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Veröffentlicht am 27.04.2020

Lena, Philipp und der Glaube an Gott

Post von Philipp
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INHALT:
Lena ist Lehreranwärterin und muss sich direkt in einer 7. Klasse behaupten, in der sie erst einmal nicht ernst genommen wird. Am liebsten würde sie nach 2 Wochen schon alles hinschmeißen und ...

INHALT:
Lena ist Lehreranwärterin und muss sich direkt in einer 7. Klasse behaupten, in der sie erst einmal nicht ernst genommen wird. Am liebsten würde sie nach 2 Wochen schon alles hinschmeißen und zweifelt ob der Beruf wirklich etwas für sie ist. Doch Lena möchte nicht so schnell aufgeben und hofft das sie mit Hilfe von Gott die Teenies in den Griff bekommt. Außerdem ist da ja auch noch Philipp, der Klassenlehrer der 7b, bei dem sie immer Herzklopfen bekommt, wenn sie ihn sieht. Aber macht das die Sache einfacher, wenn sie sich jetzt auch noch in den Klassenlehrer verliebt?
Auch Philipp spürt eine Gewisse Anziehungskraft, die mehr über das kollegiale Miteinander hinausgeht. Doch Lena ist so gar nicht sein Frauentyp und mit dem Glauben hat er auch nicht so viel zu tun!

MEINUNG:
Mir fällt es gerade sehr schwer eine Rezession zu schreiben, weil ich einfach mit Philipp und Lena nicht warm wurde.
Lena ist sehr mit Gott und Jesus verbunden, sie betet auch immer zu ihrem „Papa“. Das fand ich schon etwas komisch. Wenn ich bete, dann zu Gott, aber nicht zu Papa. Papa ist für mich die Person, die im wirklichen Leben mein Papa ist und nicht der Gott an den ich glaube. Ich bin schon gläubig, aber bei weitem nicht so wie Lena. Lena richtet ihr ganzes Leben nach ihrem Glauben und ich finde, sie steht sich da oft selbst im Weg. Nur ein Partner, der auch so sehr an Gott glaubt, wie sie, ist der richtige Mann. Nun verliebt sie sich ausgerechnet in Philipp. Philipp ist ein sehr unausgeglichener junger Mann, der eigentlich noch gar nicht so richtig weiß, wie es in seinem Leben weitergehen soll. Beim Lesen hat man immer gemerkt, wie unsicher er in vielem ist. Das hat mich dann leider doch oft gestört, weil die „Beziehung“ zwischen ihm und Lena einfach immer wieder zu einem Problem wurde. Er hat Lena oft verletzt, sie war wütend auf ihn, aber hat ihm immer verziehen, weil er ja noch in seiner Findungsphase zu Gott ist. „Gott wird schon alles in die richtige Richtung lenken!“ Puh, das war mir wirklich alles zu viel.
Die Geschichte hat mir am Anfang gut gefallen, man hat viel von ihrem Beruf und den Problemen gelesen und auch die Anfangszeit mit Philipp fand ich toll. Doch von Kapitel zu Kapitel ist der Glaube mehr in den Mittelpunkt gerückt und vieles hat sich nur noch darum gedreht. Dadurch habe ich leider überhaupt keinen Bezug zu Lena und Philipp gefunden, eher im Gegenteil. Bei Lena hat es mich gestört, dass sie alles nur nach Gott richtet und wirklich darauf besteht, dass Philipp auch so gläubig wird wie sie. Ich finde dadurch hat sie vieles komplizierter gemacht. Bei Philipp hat es mich genervt, dass er einfach so unentschlossen war. Dieses ständige hin und her, hinterfragen, dann „abhauen“ um Wochen bzw. Monate später wieder aufzutauchen …. Nein, er hätte bei mir definitiv keine Chance mehr bekommen.

FAZIT:
Ich wusste, dass die Autorin ihren Glauben mit in das Buch einfließen lässt, das hätte mich auch nicht gestört, aber hier war es mir einfach viel zu viel.

Veröffentlicht am 03.10.2019

Die Kramer-Kinder

Die Kramer-Kinder
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INHALT:

Nina Kramer ist 19 Jahre alt und hat nach dem Tod ihrer Eltern die Verantwortung für ihre vier Geschwister übernommen. Neben dieser Verantwortung macht sie gerade eine Lehre zur Erzieherin. Alles ...

INHALT:

Nina Kramer ist 19 Jahre alt und hat nach dem Tod ihrer Eltern die Verantwortung für ihre vier Geschwister übernommen. Neben dieser Verantwortung macht sie gerade eine Lehre zur Erzieherin. Alles nicht ganz einfach, doch ihr Bruder Dennis (15), die Zwillinge Charlotte und Johanna (fast 10) helfen ihr tatkräftig im Haushalt und bei der Betreuung des kleinen Theo (3).
Ihr Leben verläuft gut, doch dann gibt der zuständige Sachbearbeiter Pit kurzfristig den Fall „Kramer-Kinder“ ab und die neue Mitarbeiterin schaut sich die Familie ganz genau an. Frau Hundsdorf-Oberhenner sieht ziemlich streng und das Zusammenleben der Geschwister ist in Gefahr.
Wird es Nina gelingen, die Familie weiterhin zusammenzuhalten?

MEINUNG:

„Die Kramer-Kinder“ ist der Debütroman von Lisa Brandt. Die Autorin ist zweifache Mutter und selbstständige Tagesmutter. Das Muttersein und die Arbeit mit Kindern hat sie inspiriert dieses Kinderbuch zu schreiben.

Nina ist wirklich eine sehr taffe junge Frau, die mit ihren 19 Jahren eine sehr große Aufgabe übernommen hat. In diesem Alter auf 4 Geschwister aufzupassen und die Verantwortung zu übernehmen – Hut ab!
In der Geschichte merkt man sehr schnell, dass die Geschwister sehr zusammenhalten und immer füreinander da sind. Mit Pit haben sie einen Sachbearbeiter an der Seite, der sie unterstützt soweit er kann. Doch dann kommt Frau Hundsdorf-Oberhenner und wir haben alle direkt gedacht: „Oje, das wird nicht gut gehen!“ Doch ist die neue Sachbearbeiterin wirklich so streng wie sie aussieht?

Ein schönes Kinderbuch über Zusammenhalt, Familie und das Leben ohne Eltern. Da das Buch nicht so viele Seiten hatte, musste die Geschichte natürlich ziemlich kurz gefasst werden. Wir hätten gerne noch mehr gelesen und dann auch mit mehr Gegenwind und einer Frau Hundsdorf-Oberhenner, die wirklich zum „Probleme“ wird. Dass es im wahren Leben nicht so ablaufen wird, dass haben meine Kinder, mit denen ich es gelesen habe, sehr schnell verstanden.

ZITAT:

Uns hat das Buch einige schöne Stunden bereitet, bei denen wir mit den Kramer-Kindern mitgefiebert haben. Etwas mehr Seiten, hätten dem Buch mehr Spannung gegeben, die hier leider gefehlt hat. Uns ging leider alles viel zu reibungslos.

Veröffentlicht am 04.05.2019

3 Menschen - 3 Leben - ein gemeinsames Herz

Dein fremdes Herz
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INHALT:

Hannes hat Nela und ihre Mutter vor Jahren einfach verlassen. Keiner wusste, wo er ist und warum er auf einmal verschwand. Für die junge Nela ist eine Welt zerbrochen und seitdem lässt sie nur ...

INHALT:

Hannes hat Nela und ihre Mutter vor Jahren einfach verlassen. Keiner wusste, wo er ist und warum er auf einmal verschwand. Für die junge Nela ist eine Welt zerbrochen und seitdem lässt sie nur noch sehr wenige Menschen an sich heran. Nela lebt zurückgezogen ihn ihrer eigenen überschaubaren Welt.

Doch dann bekommt sie ein Paket mit Briefen, die ihre Welt wieder auf den Kopf stellen. Briefe die Ellen, Hannes zweite Frau, kurz vor seinem Tod geschrieben hat. Durch sie erfährt Nela, dass das Herz ihres Vaters vor 15 Jahren an einen Teenager gespendet wurde.

Nela muss nun immer an den Jungen denken, in dem nun das Herz ihres Vaters schlägt. Wer ist er und wie lebt er nun mit diesem fremden Herz? Sie reist an die Ostseeküste und ahnt dabei nicht, dass diese Reise ihr Leben verändern wird.


MEINUNG:

Auch wenn der Schreibstil sehr schön und poetisch ist, habe ich ziemlich lange gebraucht das Buch zu beenden. Es hat mich leider nicht so gefesselt, wie ich es erhofft habe.

Organspende ist ein sehr großes und wichtiges Thema, dass hier leider nur eine Nebenrolle spielt. Da habe ich mir mehr von erhofft. Mehr von Maximilian, seinen Gefühlen und Gedanken. Wie lebt er mit einem Spenderherz? Was denkt und fühlt Maximilian? Ich stelle es mir sehr schwer vor, zu wissen, dass ich nur lebe, weil jemand sterben musste. Aber Maximilian ist sehr verschlossen und lässt, wie Nela, selten jemanden an sich heran. Man erfährt zwar, dass er nur schlecht damit leben kann, dass er Schuldgefühle hat, aber alles wird nur kurz erwähnt. Das ist sehr schade, weil ich durch seine kühle Art, nicht warm mit ihm wurde.

In dem Roman geht es eher um die zerrüttete Familie von Nela. Durch die Briefe erfährt Nela vieles über ihren Vater, kann ihn mit anderen Augen sehen und erfährt auch, warum er die Familie Hals über Kopf verlassen hat. Aber kann sie ihm zum Schluss verzeihen und Ruhe finden? Aber auch mit Nela wurde ich nicht wirklich warm.

Die Briefe von Ellen haben mir aber sehr gut gefallen. Leider musste ich mich da an die Schriftart erst einmal gewöhnen. Für Briefe war sie sehr schön, da sie einer Handschrift ähneln, aber zum Lesen fand ich sie sehr schwierig. Ellen hat in diesen Briefen das Leben mit Hannes sehr gut beschrieben und hier konnte ich die Liebe spüren und mitfühlen.

FAZIT:

Da ich mit den Protagonisten nicht warm wurde, konnte der Roman mich nicht so ganz überzeugen. Leider nur 3 Sterne von mir.

Veröffentlicht am 26.04.2019

„Ist heute ein guter Tag zum Sterben?“

All die verdammt perfekten Tage
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INHALT:

Finch steht sechs Stockwerke über dem Abgrund auf dem Glockenturm und denkt darüber nach zu springen. Doch plötzlich sieht er Violet, die offenbar über dasselbe nachdenkt.

Gemeinsam beschließen ...

INHALT:

Finch steht sechs Stockwerke über dem Abgrund auf dem Glockenturm und denkt darüber nach zu springen. Doch plötzlich sieht er Violet, die offenbar über dasselbe nachdenkt.

Gemeinsam beschließen sie, dass heute wohl kein guter Tag zum Sterben ist. Sie treffen sich von nun an immer wieder und freunden sich an. Finch merkt, dass er bei Violet er selbst sein kann und sie lernt durch ihn, endlich ihr Leben wieder zu genießen.

Doch während Violet die Welt neu entdeckt, verliert Finch immer mehr den Mut zum Leben.



MEINUNG:

Selbstmord und Depressionen sind ein sehr schwieriges Thema, die in einem Buch sehr gut umgesetzt werden sollten. Leider hat mir die Umsetzung in dem Hörbuch nicht so gut gefallen. Oft plätschert die Geschichte nur so dahin und ich wusste manchmal gar nicht, was sie mir eigentlich gerade erzählen will. Ich habe auch ab und zu überlegt, es einfach abzubrechen, was ich aber dann doch nicht machen konnte. Ich wollte unbedingt wissen, wie es mit beiden weitergeht. Gerade weil mir Finch so ans Herz gewachsen ist, fand ich es schade, dass mich das Hörbuch nicht komplett überzeugen konnte.

Violet, die ihre Schwester bei einem Autounfall verloren hat und Finch, der in der Schule immer nur der „Freak“ ist. Beide haben kein leichtes Leben und doch schafft es Finch, dass Violet wieder an ihr Leben glaubt. Finch hat mir hier in dem Buch am besten gefallen. Man hat seine Zerrissenheit und Ausweglosigkeit immer gemerkt. Bei Violet war ich mir eigentlich immer sicher, dass sie den Absprung schafft und mit der Hilfe ihrer Eltern alles aufarbeiten kann. Sie hat ein behütetes Leben, vielleicht etwas zu behütet, aber bei ihr hatte ich weniger Angst. Finch dagegen hätte ich sehr gerne an die Hand genommen und ihm geholfen, dass auch er das Leben wieder lieben lernt. Sehr gut haben mir ihre Ausflüge gefallen. Hier erinnere ich mich sehr gerne an ihre verrückte „Achterbahn“.

Zum Schluss bin ich wirklich froh, dass ich nicht aufgegeben habe, denn am Ende nimmt das Hörbuch noch einmal richtig Fahrt auf. Ab da wurde es spannend und ich wollte gar nicht mehr aufhören der Geschichte zu lauschen. Schade, dass es nicht direkt von Anfang an so gewesen ist.



FAZIT:

Eine bewegende und traurige Geschichte, die leider in der Mitte etwas zu viel Länge hatte.

Veröffentlicht am 30.12.2018

Konnte mich leider nicht überzeugen

Und du kommst auch drin vor
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INHALT:

Kim und Petrowna sind seit der ersten Klasse beste Freundinnen, auch wenn sie sehr unterschiedlich sind. Kim ist eher ruhig und unauffällig und Petrowna klug, exentrisch und daran gewöhnt, immer ...

INHALT:

Kim und Petrowna sind seit der ersten Klasse beste Freundinnen, auch wenn sie sehr unterschiedlich sind. Kim ist eher ruhig und unauffällig und Petrowna klug, exentrisch und daran gewöhnt, immer den Ton anzugeben.

Das soll sich aber durch eine Lesung alles ändern. Während die Klassenkameraden gelangweilt aus dem Fenster schauen, miteinander tuscheln oder sich die Haare kämmen, ist Kim die Einzige, die der Autorin wirklich zuhört. Denn das was die Autorin erzählt, kommt ihr so bekannt vor – das Buch handelt von Kims Leben. Es stimmen zwar die Namen nicht und manche unwichtigen Details stimmen nicht, aber der Rest ist sie! Kim ist durch das Buch sehr verunsichert und unruhig, denn die Geschichte hat kein Happy-End, ganz besonders nicht für ihren Klassenkameraden Jasper.
Wenn das Buch wirklich die Wahrheit sagt, dann wird er am Ende an einem Wespenstich sterben. Das muss Kim mit allen Mitteln verhindern, auch wenn es heißt, dass sie ihr ganzes Leben auf den Kopf stellen muss.

Doch die Verwandlung von Kim passt Petrowna so gar nicht ins Konzept …

MEINUNG:

Mir ist hier als erstes das tolle Cover aufgefallen. Es springt einem einfach ins Auge und man muss sich das Buch genauer anschauen. Sehr toll fand ich, dass man sich im Cover spiegelt und selbst sieht. So hat man direkt einen Zusammenhang mit der Geschichte. Der Klappentext hat mich dann überzeugt, dass sich hier bestimmt eine interessante Geschichte versteckt.

Kim ist also der Meinung, dass die Autorin ihre Geschichte erzählt, bei der Jasper sterben wird. Ich fand es eigentlich sehr lustig, dass sie wirklich denkt, die Autorin beschreibt ihr Leben. Natürlich kann man immer mal parallelen in Büchern finden, die zum eigenen Leben passen. Aber Kim denkt ja wirklich, dass alles was in dem Buch passiert auch bei ihr passieren wird. Da musste ich ja doch mal schmunzeln. Versetzt man sich aber in Kim hinein, ist eigentlich klar, dass sie Jasper unbedingt retten muss. Wie hätte man selbst reagiert, wenn man felsenfest davon überzeugt ist, dass ein Buch dein Schicksal und das von anderen erzählt? Eigentlich ja eine gruselige Vorstellung. Also ich möchte mein Leben in keinem Buch wiederfinden.

Leider konnte mich das Buch aber nicht richtig packen und die Geschichte plätscherte für mich so dahin. Ich wurde einfach mit Kim und den anderen Protagonisten nicht wirklich warm. Vielleicht lag es an dem Schreibstil, der mir erst einmal Schwierigkeiten bereitet hat oder an der Tatsache, dass mir Kim zu anstrengend gewesen ist. Es musste sich alles um sie drehen, und hat dadurch einiges um sich herum vergessen. Petrowna ist Kims beste Freundin, kann ihr aber nicht alles anvertrauen und hat viele Geheimnisse vor ihr. Das fand ich sehr schade, denn gerade als beste Freunde, sollte man sich mehr vertrauen. Hier hätte ich mir mehr Vertrauen und ein gemeinsames Miteinander gewünscht. Petrowna und Kim sind im gleichen Alter, doch merkt man hier sehr gut, dass es nichts heißt. Während Kim noch sehr kindlich herüberkommt, ist Petrowna in der Entwicklung schon um einiges weiter und sieht vieles viel erwachsener.

Da es ein Jugendbuch ist, denke ich einfach, dass ich für dieses Buch dann doch zu alt bin. Jugendliche sehen es vielleicht aus einem ganz anderen Sichtpunkt.

FAZIT:

Nette Grundidee, die mich dann leider nicht überzeugen konnte.