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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.10.2019

Die Geschichte um Sophia und das geheimnisvolle Buch geht weiter

Die Handschrift des Teufels
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Sophia hat den Magister Heinrich Fuchs geheiratet, da sie ihren ehemaligen Verlobten Niklas für tot hält und einen Vater für das Kind braucht, das sie erwartet. Obwohl Sophia und Heinrich weiterhin versuchen ...

Sophia hat den Magister Heinrich Fuchs geheiratet, da sie ihren ehemaligen Verlobten Niklas für tot hält und einen Vater für das Kind braucht, das sie erwartet. Obwohl Sophia und Heinrich weiterhin versuchen , das geheimnisvolle Buch zu entschlüsseln, scheint das Leben der beiden in ruhigeren Bahnen zu verlaufen. Doch der Schein trügt. Der Stadtschreiber Wolf Schumann betreibt im Hintergrund seine Intrigen, um in den Besitz des gelüfteten Buchgeheimnisses zu kommen.
Das vorliegende Buch ist die Fortsetzung von "Die Fallstricke des Teufels". Ich kenne diesen Band nicht, das hat aber mein Lesevergnügen nicht gestört. Die Autorin hat die notwendigen Informationen geschickt in die aktuelle
Handlung eingefügt. Die Geschichte ist sehr abwechslungsreich. Ständig passiert etwas, das den Handlungsverlauf ändert. Nebenbei werden geschichtliche Informationen wie über das Leben der Flößer gegeben, die ich sehr interessant fand .Im Mittelpunkt der Geschichte steht Sophia, die unbedingt das Rätsel um den Buchinhalt lösen will. Sie hofft, dass sich ein Mittel gegen die Pest darin verbirgt. Dafür ist sie auch bereit, ihr persönliches Glück zu opfern. Ihr Gegenspieler ist der intrigante Stadtschreiber Schumann, dem jedes Mittel recht ist, die Informationen aus dem Buch in seinen Besitz zu bekommen. Er verspricht sich ein Mittel, um ewig zu leben. Ich konnte Schumann von Herzen nicht leiden. Das Buch erzählt eine in sich abgeschlossene Geschichte. Dennoch bleiben einige Fragen offen und die Handlung bricht etwas unvermittelt ab. Das ist der Tatsache geschuldet, dass es eine Fortsetzung geben wird. Auf jeden Fall ist das Buch sehr schön zu lesen und ich hatte einige spannende und sehr unterhaltsame Lesestunden.

Veröffentlicht am 06.10.2019

Tod eines Musikers

Absoluternullpunkt
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Maik de Wytt, Sänger einer Band, wird während eines Konzerts auf der Bühne getötet. Hauptkommissar Richard Tackert nimmt die Ermittlungen auf. Die Nachforschungen treten schnell auf der Stelle. Als Tackert ...

Maik de Wytt, Sänger einer Band, wird während eines Konzerts auf der Bühne getötet. Hauptkommissar Richard Tackert nimmt die Ermittlungen auf. Die Nachforschungen treten schnell auf der Stelle. Als Tackert einem neuen Ansatz nachgeht, schweigen die mutmaßlichen Zeugen oder sind nicht auffindbar. Nur so viel scheint sicher, dass Rache das Motiv ist.
Der Krimi hat mir ausgesprochen gut gefallen. Die Handlung war spannend und mit einigen überraschenden Wendungen versehen. Da das Geschehen aus Sicht des Ermittlerteams geschildert wird, konnte ich wunderbar mit rätseln. Zum Schluss wurde die Beweiskette schlüssig dargelegt und auch das Motiv hat mich überzeugt. Ich muss gestehen, mit dem Täter hatte ich allerdings nicht gerechnet. So war die Spannung bis zum Ende gegeben. Vollkommen begeistert war ich von Hauptkommissar Tackert. Die kurzen Einschübe seines Privatlebens trugen zu meiner Erheiterung bei und waren eine schöne Auflockerung zum spannenden Fall.
Das Buch ist in meinen Augen ein solider Krimi, der mit seinem Spannungsbogen gewürzt mit der richtigen Menge an Humor gut unterhält.

Veröffentlicht am 22.09.2019

Edith Sitwell und ihre Dienerin

Die Dame hinter dem Vorhang
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Die Autorin schildert das Leben der englischen Dichterin Edith Sitwell aus der Sicht ihrer Dienerin Emma Banister und deren Tochter Jane. Edith Sitwell war die Tochter eines englischen Barons und wurde ...

Die Autorin schildert das Leben der englischen Dichterin Edith Sitwell aus der Sicht ihrer Dienerin Emma Banister und deren Tochter Jane. Edith Sitwell war die Tochter eines englischen Barons und wurde auf einem Landsitz geboren. Eigentlich hätte Edith dementsprechend ein angenehmes und sorgenfreies Leben führen müssen. Dem war aber nicht so, denn Edith besaß anstatt Schönheit eine dichterische Begabung. Edith wurde , weil sie keinen Wert auf dem Heiratsmarkt hatte, vernachlässigt und ignoriert. Einzig Emma Banister, die Tochter des Obergärtners, war ihr eine Freundin. Die Beziehung endete, als Edith mit ihrer Gesellschafterin Helen nach London ging. 1927 trat Jane Banister, Emmas Tochter, in Ediths Dienste. Edith Sitwell hatte ständig Geldsorgen. Da ihr eine standesgemäße Heirat verwehrt blieb, war sie Zeit ihres Lebens auf die Zuwendungen ihrer Familie und treuer freunde angewiesen. Auf der anderen Seite hatte sie Zugang zum Kreis der bekanntesten Künstler jener Zeit. Sie war sehr exzentrisch und gehörte zur künstlerischen Avantgarde.
Bis ich das Buch gelesen hatte, sagte mir der Name Edith Sitwell nichts. So konnte ich mich ganz auf den Menschen konzentrieren. Für mich war Edith eine zutiefst verletzte Frau, die ständig bemüht war, zu beweisen, dass sie einen Wert besitzt und war nicht bereit Kompromisse zu schließen. Es wird im Buch hervorgehoben , dass Edith nicht dem gängigen Schönheitsideal entsprach. Dies führte schon in ihrer Kindheit dazu, dass ihre Eltern sie ablehnten. Das muss für das Kind Edith eine prägende Erfahrung gewesen sein. Dadurch , dass die Autorin mich an Ediths Leben durch die Augen der Dienerin Jane teilhaben ließ, konnte ich mich gut distanzieren . Mein Mitgefühl galt eher Jane, die zwar Einblicke in die Künstlerkreise bekam, aber auch die dunklen Stunden und Seiten mit ihrer Herrin durch lebte. Obwohl Jane die intimsten Dinge wusste, blieb sie dennoch meiner Ansicht nach immer die Dienerin. insgesamt hat mich das Buch sehr bewegt. Es gibt einen guten Einblick in die damalige Gesellschaft und das Schicksal einer Frau von Adel, die die wichtigste Eigenschaft nicht besitzt : Schönheit.

Veröffentlicht am 17.09.2019

Johanna und die vermissten Mädchen

Die Kräutersammlerin
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Schiltach im Kinzigtal 1343 . Die junge Heilerin Johanna findet im Wald ein totes Mädchen. Es wurde offensichtlich von Wölfen getötet. Doch einige Spuren passen nicht dazu. Johanna lässt das Schicksal ...

Schiltach im Kinzigtal 1343 . Die junge Heilerin Johanna findet im Wald ein totes Mädchen. Es wurde offensichtlich von Wölfen getötet. Doch einige Spuren passen nicht dazu. Johanna lässt das Schicksal der Unbekannten nicht los. Zusammen mit dem jungen Flößer Lukas versucht sie, das Geheimnis um das junge Mädchen zu lösen , stößt aber nur auf eine Mauer des Schweigens. Als erneut ein Mädchen verschwindet, setzt Johanna alles daran, sie lebend zu finden und gerät selbst in Lebensgefahr.
Die Handlung des Krimis kommt eher beschaulich daher. Blutige Beschreibungen der Opfer sucht der Leser vergeblich. Die Geschichte lebt in meinen Augen in erster Linie von den anschaulichen Beschreibungen des Lebens zur damaligen Zeit. Besonders interessant fand ich die Ausführungen zum Beruf des Flößers. Die Krimihandlung selbst ist deswegen nicht weniger spannend. Johanna unterhält sich mit verschiedenen Leuten über die Mädchen und jedes Mal habe ich mich gefragt . "Könnte er der Täter sein ?" Johanna ist eine sehr modern denkende Frau, die selbst über ihr Leben bestimmen will und deshalb über die Werbung des Flößers Lukas nicht begeistert ist. Lukas lässt sich aber nicht entmutigen und ist Johanna ein verlässlicher Freund. Ich mochte die beiden sehr. Am Schluss wird es dann nochmals richtig turbulent. Das Ende fand ich nicht unbedingt gerecht, entspricht aber den historischen Gegebenheiten.
Mir hat der Krimi gut gefallen, gerade durch die ruhige Erzählweise und die geschichtlichen Hintergründe.

Veröffentlicht am 25.08.2019

Mord, Entführung - wo ist der Zusammenhang ?

Der Kastanienmann
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Die Kopenhagener Kriminalkommissarin Naia Thulin bekommt einen neuen Kollegen, Hess, der eigentlich so schnell wie möglich zurück zu Europol will und einen neuen Fall. Beide Tatsachen gestalten sich äußert ...

Die Kopenhagener Kriminalkommissarin Naia Thulin bekommt einen neuen Kollegen, Hess, der eigentlich so schnell wie möglich zurück zu Europol will und einen neuen Fall. Beide Tatsachen gestalten sich äußert schwierig. Der Fall - eine junge Mutter wird verstümmelt und getötet, entwickelt sich zum Albtraum. Zum einen sind weitere Opfer zu befürchten. Zum anderen scheint ein Zusammenhang zu dem Fall der vor einem Jahr entführten Tochter der Sozialministerin möglich, den man für abgeschlossen hielt. Der neue Kollege ist alles andere als teamfähig und neigt zu Alleingängen. Hess ist davon überzeugt, dass es eine Verbindung zwischen dem neuen Mord und dem alten Entführungsfall gibt. Thulin hält das für ein Hirngespinst. Unterstützung erhält Hess vom smarten Genz, dem Leiter der Spurensicherung. Als sich der Albtraum wiederholt - der Sohn der Politikerin wird entführt, scheint der Fall einer Lösung nahe.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen und entspricht in seinem Erzählstil einem klassischen Krimi. Ich durfte die beiden Kommissaren Thulin und Hess Tag für Tag durch die Ermittlungen begleiten, hatte Anteil an ihren Streitgesprächen, war am Tatort und bei den Zeugenbefragungen dabei. Parallel dazu schildert der Autor die Situation in der Familie der Sozialministerin. Thulin und Hess sind beide keine Charaktere, die ich gleich ins Herz geschlossen habe. Thulin verhält sich sehr abweisend gegenüber Hess und ist nicht bereit, seinen Gedankengängen zu folgen. Hess ist der Einzelgänger, der sich nicht um die Emotionen der anderen schert. Um den Fall zu lösen, müssen sie aber notgedrungen zusammenarbeiten und können tatsächlich so etwas wie Kollegialität herstellen.
Obwohl das Buch 600 Seiten hat, hatte ich nie den Eindruck, mich zu langweilen. Jedes Mal fand der Autor den richtigen Moment, den Spannungsbogen zu heben und meine Aufmerksamkeit erneut gefangen zu nehmen. Der Schluss selbst hat einige überraschende Wendungen, war mir persönlich aber etwas zu glatt.
Trotzdem bietet das Buch gute Unterhaltung und einige spannende Lesestunden.