Profilbild von jasbr

jasbr

Lesejury Star
offline

jasbr ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit jasbr über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.10.2019

Einfach grausam...

Lautlose Schreie
0

Auch wenn es sich um den zweiten Fall von Ermittlerin Mara Billinsky handelt, kann man das Buch auch ohne Vorkenntnisse lesen. Allerdings empfehle ich, bei der Reihenfolge zu bleiben, denn so kann man ...

Auch wenn es sich um den zweiten Fall von Ermittlerin Mara Billinsky handelt, kann man das Buch auch ohne Vorkenntnisse lesen. Allerdings empfehle ich, bei der Reihenfolge zu bleiben, denn so kann man die Rahmenhandlung besser nachvollziehen und weiß vor allem schon mehr von Mara. Der Fall an sich ist aber abgeschlossen.

Und weiß Gott nichts für schwache Nerven. Gerade wenn es um Kinder geht, bin ich sehr dünnhäutig, und hier wird eine Kinderleiche nach der anderen gefunden. Und nicht nur das: Durch einige Passagen erfährt man auch - zumindest indirekt - wie die Kinder vorher gelitten haben. Das hat mich doch ziemlich berührt und auch wenn es an dieser Stelle nur Fiktion ist, ganz schön schockiert.

Das besondere: Es treffen mehrere Handlungsstränge aufeinander, die am Anfang nichts miteinander zu tun zu haben scheinen - aber eben dann doch ein großes Ganzes ergeben. Und hier ist auch mein kleiner Kritikpunkt: Denn man kann sich sehr schnell erschließen, wie alles zusammenpasst, auch wenn nichts direkt bzw. erst sehr spät, angesprochen wird.

Super fand ich, dass Mara jetzt nicht auf einmal die Top-Ermittlerin ist und alle sie lieben - denn im ersten Teil hatte sie ja zu kämpfen, von ihren Kollegen und vor allem von ihrem Chef ernstgenommen zu werden. Wie sie sich hier präsentiert und wie sie auch hier wieder kämpfen muss, um bei den großen Fällen mitarbeiten zu dürfen, ist sehr authentisch und wird nicht romantisiert.

Auch wenn man - was ich ja bereits kritisiert habe - schneller als die Ermittler begreift, was hinter allem steckt, ist und bleibt die Handlung sehr spannend, denn es ist ein Katz-und-Maus-Spiel. Es gibt viele Hinweise, aber wirklich greifen kann man die Täter nicht. Man hofft und bangt also mit.

Das Ende ist dann fast ein wenig ernüchternd, aber trotzdem sehr passend. Es ist eben doch nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen, was es sehr realitätsnah und authentisch macht. Denn manchmal sind auch die besten Ermittler einfach machtlos.

Insgesamt wurde ich wieder sehr gut unterhalten. Das Buch war spannend und ging mir besonders nah. Allerdings fand ich den ersten Teil der Reihe etwas besser, deswegen gibt es für "Lautlose Schreie" 4 Sterne.

Veröffentlicht am 04.10.2019

Auf in die Vergangenheit

Effi liest
0

"Eine romantische Komödie" - das trifft auf das Buch auf jeden Fall zu. Denn Schmunzeln muss man beim Lesen permanent, was einfach am Setting und der damaligen Gesellschaft liegt.

Denn Effi gehört zur ...

"Eine romantische Komödie" - das trifft auf das Buch auf jeden Fall zu. Denn Schmunzeln muss man beim Lesen permanent, was einfach am Setting und der damaligen Gesellschaft liegt.

Denn Effi gehört zur feinen Gesellschaft Ende des 19. Jahrhunderts. Deswegen geht sie eigentlich auf ein Internat, bei dem sie auf ihr Leben als zukünftige gute Ehefrau vorbereitet werden soll. Wäre da nicht ihre Neugier und ihr Wissensdurst. Denn als sie ein Buch findet, fliegt sie vom Internat, da es nicht für junge Frauen geeignet ist. Das stachelt Effi aber erst recht an, herauszufinden, was es damit auf sich hat.

Wenn man heute lebt, erscheint vieles von damals einfach absurd. Denn alles was mit Sex oder generell der Liebe zwischen zwei Menschen zu tun hat, ist total verpönt und darf nicht angesprochen werden. Es kommt deswegen zu der ein oder anderen kuriosen Situation, die von der Autorin gekonnt erzählt werden. Vor allem im Bereich der Medizin musste ich mehr als einmal lachen, denn hier scheint Kokain das Wundermittel gegen alles - von Müdigkeit zu Kopfschmerzen - zu sein. Heute undenkbar!

Die Sprache hat mir auch super gefallen, denn man hat wirklich das Gefühl, aufgrund der Ausdrucksweise in den Dialogen, in die Vergangenheit zu reisen. Auch das Verhalten der einzelnen Personen wirkt sehr authentisch, sodass man sich im Berlin von 1894 wiederfinden kann.

Geschrieben ist das Buch aus der Sicht von Effi, die auch die Hauptperson ist. Eine mindestens genauso große Rolle spielt aber der Arzt Max, den sie im Zug kennenlernt. Seine Perspektive wird durch Briefe an seinen Bruder veranschaulicht, was eine gute Mischung war.

Natürlich darf aber auch die Romantik nicht fehlen. Hier kommt dann aber auch mein Kritikpunkt. Denn während sich die Liebesgeschichte an sich noch spannend verhält, wird sie dann schnell vorhersehbar. Am Ende geht dann auch alles irgendwie zu schnell, sodass es etwas aufgesetzt war.

Insgesamt hatte ich beim Lesen aber sehr viel Spaß. Von mir gibt es daher 4 Sterne!

Veröffentlicht am 04.10.2019

Götter in Paris

Gold und Schatten
0

Ach, Paris ist eine schöne Stadt. Und in diese wird der Leser entführt. Gleich zu Beginn lernt man aber nicht das klassische Paris kennen, sondern die Pariser Unterwelt - und auch die Protagonistin Livia. ...

Ach, Paris ist eine schöne Stadt. Und in diese wird der Leser entführt. Gleich zu Beginn lernt man aber nicht das klassische Paris kennen, sondern die Pariser Unterwelt - und auch die Protagonistin Livia.

Wie der Untertitel schon verrät, steht aber nicht unbedingt die französische Hauptstadt, sondern griechische Götter im Vordergrund des Buches. Hier hat es die Autorin wirklich gut geschafft, die moderne Welt mit der Mythologie des Altertums zu verbinden. Und wer denkt, dass er schon alles über die Götter weiß, wird eines besseren belehrt, denn sie leben direkt unter uns...

Das entdeckt auch Livia, die sich von Mael sofort auf unerklärliche Weise angezogen fühlt. Was sich zwischen den Beiden entwickelt, ist leider sehr vorhersehbar. Das hat mich etwas gestört, da eigentlich von Beginn an klar ist, auf was alles hinausläuft, auch wenn es noch das ein oder andere Missverständnis gibt. Ich denke, hier hätte es etwas authentischer sein können, aber vielleicht bin ich zu alt, um eine Teenie-Liebe nachvollziehen zu können.

Was aber wirklich toll war, war die durchdachte Handlung und wie bereits erwähnt die Mischung aus Mythologie und Gegenwart. Das hat dem Ganzen nochmal einen frischen Aspekt verliehen und alleine die Vorstellung, dass man jemanden wie Hermes schon mal begegnet sein könnte, ist einfach witzig gewesen.

Der eigentliche Plot ist auch sehr spannend. Hier werden immer wieder Informationen über die griechischen Götter eingeflochten, ohne dass man sich belehrt fühlt. Leider hat mich aber Livia an der ein oder anderen Stelle etwas genervt. Sie ist zwar eine sympathische Hauptfigur, aber an der ein oder anderen Stelle handelt sie sehr naiv und für mich nicht nachvollziehbar. Auch ihre Zickereien waren manchmal etwas anstrengend.

Insgesamt fand ich das "Erste Buch der Götter" aber sehr schön und flüssig geschrieben. Ich hatte beim Lesen richtig Spaß und bin froh, dass bereits der zweite und letzte Teil in meinem Regal steht. Denn das Ende ist ein richtiger Cliffhanger.

Ich vergebe 4 Sterne!

Veröffentlicht am 04.10.2019

Ist die Liebe vorbei?

The Couple
0

Mike und Verity sind - wie der Klappentext verrät - ein perfektes Paar. Aber wenn das Buch beginnt, sind die Beiden schon getrennt. Zumindest scheint es so, denn so wirklich klar ist das, wenn man Mike ...

Mike und Verity sind - wie der Klappentext verrät - ein perfektes Paar. Aber wenn das Buch beginnt, sind die Beiden schon getrennt. Zumindest scheint es so, denn so wirklich klar ist das, wenn man Mike glauben will, nämlich nicht.

Aus seiner Sicht ist das Buch auch geschrieben. Die Ich-Form sorgt dafür, dass man immer ganz nah an seinen Gedanken ist. Und das macht auch die Geschichte aus. In Mike geht nämlich sehr viel vor, vor allem was seine Ex Verity, genannt V, betrifft. Um das nachvollziehen zu können, muss man in seinen Kopf schlüpfen.

Ein klassischer Thriller ist es nicht. Es gibt keine Leiche, keine Ermittler und kein Fall, der aufgeklärt werden muss. Das tut der Spannung aber keinen Abbruch - im Gegenteil. Es wird die dunkelste Seite in einem Menschen beleuchtet, die absolute Besessenheit. Und da läuft es einem eiskalt den Rücken herunter. Ich konnte immer gar nicht glauben, was Mike als nächstes tut und wie er es rechtfertigt. Es war wirklich einfach verstörend, aber trotzdem glaubwürdig. Das hat das Ganze nochmal extremer gemacht.

Aus der Hand habe ich das Buch nicht gelegt, denn ich musste einfach wissen, wie es weitergeht. Allerdings hat es einige Längen, und das ist auch mein einziger Kritikpunkt an diesem Buch. Manchmal geht die Handlung einfach nicht voran, ich hatte auch das Gefühl, dass sich manches wiederholt. Das ist zwar nicht der Fall, aber das Verhalten von Mike ähnelt sich manchmal sehr stark. Hier hätte ich mir etwas mehr Abwechslung gewünscht.

Zum Ende hin wird es aber nochmal richtig gut. Denn was dann geschieht, konnte ich kaum fassen. Es ist unglaublich, wie sich die Geschichte entwickelt, vor allem wenn man schon die ganze Zeit am Protagonisten gezweifelt hat. Ich habe nur den Kopf geschüttelt. Der Schluss ist dann nochmal so gemacht, dass es einem einfach eiskalt den Rücken hinterläuft.

Für mich war es echt ein super Plot und ein spannender Thriller, der mal etwas anderes war, als man so kennt. Durch die kleinen Längen werde ich aber einen Stern abziehen, deswegen insgesamt 4 Sterne!

Veröffentlicht am 04.10.2019

Gefährlicher Haustausch

STILL ALIVE - Sie weiß, wo sie dich findet
0

Der Klappentext verrät schon mal die Richtung, in die es geht. Libby findet einen Flyer für einen Haustausch und macht sich mit ihrem Mann auf dem Weg, einen kleine Urlaub in Cornwall zu verbringen. Das ...

Der Klappentext verrät schon mal die Richtung, in die es geht. Libby findet einen Flyer für einen Haustausch und macht sich mit ihrem Mann auf dem Weg, einen kleine Urlaub in Cornwall zu verbringen. Das Buch steigt direkt mit der Anreise ein.

Das nicht alles so schön ist, wie im ersten Moment gedacht, wird auch dem Leser schnell klar. Man erwartet es zwar, aber trotzdem schafft es die Autorin, hier gehörig Spannung aufzubauen. Ich habe beim Lesen immer mitgerätselt, was denn nun hinter der ganzen Sache stecken könnte - denn dubios wirkt es auf jeden Fall.

Allerdings zieht sich das Ganze dann auch ein bisschen und die Handlung kommt etwas ins Stocken. Es passieren komische Dinge, aber eben nicht mehr. Umso überraschter war ich dann, als es im zweiten Teil zu einer Wendung kommt, die alles auf den Kopf stellt. Damit hätte ich auf keinen Fall gerechnet und es hebt die Spannung nochmal richtig an. Mehr kann ich an dieser Stelle aber nicht verraten, um nicht zu spoilern.

Gut gefallen hat mir, wie die Vergangenheit mit der Gegenwart verwoben wird. Dadurch wird einiges klar und auch das manchmal etwas irritierende Verhalten der Hauptpersonen wird erklärt.

Zum Ende hin passieren mir aber dann etwas zu viele Zufälle. Trotzdem hat es mich überzeugt, denn es bleiben keine Fragen offen und es ist auch kein klassisches Ende, wie man es sonst bei Thrillern oft hat.

Der Schreibstil hat mir gut gefallen, durch die Ich-Perspektive kann man die Gedanken der Hauptfigur gut nachvollziehen. Längen gab es kaum, auch wenn manchmal etwas sehr ausführlich geschrieben und beschrieben wurde.

Insgesamt wurde ich gut unterhalten, es war spannend und die Wendung war einfach absolut nicht zu erwarten. Von mir gibt es 4 Sterne!