Strudel ungeahnter Ereignisse, denn es geschehen weitere Morde.
Die Handlung um die beiden Polizisten vom K11 ist unglaublich spannend und wendungsreich aufgebaut. Zu keinem Zeitpunkt des Thrillers ist der Leser in der Lage, sich auf eine Person festzulegen. Hat man es getan, wird es in den nächsten 3-4 Kapiteln wieder widerlegt. Die Handlung ist fesselnd aufgebaut, man kann das Buch einfach nicht aus der Hand legen. Lesezeichen einfach zwecklos.
Wer einen Thriller sucht mit Gänsehautcharakter ist bei diesem Buch genau richtig!