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Veröffentlicht am 05.10.2020

Ohne Angst der Diagnose entgegen

Leichter leben mit Lipödem
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Auf der Suche nach einer Ladung geballter Informationen über die Diagnose Lipödem, stolperte ich über dieses Buch und bin begeistert.

Das Buch ist ehrlich und im alltäglichen Sprachgebrauch geschrieben. ...

Auf der Suche nach einer Ladung geballter Informationen über die Diagnose Lipödem, stolperte ich über dieses Buch und bin begeistert.

Das Buch ist ehrlich und im alltäglichen Sprachgebrauch geschrieben. Die Autorin selbst hat Lipödem und schildert den Umgang und die Erfahrungen mit dieser Krankheit, die einem selbst vor allem die Angst nehmen und mit denen man sich gut identifizieren kann.

Gesprickt wird das ganze mit Expertenwissen.

Das Buch gibt Denkanstöße, zeigt Gedankengänge und Alternativen auf und ist für jeden mit dieser Diagnose oder auch Angehörigen prima geeignet.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.10.2019

If I Fall

Ein Song bleibt für immer
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Zunächst macht das liebevoll gestaltete Cover auf sich aufmerksam: Eine blaue Schalplatte mit heller Mitte auf der sich eine Zeichnung eines Mädchens befindet, die mich selbst stark an Alice im Wunderland ...

Zunächst macht das liebevoll gestaltete Cover auf sich aufmerksam: Eine blaue Schalplatte mit heller Mitte auf der sich eine Zeichnung eines Mädchens befindet, die mich selbst stark an Alice im Wunderland erinnert. Ein Song bleibt für immer. Das Cover spiegelt diesen Titel sehr gut wieder. Es geht also um Musik. Und um so viel mehr.

Das Buch mit einem Tagebucheintrag von Mary aus dem August 1972 in dem sie von der „dramatischen“ Geburt ihrer Tochter und der Mitteilung der Diagnose Mukoviszidose.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr emotional, von Anfang an, was mir sofort gefallen hat. Die Emotionen werden so gut dargestellt, dass ich automatisch mitgefühlt habe.
Die Geschichte wird Kapitelweise aus mehreren Sichten erzählt: Zum einen Marys Tagebucheinträge, aus denen hervorgeht, was es auch als Mutter bedeutet ein Kind mit solch einer schweren, nahezu immer tödlich endenden Krankheit aufwachsen und leben zu sehen. Weitere Kapitel werden aus Toms Sicht erzählt. Der sich in Alice auf den ersten Blick verliebt, sich mit ihrer Krankheit auseinandersetzt und ihr sodann nicht mehr von der Seite weicht. Trotz Höhen und Tiefen. Und zu guter Letzt natürlich auch aus Alice Sicht. Alice die Kämpferin, die im Hier und Jetzt lebt. Alice, die einfach nur ein normales Leben haben und ihren Traum verwirklichen möchte: Sängerin werden! Sie setzt alles daran und wir dürfen sie auf diesem Weg begleiten.

"Wir lachen uns [...] unseren Weg durch dieses verrückte, wundervolle Leben, weil es die einzige Möglichkeit ist, nicht in Schockstarre zu verfallen."

Die Geschichte ist schlüssig, die Krankheit wahrheitsgemäß geschildert. Man merkt, dass die Autorin sich wirklich mit dem Thema auseinandergesetzt hat. Im Nachwort erfährt man auch, dass es Alice wirklich gab. Die Autorin durch Medienberichte auf Alice aufmerksam wurde und den Kontakt zu ihr aufgenommen hat. Die Geschichte hat sie selbst nie losgelassen, sodass das Buch zwar eine fiktive Geschichte ist, diese jedoch auf der wahren Alice Martineau basiert.

Diese Geschichte wird mich noch lange begleiten. Sie behandelt unter anderem auch wichtige Themen, mit denen man sich zumindest einmal auseinandergesetzt haben sollte: Organspende zum Beispiel. Außerdem wird mich Alice in Gedanken eine Weile begleiten. Alice nicht nur als Mukoviszidose-Patientin, sondern vor allem als zielstrebiges, willensstarkes und vor allem tapferes Mädchen.

Fazit: Das Buch strotzt nur so vor Lebenswillen, Mut und Kampfgeist. Alice ist eine launische, aber sehr willensstarke Person und lässt sich trotz Krankheit nicht unterkriegen. Die Geschichte fesselt, sodass ich – wenn ich es nicht im Rahmen einer Leserunde gelesen hätte – das Buch in einem Rutsch gelesen hätte.
Also, lest dieses Buch: Es ist mehr als lesenswert. Und wenn ihr mir einen weiteren Gefallen tut, setzt euch mit dem Thema Organspende auseinander. D. h. nicht, ihr sollt alle Organspender werden, aber bitte, beschäftigt euch damit, damit ihr diese Frage für euch beantwortet könnt.

Veröffentlicht am 02.10.2019

Spannend von Anfang an!

Todsünde
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Im dritten Band der Rizzoli & Isles Reihe rücken nunmehr die Protagonistinnen Maura und Jane in den Mittelpunkt. Sie kommen sich auf platonische Weise näher, das Privatleben der beiden wird wichtig für ...

Im dritten Band der Rizzoli & Isles Reihe rücken nunmehr die Protagonistinnen Maura und Jane in den Mittelpunkt. Sie kommen sich auf platonische Weise näher, das Privatleben der beiden wird wichtig für den Fortgang der Geschichte und man erfährt mehr über die beiden Frauen, ohne dass es langweilig wird.

Dennoch bleibt die Geschichte detailgetreu, wie wir es von Tess Gerritsen gewohnt sind. Die Obduktionen werden beharrlich genau geschildert, woran manche sich vielleicht gewöhnen müssen. Die Autorin versteht es den Spannungsbogen aufzubauen und über mehrere Kapitel zu halten. Sei es durch das Privatleben der Protagonisten oder weitere Ermittlungsergebnisse.

Eine verstrickte Geschichte, deren Ausgang ich so nicht erwartet habe. Über den Inhalt verrate ich absichtlich nicht viel, um niemandem die Spannung zu nehmen.

Der Schreibstil ist wie gewohnt flüssig und klar, die Kapitel haben eine angenehme Länge. Für jeden der keine Angst vor Obduktionen hat und Spannung liebt, genau das richtige!Sehr zu empfehlen.

Veröffentlicht am 02.10.2019

ein gelungener Auftakt

Rachesommer
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Willkommen in der Welt von Walter Pulaski in Leipzig und Evelyn Meyers in Wien.
Zwei Protagonisten die unterschiedlicher nicht sein können, lösen am Ende gemeinsam einen Fall.

Unter den mysteriösesten ...

Willkommen in der Welt von Walter Pulaski in Leipzig und Evelyn Meyers in Wien.
Zwei Protagonisten die unterschiedlicher nicht sein können, lösen am Ende gemeinsam einen Fall.

Unter den mysteriösesten Umständen sterben vier wohlhabende Männer unter ihnen auch ein Kollege von Rechtsanwältin Meyers, weshalb diese darauf aufmerksam wird und nicht weiter an einen Zufall glaubt.
Zur gleichen Zeit begehen mehrere jugendliche Insassen psychiatrischer Kliniken Selbstmord. Kommissar Pulaski wird misstrauisch und beginnt Nachforschungen anzustellen, die ihn zutiefst erschüttern und mit Evelyn zusammenbringen.
Anfangs glaubt man als Leser keinerlei Zusammenhang bei den Fällen der beiden feststellen zu können und doch passiert es nach und nach, dass sich einzelne Teile zusammenfügen. Herr Gruber versteht es damit das Ende unvorhersehbar zu gestalten.

Die beiden Protagonisten sind sympathisch und lebensnah gezeichnet. Zum einen haben wir den alleinerziehenden Kommissar Pulaski, der sich nach dem Krebstod seiner Frau in den Kriminaldauerdienst versetzen lies um mehr Zeit für seine Tochter zu haben, aber auch, weil er schweres Asthma hat.
Hinzu kommt die junge Rechtsanwältin Evelyn Meyers, deren Traum es ist irgendwann als Strafverteidigerin zu arbeiten. Hierzu muss sie jedoch zunächst ihr Trauma, eine Entführung inklusive den Tod ihrer Schwester verarbeiten.
Beide Charaktere wirken nicht inszeniert, sondern wie aus dem Leben gegriffen. Sie könnten unterschiedlicher nicht sein und doch ergänzen sie sich gut.

Der Schreibstil von Andreas Gruber ist klar, deutlich und flüssig. Ohne viel Firlefanz versteht er es von Anfang an Spannung aufzubauen. Die Geschichte beginnt aus verschiedenen Blickwinkeln der Protagonisten, bis diese aufeinandertreffen und zusammen agieren. Die Kapitel haben eine angenehme Kürze und der Spannungsbogen ist von Seite eins bis zum Schluss gegeben. Ich konnte das Buch nur schwer aus der Hand legen. Es ist mein erster Gruber, aber es wird definitiv nicht der letzte sein.

Veröffentlicht am 02.10.2019

Authentische Protagonisten, eine sehr gut recherchierte Geschichte und ganz viel Gefühl.

Die Antwort auf Vielleicht
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Wie schafft man es als Autor, hier unter einem Synonym und eigentlich Thriller schreibend, die Wandlung eine Geschichte so gefühlvoll und realistisch darzulegen? Vielleicht liegt es an der wahren Begebenheit ...

Wie schafft man es als Autor, hier unter einem Synonym und eigentlich Thriller schreibend, die Wandlung eine Geschichte so gefühlvoll und realistisch darzulegen? Vielleicht liegt es an der wahren Begebenheit auf der diese Geschichte ruht, aber eins ist klar, die Geschichte ist mehr als gelungen!


Zum Inhalt:

Zwischen Poetry-Slam und humorvollen Charakteren erlebt man die dramatische Geschichte von Jessi und Adam, die sich zu einem ungünstigen Zeitpunkt in einander verlieben.
Adam, in seinem Leben stagniert, fährt Taxi. Er chauffiert aber nicht die Leute, die zum Bahnhof oder Flughafen wollen, er fährt „Krebstaxi“. Tag ein, Tag aus fährt er junge, alte, aber vor allem kranke Menschen während ihres Überlebenskampfes zum Krankenhaus und wieder nach Hause und lässt diese Schicksale doch näher an sich heran, als es scheinbar gut für ihn ist.
Und eines Tages steigt die junge Jessi ein. Jessi, die hoffnungsvolle, alleinerziehende Mutter mit dem Hang zur Poesie, hat nur noch wenige Wochen zu leben. Während Adam alles dafür gibt, ihr die verbleibende Lebenszeit so angenehm wie möglich zu machen und dabei vor allem lernt, dass man die eigenen Wünsche nicht immer vor sich hinschieben sollte, verlieben die beiden sich in einander.


Fazit:

Hendrik Winter hat den Spagat zwischen Dramatik und Humor gekonnt gemeistert.
Die Geschichte wird realistisch (nach)erzählt, Krankheitsverläufe und Behandlungsmethoden sind genau recherchiert und doch wird man mit den Fakten nicht überlastet. Der Beigeschmack der Handlung ist bitter, ahnt man doch, welches Ende diese Geschichte nimmt. Dennoch tut dies keinen Abbruch. Die Handlung bleibt spannend, man möchte wissen, wie es weiter geht und zwar nicht nur mit den Hauptprotagonisten, sondern auch den liebevoll gezeichneten Nebencharakteren aus dem Leben von Jessi und Adam. Alle Charaktere sind liebevoll ausgearbeitet und gekonnt in Szene gesetzt worden.
Gewürzt wird die ganze Erzählung mit einer guten Prise Humor. Nicht pietätlos, sondern wohl dosiert und keineswegs übertrieben.

Authentische Protagonisten, eine sehr gut recherchierte Geschichte und ganz viel Gefühl. Eine klare Leseempfehlung!