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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.10.2019

Abenteuerlustige Nager mit berühmten Vorbildern

Die Muskeltiere - Einer für alle – alle für einen
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Die Geschichte der "Muskeltiere", einer dicklichen Feinkostladenmaus, die nach und nach noch eine weiße Ratte mit Gedächtnisverlust, eine mutige Kneipenmaus und einen abenteuerlustigen Hamster kennenlernt, ...

Die Geschichte der "Muskeltiere", einer dicklichen Feinkostladenmaus, die nach und nach noch eine weiße Ratte mit Gedächtnisverlust, eine mutige Kneipenmaus und einen abenteuerlustigen Hamster kennenlernt, ist lustig, spannend und abwechslungsreich zu lesen.

Allerdings bin ich immer wieder über die komplizierten, französischen Käsenamen gestolpert (die sie sich selbst gegeben haben) in Anlehnung an die berühmten Musketiere, die ja auch französische Namen haben. Ich kann mir vorstellen, dass es Kindern schwer fällt, hier die Übersicht zu behalten. Vor Allem, weil man zwei der Freunde zuerst unter ihrem ursprünglichen Namen kennenlernt.

Trotzdem macht es Spaß die temporeichen Abenteuer mitzuerleben und die liebevollen Zeichnungen auf fast jeder Seite machen das Geschehen gut vorstellbar. Besonders haben es mir die kleinen Details angetan, die für eine authentische Welt aus der Mausperspektive sorgen, wie z.B. das Schwammbett, die Briefmarken als Wandschmuck oder die Plastikdegen, die eigentlich Cocktailspießchen sind.

Außerdem wird hier so ganz nebenbei der Wert der Freundschaft, die über alle Grenzen hinweggeht, vermittelt. Egal ob man Maus, Ratte oder Hamster ist, man kann alles erreichen, wenn man zusammenhält!

Das Buch ist zum Vorlesen oder für ältere, lesesichere Kinder sehr zu empfehlen und wirklich ein Erlebnis, was auch Erwachsenen Freude macht.

Veröffentlicht am 05.05.2019

Etwas anderer Vampirroman

House of Night - Gezeichnet
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Die Geschichte wirkt auf den ersten Blick in den Klappentext sehr bekannt, doch die lockere bis rotzige Jugendsprache, in der das Buch geschrieben ist, hebt es von Anfang an, aus anderen dieser Art hervor.

Reizvoll ...

Die Geschichte wirkt auf den ersten Blick in den Klappentext sehr bekannt, doch die lockere bis rotzige Jugendsprache, in der das Buch geschrieben ist, hebt es von Anfang an, aus anderen dieser Art hervor.

Reizvoll finde ich außer dem jugendlichen Schreibstil auch die Tatsache, dass in dieser Story die Existenz von Vampiren den Menschen bekannt ist und sie zwar gefürchtet, aber in der Gesellschaft toleriert werden.
Die Probleme von Zoey sind für Teenager typisch und können unmittelbar nachvollzogen werden. Themen wie z.B. Drogen, Alkohol und Homosexualität werden dem jugendlichen Leser unterschwellig, durch die vernünftige Sichtweise und Einstellung der charakterstarken Heldin, nahe gebracht und haben somit auch eine pädagogische Wirkung. Das Alles ist in einer spannenden und temporeichen Handlung verpackt, wobei hierin auch für mich ein Kritikpunkt besteht.

Der Leser wird von den Ereignissen etwas überrollt, da alles sehr schnell und überhastet in zu kurzer Zeit passiert. Für mich hätte es gerne ausführlicher und langsamer beschrieben sein können.
Auch die Figur der Aphrodite (Gegnerin von Zoey) ist doch sehr klischeehaft dargestellt.

Insgesamt ist es aber ein faszinierendes Buch, was Lust macht, diese Serie weiterzulesen!

Veröffentlicht am 03.02.2019

Der Schöne und das Biest

Heartless, Band 1: Der Kuss der Diebin
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Die 16-jährige Zera ist ein herzloses Monster und das im buchstäblichen Sinn. Eine Hexe rettete sie zwar vor dem Tod, verdammte sie aber damit zu einem unsterblichen Dasein in ihren Diensten. Ihre Freiheit ...

Die 16-jährige Zera ist ein herzloses Monster und das im buchstäblichen Sinn. Eine Hexe rettete sie zwar vor dem Tod, verdammte sie aber damit zu einem unsterblichen Dasein in ihren Diensten. Ihre Freiheit und ihr Herz bekommt sie nur zurück, wenn sie der Hexe dafür das Herz des Prinzen bringt. In der Verkleidung eines hübschen, harmlosen Mädchens gelangt sie als Heiratskandidatin in den Palast, doch hinter dieser Maske verbirgt sich eine gnadenlose Mörderin, sobald die Glut in ihr erwacht!

Mir hat die moderne Märchenhaftigkeit dieses Buchs gut gefallen. Einerseits spielt es in einer altertümlich anmutenden, mystischen Welt in der es Hexen, Magie und seltsame Kreaturen gibt, doch die Sprache die Zera benutzt ist jugendlich frech und von erfrischender Direktheit. Dieser krasse Widerspruch macht für mich den Charme der Geschichte aus und macht die Protagonistin vor allem für die jugendlichen Leser nahbar. Zera ist ein starker und auf den ersten Blick durch die Umstände ihrer Verwandlung unliebsamer Charakter. Doch sie hat bereits nach wenigen Seiten mein "Herz" gewonnen, da sie keine der üblichen weichgespülten Mädchenfiguren darstellt, sondern zu einer gefährlichen Waffe werden kann, wie sie es selbst genau erkennt.

Die Beschreibung der Welt und ihrer interessanten Kreaturen ist für meinen Geschmack etwas zu knapp ausgefallen. Es hätte die Handlung, die durchweg spannend ist, noch bildhafter und besser vorstellbar gemacht. Doch insgesamt ist es ein leicht und flüssig zu lesender Jugendroman, der mit einem überraschenden Cliffhanger endet und Lust auf den nächsten Teil macht.

Veröffentlicht am 25.01.2019

Ein spannender Kampf für Frauenrechte

Iron Flowers 2 – Die Kriegerinnen
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In diesem zweiten und letzten Teil kämpfen Nomi und Serina weiterhin für die Rechte der Frauen in der von Männern dominierten Welt. Die Handlung schließt nahtlos an den ersten Band an und es fiel mir sehr ...

In diesem zweiten und letzten Teil kämpfen Nomi und Serina weiterhin für die Rechte der Frauen in der von Männern dominierten Welt. Die Handlung schließt nahtlos an den ersten Band an und es fiel mir sehr leicht, wieder hineinzufinden. Es wird wie zuvor abwechselnd aus der Sicht von Nomi und Serina berichtet, die mir sofort wieder sympathisch waren und deren Denken und Handeln ich hundertprozentig nachvollziehen konnte.

Nomi ist nach dem Verrat von Asa vorsichtig geworden, wem sie noch vertrauen kann und Serina versucht verzweifelt, die verheerende Situation der Frauen auf der Insel zu ändern. Doch viele sind im Zwiespalt, ob sie sich für ihr persönliches Glück entscheiden oder für die Freiheit aller Frauen in Viridia kämpfen sollen.

Es passiert in diesem Buch so viel, dass man kaum Zeit hat, die Ereignisse zu verarbeiten, was fast durchgängig Spannung erzeugt und das Lesetempo enorm erhöht. So bleibt kein Platz für Langeweile und man fiebert und leidet mit allen Beteiligten, die dieses Mal noch härter gefordert werden und mit vielen Rückschlägen zu kämpfen haben. Einige Szenen sind sehr brutal und gnadenlos, passen aber zur Handlung und der Welt, wie sie beschrieben wurde.

Man trifft auch alle liebgewonnenen Nebencharaktere wieder, die mich mit ihrer Stärke und dem Willen über sich hinauszuwachsen, beeindruckt haben. Leider gab es am Schluss keine Überraschung oder unerwartete Wendung mehr, sonst hätte ich die höchste Bewertung vergeben. Doch insgesamt hat mir die Dilogie der "eisernen Blumen" sehr gut gefallen!

Veröffentlicht am 23.01.2019

Morbide Faszination

Der Atem einer anderen Welt
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Dieses Buch besteht aus drei einzelnen Teilen, die schon als Novellen veröffentlicht und hier zusammengeführt wurden. Im Zentrum steht Miss Eleanor Wests Haus für Kinder auf Abwegen, was bedeutet, dass ...

Dieses Buch besteht aus drei einzelnen Teilen, die schon als Novellen veröffentlicht und hier zusammengeführt wurden. Im Zentrum steht Miss Eleanor Wests Haus für Kinder auf Abwegen, was bedeutet, dass hier Kinder ein Zuhause finden, die sich in der realen Welt nicht mehr wohlfühlen bzw. zurechtkommen. Sie alle sind schon einmal durch geheime Türen in andere Welten gelangt, hinter denen ihre ganz persönliche Freiheit lag und kamen aus unterschiedlichen Gründen meist unfreiwillig von dort wieder zurück. Fast alle sehnen sich nach ihrer jeweiligen Welt und hoffen darauf, ihre Tür wieder zu finden, bevor sie erwachsen sind und eine Rückkehr unmöglich wird.

Im ersten Teil begegnet man Nancy, die neu an die Schule kommt und aus einer Totenwelt zurückgekehrt ist, in der sie gelernt hat, so bewegungslos wie eine Statue zu sein. Ausgerechnet die quirlige Sumi aus einer Unsinnswelt wird ihre Zimmergenossin. Kurz darauf passiert ein grausamer Mord...

Mich hat die Idee, die hinter der Handlung steht, sehr angesprochen, werden doch Bücher wie "Alice im Wunderland", "Die Chroniken von Narnia" oder "Die Insel der besonderen Kinder" verknüpft und in ungewöhnlicher Art und Weise fortgesetzt. Dieses Kunststück ist der Autorin auch gelungen, da sie die verschiedenen Welten mit viel Fantasie und aus neuen Blickwinkeln beleuchtet hat. Die Grundstimmung ist fast durchgängig etwas düster und man muss einige makabre bis eklige Schilderungen über Leichen, Morde und deren Auswirkungen hinter sich bringen, kann sich aber der morbiden Faszination der Ereignisse kaum entziehen.

Besonders der zweite Teil, der von den Zwillingen Jack und Jill erzählt, die in eine Vampirwelt geraten sind, hat mir gut gefallen. Er spielt zeitlich vor ihrer Aufnahme in das Internat und man lernt sie bereits als Babys in ihrem schwierigen Verhältnis zu den Eltern kennen. Hierbei kann man die Entwicklung ihrer Charaktere sehr gut beobachten und nachvollziehen, was in den anderen Teilen bei den übrigen Kindern leider zu kurz geraten ist. Da die Kinder alle sehr seltsam sind und skurrile Angewohnheiten aus den fremden Welten haben, fällt es schwer, sich in sie hineinzudenken und zu verstehen. Ich hätte gerne ausführlichere Beschreibungen ihrer Vorgeschichten wie bei Jack und Jill gehabt.

Erwähnen möchte ich noch die sehr stimmungsvollen und ausdrucksstarken Zeichnungen, die bedeutsame Situationen der Handlung zeigen und die düstere Atmosphäre des Buches unterstreichen und hervorragend bereichern.

Insgesamt war diese Geschichte überraschend und ganz anders als ich es erwartet hatte, sie konnte mich aber in ihren Bann ziehen und überzeugen.