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Veröffentlicht am 20.09.2019

Ein komplexer Fall, der die grauen Zellen fordert

Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle
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Inhalt:
Auf dem Anwesen Blackheath der Familie Hardcastle wird ein Maskenball veranstaltet. Doch am Ende soll Evelyn, die Tochter des Hauses sterben. Und dann gibt es da diejenigen, die den Mord an Evelyn ...

Inhalt:
Auf dem Anwesen Blackheath der Familie Hardcastle wird ein Maskenball veranstaltet. Doch am Ende soll Evelyn, die Tochter des Hauses sterben. Und dann gibt es da diejenigen, die den Mord an Evelyn aufklären sollen, denn Evelyn stirbt jeden Abend, solange bis der Mörder gefasst wird. Und das dauert ein paar Tage….

Meine Meinung:
Stuart Turton hat hier einen faszinierenden und nicht alltäglichen Krimi abgeliefert. Sein Schreibstil ist flüssig und detailreich, der Plot ist komplex und verwoben, macht aber Spaß, wenn man sich darauf einlassen kann. Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht einer Person, die es nach Blackheath verschlagen hat. Durch diese Perspektive nimmt der Leser oder Hörer sehr viele Details auf.
Und damit komme ich schon zu einem Problem mit meiner Rezension, denn es ist echt schwierig, etwas über das Buch zu schreiben, ohne zu spoilern.

Familie Hardcastle hat anlässlich eines traurigen Jahrestages zum Maskenball eingeladen – und zwar alle Gäste, die damals auch dabei waren. Aiden Bishop hat eine seltsame Nachricht erhalten: „Heute Abend wird jemand ermordet werden. Es wird nicht wie ein Mord aussehen, und man wird den Mörder daher nicht fassen. Bereinigen Sie dieses Unrecht, und ich zeige Ihnen den Weg hinaus.“ Es dauert eine Weile, bis Aiden begreift, dass der Mord an der Tochter des Hauses aufgeklärt werden soll. Auf die Sprünge hilft ihm ein geheimnisvoller und unheimlicher Pestdoktor, doch die Ermittlungen muss er alleine stemmen.

Eines vorneweg: Dies ist einer der Krimis, die man nicht nebenher lesen oder hören kann. Man muss gedanklich dabei bleiben und das die ganze Zeit, denn schon die kleinste Unaufmerksamkeit kann das Fehlen eines wichtigen Puzzlestücks zur Folge haben.

Der Anfang war zweifellos spannend, doch im Anschluss habe ich tatsächlich etwas gebraucht, um in die Geschichte zu kommen. Und irgendwann hat sie mich dann richtig gefesselt. Der Leser oder Hörer wird bei diesem Krimi richtig gefordert und man rätselt automatisch mit, wer Evelyns Mörder ist. Leider oder zum Glück tappte ich viel zu lange im Dunkeln und als ich dann den ein oder anderen Verdacht hatte, hat es der Autor geschafft, mir innerhalb kürzester Zeit meine Theorie zu widerlegen. Meine gedanklichen Mörder waren irgendwie allesamt selber Opfer. Und das Ganze zog sich bis zum Ende durch – ich bin tatsächlich nicht auf die Lösung gekommen.

Im Mittelteil der Geschichte lernen wir unheimlich viele Charaktere kennen, die sehr gut ausgearbeitet wurden und die sehr detailliert gezeichnet wurden. Sie haben nicht nur gute, sondern auch einige schlechte Charakterzüge. Durch den Blickwinkel einer einzigen Person, die in diese unterschiedlichen Charaktere springt, ist es ganz witzig, die Gefühle und Handlungen in einem völlig anderen Körper zu sehen und zu beschreiben. Das hat mir echt gut gefallen und hier war der Autor schonungslos. Auch wirft der Blick auf ein und dasselbe Ereignis aus der Sicht verschiedener Personen interessante Fakten und Details auf, die man als Leser nach und nach wahrnimmt und tunlichst nicht aus den Augen verlieren sollte. Ich habe selten ein Buch gelesen, das mit so vielen überraschenden Wendungen aufgewartet hat. Immer, wenn man meint, dem Mörder auf die Schliche gekommen zu sein, wird man eines besseren belehrt. Und hier musste man aufpassen, dass einem nicht der Kopf schwirrt und man nicht den Anschluss verliert – wie gesagt kein Krimi zum nebenher hören.

Das Ende der hat mir sehr gut gefallen. Ich fand es klasse, wie der Autor alles aufgelöst hat. Das war nicht einfach, denn der Krimi ist echt komplex und verwoben und am Ende werden alle Verstrickungen gelöst. Und wie bei einer Zwiebel kommt eine Schicht nach der anderen zum Vorschein und man ist als Leser ein ums andere Mal überrascht. Rückblickend betrachtet, war jedes noch so kleine Puzzleteil wichtig.

Fazit:
Ich habe selten einen so komplexen und verwobenen Krimi gelesen, bei dessen Ende man sich dachte: Das habe ich so nicht erwartet. Es werden sehr viele Puzzleteile benötigt, um das große Ganze zu sehen, aber das sieht man erst direkt am Schluss. Chapeau! Ein origineller Krimi, der den Leser fordert.

Veröffentlicht am 20.09.2019

Ein komplexes Hörbuch, hervorragend gelesen

Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle
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Inhalt:
Auf dem Anwesen Blackheath der Familie Hardcastle wird ein Maskenball veranstaltet. Doch am Ende soll Evelyn, die Tochter des Hauses sterben. Und dann gibt es da diejenigen, die den Mord an Evelyn ...

Inhalt:
Auf dem Anwesen Blackheath der Familie Hardcastle wird ein Maskenball veranstaltet. Doch am Ende soll Evelyn, die Tochter des Hauses sterben. Und dann gibt es da diejenigen, die den Mord an Evelyn aufklären sollen, denn Evelyn stirbt jeden Abend, solange bis der Mörder gefasst wird. Und das dauert ein paar Tage….

Meine Meinung:
Stuart Turton hat hier einen faszinierenden und nicht alltäglichen Krimi abgeliefert. Sein Schreibstil ist flüssig und detailreich, der Plot ist komplex und verwoben, macht aber Spaß, wenn man sich darauf einlassen kann. Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht einer Person, die es nach Blackheath verschlagen hat. Durch diese Perspektive nimmt der Leser oder Hörer sehr viele Details auf.
Und damit komme ich schon zu einem Problem mit meiner Rezension, denn es ist echt schwierig, etwas über das Buch zu schreiben, ohne zu spoilern.

Familie Hardcastle hat anlässlich eines traurigen Jahrestages zum Maskenball eingeladen – und zwar alle Gäste, die damals auch dabei waren. Aiden Bishop hat eine seltsame Nachricht erhalten: „Heute Abend wird jemand ermordet werden. Es wird nicht wie ein Mord aussehen, und man wird den Mörder daher nicht fassen. Bereinigen Sie dieses Unrecht, und ich zeige Ihnen den Weg hinaus.“ Es dauert eine Weile, bis Aiden begreift, dass der Mord an der Tochter des Hauses aufgeklärt werden soll. Auf die Sprünge hilft ihm ein geheimnisvoller und unheimlicher Pestdoktor, doch die Ermittlungen muss er alleine stemmen.

Eines vorneweg: Dies ist einer der Krimis, die man nicht nebenher lesen oder hören kann. Man muss gedanklich dabei bleiben und das die ganze Zeit, denn schon die kleinste Unaufmerksamkeit kann das Fehlen eines wichtigen Puzzlestücks zur Folge haben.

Der Anfang war zweifellos spannend, doch im Anschluss habe ich tatsächlich etwas gebraucht, um in die Geschichte zu kommen. Und irgendwann hat sie mich dann richtig gefesselt. Der Leser oder Hörer wird bei diesem Krimi richtig gefordert und man rätselt automatisch mit, wer Evelyns Mörder ist. Leider oder zum Glück tappte ich viel zu lange im Dunkeln und als ich dann den ein oder anderen Verdacht hatte, hat es der Autor geschafft, mir innerhalb kürzester Zeit meine Theorie zu widerlegen. Meine gedanklichen Mörder waren irgendwie allesamt selber Opfer. Und das Ganze zog sich bis zum Ende durch – ich bin tatsächlich nicht auf die Lösung gekommen.

Im Mittelteil der Geschichte lernen wir unheimlich viele Charaktere kennen, die sehr gut ausgearbeitet wurden und die sehr detailliert gezeichnet wurden. Sie haben nicht nur gute, sondern auch einige schlechte Charakterzüge. Durch den Blickwinkel einer einzigen Person, die in diese unterschiedlichen Charaktere springt, ist es ganz witzig, die Gefühle und Handlungen in einem völlig anderen Körper zu sehen und zu beschreiben. Das hat mir echt gut gefallen und hier war der Autor schonungslos. Auch wirft der Blick auf ein und dasselbe Ereignis aus der Sicht verschiedener Personen interessante Fakten und Details auf, die man als Leser nach und nach wahrnimmt und tunlichst nicht aus den Augen verlieren sollte. Ich habe selten ein Buch gelesen, das mit so vielen überraschenden Wendungen aufgewartet hat. Immer, wenn man meint, dem Mörder auf die Schliche gekommen zu sein, wird man eines besseren belehrt. Und hier musste man aufpassen, dass einem nicht der Kopf schwirrt und man nicht den Anschluss verliert – wie gesagt kein Krimi zum nebenher hören.

Das Ende der hat mir sehr gut gefallen. Ich fand es klasse, wie der Autor alles aufgelöst hat. Das war nicht einfach, denn der Krimi ist echt komplex und verwoben und am Ende werden alle Verstrickungen gelöst. Und wie bei einer Zwiebel kommt eine Schicht nach der anderen zum Vorschein und man ist als Leser ein ums andere Mal überrascht. Rückblickend betrachtet, war jedes noch so kleine Puzzleteil wichtig.

Der Sprecher:
Frank Stieren liest das Hörbuch ausgezeichnet. Er kann diese düsterte Stimmung, die auf Blackheath herrscht sehr gut transportieren. Zudem finde ich, dass seine Betonungen und sein Sprachtempo super passen. Sein Sprachtempo ist nicht zu schnell, und das ist wichtig, denn dadurch läuft man nicht in Gefahr, etwas wichtiges zu überhören – es sei denn man schweift gedanklich ab. Und schaurige Szenen kann er echt noch einen Tick schauriger Lesen. Und seine Stimme passt perfekt in das alte englische Herrenhaus.

Fazit:
Ich habe selten einen so komplexen und verwobenen Krimi gelesen, bei dessen Ende man sich dachte: Das habe ich so nicht erwartet. Es werden sehr viele Puzzleteile benötigt, um das große Ganze zu sehen, aber das sieht man erst direkt am Schluss. Chapeau! Ein origineller Krimi, der den Leser fordert.

Veröffentlicht am 10.09.2019

Toller Hörbuchabschluss der Trilogie - genial gelesen von Matthias Lühn

Schwur der Kriegerin
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Inhalt:
Es herrscht Tumult im Imperium der Stürme. Die Biomanten sind sehr mächtig geworden und der Imperator ist schwach. Deswegen hat Red, seines Zeichens Spion, den Auftrag bekommen, die Macht der Biomanten ...

Inhalt:
Es herrscht Tumult im Imperium der Stürme. Die Biomanten sind sehr mächtig geworden und der Imperator ist schwach. Deswegen hat Red, seines Zeichens Spion, den Auftrag bekommen, die Macht der Biomanten zu stürzen. Keine einfache Mission, und Red benötigt dringend die Hilfe von Hope, seiner großen Liebe. Die Vinchen-Kriegerin Hope hat aber geschworen, ihr Schwert nie wieder in einem Kampf zu führen. Können die beiden es trotzdem schaffen, gegen die Macht der Biomanten anzukommen?

Meine Meinung:
Was habe ich mich auf den dritten Band dieser Trilogie gefreut und auf ein Wiedersehen mit Red und Hope. Wer die beiden Vorgängerbände gehört hat, für den ist „Der Schwur der Kriegerin“ ein absolutes Muss. Und hier in diesem abschließenden Band rücken Red und Hope wieder in den Fokus, was mir sehr gut gefallen hat.
Die Story ist abwechselnd aus der Sicht von Red und Hope erzählt. Der Schreibstil ist wie gewohnt wort- und bildgewaltig, flüssig und atmosphärisch. Die ganz eigene Sprache, die der Autor verwendet, passt super zum Imperium der Stürme und es fühlt sich ein bisschen an wie heimkommen, wenn man von den Kater und Miezen liest und alles fein ist.
Red und Hope haben sich verändert und weiterentwickelt. Hat Hope noch als Piratin Dire Bane Angst und Schrecken verbreitet, ist sie nun weiser, nachdenklicher und sanftmütiger geworden, aber nicht weniger liebenswert und nicht weniger zielstrebig. Hope hat dem Schwert abgeschworen und der Schwur eines Vinchen wird nicht gebrochen, schließlich gibt es außer dem Schwert noch andere Mittel und Wege, um zum Ziel zu gelangen. Sie hat eine Mission und ist auf der Suche nach dem Schakalkult. Doch sie findet unverhofft etwas, womit sie nicht gerechnet hat.
Aber auch Red hat sich verändert. Er hat viel gelernt, was Machtspiele und Machtmissbrauch angeht, trägt Verantwortung, aber ist im Grunde des Herzens immer noch der Kerl aus der Paradieskehre. Red hat einen Auftrag, und um den zu erfüllen, sucht er die Hilfe von Hope.
Es ist schon grandios, die Entwicklung, die Red und Hope während der drei Bände gemacht haben, zu verfolgen. Das hat der Autor Jon Skovron wirklich großartig hinbekommen, ebenso wie die Zeichnung und Entwicklung der Nebencharaktere. Wir treffen hier alle Figuren wieder, die in den Vorgängerbänden überlebt haben. Und es ist eine Freunde, all die Charaktere wiederzusehen bzw. wiederzuhören und zu verfolgen, was aus ihnen geworden ist und was sie erlebt haben. Und das ist wahrlich nicht wenig. Es wird nicht langweilig, denn zu den liebgewonnen Protagonisten kommen neue hinzu, die man auch direkt ins Herz schließt.
Neben den politischen Machenschaften, der Macht der Biomanten, der Weiterentwicklung des Vinchen-Ordens, der Verschiebung der Machtverhältnisse in der Paradieskehre und dem Wirken der kaiserlichen Spionin, erleben wir starke weibliche Heldinnen und das in den unterschiedlichsten Schichten der Gesellschaft. Es gibt viele Kämpfe, gezielte Intrigen und wir müssen uns von nicht wenigen teils liebgewonnenen Charakteren verabschieden, die im Kampf ihr Leben lassen mussten.
Insgesamt ein toller Mix: spannungsgeladen, fantasievoll, actionreich, humorvoll, unterhaltsam und fesselnd zu lesen bzw. anzuhören. Ein klasse Abschluss der Trilogie, hier werden nun alle Handlungsstränge der Vorgängerbände zusammengeführt und am Ende wartet Jon Skovron mit einem Show-Down auf. (Ich könnte mir durchaus noch einen vierten Band vorstellen…)

Ein Highlight dieser Trilogie ist der Sprecher Matthias Lühn, der das Hörbuch zu einem Hörerlebnis der Extraklasse macht. Er liest wahnsinnig fesselnd vor, man ist quasi ein Gefangener der Geschichte und es ist mir schwer gefallen, die Pause-Taste zu drücken. Matthias Lühn haucht den Charakteren auf eine besondere Weise Leben ein – das macht einfach nur Spaß, da er eine tolle Zuhörstimme hat, die er facettenreich einsetzt.

Fazit:
Die Empire of Storms-Trilogie ist eines meiner Fantasy-Highlights, die ich Fans dieses Genres unbedingt ans Herz legen will. Um dem Genuss noch eins drauf zu setzen, empfehle ich, mit Matthias Lühn in das Imperium der Stürme abzutauchen - ihr werdet es nicht bereuen.

Veröffentlicht am 01.09.2019

Brillant gelesen - einer der besten Bände mit Harry Hole

Messer (Ein Harry-Hole-Krimi 12)
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Harry Hole ist ganz unten angekommen. Seine Frau Rakel hat ihn verlassen, was ihn zutiefst zerstört, denn das ist sein größter Albtraum. Aber Harry weiß noch nicht, dass es noch schlimmer kommen wird. ...

Harry Hole ist ganz unten angekommen. Seine Frau Rakel hat ihn verlassen, was ihn zutiefst zerstört, denn das ist sein größter Albtraum. Aber Harry weiß noch nicht, dass es noch schlimmer kommen wird. Auch auf beruflicher Ebene ist er unten angekommen, aber zumindest darf er als einfacher Kommissar ermitteln. Der Serientäter Svein Finne wurde aus dem Gefängnis entlassen und Harry Hole setzt alles daran, ihn festzusetzen, nachdem Svein bereits neue Opfer sucht und findet und diese erpresst. Gerade hier tun sich menschliche Abgründe auf.
Messer ist Holes 12. Fall und ich denke, man kann ihn auch gut ohne Kenntnisse der Vorgängerbände lesen. Wichtige Dinge werden in Rückblenden dargestellt, sodass einem keine wesentlichen Informationen verloren gehen.
Der Schreibstil von Jo Nesbo ist flüssig, packend und bildhaft. Zum einen hat er ein Geschick, die Handlungen, Orte und Geschehnisse so zu beschreiben, dass man ein klares Bild vor Augen hat. Er hat aber auch die Charaktere tiefgründig und für den Leser plastisch gezeichnet. Harry Hole hat ein sehr zwiespältiges Verhalten, aber genau das macht den Charakter Harry Hole aus. Einerseits ist er intelligent, erfasst Zusammenhänge sehr gut und weiß auch, was er auf zwischenmenschlicher Ebene falsch gemacht hat. Dann wiederum hat er Phasen, da ertränkt er alles in Alkohol ist für sich selber und sein Umfeld echt schwer zu ertragen.
Um nicht ganz dem Alkohol zu verfallen, ermittelt Harry Hole gegen den Serientäter Svein Finne. Doch da geschieht ein grausiger Vorfall, der Harrys Welt auf den Kopf stellt. Und trotz seiner Suspendierung ermittelt Harry – aber man kann es ihm nicht verdenken, ich hätte genauso gehandelt.
Jo Nesbo versteht es meisterhaft, seinen Krimi spannungsgeladen und facettenreich zu erzählen. Er erzählt aus verschiedenen Perspektiven, was das Lesen interessant gestaltet. Der Plot ist heftig: Düster, traurig, deprimierend. Die Ereignisse ziehen Harry nach unten, doch er gibt nicht auf – naja einmal fast – aber er kämpft sich zurück, um den Täter zu überführen. Und gerade hier hat Nesbo bewiesen, dass er zu den ganz großen Krimiautoren gehört. Es gibt nicht nur einen Verdächtigen, zumindest solange, bis man einen nach dem anderen als Tatverdächtigen ausschließen kann. Doch wer ist der Täter? Überraschende Wendungen und ein nicht vorhersehbares Ende halten den Leer auf Trab.
Der Krimi ist unbestritten gut. Ich kenne nicht alle Fälle von Harry Hole, aber ziemlich viele. Für mich gehört „Messer“ mit zu den besten aus der Serie und von mir gibt es volle 5 Sterne.
Für das Hörbuch würde ich glatt noch ein paar Sterne drauflegen. Uve Teschner ist wahrlich kein unbeschriebenes Blatt am Sprecherhimmel und er hat hier wieder einmal bewiesen, dass er absolut grandios vorlesen kann. Er ist wie Nesbo ein Meister seines Fachs. Man ist als Zuhörer gefesselt von seinem Vortrag, er hat die Protagonisten eindrucksvoll und beeindruckend zu Leben erweckt. Da gab’s tatsächlich nicht nur einen Gänsehautmoment. Ich war an zwei Tagen mit dem Hörbuch durch.

Fazit:
Ein komplexer, gut durchdachter, aber nicht durchschaubarer Krimi mit einem Harry Hole, der absolut am Boden ist und der sich langsam, ganz langsam wieder hochkämpft. Nicht nur für Fans von Harry Hole empfehlenswert. Wer Hörbücher mag, der sollte unbedingt zum Hörbuch greifen!

Veröffentlicht am 26.08.2019

Es geht spannend weiter mit einigen Überraschungen

Das Erbe der Macht - Schattenloge 2: In Asche und Blut (Bände 16-18)
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Inhalt:
Bran verteilt grausame Aufträge. Ein Verräter wird gesucht. Unterdessen bekommt Johanna Unterstützung von ihrer besten Freundin, die lange Zeit zwischen den Welten unterwegs war. Und es wird eine ...

Inhalt:
Bran verteilt grausame Aufträge. Ein Verräter wird gesucht. Unterdessen bekommt Johanna Unterstützung von ihrer besten Freundin, die lange Zeit zwischen den Welten unterwegs war. Und es wird eine Reise in ein Splitterreich unternommen.

Meine Meinung:
Wer Fantasy mag, dem sei diese Serie wärmstens empfohlen. Ihr werdet eure Freude damit haben. Um jedoch die Handlung verstehen zu können, ist es empfehlenswert, mit der Reihe von vorne zu beginnen.
Andreas Suchaneks Schreibstil gefällt mir außerordentlich gut. Er beschreibt die Orte, Handlungen und Geschehnisse so bildhaft und detailliert, dass man diese direkt vor Augen hat. Das gefällt mir sehr gut. Der Schreibstil ist flüssig, eindringlich und fesselnd. Und hat man erst einmal angefangen zu lesen, so taucht man vollständige die Welt der Licht- und Schattenkämpfer ab. Der Spannungsbogen zieht sich durch das ganze Buch und wird permanent hoch gehalten.
Der Beginn war etwas ruhiger als man es von den vorherigen Bänden gewohnt ist, aber nicht weniger spannend. Alfie, Jason und Madison begeben sich auf eine Mission nach Afrika, um eine junge Kriegerin ausfindig zu machen. Ein weiterer Handlungsstrang spielt in Wien. Hier ließen mich die eingebauten österreichischen Ausdrücke das ein oder andere Mal schmunzeln.
Es werden Hintergründe beleuchtet und weitere Puzzleteilchen fallen an ihre Plätze.
Der Mittelteil lässt dem Leser kaum Luft zu atmen. Bran verteilt grausame Aufträge, bevor er zum nächsten Schlag ausholt. Ein Teil der Freunde reist in ein gefährliches Splitterreich, während Jen und Alex versuchen, Geheimnisse zu lüften. Und mit Grace taucht auch in neuer Charakter auf – sympathisch, unglaublich mutig, loyal und intelligent. Ich mag sie.
Im letzten Teil ist die alte Ordnung der Lichtkämpfer und Schattenkämpfer dem Untergang geweiht. Da lässt Bran seine Maske fallen und zeigt sein wahres, grausames Gesicht. Es herrscht pures Chaos, das leider nicht alle überleben.

Andreas Suchanek hat es meisterhaft verstanden, ein komplexe Serie mit vielen Details und sehr viel Spannung zu schaffen und noch immer nicht habe ich alles durchblickt. Zudem hält die Story immer wieder Überraschungen parat.
Die Charaktere sind vielschichtig und liebevoll ausgearbeitet und immer wieder entdecke ich neue Seiten und Eigenschaften an dem einen oder anderen Protagonisten.
Außerdem verfügt er über ein schier unendliches Potential an Fantasie, an dem er den Leser teilhaben lässt. Zudem mag ich seine Art des Humors, der sich durch alle Bände zieht. Die Abenteuer werden spannungsreich und packend erzählt, es gibt aber auch viele emotionale Momente. Der Mix ist einfach unbeschreiblich faszinierend. Mittlerweile habe ich meine Teenie-Tochter auch mit der Serie infiziert.
Das einzig negative, das ich hier dem Autor ankreiden muss, sind diese verdammten Cliffhanger am Ende.

Fazit:
Absolut lesenswert, aber einmal angefangen, kommt man von der Serie nicht mehr los. Suchtgefahr!