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Veröffentlicht am 24.12.2020

nicht mein Fall

Bretonische Verhältnisse
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Ein Hotelbesitzer wird tot in seinem Restaurant aufgefunden. Ermordet. Der Mann war über 90. Wer will denn so einen alten Menschen umbringen ? War es Mord aus Leidenschaft, aus Geldgier, aus Rache ? Kommissar ...

Ein Hotelbesitzer wird tot in seinem Restaurant aufgefunden. Ermordet. Der Mann war über 90. Wer will denn so einen alten Menschen umbringen ? War es Mord aus Leidenschaft, aus Geldgier, aus Rache ? Kommissar Dupin ermittelt.

Er ermittelt zäh und bedächtig, aber der Charme von z.B: einer Miss Marple fehlt. Insofern ist das Buch nicht mein Fall. Auch habe ich mit Frankreich nichts am Hut und bin nur froh, dass die vielen französischen Namen und Orte nicht noch mehr waren. Frankreich Liebhabern und insbesondere Fans der Bretagne sei dieses Buch aber ans Herz gelegt, da sehr viel über die Stimmung, die Menschen und die Landschaft berichtet, bzw. davon geschwärmt wird.. Ich fand es etwas holprig und erst ab ca Seite 100 halbwegs interessant. Die Spannung war da, aber auch nicht übermäßig. Sicher, man wollte wissen, wer der Mörder war, aber gefesselt hat mich das Buch nicht. Stelle es und noch zwei weitere (ungelesene) ins Tauschregal, denn die Reihe liegt mir so gar nicht, was aber nicht bedeuten soll, dass das Buch schlecht ist. Wir passen einfach nicht zueinander.

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Veröffentlicht am 23.12.2020

witzig

Das Pubertier
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Sehr schöner Humor.

Dies Büchlein, in dem der Autor seine pubertierende Tochter als Versuchsobjekt beschreibt, fand ich deutlich witziger als den Folgeband (im Reich der Pubertiere). Die einzelnen Kapitel ...

Sehr schöner Humor.

Dies Büchlein, in dem der Autor seine pubertierende Tochter als Versuchsobjekt beschreibt, fand ich deutlich witziger als den Folgeband (im Reich der Pubertiere). Die einzelnen Kapitel sind nur 2-3 kleine Seiten lang und dann noch illustriert. Also ein kleines Büchlein für die Jackentasche, wenn man in der Schlange mal warten muß oder auf den Bus.

Die seltsamen und doch typischen Verhaltensweisen eines Teenagers sind, mit der nötigen Distanz betrachtet schon zum schmunzeln. Der Autor schafft diese Distanz, sodass man teilweise laut lachen muß. Selbst mein eigenes Pubertier mußte grinsen, als ich ihm die ein oder andere Stelle vorlas.

Ein schönes Mitbringsel für alle Eltern eines Pubertiers.

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Veröffentlicht am 11.10.2020

mehr erhofft, trotzdem gut

Im Swing gegen den Gleichschritt
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Ich liebe Swing und bin voller Hochachtung für den Widerstand im 3. Reich. Welch ein Mut, zu seiner Musik zu stehen und dies auch öffentlich durch Frisur und Kleidung zu demonstrieren ! Die Jugendlichen ...

Ich liebe Swing und bin voller Hochachtung für den Widerstand im 3. Reich. Welch ein Mut, zu seiner Musik zu stehen und dies auch öffentlich durch Frisur und Kleidung zu demonstrieren ! Die Jugendlichen verweigerten sich dem erzwungenen Gleichschritt und leisteten einen zivilen Ungehorsam, der für viele mit Jugend-KZ, Fronteinsatz oder mit Hinrichtung endete. Angeregt durch den Film Swing Kids, war ich sehr neugierig auf dieses Buch.

Es wirkt teilweise etwas langatmig, weil ich viele der genannten Leute, Musiker, Kulturdezernenten und Politiker nicht kenne, sehr viel zitiert wird (Zeitzeugen, politische Reden, Propagandaschriften, alte Dokumente, Zeitungsartikel etc).und ich Schwierigkeiten habe, der damaligen Ausdrucksweise zu folgen. z.B. S. 74 , wo irgendeine Vorschrift zur Entwicklung eines einheitlichen Tanzwesens zitiert wird " Auch der Tänzer muß zuerst auferbaut sein als deutscher Mensch und eingebaut sein in die nationalsozialistische Bewegung. Nicht nur äußerlich, sondern als ganzer Mensch mit Wollen, Denken und Fühlen..." oder S. 83 die Warnung eines lilientreuen Tanztheoretikers an seine Genossen :" ... besonders wichtig ist die Beachtung der Gebärde, die der Tanzende im Volks- oder Gesellschaftstanz vollzieht, da hier, wenn nicht das unserem Volkscharakter Entsprechende herrscht, eine Verwandlung in einen fremden Charakter unerlässlich vollzogen wird und das Wesen des Menschen, wenn auch nur für kurze, aber durch die rhythmische Lockerung um so mehr aufgeschlossenere Zeitspanne, verfärbt."

Dennoch ist dieses Buch interessant und wichtig. z.B. wird deutlich, dass die Nazis ihre Ver- und Gebote nicht nur aus ideologischer Überzeugung erließen, sondern auch wirtschaftliche Gründe eine solch große Rolle spielten, dass man sich die Verbote dann wieder zurecht bog. z.B. wurde das Saxophon zunächst verboten, weil es klinge "wie der Gesang eines kastrierten Negers ". Als aber die deutschen Instrumentenhersteller finanzielle Einbußen befürchteten, hieß es plötzlich, es sei ein arisches Instrument (zwar erfunden von einem Belgier, der mit Vornamen Adolphe hieß, aber da wurde schnell ein deutscher Adolf draus gemacht).

Faszinierend fand ich den Einfallsreichtum der Swing und Jazzfans, um an die Musik zu kommen, denn man konnte nach 1941 nirgendwo mehr entsprechende Platten kaufen. Es wurde heimlich Rundfunk vom Feind gehört und die Musik dann auf Röntgenfolie gespielt. Die Jazzfans des Krankenhauses haben Röntgenbilder von z.B. Lungen rausgeschmuggelt, die man dann verwendet hat. Abgehört werden konnten diese Folien nur mit Bambusnadeln, da Metallnadeln die Folien zerstört hätten. Den Bambus holte man sich von alten Angeln und schärfte ihn an Schleifmaschinen. (S 131)

Also trotz einer gewissen Langatmigkeit, Ausführlichkeit und dröger Zitate ein interessantes Buch, dass die Swingszenen in Österreich, Deutschland, Tschechien und Frankreich beleuchtet und ihnen ein Denkmal setzt. Angereichert mit Bildern und einem Glossar ist es ein empfehlenswertes Buch für Kenner der Szene, Historiker und andere Interessierte. Für Leser, die sich nicht für dieses spezielle Gebiet interessieren eher nicht.


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Veröffentlicht am 19.09.2020

langweilig

Norderney, Morderney
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Was hab ich mich auf dieses Buch gefreut ! Und dann war der erste Krimi so langweilig, dass ich die anderen beiden gar nicht gelesen habe. Meine Rezi bezieht sich also nur auf "Mörderische Friesenhochzeit" ...

Was hab ich mich auf dieses Buch gefreut ! Und dann war der erste Krimi so langweilig, dass ich die anderen beiden gar nicht gelesen habe. Meine Rezi bezieht sich also nur auf "Mörderische Friesenhochzeit" :

Die ersten 100 Seiten waren nur Einleitung scheint mir. Es lies sich gut lesen, aber es war weder spannend, noch passierte irgendetwas. Dann kommt jemand bei einer Hochzeitsfeier zu Tode. Der Tod wird als Unfall eingestuft. Irgendwann wird ermittelt. Sehr zäh und langsam. Und irgendwann findet man raus, was passiert ist. Ende.

Habe die anderen beiden Krimis kurz angelesen, aber sie sind wohl nach dem gleichen Muster gestrickt. Sind ja auch vom gleichen Autor. Auch wenn es sich leicht lesen lies und man daher flott voran kam (und als Roman wären die ersten 100 Seiten ja auch nicht schlecht), ist das Leben zu kurz und bei über 400 Büchern auf dem SuB, lese ich lieber etwas mit mehr Spannung. Die Figuren sind mäßig interessant, die Handlung in sich logisch, aber obwohl es ein Krimi ist, eher seicht.

Fazit : Kann man lesen, man verpasst aber auch nichts, wenn man es nicht liest.

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Veröffentlicht am 04.10.2019

toller Einblick

Die Welt im Rücken
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Ein wichtiges Buch, beeindruckend, betroffen machend, ehrlich und schonungslos gibt es Einblick in das Innenleben eines bipolaren Menschen. Ich habe beruflich viel mit diesen Patienten zu tun und meist ...

Ein wichtiges Buch, beeindruckend, betroffen machend, ehrlich und schonungslos gibt es Einblick in das Innenleben eines bipolaren Menschen. Ich habe beruflich viel mit diesen Patienten zu tun und meist bleibt keine Zeit, diese nach Abklingen einer Phase zu befragen, wie sie selbst alles erlebt haben. Insofern ist dieses Buch ein Schatz.
Der Auror berichtet sehr reflektiert und ausführlich über seine manischen Phasen und seine Depressionen. Er gehört zu den Manikern, die während einer manischen Phase auch psychotisch, also wahnhaft werden. Insofern schildert er auch anschaulich, was in einem Psychotiker vorgeht. Da er Schriftsteller ist, kann er sich entsprechend gut ausdrücken. Manche Resümees, z.B. was die Krankheit für sein Leben bedeutet und wie ihm klar wird, dass es kein Zurück mehr in sein altes Leben gibt, weil dies völlig zerstört ist,sind sehr bedrückend. Einige Dinge habe ich noch nie so betrachtet, obwohl ich seit Jahrzehnten mit den Menschen arbeite. Dies Buch finde ich daher sehr wichtig und habe x Stellen angestrichen. Das letzte Drittel fand ich allerdsings sehr zäh zu lesen. Vieles wiederholte sich und es war mir teilweise zu interlektuell. Insgesamt empfehle ich das Buch aber auf jeden Fall weiter.