Cover-Bild Die Arena: Grausame Spiele
Band 1 der Reihe "Cirque"
(90)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT Wunderlich
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 480
  • Ersterscheinung: 17.09.2019
  • ISBN: 9783805200486
  • Empfohlenes Alter: ab 12 Jahren
Hayley Barker

Die Arena: Grausame Spiele

Katharina Naumann (Übersetzer)

London in der nahen Zukunft. Die Gesellschaft hat eine Spaltung vollzogen: Die Pures leben komfortabel und luxuriös, während die Dregs ausgegrenzt, geächtet und unterdrückt werden. Manchen Familien der Dregs werden ihre Kinder entrissen und zum "Zirkus" gebracht, wo die jungen Artisten zum Amüsement der Pures hungrigen Löwen begegnen oder waghalsige Hochseilakte liefern.
Hoshiko ist der Star auf dem Hochseil - sie vollbringt jeden Abend Unglaubliches, 15 Meter über dem Boden, ohne Fangnetz. Jede Vorführung könnte ihre letzte sein - und genau darauf lauern sensationslüstern und mit fasziniertem Grauen ihre Zuschauer. Doch dann begegnet Hoshiko dem Sohn einer hochrangigen Pure-Politikerin, Ben, der den Zirkus besucht - und verliebt sich in ihn, gegen alle Regeln. Ben begreift erst nach und nach die Realitäten, die hinter seinem komfortablen Leben stehen und wendet sich gegen seine eigene Klasse - für Hoshiko, das Mädchen, das er liebt. Um sie zu retten, begibt er sich in tödliche Gefahr.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.10.2019

Die Manege des Grauens

0

Worum geht es?

Die Welt in naher Zukunft ist eine Zweiklassengesellschaft. Auf der einen Seite stehen die Pures – die Reinen, die Geld, Macht und Sicherheit auf sich vereinen. Auf der anderen Seite stehen ...

Worum geht es?

Die Welt in naher Zukunft ist eine Zweiklassengesellschaft. Auf der einen Seite stehen die Pures – die Reinen, die Geld, Macht und Sicherheit auf sich vereinen. Auf der anderen Seite stehen die Dregs – der Abschaum der Gesellschaft in den Augen der Pures. Sie leben im ständigen Kampf, um dem Tod durch Hunger, Gewalt und Krankheit zu entkommen.
Doch als wäre das Überleben in den Slums nicht schon schwer genug, gibt es noch den Zirkus, in dem versklavte Dregs zur Belustigung der Pures die waghalsigsten Stunts vollführen müssen. Abend für Abend stehen sie in der Arena, in schwindelerregender Höhe, zwischen hungrigen Raubtieren oder Flammen, die sie zu verbrennen drohen.
Eine dieser Artistinnen ist Hoshiko, genannt die „Katze“. Sie ist berühmt für ihre Geschmeidigkeit auf dem Hochseil, das ihr keine Fehler erlaubt, denn der Tod balanciert bei jeder Vorstellung mit. Sie hasst die Pures abgrundtief, die ihr dieses Schicksal angetan haben, bis eines Abends der junge Ben eine Vorstellung besucht. Er scheint anders zu sein, als die anderen seiner Art, obwohl er der Sohn einer hohen Politikerin der Pures ist. Gegen alle Regeln verlieben sich Hoshiko und Ben ineinander und müssen schnell feststellen, das die Gesellschaft diese Liebe nicht zulassen wird …

Meinung:

Vorweg muss ich sagen, dass ich einen Punkt abziehen muss, obwohl mir dieses Buch sehr gut gefällt. Einfach deshalb weil es meiner Meinung nach im Jugendbuchgenre nicht richtig aufgehoben ist. Dafür ist es tatsächlich zu brutal, auch wenn ich wirklich nicht zart besaitet bin. Es wäre bei einem Verlag wie beispielsweise Festa vielleicht besser aufgehoben gewesen. Oder eben zumindest im Erwachsenenbereich des Rowohlt Verlags.

Wen das allerdings nicht stört, erwartet eine gute Dystopie, die in Richtung der Tribute von Panem geht. Es gibt auf den ersten Blick hier einige Parallelen, allerdings ist dieser Vergleich in meinen Augen trotzdem eher oberflächlich, weil sowohl der Schreibstil als auch die Zirkuswelt ganz anders beschaffen sind. Der Schreibstil hat für mich trotz ergreifender Momente etwas unnahbares und kühles an sich, was wunderbar zum Setting passt. Er unterstreicht die Grausamkeit und Abgestumpftheit des Menschen und regt umso mehr zum Nachdenken an. (Allgemein sehe ich einige Züge aktueller politischer Strömungen durchaus auch in diesem Roman)

Der zweite positive Aspekt ist für mich die Zirkuswelt. Ich konnte mir die ganze Anlage wunderbar bildlich vorstellen und mochte den Kontrast zwischen dieser Glitzerwelt im Vordergrund und dem harten Leben hinter den Kulissen sehr. Frei nach dem Motto der alten Römer Brot und Spiele wurde hier eine grausame Machtstruktur dargestellt, zu der der Mensch leider wohl immer fähig sein wird.

Die Charaktere bleiben mir trotz Sympathie eher fremd, was ich allerdings nicht als störend empfinde. Ich sehe sie viel mehr als beispielhafte Figuren in einem Spiel, auf das sie wenig Einfluss haben. Ihre Liebesgeschichte ist nett, aber nicht unbedingt ergreifend, da sie kaum Zeit haben sich wirklich kennenzulernen. Hier kann der zweite Band aber vielleicht noch Abhilfe schaffen. Man wird sehen – für mich liegt hier aber auch nicht der Fokus.

Fazit:

Wer mit Grausamkeit umgehen kann, wird bestens unterhalten. Wer explizite Gewaltdarstellung nicht brauchen kann, sollte das Buch besser im Laden lassen.

Veröffentlicht am 08.10.2019

Ein Zirkus des Schreckens

0

Seitdem die hübsche Hoshiko gewaltsam von ihrer Familie getrennt wurde, lebt sie in dem Zirkus und tritt als Hochseilartistin auf. Täglich muss sie sich in schwindelerregende Höhen begeben um den Zuschauern ...

Seitdem die hübsche Hoshiko gewaltsam von ihrer Familie getrennt wurde, lebt sie in dem Zirkus und tritt als Hochseilartistin auf. Täglich muss sie sich in schwindelerregende Höhen begeben um den Zuschauern eine unvergleichliche Show zu bieten, indem sie ihr Leben riskiert. Jeder Tag könnte ihr letzter sein. Doch alles ändert sich, als Ben,der Sohn einer ranghohen Politikerin, ihr in einer misslichen Lage hilft. Dank ihm schöpft sie wieder Hoffnung, auch wenn es einen Konflikt gibt: Er ist ein Pure und sie eine Dreg und die Pures unterdrücken und töten die Dregs und betrachten sie als Abschaum der Gesellschaft. Kann ihre Beziehung dieses unaufhaltsam wirkende Hindernis überwinden?

Vor dem Lesen erwartete ich eine dystopische Geschichte, in der die (Liebes-)beziehung zwischen Hoshiko und Ben viel Raum einnimmt. Dadurch wurden meine Erwartungen geschmälert. Was das angeht, wurde ich positiv überrascht und fand die Beziehung zwischen beiden und die Darstellung dieser gelungen und total toll beschrieben.

Vom Genre ist es im Bereich Science-Fiction/Dystopie angesiedelt und spielt in der nahen Zukunft. Es hat sich eine gesellschaftliche Spaltung ergeben, welche die Menschen in die "perfekten" und guten Pures und die verhassten, unzivilisierten Dregs einteilt. Die Machthabenden Pures betrachten die Dregs als unmenschlich, aggressiv, brutal und Ungeziefer der Gesellschaft, welches eliminiert werden soll. Bis hierhin klingt es nach einem klassischen Dystopiesetting, doch die Idee all diese Probleme und Veränderungen innerhalb des Zirkusgeschehens darzustellen und dieses beispielhaft in die Geschichte einzubinden um zu zeigen was alles schlecht läuft, finde ich innovativ und angenehm erfrischend.

Hoshiko war mir durch ihre mutige, aufgeschlossene und selbstlose Art sofort sympathisch und entwickelt sich stetig weiter. Ben ist anfangs noch zurückhaltend und wie alle anderen Pures hat er ähnliche Vorstellungen und Einstellungen über die Dregs, die er aber zunehmend hinterfragt und sein eigenes Urteil bildet, wodurch auch er eine deutlich wahrnehmbare Entwicklung durchmacht, auch wenn sie schleppend beginnt und es einige Zeit dauert bis er für sich und seine Meinungen einsteht.

Die Handlungen innerhalb der Zirkusmauern sind einerseits aufregend und das Setting an sich eher ungewöhnlich und unüblich, andererseits machen gerade die Besonderheiten des Zirkusses den Reiz aus weiterzulesen und einige turbulente, gefährliche Szenen spielen sich an verschiedenen Orten ab und machen das Lesen zu einem Genuss.

Veröffentlicht am 07.10.2019

Nichts für schwache Nerven

0

London in der nahen Zukunft. Die Gesellschaft hat eine Spaltung vollzogen: Die Pures leben komfortabel und luxuriös, während die Dregs ausgegrenzt, geächtet und unterdrückt werden. Manchen Familien ...

London in der nahen Zukunft. Die Gesellschaft hat eine Spaltung vollzogen: Die Pures leben komfortabel und luxuriös, während die Dregs ausgegrenzt, geächtet und unterdrückt werden. Manchen Familien der Dregs werden ihre Kinder entrissen und zum "Zirkus" gebracht, wo die jungen Artisten zum Amüsement der Pures hungrigen Löwen begegnen oder waghalsigen Hochseilakte liefern.
Hoshiko ist der Star auf dem Hochseil - sie vollbringt jeden Abend Unglaubliches, 30 Meter über dem Boden, ohne Fangnetz. Jede Vorführung könnte ihre letzte sein - und genau darauf lauern sensationslüstern und mit fasziniertem Grauen ihre Zuschauer. Doch dann begegnet Hoshiko dem Sohn einer hochrangigen Pure-Politikerin, Ben, der den Zirkus besucht - und verliebt sich in ihn, gegen alle Regeln. Ben begreift erst nach und nach die Realitäten, die hinter seinem komfortablen Leben stehen und wendet sich gegen seine eigene Klasse - für Hoshiko, das Mädchen, das er liebt. Um sie zu retten, begibt er sich in tödliche Gefahr.

Dieses Buch stand schon eine Zeitlang auf meiner Wunschliste, ich wollte es unbedingt lesen.
Der Klappentext erinnerte mich sehr an Panem, aber damit kann und will es nicht mithalten.
Die Geschichte an sich ist eigentlich ganz gut, aber sie ist auch extrem grausam. Da frage ich mich, ist das noch ein Jugendbuch?
Stellenweise war es ein wenig zu viel, fast schon unglaubwürdig. Wobei, es ist ein Fantasybuch.
Definitv habe ich mehr erwartet, mehr Panem-momente, weniger grausames. Dennoch möchte ich gerne erfahren, wie es weitergeht und werde die Reihe wohl weiterverfolgen.

Veröffentlicht am 01.10.2019

Cirque

0

Die Handlung spielt in einem London der nahen Zukunft. Die Gesellschaft ist zweigeteilt. Auf der einen Seite leben die Pures, die im Luxus leben und ein quasi sorgenfreies Leben führen, auf der anderen ...

Die Handlung spielt in einem London der nahen Zukunft. Die Gesellschaft ist zweigeteilt. Auf der einen Seite leben die Pures, die im Luxus leben und ein quasi sorgenfreies Leben führen, auf der anderen Seite gibt es die Dregs, die die Kehrseite der Medaille erleben und ein Leben in Armut und Ausgrenzung führen. Die Kinder der Dregs werden oftmals an den Zirkus verkauft und dieser Zirkus hat es in sich, denn er kann jederzeit tödlich sein. Der Tod lauert überall und jede Vorstellung kann die letzte sein. Denn die Dregs müssen hier immer waghalsigere Vorstellungen abliefern, alles zur Unterhaltung der Pures. Hoshiko ist eine der Artisten, sie liefert atemberaubende Vorstellungen ab und muss sich immer weiter steigern. Auf der anderen Seite steht Ben, ein Pure. Sie begegnen sich im Zirkus und die Geschichte wird aus der Sicht der beiden erzählt. Es geht hier viel um die Grausamkeit der Menschen und den Aufbau von Gesellschaft. Nichts für schwache Nerven.

Veröffentlicht am 29.09.2019

Ein grausamer Zirkus in einer Welt, der jede Menschenwürde fremd geworden ist

0

Worum geht's?

„Wir leiden mit jedem Tod. Es wir niemals leichter, das sollte es auch nicht. Wir werden niemals, niemals gleichgültig werden. Wir werden niemals zulassen, dass sie uns unsere Menschlichkeit ...

Worum geht's?

„Wir leiden mit jedem Tod. Es wir niemals leichter, das sollte es auch nicht. Wir werden niemals, niemals gleichgültig werden. Wir werden niemals zulassen, dass sie uns unsere Menschlichkeit nehmen, weil ihre bereits vor langer Zeit gestorben ist." (S. 177)

Ben ist ein Pure, privilegiert aufgewachsen, der Mustersohn von Vivian Baines, die sich der Vernichtung der Dregs verschrieben hat, dem Abschaum aus den Slums, der es nicht wert ist, am Leben gelassen zu werden.
Als der berühmte Zirkus von Silvio Sabatini in die Stadt kommt, überredet Ben seine Familie, dorthin zu gehen. Und dieser Besuch soll sein ganzes Leben verändern ...

Hoshiko ist Die Katze, die beste Hochseilartistin des Zirkus'. Jeden Abend setzt sie ihr Leben in der Arena aufs Spiel, denn die Dregs, die hier auftreten werden in keiner Weise gesichert. Im Gegenteil: Das Publikum feiert nichts mehr als den Tod der Darsteller.
An diesem Abend will Silvio sie stürzen sehen. Doch er hat nicht damit gerechnet, dass jemand sie auffangen würde ...

Was mich neugierig gemacht hat:

Teils ist das klassische Panem-Dystopien-Muster ja schon etwas ausgelaugt, aber dieses Buch bringt mit dem Zirkus-Setting noch mal neuen Wind ins Genre. Da ich die Atmosphäre der Artisten-Welt immer gern mag - auch wenn es sich in diesem Fall um einen sehr grausamen Zirkus handelt - wollte ich es gern lesen.

Wie es mir gefallen hat:

Dieses Buch lässt sich sehr schnell lesen und hat mich insgesamt sehr gut unterhalten. Und am Abend des „Spuktakels", der großen Halloween-Vorstellung, ist doch tatsächlich eine echte Spinne quer über die Seite gekrabbelt!
Es ist ein finsterer Weltentwurf, den Hayley Barker hier vorlegt, der Zirkus wirft noch einen zusätzlich düsteren Glanz darauf. Manches ist sehr brutal, vergleichbar mit der Panem-Trilogie. Man muss wirklich um jedes Leben bangen.

Ben und Hoshiko kommen abwechselnd in der Ich-Perspektive zu Wort. Hoshiko ist ein vielschichtiger Charakter, sie trägt viel Wut, aber auch Verzweiflung in sich und tut alles für die Menschen, die sie liebt. Ben erscheint dagegen etwas blass. Sein Widerstand gegen die Normen seiner Kindheit kommt sehr plötzlich (auch wenn es gute Auslöser dafür gibt), verläuft etwas zu glatt und scheint zu einem großen Teil an Hoshikos Person zu hängen. Ben wirkt jünger, als er sein soll, was zum Teil aber auch der Tatsache geschuldet sein mag, dass er überbehütet wurde.

Ich hätte es schöner gefunden, wenn die Liebesgeschichte sich erst in der Fortsetzung entwickelt hätte. Dass Ben und Hoshiko sofort eine besondere Verbindung zueinander spüren, kann man ja noch gelten lassen, aber diese unendliche Liebe nach wenigen Begegnungen und Hoshikos anfänglicher Abneigung ist etwas zu viel. Allerdings befinden die beiden sich natürlich auch in einer Ausnahmesituation und könnten einander sofort wieder verlieren.

Im letzten Teil des Buches fand ich ein paar Dinge nicht ganz glaubwürdig (zum Beispiel, wie auf der Flucht auf Leben und Tod noch genug Zeit ist, um herumzualbern, oder wie Vorkehrungen getroffen werden, um wertvolle Minuten zu gewinnen, die selbst aber viel länger dauern).

Am Ende bin ich ein bisschen unsicher, ob es wohl spannend oder klischeehaft weitergehen wird. Ich brauche den zweiten Band vielleicht nicht jetzt sofort, bin aber grundsätzlich neugierig darauf.

(Für wen) Lohnt es sich?

Alle Fans für Dystopien, die Schreckensszenarien abbilden, was Menschen einander antun können, gleichzeitig aber auch die unauslöschliche Präsenz der Liebe zeigen, sollten sich diesen Auftakt nicht entgehen lassen.
Es besteht allerdings ein recht starker Kontrast zwischen den eher kindlichen Protagonisten und der Brutalität in der Geschichte. Daher würde ich die Reihe erst ab 14 Jahren empfehlen.

In einem Satz:

„Die Arena - Gefährliche Spiele" ist ein temporeicher Auftakt mit einem detailliert erdachten grausamen Zirkus als Hauptschauplatz; nur die Liebesgeschichte vermag nicht ganz zu überzeugen.