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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.10.2019

Gelungener Reihenauftakt

Verborgen
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Inhalt:

Eva ist gerade nach München gezogen, um dort noch einmal ganz neu anzufangen. Einen neuen Job hat sie bereits: als Gefängnisärztin in der Münchner Haftanstalt Wiesheim.
Als sie einer verletzten ...

Inhalt:

Eva ist gerade nach München gezogen, um dort noch einmal ganz neu anzufangen. Einen neuen Job hat sie bereits: als Gefängnisärztin in der Münchner Haftanstalt Wiesheim.
Als sie einer verletzten und verängstigt wirkenden Frau auf der Straße zur Hilfe kommt, ahnt sie nicht, in was für Schwierigkeiten sie sich damit bringt. Denn kurze Zeit später steht die junge Frau namens Nicole Arendt vor Evas Tür und bittet sie erneut um Hilfe. Da Nicoles Mann einer der Inhaftierten in der JVA Wiesheim ist, lehnt Eva ab.

Als kurz darauf in Nicoles Wohnung ein Feuer ausbricht und von der jungen Frau jede Spur fehlt, macht sich Eva Vorwürfe und begibt sich selbst auf Spursensuche. Dabei bringt sich damit in größere Gefahr, als sie ahnt. Denn der ermittelnde Kommissar Lars Brüggemann und sein Team machen in der Wohnung von Nicole eine erschreckende Entdeckung...

Meine Meinung:

"Verborgen" ist der erste Teil der Krimireihe um die Gefängnisärztin Eva Korell. Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen, schon nach wenigen Seiten ist man als Leser in die Geschichte eingetaucht. Man begleitet Eva bei ihren ersten Arbeitstagen in der JVA, sodass der Einstieg etwas ruhiger ist. Dann aber nimmt die Geschichte zunehmend Tempo auf und gipfelt in einem sehr actionreichen und spektakulären Ende, das mir sehr gefallen hat!

Die Protagonistin Eva Korell war mir auf Anhieb sympatisch. Ihre Eltern starben bei einem Autounfall, als sie jung war. Trotz oder vielleicht auch gerade wegen diesem traumatischen Erlebnis ist Eva eine sehr starke, engagierte Frau mit ausgeprägtem Gerechtigkeitssinn.

Besonders gefallen hat mir der außergewöhnliche Beruf der Protagonistin. Der Einblick in den Alltag als Gefängnisärztin in einer JVA fand ich sehr interessant und spannend. Jeden Patienten gleich und fair zu behandeln, sich nicht von seiner Vorgeschichte beeinflussen zu lassen, gleichzeitig aber jede Sekunde aufmerksam zu bleiben und sich nicht blenden zu lassen - keine leichte Aufgabe. Da die eigentliche Kriminalhandlung außerhalb des Gefängnisses spielt, spielt der berufliche Alltag gerade zum Ende des Buches hin nur eine kleiner werdende Rolle. Hier würde ich im nächsten Band gerne noch mehr erfahren.

Fazit:

Eine sehr spannende und fesselnde Geschichte mit einer sympathischen Protagonistin mit einem sehr spannenden Beruf und einem spektakulären Schluss. Hoffentlich erfährt man im nächsten Teil noch ein wenig mehr über den Gefängnisalltag. Ich freu mich drauf!

Veröffentlicht am 02.10.2019

Gefangen in der Hölle

Sterbekammer
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Inhalt:

In einer abgelegenen Deichmühle findet Polizistin Frida Paulsen gemeinsam mit ihrem Vater die Leiche eines alten Mannes. Alles sieht danach aus, als wäre er die Treppe heruntergefallen, sodass ...

Inhalt:

In einer abgelegenen Deichmühle findet Polizistin Frida Paulsen gemeinsam mit ihrem Vater die Leiche eines alten Mannes. Alles sieht danach aus, als wäre er die Treppe heruntergefallen, sodass Fridas Kollegen von einem Unfall ausgehen. Doch dann entdeckt Frida in der Küche auf eine versteckte Bodenklappe und stößt damit auf eine geheime, schalldicht isolierte und belüftete Kammer. Und alles deutet darauf hin, dass dort jahrelang eine Frau gefangenen gehalten wurde, die 2010 spurlos verschwunden ist. Gemeinsam mit ihrem Kollegen Bjarne Haverkorn, der schon damals in dem Fall ermittelte, macht sie sich auf die Suche nach der Vermissten und bringt dabei eine grausame Wahrheit zu Tage...

Meine Meinung:

"Sterbekammer" ist der dritte Teil der Reihe um die sympathischen Ermittler Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn. Nachdem mich schon die vorherigen zwei Bände absolut begeistern konnte, war ich sehr gespannt, womit die beiden es dieses Mal zu tun bekommen. Und hatte auch entsprechend hohe Erwartungen...

Die Handlung spielt in der Elbmarsch. Sehr authmosphärisch und bildhaft beschreibt die Autorin die wunderschöne Landschaft und die Leute. Fridas Eltern betreiben einen Apfelhof im Alten Land und es ist immer wieder unglaublich interessant, ein wenig mehr über dessen Bewirtschaftung zu erfahren. Leider steht der Hof kurz vor dem Aus und die finanziellen Sorgen, die auch Frida belasten, spielen ebenso eine Rolle, wie Bjarnes gescheiterte Ehe und seine Beziehung zu seiner kranken Tochter, von deren Existenz er erst seit kurzem weiß. Der Leser erfährt also eine Menge über das Privatleben der beiden Ermittler, was die beiden sehr authentisch und menschlichen wirken lässt und mir persönlich sehr gut gefällt. Romy Fölck findet hierbei jedoch ein gutes Maß, sodass man während des Lesens zu keinem Zeitpunkt das Gefühl hat, dass die eigentliche Krimihandlung zu kurz kommt.

Der Krimiplot ist spannend und fesselnd. Auch dieses Mal spielt bei den aktuellen Ermittlungen ein Fall eine Rolle, der einige Jahre in der Vergangenheit liegt. Trotz der vielen Wendungen und falschen Fährten hat man als Leser durchaus eine Chance, der Lösung bzw. dem Täter auf die Spur zu kommen, dennoch ist die schlussendliche Auflösungen zum Teil überraschend. Und vorallem sehr schockierend...!

Fazit:

Autorin Romy Fölck ist erneut gelungen, eine von der ersten bis zur letzten Seite spannende und fesselnde Geschichte zu erzählen, die es durchaus mit den vorherigen Teilen der Reihe aufnehmen kann und bei der man während des Lesens einfach miträtseln muss! Ich freu mich jetzt schon auf das nächste Widersehen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Geschichte
  • Figuren
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 02.09.2019

Wunderschöne, berührende Geschichte

Die Antwort auf Vielleicht
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Inhalt:
Adam ist Taxifahrer und fährt täglich Patienten zur Chemotherapie. Eine von ihnen ist die junge hübsche Jessi. Die beiden freunden sich an und Adam verliebt sich in sie. Doch Jessi ist todkrank ...

Inhalt:
Adam ist Taxifahrer und fährt täglich Patienten zur Chemotherapie. Eine von ihnen ist die junge hübsche Jessi. Die beiden freunden sich an und Adam verliebt sich in sie. Doch Jessi ist todkrank und hat vielleicht nur noch wenige Wochen zu leben. Adam möchte ihr die Zeit, die ihr noch bleibt, unvergesslich machen. Und versucht, Jessie ihren wohl größten Traum zu erfüllen.

Meine Meinung:
Mit "Die Antwort auf Vielleicht" ist Henrik Winter, hinter dem sich kein geringerer als Krimiautor Andreas Winkelmann verbirgt, eine wunderschöne, unglaublich berührende Geschichte gelungen, die den Leser sowohl zum Weinen als auch zum Lachen bringt. Mit viel Charme und Witz und vorallem ohne zu viel Kitsch erzählt er die Geschichte von Adam und der an Krebs erkrankten Jessi. Dabei nimmt er kein Blatt vor den Mund was Jessis Krankheit betrifft. So einige Szenen haben mich schlucken lassen oder Tränen in die Augen getrieben. Doch neben Krankheit und Trauer gibt es auch schöne Momente, die die düstere Stimmung für einige Zeit vertreiben können, Hoffnung schenken und einem vor Augen führen, wie kostbar jede Sekunde ist...

Die Charaktere, allen voran die Protagonisten Adam, aus dessen Sicht die Geschichte erzählt wird, und Jessi, haben mir besonders gefallen. Jessi ist eine bewundernswerte Frau. Sie ist eine Kämpferin, die sich von ihrer Krebsdiagnose nicht unterkriegen lässt, sondern stattdessen jeden Tag lebt, als könnte es ihr letzter sein. Ganz anders auf Adam, der zwar auch Träume hat, aber sie - anstatt sie in die Tat umzusetzen - lieber auf später verschiebt. Doch das ändert sich, als er Jessi kennen und lieben lernt. Er ist ein sehr sensibler und fürsorglicher Mensch, der oftmals zu viel an andere und zu wenig an sich selbst denkt.

Fazit:
Eine wunderschöne, berührende Geschichte, die einem wieder einmal vor Augen führt, wie kostbar das Leben ist! Absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 02.09.2019

Okulter Wahnsinn

Racheherbst
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Inhalt:
Leipzig: unter einer Brücke wird die Leiche der jungen Nathalie gefunden. Walter Pulaski vom Kriminaldauerdienst ist der erste vor Ort. Der Toten wurden sämtliche Knochen gebrochen und zudem Blut ...

Inhalt:
Leipzig: unter einer Brücke wird die Leiche der jungen Nathalie gefunden. Walter Pulaski vom Kriminaldauerdienst ist der erste vor Ort. Der Toten wurden sämtliche Knochen gebrochen und zudem Blut abgezapft. Da es sich jedoch um eine aus Tschechien stammende Prostituierte handelt, messen Pulaskis Kollegen der Aufklärung des Falls keine hohe Priorität zu. Kurzerhand macht er sich selbst mit Nathalies Mutter auf die Suche nach dem Täter. Und nach der vermissten Schwester der Toten...
Wien: Die junge Anwältin Evelyn Meyers hat gerade einen neuen Fall übernommen, durch ihr Mandant, der des Mordes an einer jungen Frau beschuldigt wird, gibt sich undurchsichtig. Während Evelyn noch zweifelt, ob sie ihm trauen kann, überschlagen sich die Ereignisse...

Meine Meinung:
"Racheherbst" ist der zweite Teil der Reihe um den Leipziger Kommissar Walter Pulaski und die Wiener Anwältin Evelyn Meyers.
Die Protagonisten sind mir nicht zuletzt aufgrund ihrer sehr authentischen, menschlichen Art inzwischen ans Herz gewachsen. Evelyn ist eine aufstrebende Anwältin, die sich nun endlich dem Strafrecht zugewandt hat. Sie ist eine intelligente, gebildete junge Frau, mit der man als Leser im Laufe der Handlung mitleidet und -fühlt. Walter Pulaski ist ein sehr spezieller Charakter. Er ist ein scharfsinniger Ermittler, kann aber durchaus unbequem werden. Trotz seiner raubeinigen Art hat es das Herz am rechten Fleck.

Der Schreibstil ist temporeich und gewohnt angenehm zu lesen. Es gibt zwei Handlungsstränge, die parallel verlaufen und zu Beginn nicht zusammenzuhängen scheinen: zum einen begleitet der Leser Pulaski bei seinen eigenmächtigen Ermittlungen und zum anderen Evelyn Meyers, die einen neuen Fall übernommen hat. Doch dann zeigt sich nach und nach, dass die Fälle der beiden doch irgendwie zusammenhängen und sie es mit einer viel zu lange unentdeckt gebliebenen Mordserie zu tun haben...
Darüber hinaus gibt es einige Abschnitte aus Sicht des Täters. Dies lässt einen als Leser seine Motive bzw. Beweggründe besser verstehen, bei denen Okkultismus eine Rolle spielt. Ich fand den Einblick in die Psyche des Täters sehr interessant, zumal es trotzdem bis zum (nervenaufreibenden) Ende spannend bleibt, um wen es sich dabei handelt...

Fazit:
Ein sehr spannender und fesselnder Thriller, meiner Meinung nach noch besser als der erste Teil der Reihe! Pulaski und Evelyn werden mir immer sympathischer.

Veröffentlicht am 25.08.2019

Jagd auf Leben und Tod

Im Wald der Wölfe (Jan-Römer-Krimi 4)
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Inhalt:
Um sich endlich ein paar Tage Auszeit zu gönnen, mietet sich Journalist Jan Römer eine abgelegene Waldhü tte im Thüringer Wald. Doch dann steht eines Abends eine verletzte Frau vor seiner Tür und ...

Inhalt:
Um sich endlich ein paar Tage Auszeit zu gönnen, mietet sich Journalist Jan Römer eine abgelegene Waldhü tte im Thüringer Wald. Doch dann steht eines Abends eine verletzte Frau vor seiner Tür und erzählt ihm von der Mordserie, die sich in einem Waldstück nur wenige Kilometer entfernt ereignet hat. 4 Leichen, deren Ermordungen teils Jahrzehnte auseinander liegt. Und doch haben sie etwas gemeinsam, das dem Waldstück die Bezeichnung "Wald der Wölfe" eingebracht hat: ein eingebrantes Wolfsmal auf der Stirn.

Meine Meinung:
"Im Wald der Wölfe" ist der vierte Teil der Reihe um den sympathischen Journalisten Jan Römer. Auch wenn es sich empfiehlt, die vorherigen Teile der Reihe gelesen zu haben, ist das Buch auch ohne Vorwissen verständlich.
Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen, schon nach wenigen Seiten ist man als Leser mitten drin im Geschehen. Größtenteils wird die Geschichte aus Sicht des Protagonisten Jan Römer erzählt, aber es gibt auch einige Kapitel aus Sicht seiner Freunde, die im bei den Nachforschungen unterstützen. Zudem gibt es auch Abschnitte aus Tätersicht, die zum Teil bis in DDR-Zeiten zurückreichen und einen als Leser einen tiefergehende Einblick in die Taten und Täter ermöglicht.

Der Plot ist fesselnd und spannend. Hängen die mehrere Jahrzehnte auseinanderliegenden Morde wirklich zusammen? Wie immer macht es Spaß, Jan bei seinen Nachforschungen zu begleiten. Nach und nach kommen immer mehr Fakten ans Licht, die die Morde teils in neuem Licht erscheinen lassen. Aber Jans Aktivitäten bleiben nicht unbemerkt und er gerät schneller in Gefahr als ihm lieb ist... Dadurch geht es im Laufe des Buches mehr als einmal sehr actionreich zu. Insbesondere das Ende hat es in sich...!

Auch dieses Mal haben die Taten einen geschichtlichen Hintergrund. Die Morde stehen (zumindest zum Teil) mit der damaligen DDR und dem Staatssicherheitsdienst, kurz Stasi, in Verbindung. Linus Geschke gelingt es wieder einmal viele informative, reale Fakten in seine Geschichte einzuflechten ohne den Leser zu langweilen sondern die Geschichte stattdessen noch interessanter werden zu lassen.

Fazit:
Wieder einmal ein spannender, stellenweise actionreicher Fall mit interessantem Background. Eine absolut empfehlenswerte Krimireihe!