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Veröffentlicht am 14.11.2022

Ein Buch, das die Geschichte ganzer Generationen erzählt & noch lange in mir nachhallen wird.

Der Pfirsichgarten
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Als ich dieses wunderschöne, aber dennoch schlichte Cover gesehen habe, war ich fasziniert und neugierig zugleich.
Die Gestaltung und der Kontext zur asiatischen Kultur haben mich magisch angezogen und ...

Als ich dieses wunderschöne, aber dennoch schlichte Cover gesehen habe, war ich fasziniert und neugierig zugleich.
Die Gestaltung und der Kontext zur asiatischen Kultur haben mich magisch angezogen und der Klappentext versprach eine Reise und Flucht durchs kriegszerstörte China der 1930er in die USA.
Die Tatsache, dass Melissa Fu sich bei ihrem Buch "Der Pfirischgarten" von ihrer eigenen Familiengeschichte inspirieren ließ, machte es für mich besonders wertvoll und interessant.

Leider hatte ich gerade zu Beginn etwas Schwierigkeiten in die Geschichte reinzukommen.
Die Autorin benutzt einen sehr pragmatischen und geradlinigen, klaren Schreibstil.
Mir fiel es dadurch anfangs schwer einen Zugang und Verbindungen zu den Personen des Buches aufzubauen. Dieser Eindruck verstärkte sich noch durch die vielen unbekannten chinesischen Bezeichnungen und fremdartigen, aber doch gleichklingenden Namen. Schlussendlich führte dies aber zu einem sehr authentischen und beeindruckenden Roman, der die Tragik und den Kontext der historischen Ereignisse überwältigend, ja nahezu beklemmend näherbrachte. Nach den ersten 100 Seiten war ich angekommen und fieberte mit Meilins und Renshus Lebensgeschichte mit und verfolgte mit Spannung ihre weitere Reise mit der Hoffnung auf ein besseres und friedvolles Leben.
Ihre Flucht und Odyssee quer durch die chinesische Republik gestaltete sich dabei für mich als Leser ungewiss und gleichermaßen dramatisch und tragisch. Ich hatte nach den anfänglichen Ereignissen im Buch mit einer Geschichte gerechnet, die eine "geradlinige" Flucht in die Vereinigten Staaten erzählt.
Doch Melissa Fu erzählt von einer Vita voller Entbehrungen, Verzweiflung und Entscheidungen, die rückblickend weder als richtig noch als falsch bezeichnet werden können.
Ich mochte Meilin und ihren kleinen Renshu sehr und liebte es, ihn trotz der vielen Widrigkeiten und Entbehrungen, des Krieges und der ständigen Flucht aufwachsen zu sehen.

Die Autorin hat es letztendlich mit ihrem besonderen Schreibstil geschafft mich irgendwann so in den Bann zu ziehen, dass ich nicht mehr aufhören konnte zu lesen. Die Angst vor dem Krieg und dem kommunistischen Regime hat sich mit der Zeit wie ein Mantel um meine Schultern gelegt und sich in meinen Nacken festgesetzt.
Wie tief und weitreichend sich ein Familien- und Kriegstrauma auch in die nachfolgenden Generationen einnisten kann, konnte die Autorin durch ihre eigene Geschichte eindrücklich und authentisch niederschreiben.
Noch Jahrzehnte später und 1000 Meilen entfernt hat das Regime der Volksrepublik China augenscheinlich seine Bürger unter Beobachtung und Kontrolle und diszipliniert und bestraft sie bei nicht regierungskonformen Verhalten oder Äußerungen. Für mich als Leserin, die in einer Demokratie lebt, kaum vorstellbar.
Diese tief verwurzelte Angst aufzufallen und sich unbewusst nicht regimekonform zu verhalten, zieht sich durch Reshus ganzes Leben und formt seinen Charakter.
Für mich fügt sich diese Familiengeschichte als Sinnbild für so viele chinesische Familien ein, ist aber gleichzeitig auch eine Hommage an eine faszinierende und uralte Kultur, die von so viel Weisheit, Legenden, aber auch völlig anderen Lebenswerten und - weisen erzählt und geprägt ist.

Fazit
Ein Roman, in den man anfangs schwer hineinfindet, der aber mit jeder Seite mehr eine Familiengeschichte voller Gegensätze erzählt, voller Schönheit und Tragik.
Ein Buch, das die Geschichte ganzer Generationen erzählt und noch lange in mir nachhallen wird.

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Veröffentlicht am 19.04.2021

ein sehr gut recherchierter & detailgetreuer Roman

Eine Liebe zwischen den Fronten
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In letzter Zeit begeistern mich vor allem Romane, die das 19. Jahrhundert in Europa thematisieren.
Sehr spannend finde ich dabei die Jahre 1850 bis 1900, in denen mich vor allem die vielen politischen ...

In letzter Zeit begeistern mich vor allem Romane, die das 19. Jahrhundert in Europa thematisieren.
Sehr spannend finde ich dabei die Jahre 1850 bis 1900, in denen mich vor allem die vielen politischen Umbrüche, die beginnende Industrialisierung und zahlreiche bahnbrechende Erfindungen neugierig werden und immer wieder zu Büchern greifen lassen.
"Eine Liebe zwischen den Fronten" von Maria W. Peter passt daher super zu meinem aktuellen geschichtlichen Wissensdurst und konzentriert sich schwerpunktmäßig auf den Deutsch-Französischen-Krieg 1870/71.
Da ich diesen Feldzug schon am Rande aus anderen historischen Romanen kenne, war ich sehr neugierig und gespannt, wie die Autorin die geschichtlichen Fakten zu einem interessanten Roman verweben konnte.

Die Geschichte beginnt für den Leser am 15. Juli 1870, 4 Tage vor offiziellem Kriegsbeginn, in Berlin.
Bei einem kleinen familiären Abendessen möchte Paul von Gerlau endlich seiner Angebeteten Madeleine einen Antrag machen.
Madeleine ist die Tochter von Albert Tellier, einem französischem Medizinprofessor, der sich wegen den vielseitigen Forschungsmöglichkeiten in der emporstrebenden Stadt niedergelassen hat.
Doch die Feierlichkeiten werden durch Uniformierte und die sofortige Einberufung Pauls in das preußische Regiment als Militärarzt unterbrochen.
Madeleine und ihr Vater kehren darauf aufgrund der politischen Gefahr und des bevorstehenden Krieges zwischen den Deutschen und Franzosen umgehend in ihre Heimatstadt Metz zurück.
Werden Madeleine und Paul sich wiedersehen?!?

Da ich schon einige Eckdaten, die im Vorlauf passierten und letztendlich zum Krieg führten, kannte, fiel mir der Einstieg in die Geschichte leicht.
Der Schreibstil von Maria W. Peter ist sehr angenehm zu lesen und wirkte trotz der vielen eingebauten Fakten und Details nie trocken und langweilig.
Die Autorin beschränkt sich beim Beschreiben des Krieges dabei hauptsächlich auf die Gefühlswelt und die Erlebnisse ihrer Protagonisten und lässt nur notwendige politische Fakten, die zum Verständnis des Konfliktes wichtig sind, einfließen.
So berichtet sie zum Beispiel über den Krieg aus Sicht der einfachen Leute und Soldaten, über die Zustände in den Lazaretten, aus Sicht der Söldnergruppen und der fanatisch motivierten Aufständler.
Der Leser erlebt also den Deutsch-Französischen-Krieg anhand der Liebegschichte von Madeleine und Paul und deren Weggefährten, die sich dabei wie ein roter Faden durch den ganzen Roman zieht und Historisches mit Fiktivem zu einem informativem, mitreißendem Leseerlebnis vereint.
Die Herausforderung, ein in meinen Augen derart trockenes, teilweise auch unliebsames Thema, für die allgemeine Leserschaft spannend aufzuarbeiten, ist der Autorin damit mehr als gelungen.
Und so wird "Eine Liebe zwischen den Fronten" definitiv nicht das letzte Buch gewesen sein, welches ich von der sympathischen Schriftstellerin zur Hand genommen habe.

Fazit
Ein sehr gut recherchierter, detailgetreuer Roman, der neben dem Deutsch-Französischem Krieg zahlreiche andere kleine wahre Begebenheiten der Zeit erzählt und Menschen unterschiedlicher Herkunft, sozialer Stände und politischen Ansichten begleitet.
Noch nie war es so einfach und spannend, sich Wissen anzueignen!

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.10.2019

Die Kinderlandverschickung während der Kriegsjahre war mir bisher gänzlich unbekannt. Interessante Einblicke in ein wenig publikes Thema!

Der Kinderzug
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Ein sehr interessantes Thema hat die Autorin Michaela Küpper in ihrem aktuellen Roman aufgegriffen: die Kinderlandverschickung zu Zeiten des 2. Weltkrieges in Deutschland.
Für mich ein bisher gänzlich ...

Ein sehr interessantes Thema hat die Autorin Michaela Küpper in ihrem aktuellen Roman aufgegriffen: die Kinderlandverschickung zu Zeiten des 2. Weltkrieges in Deutschland.
Für mich ein bisher gänzlich unbekanntes Thema, welches mich im Nachgang gleich zu weiteren Recherchen animiert hat.

"Der Kinderzug" entpuppt sich anfangs als ein gemächlicher Roman, der mit einem informativem Erzählstil überzeugt und schnell einen Lesesog ausübt.
Man geht als Leser mit auf Reisen und begleitet die Lagerleiterin Barbara mit ihrer Mädchengruppe, die es erst einmal auf die Insel Usedom verschlägt.
Da in den letzten Jahren des Krieges viele Städte vom Kriegsgeschehen in Mitleidenschaft gezogen wurden, wollte man die Kinder so aus den Gefahrenzonen bringen und dennoch für einen geregelten Schulablauf sorgen.
Anfangs mutet die Kinderlandverschickung als ein kurzfristiges Unterfangen an und man hat als Leser den Eindruck, dass es sich hier durchaus um ein Ferienlager handeln könnte.
Dabei sind die Lager strikt nach Geschlecht getrennt und man lernt neben der Lagerleiterin als Hauptperson auch noch die Sicht von Karl, einem Jungen aus der Hitlerjugend, und Gisela, ein Mädchen in Barbaras Obhut, kennen.
Neben dem schulischen Unterricht übernehmen die Betreuer mit der Zeit auch immer mehr die elterlichen Erziehungspflichten, denn durch die Zuspitzung des Krieges verzögert sich die Heimreise und was anfangs noch eine willkommene Abwechslung darstellte, wird langsam zu einer Odysee, bei der die Kinder und ihre Lagerleiterin von einem Lager zum Nächsten geschickt werden.
Dabei fehlt es im Laufe der Zeit immer mehr am Nötigsten, der Krieg kommt näher, eine Heimkehr wird immer unwahrscheinlicher und auch die schlechten Nachrichten, wenn sie denn noch ihr Ziel erreichen, häufen sich und überbringen Kunde von gefallenen und getöteten Familienmitgliedern.
Und irgendwann hat der Krieg auch die kleinsten und schwächsten Mitglieder der Gesellschaft erreicht und die Ideologie und Propaganda Hitlers entpuppt sich immer mehr als Lüge.

Michaela Küpper hat diese Atmosphäre sehr gut eingefangen.
Spürt man am Anfang die Leichtigkeit und Freude der Kinder und Jugendlichen über die Auszeit fernab der Familie, nimmt im Laufe des Buches das Heimweh und die Angst um die Daheimgebliebenen zu.
Die Kinder fühlen sich entwurzelt, einsam, vergessen.
Konnten es die Jungs anfangs nicht erwarten endlich in den Kriegsdienst eingezogen zu werden, wird ihnen letztendlich an der Front schnell klar, dasss nichts traumhaft am Krieg ist und die Versprechen von Heldentum sich in Ernüchterung zerschlagen.

Fazit

Klar und informativ erzählt Michaela Küpper die Geschichte der Kleinsten, die den Krieg durch die Kinderlandverschickung fernab von Familie & Freunden erleben mussten.
Was anfangs als Schutz & für die Vermittlung ideologischer Werte Hitlers angedacht war, entpuppt sich im Laufe des Krieges als Sackgasse, denn tausende Kinder wurden in den Wirren des Krieges einfach vergessen!

Veröffentlicht am 26.09.2019

Eine aussergewöhnliche Dystopie, die die Endlichkeit unseres Planeten deutlich macht

Das Ende
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Wer hat sich nicht schon einmal Gedanken über die Zukunft gemacht?

Sich überlegt, wohin die Menschheit sich entwickeln, welche Technologien es in 100 Jahren geben könnte?!?
Was wäre, wenn die Menschheit ...

Wer hat sich nicht schon einmal Gedanken über die Zukunft gemacht?

Sich überlegt, wohin die Menschheit sich entwickeln, welche Technologien es in 100 Jahren geben könnte?!?
Was wäre, wenn die Menschheit die Umweltverschmutzung und Ressourcenausnutzung nicht stoppen könnte?
Was wäre, wenn künstliche Intelligenz die Macht an sich reißen oder ein Virus ausbrechen würde?
Oder wir ferne Planeten bereisen könnten?


Was wäre, wenn Alles einfach zu Ende wäre?!?

Und du wüsstest den Tag, die genaue Stunde, exakt die Minute?!?

Nicht nur du, sondern alle Menschen, auf der ganzen Welt?!?


Mit dieser Frage beschäftigt sich Mats Strandbergs neues Buch "Das Ende", einem dystopischen Jugendbuch.
Am 27. Mai erfährt die Welt, dass in circa 4 Monaten ein riesiger Komet namens Foxworth die Erde passieren und dabei jegliches Leben auf dem Planeten auslöschen wird.
Während die Menschen auf sehr unterschiedliche Art und Weise mit diesem Wissen umgehen, manche sogar die Meldung als Unfug der Regierung abtun, lernen sich die beiden Jugendlichen Simon und Lucinda durch ein unerwartetes & gleichzeitig tragisches Ereignis kennen, bei dem ihre gemeinsame Freundin Tilda eine bedeutende Rolle spielt.
Denn Tilda stirbt und mit ihrem Tod tauchen viele ungeklärte Fragen auf, u.a. wie dies geschehen konnte?
Simon und Lucinda begeben sich auf Spurensuche, doch werden sie es schaffen das Rätsel zu lösen bevor die Welt untergeht?!?

Mats Strandberg schreibt spannend & weckt von Anfang an die Neugier des Lesers, die Kapitelanfänge bilden einen Countdown, welcher heruntergezählt wird.
Das Cover besticht durch seine Klarheit und dem leuchtendem Schriftzug im Dunkeln.
In seinem Buch bricht der Autor mit klischeehaften Denken und Gedanken.
So bin ich während des Lesens mehrmals in fette Schubladenfettnäpfchen getreten und musste mein Kopfkino oft korrigieren, weil ich Ungeschriebenes einfach annahm z.B. die Eltern von Simon.
(Mehr sei hier aber nicht verraten! ;) )
Je weiter die Geschichte voranschreitet und je mehr die Zeit drängt, um so beklemmender wird das Gefühl beim Lesen und die Spannung steigt ins Unermessliche!
Man fiebert mit, hofft auf neue Informationen, auf schlüssige Puzzleteile, auf eine Lösung damit Simon und Lucinda noch den Tod ihrer Freundin Tilda aufklären können bevor die Welt untergeht.
Ich wurde zum Ende hin richtig zappelig beim Lesen, weil die Spannung bis ins Unermessliche anstieg.
Und im tiefsten Inneren hofft man dennoch, dass der Komet vielleicht doch seinen Weg ändert & die Menschheit eine neue Chance bekommt.

Und dann ist das Ende das Ende und hinterlässt einen Schmerz in der Brust, eine Unvollkommenheit und eine Gewissheit, die nicht anders zu erwarten war und die man dennoch anders erwartet hat, weil die Hoffnung einfach da ist und zuletzt stirbt, denn ist Hoffnung nicht das, was uns ausmacht?!?


Fazit

Eine ungewöhnliche Dystopie, die eine Geschichte erzählt, die unabhängig und ohne Zutun vom Menschen eintritt und dennoch so bedeutend und endgültig für diesen ist.
Eine Geschichte, die Einen ohnmächtig, beklemmend und fassungslos zurücklässt.
Eine Erinnerung daran, wie endlich unser Leben und unser Planet ist!
Eine klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 15.09.2019

Eine spannende Reise in verborgene Familiengeheimnisse & in die Vergangenheit Norwegens

Das Geheimnis der Fjordinsel
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Es ist schon merkwürdig, dass es mich buchtechnisch immer in die Länder verschlägt, die wir in unserem Sommerurlaub bereist haben. :)
So standen/stehen dieses Jahr ziemlich viele Bücher aus Skandinavien ...

Es ist schon merkwürdig, dass es mich buchtechnisch immer in die Länder verschlägt, die wir in unserem Sommerurlaub bereist haben. :)
So standen/stehen dieses Jahr ziemlich viele Bücher aus Skandinavien auf meiner Leseliste, insbesondere Norwegen & Schweden - wohlgemerkt unbeabsichtigt.

"Das Geheimnis der Fjordinsel" von Christine Kabus ist meines erstes Buch aus ihrer Feder und hat mich mit seiner traumhaften Covergestaltung in den Bann gezogen und neugierig gemacht.
Der Klappentext versprach zudem eine interessante Geschichte mit historischem Bezug
zu den 20-iger und 80-iger Jahren des letzten Jahrhunderts in Norwegen und Deutschland.
Und obwohl dies schon der 6. Band der Norwegenreihe ist, kann jede Geschichte unabhängig und als Standalone gelesen werden.

Ich muss zugeben, der Einstieg in die Geschichte viel mir etwas schwer, denn die Autorin hat von Rike erzählt, einer Nachkommin von Johanne Rev, die gerade den Beruf der Schlepperkapitänin erlernt.
Die vielen Schifffahrtsbegriffe haben manchmal etwas Ratlosigkeit bei mir ausgelöst, sind aber im Nachhinein unabdingbar für die Geschichte, zeigen sie doch, wie tief verwurzelt das Meer & die Seefahrt mit der Familienhistorie ist.
Doch dieses - für mich - kleine Manko legt sich schnell und weicht der Neugier und dem Sog, den diese Geschichte aufbaut, denn ich wollte unbedingt das Familiengeheimnis ergründen:

"Warum ist Rikes Großmutter Johanne nach Norwegen zurückgegangen und hat ihre Familie, samt Tochter,
in Ostfriesland zurückgelassen?
Und was ist vorgefallen, dass ihre Tochter Beate den Kontakt zur Mutter abgebrochen hat und Rike bei ihrem Großvater aufwachsen musste?"

Spannend erzählt die Autorin dabei die gesellschaftlichen Umschwünge Norwegens, die Zeit der Prohibition und des daraus florierenden Alkoholschmuggels, aber auch der 2. Weltkrieg und die Verbreitung des Radios in Norwegen werden thematisiert.
Mit Johanne & Rike hat sie dabei zwei souveräne, starke und selbstbewusste Frauen erschaffen, die für ihre Zeit in ihrem Handeln & der Ausübung ihres Berufes ungewöhnlich & wegweisend waren.
Nach und nach fügen sich die Fäden zusammen, treten gehütete Geheimnisse & lang verschwiegene Ereignisse an die Oberfläche und werden zu einer Geschichte voller Entbehrungen & schicksalhaften Begegnungen.

Fazit
Eine spannende Reise in verborgene Familiengeheimnisse & in die Vergangenheit Norwegens, zur Zeit der Prohibition & des Alkoholschmuggels.
Christine Kabus erzeugt mit spannenden Fakten und aussergewöhnlichen & mutigen Protagonistinnen ein Bild von Norwegen, 20 Jahre nach Erlangen der Unabhängigkeit.