Cover-Bild Mitternacht
12,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Piper ebooks in Piper Verlag
  • Genre: Fantasy & Science Fiction / Fantasy
  • Ersterscheinung: 04.06.2019
  • ISBN: 9783492975445
Christoph Marzi

Mitternacht

Roman
Es gibt einen Ort, an dem die Geister leben, eine Welt, die unsere berührt, eine Stadt, in der mit Geschichten und Alpträumen Handel getrieben wird. Ein Missgeschick lässt Nicholas James, den alle nur den »gewöhnlichen Jungen« nennen, diese Welt betreten – und alles ändert sich: Peter Chesterton, ein reisender Geist, nimmt sich seiner an. Das Findelgeistmädchen Agatha stiehlt sein Herz. Und etwas, das im Dunkeln lauert, gewinnt an Macht. Die Wege, die Nicholas beschreitet, führen ihn dorthin, wo alle Hoffnungen geboren und alle Träume gestorben sind, an einen Ort, den die Geister voller Ehrfurcht »Mitternacht« nennen. Eine Geschichte von der Macht der Bücher und der Gefahr des Vergessens, in einer Welt der Geister.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.11.2019

Ein typischer Marzi

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Fantasy ist nicht mein Genre, das weiß ich und auch wenn ich hin und wieder einen Abstecher mache, halte ich mich in erster Linie eher fern.

Die einzige Ausnahme bilden die Bücher von Christoph Marzi, ...

Fantasy ist nicht mein Genre, das weiß ich und auch wenn ich hin und wieder einen Abstecher mache, halte ich mich in erster Linie eher fern.

Die einzige Ausnahme bilden die Bücher von Christoph Marzi, sie haben es mir schon vor langer Zeit angetan. Was mir besonders gefällt, ist, dass die Geschichten des Autors oftmals an Schauplätzen in der echten Welt spielen und eine zweite Parallelwelt entsteht, in die die Protagonisten eintauchen. So ist es auch in „Mitternacht“. Die Parallelwelt ist ein Ort mit einer ganz eigenen Atmosphäre, sie hat etwas Düsteres und gleichermaßen faszinierendes, dass mich als Leser in den Bann gezogen hat. Das empfinde ich als „typisch Marzi“.

Ich liebe den Schreibstil des Autors und habe es schon einmal in einer anderen Rezension erwähnt: manchmal wirken die Geschichten von Christoph Marzi auf mich, als wären es Märchen für Erwachsene. Er zaubert mit Buchstaben und Worten, formuliert stellenweise erhaben ohne dass es hochtrabend wirkt, eher ein wenig nostalgisch und gleichzeitig zeitgemäß und ansprechend.

Erneut ist der Protagonist ein junger Mensch. In diesem Fall ein Mann von Mitte 20 der Geschichten schreibt und durch diese Geschichten offenbar Zugang zu einer Welt erhält, die anderen Menschen verschlossen bleibt. Diese Welt der Toten und Geister ist für mich ebenfalls bezeichnend für diesen Autor und dennoch schafft er es mit jedem seiner Bücher, eine neue und ganz andere Geschichte zu erzählen.

Insgesamt konnte Christoph Marzi mich auch mit diesem Roman überzeugen, allerdings war mir das Ende „zu wenig“ und konnte meine Erwartungen nicht erfüllen.

Ich wusste bereits vor dem Lesen des Buches, dass Christoph Marzi einen Schlaganfall erlitten hatte und das Buch danach zu Ende schrieb, dazu äußert er sich auch im Nachwort. Wenn ich das berücksichtige, würde ich dem Buch die Höchstpunktzahl geben, doch ich glaube kaum, dass das die Intention war, die Erkrankung öffentlich zu machen. Aus diesem Grund bewerte ich das, was ich schwarz auf weiß vor mir habe.

Veröffentlicht am 06.08.2019

Solider Auftakt mit nicht so prallem Ende

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Ich habe schon recht viel von Christoph Marzi gehört, allerdings noch nichts von ihm gelesen. Zumindest bis jetzt und ich muss sagen, dass ich mir etwas unsicher bin, was ich von "Mitternacht" halten soll.

Der ...

Ich habe schon recht viel von Christoph Marzi gehört, allerdings noch nichts von ihm gelesen. Zumindest bis jetzt und ich muss sagen, dass ich mir etwas unsicher bin, was ich von "Mitternacht" halten soll.

Der Autor verfügt definitiv über einen tollen Schreibstil, der mich begeistern konnte. Er versteht es wunderbar die jeweilige Stimmungrüber zu bringen, so dass es auch leicht fällt sich auf die Geschichte einzulassen. Einfach auch, weil man das Gefühl hat am Ort des Geschehens zu sein.

Die Storyidee fand ich mega interessant und das Setting dazu schrie gerade zu nach perfekt. Im Großen und Ganzen ist es das stellenweise auch, aber gerade das Ende war .....Puh.

Der Anfang läuft es seltsam aber spannend an und hat auch ein bis zwei Wiederholungen in sich versteckt. Es passte aber durchaus und störte mich, seltsamerweise, eigentlich nicht im Lesefluss. Auch der doch teilweise etwas trockene Humor ist Geschmackssache, aber eben passt es halt zur Story und den Charakteren.

Die Story findet in London statt. Ich liebe diese Stadt einfach und finde es auch richtig toll dargestellt. Gerade die Nebelstadt, also das London der Geister, fand ich absolut beeindruckend und passend von der Atmosphäre her. Grau und nebelig passt ja irgendwie meistens zur Stadt an der Themse, da passt die Geisteridee ideal rein.

Mit Nicholas James hat der Autor einen sympathischen Charakter geschaffen. Der in London lebende gebürtige Schotte genießt es in gewisser Weise seinen Traum als Schriftsteller leben zu können. Derzeit hat er allerdings ein Tief, welches sich fast schon im Traum erledigt. Denn plötzlich ist das ein Anfang und einen neue Idee. Doch seine neue Idee kommt nicht von ungefähr. Welche Rolle spielt aber der Regenschirmverkäufer Peter Chesterton, der Nicholas überhaupt erst die Stadt der Geister zeigt?

Bis so ziemlich vor Schluss, fand ich das Buch absolut interessant. Das Ende, die letzten 3% um genau zu sein, waren ... Ich hab keine Ahnung wie ich das Ende finden soll. Es ist so, als hätte der Autor einfach alles noch in ein paar Kapiteln untergebracht, was ihm durch den Kopf ging. Das ist ja an sich okay, passt aber hier nicht zum Rest. Ob es mit der Krankheit des Autors zu tun hat weiß ich nicht, aber enttäuschend ist es trotzdem. Ich bin gespannt, wie sich das Alles in Band 2 weiter spinnen wird.


Fazit

Eine wirklich faszinierende und in traumhaftem Setting inszenierte Story mit einer super Grundidee. Ich fand es spannend in die Geisterwelt Londons abzutauchen. Bei den Charakteren ist nich Luft nach oben, aber die Anfänge waren vielversprechend. Ich freu mich auf den zweiten Teil und werde mir bestimmt auch mal eins der anderen Bücher von Marzi zu legen.

Veröffentlicht am 03.10.2019

Vielversprechend, nur das Ende passt nicht zum Rest (was aber seinen Grund hat)

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Kurzmeinung: Grandiose Idee, perfekter Anfang, lässt am Ende leider nach.

Nicholas lebt in London, bis er eines Nachts auf dem Hausboot eine Person sieht, die sich dann als eine Art Geist entpuppt und ...

Kurzmeinung: Grandiose Idee, perfekter Anfang, lässt am Ende leider nach.

Nicholas lebt in London, bis er eines Nachts auf dem Hausboot eine Person sieht, die sich dann als eine Art Geist entpuppt und mit ihm ins „andere“ London wechselt. Dort trifft er auf den Findelgeist Agatha und ist plötzlich mitten in einem Abenteuer und dem Kampf gegen die drohende Dunkelheit, die beide Welten übermannen wird.

Dieses Buch lässt mich mit gemischten Gefühlen zurück. Christoph Marzi hat einen eigenen, ganz besonderen Stil, der mich jedes Mal mitnimmt. Ich war auch dieses Mal ab dem ersten Erlebnis gefesselt. Die Idee mit der zweiten Welt, die parallel zu unserer existiert und ihn die Dinge kommen, die auf unserer Welt sterben, finde ich sensationell. Die Geschichte ist in der 3. Person geschrieben und Nicholas James, ein junger Student, der nebenbei etwas jobbt, steht im Mittelpunkt. Er ist ein offener, junger Mann, lebt in den Tag und hat keine zu hohen Ansprüche an das Leben. Er war mir gleich sympathisch, wobei er auch mehr hätte hinterfragen können. Er nimmt das alles sehr leicht hin. Die Geschichte ist überraschend, hat mich zum Schmunzeln gebracht und ist auch gerne mal etwas poetisch. Zitate: „Was war das hier? Olivanders Zauberstabladen für Regenschirme?“
„Den Geruch der Sonne genießen und im Schatten lesen, all die losen Gedanken freilassen, bis sie irgendwann im hellen wolkenlosen Himmel wie Seifenblasen zerplatzen“

Durch die bildhafte Sprache kann man in die Nebelwelt eintauchen und ich war gefesselt von den Abenteuern. Die teils langen Sätze haben meinen Lesefluss nicht gestört und ich war begeistert, bis zum Ende hin alles zu schnell abgehandelt wird. Was letztendlich auch erklärt wird, denn der Autor ist schwer erkrankt. Die Bewertung fällt mir demnach recht schwer. Respekt, das die Geschichte beendet wurde, aber auch Unsicherheit, ob der Autor nicht vielleicht hätte warten sollen, bis er wieder gesund ist.

Ein faszinierendes Buch, das Luft für eine Fortsetzung lässt, wie auch der Autor verlauten lässt. Dennoch kam mir das Ende zu abrupt und ich hätte da gerne noch ein paar Erklärungen gehabt.

Veröffentlicht am 02.07.2019

Ein Buch über Bücher und Geschichten

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"Der Mensch ist erst wirklich tot, wenn niemand mehr an ihn denkt." – ähnliche Sprüche sind hinlänglich bekannt. In „Mitternacht“ ist dies jedoch nicht nur ein tröstender Spruch, sondern wörtlich zu verstehen: ...

"Der Mensch ist erst wirklich tot, wenn niemand mehr an ihn denkt." – ähnliche Sprüche sind hinlänglich bekannt. In „Mitternacht“ ist dies jedoch nicht nur ein tröstender Spruch, sondern wörtlich zu verstehen: in einer Parallelwelt existieren Geister, die auf die Erinnerungen der Lebenden angewiesen sind. Einige wenige Personen können zwischen den Welten wandeln, und eine von ihnen besucht den jungen Schriftsteller Nicholas – der ihn zum großen Erstaunen beider sehen kann.

Marzi führt den Leser wieder nach London, dem Ort seiner Reihe um die Uralte Metropole. Diesmal mutet die Stadt jedoch weniger steampunk-artig an. Wie immer liest sich die Geschichte schön flüssig, ohne dabei zu simpel zu wirken. Auch das bewährte Muster aus der Reihe um Emily wird wieder aufgegriffen: ein junger Mensch, der von einem (etwas eigenen) Mentor in ein paralleles, ihm bisher unbekanntes London begleitet wird.

Leider endet das Buch sehr abrupt, die letzten Kapitel sind extrem kurz und die Figuren bleiben recht oberflächlich; meine Erwartungen, die der Klappentext hinsichtlich der Handlung geschürt hatte, wurden nicht ganz erfüllt. Auch wirkten manche Passagen ein wenig dahingehuscht oder doppelten sich gar.
Zu erklären ist dies in Teilen sicher mit dem im Nachwort erwähnten Schlaganfall des Autors, der ihn „Mitternacht“ nur unter Mühen fertigstellen ließ – eine beachtliche Leistung.
Vielleicht hätte dem Roman aber etwas mehr Zeit gut getan, beim Lesen entstand der Eindruck, als wäre bereits dieser Roman ursprünglich größer angelegt gewesen, aber nun auf Biegen und Brechen veröffentlicht worden und der Rest als Fortsetzung angekündigt.

Veröffentlicht am 04.10.2019

Luft nach oben

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Dies war mein erstes Buch von Christoph Marzi.
Nachdem ich das Nachwort gelesen habe, erklärt es für mich warum mir das Buch gegen Ende etwas nachgelassen hat.
Die Idee mit der anderen Welt in der Geister ...

Dies war mein erstes Buch von Christoph Marzi.
Nachdem ich das Nachwort gelesen habe, erklärt es für mich warum mir das Buch gegen Ende etwas nachgelassen hat.
Die Idee mit der anderen Welt in der Geister leben fand ich recht gut gelungen. Einiges finde ich aber bis zum Ende hin doch etwas undurchsichtig.
Nicholas James kommt einen sympathisch rüber und man ist wie er erstmal komplett unwissend. Ein wenig habe ich mich darüber gewundert warum der Autor Erika eingebaut hat, auch wenn diese nicht wirklich vor kommt. Ein Charakter, der in meinen Augen unnötig war.
Peter Chesteron ist so ziemlich undurchsichtig und ich bin mir nicht sicher ob er Nicholas uneigennützig hilft. Nicholas ist sehr wertvoll für die Geisterwelt.
Das Ende kam mir etwas überstürzt vor, was ich ein wenig schade fand auch wenn es dafür einen Grund gibt. Der Schreibstil war sehr angenehm zu lesen und ich werde mich freue wie es mit Nicholas weiter geht. Welche Abenteuer er weiter bestehen wird.