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Veröffentlicht am 14.03.2020

Nach de grandiosen ersten Band leider enttäuschend

Wir zwei in neuen Welten
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Als ich den ersten Band beendet hatte, musste ich unbedingt wissen, wie es weitergeht. Man hätte das Ende auch so stehen lassen und für sich weiterdenken können, aber ich wollte unbedingt weiterlesen, ...

Als ich den ersten Band beendet hatte, musste ich unbedingt wissen, wie es weitergeht. Man hätte das Ende auch so stehen lassen und für sich weiterdenken können, aber ich wollte unbedingt weiterlesen, nachdem Seren, Dom, Ezra und Mariana von der Ventura geflohen und auf dem fremden Planeten gelandet sind. Der Titel des Folgebands ließ schon vermuten, dass die Charaktere auf Huxley-3 landen und leider muss ich sagen, dass ich enttäuscht war von den dortigen Erlebnissen der vier. Insgesamt war der zweite Band für mich viel schwächer als der erste, was ich mehr als schade finde.

Der Schreibstil war wieder sehr gut, flüssig und bildlich. Auch hatte die Geschichte einige spannende und interessante Elemente, eine unverhoffte Wendung brachte neuen Schwung in die Handlung. Aber leider sorgte zu viel überflüssiges Drama und Aufbauschen von Serens Gefühlen dafür, dass sich die Handlung teilweise zu sehr in die Länge zog, da es nur noch um Verletztheit und Eifersucht ging. Natürlich war Seren immer noch eine junge Frau von gerade mal 18 Jahren, wodurch es schon verständlich war, wie sie in vielen Situationen reagiert. Dennoch hätte das ganze für mich kürzer gehalten werden können.

Die erste Zeit auf Huxley-3 entdecken die vier ihre neue Umgebung, hier war manches für mich aber eher unrealistisch und ich hätte mir detailliertere Beschreibungen der Umgebung gewünscht. Das Ende hat mir auch gar nicht gefallen. Es wirft einige Fragen auf, die in einem dritten Teil geklärt worden wären. Leider habe ich keine Informationen zu einer möglichen Fortsetzung gefunden. Es gibt noch einen weiteren Band dieser Reihe, allerdings geht es in diesem um Serens Großmutter Bea, die auf der Erde lebte und sich für die Ventura-Mission meldet. Das Buch habe ich noch nicht gelesen, es wäre aber interessant, mehr über die Anfänge der Mission zu erfahren.

Fazit

Da ich euch keinesfalls spoilern möchte, schließlich lebt die Geschichte von den wenigen Überraschungen, kann ich euch nicht mehr erzählen. Alles in allem war ich enttäuscht, dass die Fortsetzung mich nicht genau so fesseln und begeistern konnte, wie der erste Band. Es ist einiges passiert, vieles war mir aber zu oberflächlich erzählt und daher zu unrealistisch. Das Buch hat mir nicht nicht gefallen, es kommt nur überhaupt nicht an den ersten Teil heran. Wer sich also lieber selbst die Geschichte nach dem Ende von Band eins weiterdenken möchte, muss das Buch nicht lesen. Wer gern einige Überraschungen (leider nicht nur gute) auf Huxley-3 erleben möchte, kann das Buch ruhig lesen.

Allgemeines zum Buch

Autor: Kate Ling
Verlag: ONE
Erscheinungsdatum: 26.01.2018
Genre: New Adult/Fantasy/Science Fiction
Seiten: 352
Meine Bewertung: 3/5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.10.2019

Hat durchaus Tiefgang, allerdings hat mir die Romantik gefehlt

Dich für immer
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Cover und Klappentext haben mich sofort angesprochen, ich habe eine schöne, romantische Liebesgeschichte perfekt für den Herbst erwartet. Die Geschichte um die bodenständige Claire und den geheimnisvollen ...

Cover und Klappentext haben mich sofort angesprochen, ich habe eine schöne, romantische Liebesgeschichte perfekt für den Herbst erwartet. Die Geschichte um die bodenständige Claire und den geheimnisvollen Theo ist auch schön, aber leider nicht so wundervoll und herzerwärmend wie ich gehofft hatte. Besonders die derben Beschreibungen der sexuellen Handlungen, von denen es im Buch mehr gibt als ich angenommen hätte, sorgen dafür, dass die Geschichte eben nicht nur romantisch ist.

Aber von vorn. Protagonistin Claire French ist lieb und fast schon zu nett, sie unterrichtet Kunst an einer Grundschule und liebt ihren Job. Sie ist selbst künstlerisch begabt, malt und stellt außergwöhnliche Werke aus Büchern her, traut sich jedoch nicht, ihre Kunst auszustellen oder zu verkaufen, obwohl ihre Freunde und Kollegen immer wieder beteuern, wie talentiert sie ist. Doch Claires mangelndes Selbstbewusstsein lässt sie glauben, dass sie nicht gut genug ist.
Theo MacLeod ist das genaue Gegenteil. Er scheint ein sorgloses Leben zu führen, lässt sich treiben und zieht von einem Ort zum nächsten, wenn er das Gefühl hat, wieder ruhelos zu sein. Doch direkt zu Beginn wird klar, dass Theos schwierige Kindheit es ihm unmöglich machen, anderen zu vertrauen.
Als Claire und Theo sich kennenlernen, fühlen sie sich augenblicklich zueinander hingezogen. Aber wie können die beiden zu einander finden, wo sie sich doch nur für den einen Abend haben? Wo Claire auf der Suche nach ihrem Seelenverwandten ist und Theo es kaum länger als ein paar Monate an einem Ort aushält?

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Perspektive von Claire und Theo erzählt, was mir gut gefallen hat. Im Verlauf der Handlung werden einige Geheimnisse aus Theos Vergangenheit aufgedeckt, der Leser erfährt viel über dessen Familie. Um euch nicht zu spoilern, möchte ich an der Stelle nicht zu viel erzählen. Hier gelingt der Autorin aber ein gewisser Tiefgang, denn über die Frage „Ist Liebe genug?“ habe ich nach dem Lesen des Romans durchaus nachgedacht.

Der Einstieg in die Geschichte war vielversprechend, die Protagonistin war mir direkt sympathisch. Als sich Claire und Theo jedoch wie erwartet näher kommen, war von Romantik nicht mehr viel übrig. Es gibt sehr viele Sex-Szenen, die auch nicht ausgeschmückt, sondern vor allem durch Theos Wortwahl detailliert und derb beschrieben werden. Es passt natürlich zum männlichen Protagonisten, da ich aber nicht erwartet hatte, dass sich die Geschichte in diese Richtung entwickelt, war ich überrascht und ehrlich gesagt auch ein bisschen enttäuscht. Braucht der Roman diese „schmutzige“ Seite, um die Nähe zwischen den Hauptcharakteren zu schaffen?

Das Ende hat mir sehr gut gefallen. Es war so wunderbar romantisch und einfach fürs Herz, so hätte ich mir die gesamte Geschichte gewünscht.


Fazit

Das Buch war nicht schlecht, ich hatte einfach etwas anderes erwartet. Was mir gut gefällt: Claire vermittelt dem Leser, dass man an sich selbst glauben und auch mal etwas wagen, dass man seinen Traum angehen sollte. Sonst wird man sich immer fragen, ob man es wohl geschafft hätte. Und auch, dass jeder Mensch eine zweite Chance verdient, ist eine wichtige Botschaft.

Natürlich spielt auch die Liebe eine entscheidende Rolle. Hier bin ich ein wenig zwiegespalten, denn am Beispiel von Theos Bruder wird deutlich gezeigt, dass Liebe genug ist. Bei Claire und Theo allerdings frage ich mich, ob die sexuelle Seite so viel Raum in der Entwicklung ihrer Beziehung nötig hatte.

Insgesamt hätte die Geschichte so viel mehr hergegeben, meiner Meinung nach haben hier die Sex-Szenen gestört. Ohne diese wäre mehr Zeit für die Charakterentwicklung gewesen.


Zitat

„[…] Manche Menschen wünschen sich ein Happy End, eingepackt und mit Schleife drauf, andere sind damit zufrieden, die Geschichte einfach immer weitergehen zu lassen. So bin ich. Sie suchen nach einem Ziel; ich mag den Weg. Ich will nicht, dass er endet.“ 1 (Theo zu Claire bei ihrem ersten Treffen)


Allgemeines zum Buch

Autor: Melanie Harlow
Verlag: Goldmann
Erscheinungsdatum: 16.09.2019
Seiten: 400
Genre: Zeitgenössische Liebesromane
Meine Bewertung: 3/5 Sterne


Weitere Bücher der Reihe

Mein Traum von dir
erschienen am 20.08.2018
Seiten: 432
In diesem Buch geht es um Margot, eine von Claires besten Freundinnen und spielt vor der Handlung in „Dich für immer“.

Unbezahlte Werbung, da ich das Buch kostenfrei vom Verlag als Rezensionsexemplar erhalten habe.

1 Zitat aus dem Buch „Dich für immer“ von Melanie Harlow erschienen im Goldmann-Verlag, Seite 41

Veröffentlicht am 19.09.2019

Die große Spannung fehlt, aber trotzdem schön

Staub & Flammen
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Achtung! Enthält Spoiler zu Band 1!

Nach dem fiesen Cliffhanger am Ende vom ersten Buch der Götter konnte ich es kaum erwarten, dass es zurück nach Paris ging. Maél wird auf dem Olymp gefangen gehalten ...

Achtung! Enthält Spoiler zu Band 1!

Nach dem fiesen Cliffhanger am Ende vom ersten Buch der Götter konnte ich es kaum erwarten, dass es zurück nach Paris ging. Maél wird auf dem Olymp gefangen gehalten und Livia versucht gemeinsam mit ihrem Freunden alles, um ihn von dort zu befreien. Auch gilt es herauszufinden, welche besonderen Kräfte Livia plötzlich nach Agadas Wiederaufersteheung und Tod entwickelt hat. Die Auflösung, wie Livia zu ihren neuen Fähigkeiten gekommen ist, fand ich etwas schwach und unglaubwürdig. Ich möchte euch natürlich nicht spoilern, deswegen verrate ich nichts genaueres.

In der Fortsetzung lernen wir auch neue Charaktere kennen, gleich zu Beginn zum Beispiel die geheimnisvolle Tiffy. Ihre Entwicklung von einem pinkliebenden, aber durchaus toughen und willensstarken Mädchen zu einer ständig weinenden, schwachen, fast schon Randfigur, fand ich super schade.
Dann ist da noch Selkes, der Sohne des Flussgottes Nereus. Er ist ein witziger, lockerer Typ, der ständig ins Wasser will. Zwischen ihm und Gigi knistert es ab der ersten Begegnung der beiden.
Ödipus ist ein echtes Highlight der Geschichte. Mit seiner Vorliebe für Hühnersuppe, seiner lockeren, direkten Art und seinem trockenen Humor habe ich ihn in mein Herz geschlossen. Auch der eher raue, bedrohlich wirkende Hephaistos ist ein Charakter, den ich gern mochte.

Alles in allem war es eine gute Fortsetzung, in der aber wie auch schon im ersten Band, die entscheidenden Szenen hätten spektakulärer gestaltet werden können. An manchen Stellen war es dadurch einfach nicht glaubwürdig, dass tatsächlich nur so wenig passiert ist, auch wenn so einiges auf dem Spiel stand.

Was es mit den drei Küchenfrauen auf sich hat, lag ich mit meiner Vermutung tatsächlich richtig. Insgesamt konnte ich beim Lesen durchaus spekulieren, wie Geschehnisse und Personen zusammenhängen und wie sich die Dinge am Ende fügen und auflösen würden. Das hat mir gut gefallen und sorgte für etwas Spannung. Die kam leider auch im Folgeband etwas zu kurz, dafür gab es einfach zu viele Passagen, in denen sich die Handlung unnötig in die Länge gezogen hat. Auch wurden manche Punkte gar nicht mehr aufgelöst, was ich sehr schade fand.

Das Ende hat mir nicht so gut gefallen. Der Endkampf war mir einfach viel zu kurz und unspektakulär und bei einer Sache, die mit Livia, Maél und einem Colabonbon zu tun hat, konnte ich nur ungläubig den Kopf schütteln. Dann gab es da noch diese eine Szene auf dem Olymp, die ebenso vorhersehbar wie unnötig war.
Die Rolle von Maéls Bruder Enko, den ich schon im ersten Teil nicht mochte, war in der gesamten Geschichte nervig und fand am Ende einen für mich eher unglaubwürdigen Höhepunkt. Auch wenn ich es generell nicht mag, wenn Charaktere in Büchern sterben, ist es aber sehr unwahrscheinlich, dass bei einem Kampf um die Rettung der Menschheit so gut wie niemand zu Schaden kommt.


Fazit

Auch wenn ich jetzt viel gemeckert habe, hatte ich wieder Spaß beim Lesen. In der Geschichte kann man sich nur wohlfühlen und wenn man die diversen Schwachpunkte außer Acht lässt und die große Spannung nicht unbedingt braucht, ist es eine gelungene Fortsetzung. Auch der Schreibstil war wieder sehr angenehm.

Zusammengefasst kann ich die Dilogie um die Götter in Paris empfehlen. Es ist eine süße Geschichte, in der man sich wohlfühlt und die einem die griechische Mythologie auf moderne Art näher bringt. Ich würde die Bücher aber eher jüngeren Lesern ans Herz legen.

Was auch echt toll ist: am Ende des Buches gibt es sogar Rezepte!


Zitat

„Sag mal, was bist du eigentlich?“, fragte Selkes neugierig. […]
„Schütze“, erwiderte Ödipus trocken. „Kopfmensch mit einem Herzen aus Gold. Rätselliebhaber. Ein Fan von Karos. Charmant, aber ein wenig mysteriös.“ 1


Allgemeines zum Buch

Autor: Kira Licht
Verlag: One
Erscheinungsdatum: 30.08.2019
Seiten: 624
Genre: Jugendbuch, Fantasy
Meine Bewertung: 3/5 Sterne

Veröffentlicht am 16.09.2019

Lockere, leichte Geschichte für zwischendurch mit wichtiger Message

Gut in Schuss, mit leichten Macken
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Locker, leicht geschrieben ist die Geschichte einer Frau im besten Alter, die von heute auf morgen ihr Leben neu ausrichten und herausfinden muss, wie sie leben will. Mit Ende 40, einer gescheiterten Ehe, ...

Locker, leicht geschrieben ist die Geschichte einer Frau im besten Alter, die von heute auf morgen ihr Leben neu ausrichten und herausfinden muss, wie sie leben will. Mit Ende 40, einer gescheiterten Ehe, ohne Job und ohne ihren bisherigen Freundinnen, die das oberflächliche, nach außen perfekt scheinende Leben führen, in dem auch Mia die letzten zwanzig Jahre gefangen war, steht sie plötzlich alleine da. Denn mit dem Umzug aus der schicken, gehobenen Villa im Berliner Luxisviertel Dahlem ins bunte, unkonventionelle Kreuzberg beginnt für sie eine neue Zeit. Sie knüpft nicht nur Kontakte zu neuen, interessanten Frauen aus allen Kreisen und Berufen, findet wahre Vertraute und Freunde, sondern lernt sich auch selbst ganz neu kennen.

Mia weiß zunächst nicht so richtig, wie es weitergehen soll. Ihre beste Freundin Betty, die sie schon ihr halbes Leben kennt und die nicht zur Dahlemer Clique gehört, und deren gute Freunde treiben sie jedoch an und motivieren sie, ihre Träume anzugehen. Als Mia ihre alte Nähmaschine beim Ausmisten wiederfindet, macht sie sich voller Tatendrang ans Werk und schneidert „Mode für normale Frauen“. Anfangs lässt sie sich leicht entmutigen, wenn der gewünschte Erfolg nicht direkt eintritt. Doch vor allem mit Hilfe ihrer neuen, wahren Freunde lernt sie schnell, dass Erfolg Zeit braucht.

An seine Träume glauben und dafür arbeiten, sich in seiner Haut wohlfühlen, seine eigene Meinung vertreten, seine Emotionen rauslassen, nichts auf das geben, was andere von einem halten und vor allem nichts zu tun, nur weil andere es von einem erwarten, beispielsweise um eine nach außen erscheinende perfekte Welt aufrecht zu erhalten: die Botschaften dieses Romans sind klar und deutlich und in einer angenehm zu lesenden Geschichte verpackt.

Der Einstieg ins Buch war super und ich habe direkt mit der sympathischen Protagonistin mitgefühlt. Die weitere Geschichte plätschert ab etwa der Häflte dann aber so lang hin, die anfangs amüsanten Aussagen fehlten dann leider. Der Schreibstil ist sehr leicht und flüssig, wodurch die Seiten nur so dahinflogen. Die Charaktere erfüllten teilweise Klischees, die für die Geschichte jedoch wichtig waren, überraschten aber auch mit unerwarteten Entwicklungen und waren alle gut ausgearbeitet.

An einigen Stellen erschien mir die Geschichte aber nicht rund, beispielsweise wie sich Mias Verhältnis zum attraktiven Tom entwickelt. Ich hatte das Gefühl, dass die beiden sich fast nicht kannten und das Verhältnis der beiden für mich deshalb nicht ganz nachvollziehbar war. Zudem startet Mia manchmal etwas blauäugig in die Zukunft, auch wenn ich ihren Weg, ihre Träume zu verfolgen, nur unterstützen kann. Sie bleibt sich treu und erkennt, was im Leben wirklich zählt.

Es gibt eine Szene, da musste ich auf die vorherige Seite zurückblättern, weil ich dachte, ich hätte etwas überlesen oder eine Seite zu viel umgeblättert. Aber: die Szene gab es quasi nicht. Ich möchte euch an der Stelle nicht spoilern, wer das Buch liest, wird bestimmt wissen, welche Szene ich meine. Es ist nicht schlimm, dass die Situation nur so knapp beschrieben wurde, ich war aber sehr neugierig und deshalb schon etwas enttäuscht, weil da einfach nichts war.

Was mir positiv auffiel: es war sehr angenehm, mal nicht die typischen Klischees eines New Adult oder typischen Liebesromans (auch wenn ich die sehr gern mag) zu lesen, sondern die Herausforderungen einer Endvierzigerin, die sich ein neues Leben aufbaut, zu verfolgen.


Fazit

Ich habe den Roman innerhalb von drei Tagen verschlungen, es ist ein gutes Buch für zwischendurch mit einer wichtigen Aussage, aber leider nichts Weltbewegendes. Der Klappentext klang sehr amüsant und hat mich spontan an Susanne Hasenstabs „Irgendwo zwischen Liebe und Musterhaus“ (Rezension hier) erinnert. Da kommt „Gut in Schuss, mit leichten Macken“ leider nicht ran, doch die Botschaft ist ebenso wichtig.


Zitat

„Wieso glaubst du bloß immer noch, es sei nötig, anderen die Rolle der perfekten Frau vorzuspielen? Reicht es nicht, dass du dich in deiner Haut wohlfühlst? Und dass deine Freunde dich so mögen, wie du bist? So wie du tatsächlich bist?“ 1


Allgemeines zum Buch

Autor: Bibi Loebnau
Verlag: Heyne
Erscheinungsdatum: 09.09.2019
Seiten: 368
Genre: Zeitgenössische Liebesromane
Meine Bewertung: 3/5 Sterne

1 Zitat aus dem Buch „Gut in Schuss, mit leichten Macken“ von Bibi Loebnau, erschienen im Heyne-Verlag, Seite 273

Unbezahlte Werbung, da ich das Buch kostenfrei als Rezensionsexemplar vom Verlag erhalten habe. Vielen Dank dafür!

Veröffentlicht am 28.07.2019

Teilweise fesselnd, aber nicht komplett überzeugend

Die Astronautin - In der Dunkelheit wird deine Stimme mich retten
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Der Leser wird direkt in die Geschichte katapultiert. May erwacht auf der Krankenstation der Hawking II aus der Bewusstlosigkeit, ohne Erinnerung an die letzten Wochen. Sie ist ganz allein, abgesehen von ...

Der Leser wird direkt in die Geschichte katapultiert. May erwacht auf der Krankenstation der Hawking II aus der Bewusstlosigkeit, ohne Erinnerung an die letzten Wochen. Sie ist ganz allein, abgesehen von der KI, die sie nach ihrer Mutter "Eve" tauft. Der Schreibstil ist angenehm und die Seiten fliegen nur so dahin. Durch die kurzen Kapitel kommt man gut durch die Geschichte.

Diese wird aus Mays und Stephens Perspektive und in unterschiedlichen Zeiten sowohl in der Gegenwart als auch in der Vergangenheit erzählt. Dadurch bekommt der Leser gute Einblicke in das Leben der Protagonisten und anderer Charaktere, etwa erfährt man von Mays und Stephens Kennenlernen und ihrer Hochzeit, aber auch einiges aus Mays und Stephen Kindheit. Das hat mir gut gefallen, allerdings fehlten sehr oft die Orts- und Zeitangaben zu Beginn der Kapitel, wodurch es etwas schwierig war, der Handlung zu folgen.

Da ich mich für das Universum, Planeten und Raumfahrt interessiere, schien dieses Buch perfekt für mich zu sein. Allerdings gab es einige Punkte, die mich gestört haben. So war die Mission, auf die May und ihre Crew sich begeben haben, die Entnahme von Problem auf dem Planeten Europa, aber eigentlich ist Europa ein Mond, der den Planeten Jupiter umkreist. Falls Europa in der im Roman dargestellten Zukunft zum Planeten hochgestuft wurde, hat es im Buch keine Erwähnung gefunden.
Die Technologie schreitet bereits jetzt enorm voran, ob es aber möglich ist, in nicht mal vier Monaten bis zum Jupiter zu gelangen und das in einer Zukunft, die nur 48 Jahre entfernt ist, scheint mir schwer vorstellbar. Nach heutigen Kenntnissen würde eine bemannte Reise zum Jupitermond knapp zwei Jahre dauern.
Auch sind einige Dinge passiert, die für mich ziemlich unglaubwürdig waren. Da ich euch aber nicht spoilern möchte, werde ich nicht näher darauf eingehen.
Versteht mich nicht falsch, ich bin keine Expertin, was Raumfahrt angeht und möchte auch nicht besserwisserisch rüberkommen, es erscheint mir persönlich einfach unglaubwürdig.

Mit den Charakteren bin ich nicht so richtig warm geworden, nur die KI Eve an Bord der Hawking II war mir irgendwie sympathisch. Im Laufe der Geschichte erinnert sich May immer mehr an die jüngsten Ereignisse, wodurch einige Handlungsstränge nach und nach verbunden wurden, was mir gut gefallen hat. Viele Handlungen wurden ausführlich beschrieben, das Ende aber kam für mich viel zu abrupt, viele Fragen blieben offen.


Fazit

Dieses Buch wartet mit einigen Denkanstößen und Lebensweisheiten auf, aber auch mit sehr vielen technischen Details. Ich persönlich lese so etwas gern, konnte mir aber aufgrund der eher futuristischen Technologie nicht alles bildlich vorstellen bzw. der Handlung gut folgen. Hier hätten vielleicht Skizzierungen in der Klappenbroschur geholfen, das ganze zu visualisieren.

Für alle Science Fiction Begeisterten ist das Buch sicher interessant, die auf dem Klappentext "[...] schönste Liebesgeschichte des Universums" kam mir persönlich aber zu kurz.
Insgesamt ist "Die Astronautin" für mich kein schlechtes Buch, es war teilweise fesselnd und sorgte mit überaschenden Wendungen immer wieder für Spannung, konnte mich aber nicht ganz überzeugen.


Zitat

"Er akzeptierte sie, wie sie war, in guten wie in schlechten Tagen [...], und sie tat dasselbe. Das war für die beiden die Definition von Liebe. Es ging nicht um Opfer oder "Arbeit", wie es oft hieß." (Zitat Seite 176, "Die Astronautin", 1. Auflage)