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Veröffentlicht am 23.10.2019

Drachenliebe - spannend und unterhaltsam trotz kleiner Schwächen

A Dragon's Love (The Dragon Chronicles 1)
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Inhalt
Seit Raven denken kann, musste sie immer wieder umziehen. Nun zieht es sie in ihre Geburtsstadt Swansea zurück, wo sie hofft, endlich ein Zuhause zu finden und ein normales Leben führen zu können. ...

Inhalt
Seit Raven denken kann, musste sie immer wieder umziehen. Nun zieht es sie in ihre Geburtsstadt Swansea zurück, wo sie hofft, endlich ein Zuhause zu finden und ein normales Leben führen zu können. Als sie bei einer Geburtstagsparty jedoch plötzlich die Kontrolle über sich selbst verliert und gewalttätig wird, ändert sich aber für Raven alles. Sie landet auf einer Akademie für magische Geschöpfe und muss sich fortan mit dem geheimnisvollen Elion herumschlagen. Und sie muss entsetzt feststellen, dass ihr bester und engster Freund sie jahrelang belogen hat. Denn in Raven schlummert etwas mächtiges...

Meine Meinung
"Fantasy-Liebesroman für Drachenfans" - so bewirbt der Verlag die Geschichte. Tja, wie schnell man mich doch mit solchen Worten herumbekommt! Dank des spannenden, fesselnden Prologes hat mich die Geschichte dann auch recht schnell in ihren Bann gezogen. Der Schreibstil gefällt mir hier ausserordentlich gut. Er wirkt geübt, hat seinen eigenen (manchmal sehr trockenen) Humor, ist spannend und emotional. Ja, ich habe das Buch recht schnell durchgesuchtet, auch dank des tollen Stils. Mehrheitlich begleitet man als LeserIn Raven auf ihrem Weg, ab und zu wechseln sich die Kapitel aber auch ab mit solchen, die andere wichtige Personen begleiten. Mir gefällt so etwas ja immer gut.

Raven war schon immer anders: Schneller, kräftiger, und immer wieder mit ihrer Mutter umgezogen. Für ihr Studium zieht es sie zurück in ihre Geburtsstadt, wo sie vielleicht endlich ein Zuhause finden hofft. An ihrer Seite: Chris, ihr engster Vertrauter und bester Freund. Doch als sie an einer Party die Kontrolle verliert, stellt sich heraus, dass Chris sie jahrelang belogen hat und weiss, weshalb sie so anders ist. Und ehe sie es sich versieht, landet sie in der Academiae De Natura – der Akademie der Geschöpfe, wo sie fortan von Elion betreut wird, einem Mann, der ihr Herz auf unerklärliche Weise schneller schlagen lässt.

A Dragon's Love ist eines dieser Bücher, die einfach Spass machen. Es gibt so viel zu entdecken, hier vor allem magischer Art, und ich wollte immer mehr und mehr sehen. Die verschiedenen Wesen, die hier Platz gefunden haben, faszinieren mich allesamt und ich hoffe, dass auch die restlichen drei Bände (die zum Glück alle in kurzem Abstand erscheinen) das beibehalten. Natürlich ist dank Titel und Cover schon viel vorgegriffen worden und man weiss, was einen resp. Raven da bald erwartet, dennoch gibt es viel mehr zu entdecken - unter anderem Teenie-Vampire, einen knurrenden Baby-Wolf und Elion. Hach, Elion!

Raven ist eine tolle Protagonistin - stark, selbstständig und mutig, aber auch sehr oft traurig und zurückgezogen. Sehr authentisch aus meiner Sicht und ich konnte mich gut mit ihr identifizieren. Andererseits ist Raven aber auch - und das hat mich an der Geschichte am meisten gestört - etwas zu viel des Guten. Ich will hier nicht spoilern, deshalb nur sinnbildlich gemeint: Raven ist eine der Protagonistinnen, die im Lotto gewinnt; herausfindet, dass sie eine reiche Tante hat, die ihr alles vererbt; die per Zufall den tollsten Job überhaupt angeboten bekommt; die den schärfsten aller Nachbarn verführt; und die das Herz des absolut verängstigten kleinen Jungen erobert und ihn wieder aufbaut. Wie gesagt, sinnbildlich gesprochen und so im Buch nicht geschehen! Aber ihr wisst, was ich meine: Sie kann alles und hat alles und ist superduper Special. Abgesehen davon ist sie aber wirklich cool!

Manchmal ist die Geschichte etwas überhastet - zum Beispiel, was Raven und Elion angeht. Und manchmal hätte ich den Schulleiter, George so heisst er meines Wissens, gerne einfach geschüttelt, weil er alle im Dunkeln lässt. Und Raven, weil sie nicht beharrlicher ist. Und Elion, weil er nicht beharrlicher ist. Und manchmal gibt es etwas zu viele Zufälle in der Geschichte. Aber das hatten wir eigentlich schon, siehe Abschnitt "Raven". Trotz dieser Kritikpunkte wollte ich dennoch immer weiter und weiter lesen und ich habe nicht einmal mit den Augen gerollt, was schon ein starkes Stück ist. Also hat die Geschichte zwar durchaus ihre Schwächen, aber abholen konnte sie mich trotzdem.

Fazit
Urban Fantasy mit einer starken aber etwas zu "speziellen" Protagonistin. Wer Drachen, Vampire, Werwölfe und Co. mag, vor Liebesgeschichten nicht zurückschreckt und gerne mal wieder einen Typen anschmachten möchte, der wird von A Dragon's Love gut bedient werden. Ich für meinen Teil freue mich auf Band 2!

Veröffentlicht am 08.10.2019

Willkommen in Wayward Pines

Psychose
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Inhalt
Secret-Service-Agent Ethan Burke soll das Verschwinden zweier Agenten im idyllischen Städtchen Wayward Pines untersuchen. Doch als er nach einem Verkehrsunfall im Krankenhaus wieder zu sich kommt, ...

Inhalt
Secret-Service-Agent Ethan Burke soll das Verschwinden zweier Agenten im idyllischen Städtchen Wayward Pines untersuchen. Doch als er nach einem Verkehrsunfall im Krankenhaus wieder zu sich kommt, geschehen plötzlich seltsame Dinge: Seine persönlichen Sachen sind verschwunden, er schafft es nicht, Kontakt zu seiner Frau oder seinem Vorgesetzten aufzunehmen und die Bewohner von Wayward Pines scheinen ihm auszuweichen - oder zumindest seinen Fragen. Als Ethan versucht, die Stadt zu verlassen, stösst er auf eine unüberwindbare Mauer um die Stadt herum - und auf ein grauenvolles Geheimnis.

Meine Meinung
In der Verlagsvorschau ist mein Blick sofort an dem hübschen Cover hängen geblieben (tja) und auch der Klappentext hat mich direkt angesprochen. Also habe ich mich an Psychose ran getraut, obschon es eher nicht mein Genre ist. Der Schreibstil lässt sich im Grossen und Ganzen angenehm lesen, auch wenn er phasenweise etwas seltsam anmutet - wobei ich das nicht genauer umschreiben kann. Die Geschichte wird aus der Sicht von Ethan Burke erzählt, mit wenigen Abstechern in seine (brutale) Vergangenheit und ein zwei Kapiteln aus anderer Sicht. Alles in Allem hat mir das sehr zugesagt.

Ex-Kampfpilot und nun Secret-Service-Agent Ethan Burke soll im verschlafenen Bergstädtchen Wayward Pines nach zwei vermissten Kollegen suchen. Doch ehe er ankommt, wird er in einen schweren Unfall verwickelt. Als er aufwacht befindet er sich im Spital von Wayward Pines - ohne seine persönlichen Sachen. Sämtliche Versuche, die Aussenwelt zu kontaktieren, scheitern. Die Menschen um ihn herum verhalten sich seltsam und weichen seinen Fragen aus. Ethan's Mission ist plötzlich sein geringstes Problem - denn offenbar gibt es aus der Stadt keinen Weg hinaus...

Ermittlungen
"Für Fans von Stephen King" wirbt ein Sticker auf dem Cover. Da meine Erfahrungen mit King eher langweiliger Natur waren, habe ich auf etwas mehr Spannung gehofft. Tatsächlich liest sich die erste Hälfte wie ein Krimi, in dem seltsame Dinge geschehen, die aber an und für sich nicht wahnsinnig spannend sind und definitiv auch nicht aus dem Genre Horror stammen. Trotzdem hat es mir Spass gemacht, die Ermittlungen von Ethan zu begleiten und mit ihm dieses seltsame Örtchen Wayward Pines zu erkunden.

Verfolgung
In der zweiten Hälfte geht es dann dafür richtig los. Das Buch gleicht plötzlich einem Verfolgungsthriller. Der Protagonist deckt nach und nach die Geheimnisse der Stadt auf, versucht zu fliehen, findet Freunde und mehr Feinde, und ja, es wird rasant und spannend und ja, ich habe die letzten 150 Seiten an einem Tag verschlungen.

Kaputte Protagonisten
Die Protagonisten des Buches haben mir wirklich unglaublich gut gefallen. Zum einen wäre da Ethan Burke - ehemaliger Kampfpilot im zweiten Golfkrieg und Kriegsgefangener der Al-Qaida, untreuer Ehemann, treuer Secret-Service-Agent. Ethan leidet. Und zwar oft. Unter Flashbacks. Aber auch darunter, dass er seine Frau betrogen hat, und dass er seinem Sohn nicht immer der Vater ist, den er verdient. Theresa, seine Frau, ist ihm treu ergeben, verzeiht ihm seine Fehler, liebt ihn über alles. Die Paardynamik der beiden ist... anders. Aber sie gefällt mir. Die Bewohner von Wayward Pines hingegen sind alle irgendwie seltsam, und je weiter die Geschichte fortschreitet, desto seltsamer werden sie. Tatsächlich sind da noch ein paar Fragen zu klären, ich hoffe, Band 2 hilft da.

Das geheimnisvolle Örtchen Wayward Pines
Die Auflösung - keine Angst, ich verrate sie euch sicher nicht - hat mich überrascht. Ich hatte mir selber etwas zusammengereimt, das aber nicht wirklich an die Auflösung ran kommt. Mich hat sie überrascht, aber ich musste mich auch erst mit dem Gedanken anfreunden. Dennoch; das Ende hat mir zugesagt - und ich will mehr.

Fazit
Zum einen eine Geschichte mit Krimifaktor, zum anderen eine spannend-rasante Verfolgungs-Story mit einem Ende, das ich so nicht habe kommen sehe. Trotz ein paar Schwächen wurde ich gut unterhalten und vor allem die Protagonisten aber auch die Spannung im zweiten Teil haben mich gefangen genommen. Freue mich auf Band 2.

Veröffentlicht am 06.08.2019

Skurrile Sci-Fi mit ungleichem Ermittlerpaar

Der Metropolist
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Inhalt
Metropolis, strahlende und florierende Stadt der Zukunft, ein Musterbeispiel an Perfektion - und seit neuestem Opfer von erschütternden Anschlägen. Als auch noch die Tochter des Bürgermeisters verschwindet ...

Inhalt
Metropolis, strahlende und florierende Stadt der Zukunft, ein Musterbeispiel an Perfektion - und seit neuestem Opfer von erschütternden Anschlägen. Als auch noch die Tochter des Bürgermeisters verschwindet und der Verdacht auf ein Mitglied der Behörde fällt, wird Henry Thompson, pflichtbewusster und korrekter Beamter ebenjener Behörde losgeschickt, um fernab der öffentlichen Aufmerksamkeit und der offiziellen Ermittlungen nach dem Rechten zu sehen. Ihm zur Seite OWEN; die Künstliche Intelligenz der Behörde, der leider vorzugsweise saufend und die Gesetze brechend durch die Welt geht. Doch was Henry und OWEN in Metropolis vorfinden, übersteigt ihre Vorstellung, und so müssen sie sich wohl oder übel zusammenschliessen, um die Stadt zu retten.

Meine Meinung
Pulp Fiction meets Science Fiction, so wird der Roman auf dem Umschlag umworben. Und für einmal erhält der Leser auch, was ihm versprochen wird. Der Schreibstil des Autors ist intelligent, teils tiefgründig, teils voller Sarkasmus, und ich denke auch, dass der Übersetzerin hier grosses Lob gebührt. Selten habe ich ein Buch mit solcher Sprache gelesen! Was ich hier aber einfach genial fand, hat mich gleichzeitig auch etwas - nennen wir es - aufgehalten. Denn Der Metropolist war für mich nicht einfach ein Buch, das man schnell liest. Es hat ziemlich viel Aufmerksamkeit von mir gefordert, womit es eher eine Wochenendlektüre wurde.

Henry Thompson ist der wohl unbeliebteste Mitarbeiter der Verkehrsbehörde BKI: Immer korrekt, ein Schleimscheisser wie er im Buche steht, und auch noch stolz darauf. Besagter Stolz schwillt nochmals an, als er nach Metropolis geschickt wird, um Gewissen Gerüchten über einen anderen Beamten nachzugehen: Dieser soll hinter der Entführung der Tochter des Bürgermeisters stecken und auch bei den kürzlichen Anschlägen auf die Stadt die Finger im Spiel zu haben. Als Unterstützung bekommt Henry OWEN zugeteilt. OWEN, die Künstliche Intelligenz der Behörde. So weit so gut, würde der Gute nicht immer alle Regeln brechen und hätte er nicht einen Hang zum (selbst programmierten) Alkoholabusus. Doch um Metropolis zu retten, müssen die beiden sich wohl oder übel zusammenraufen...

Grossartig und bunt. So würde ich die Geschichte kurz und knapp umschreiben. Es macht Spass, das ungleiche Pärchen Henry/OWEN bei seinen Ermittlungen zu begleiten, die Stadt Metropolis zu entdecken, die Entwicklung der Dinge zu beobachten. Vor allem Henry und OWEN ist es zu verdanken, dass die Geschichte ordentlich Humor und Sarkasmus mit sich bringt, was ich echt gerne mochte.

Phasenweise ist die erste Hälfte des Buches etwas zäh, vielleicht auch etwas zu ausführlich umschrieben. Dafür macht die zweite Hälfte das wieder wett - mit Action, wirren Entdeckungen und teils grandiosen Dialogen. Hier kommen politische Intrigen, Gesellschaftskritik und Grundsatzdiskussionen zum Zuge, die perfekt eingeflochten wurden und die Geschichte abrunden und ja, auf ihre Art perfektionieren.

Setting
Metropolis, Stadt der Zukunft, florierende Metropole, der wahr gewordene Traum eines jeden Stadtplaners, bietet ein einzigartiges Setting. Selbstfahrende Taxis, Drohnen, gigantische Hochhäuser, Schnellzüge, KI's, all das und noch viel mehr findet man in Metropolis. Der Autor hat genau die richtige Mischung erschaffen - Metropolis ist zwar wichtig, er verliert sich aber nicht zu oft in detaillierten Umschreibungen.

Das Worldbuilding hier konzentriert sich vor allem auf den Aufbau der städtischen Behörden. Tatsächlich habe ich bis zum Schluss nicht ganz begriffen, wer zu wem gehört und für was zuständig ist. Und rückblickend fand ich gewisse Passagen dazu auch zu langatmig. Mal was anderes war es allemal - wobei ich mir sicher bin, dass es für die Hauptperson nicht zwangsläufig wichtig war, dass sie jetzt der Verkehrsbehörde angehört. Klar bringt sie gewisses Wissen dazu mit, aber sagen wir mal ein etwas verschrobener FBI-Agent hätte das zB auch mitbringen können resp. durch Recherche erarbeiten können. Schliesslich war ja auch OWEN da, der zu jeder Zeit auf jede x-beliebige Information Zugriff hatte.

Charaktere
Henry Thompson ist der Held der Geschichte und gleichzeitig Antiheld. Er ist ein Einzelgänger und Eigenbrötler, liebt seine Arbeit über alles, ist Perfektionist und wortwörtlich Korinthenkacker. Seinen Vorgesetzten himmelt er an, seine Mitarbeiter hingegen - sagen wir, die Ablehnung beruht grösstenteils auf Gegenseitigkeit. Henry hat natürlich auch seine dunkle Seite, seine Vergangenheit, seinen Rucksack zu tragen. Dies macht ihn ein wenig sympathischer, ja, seine Handlungen werden etwas verständlicher. Als Protagonisten mochte ich ihn eigentlich ganz gerne.

OWEN ist die Künstliche Intelligenz der Behörde. Er wurde von seinem Schöpfer "personalisiert" und seine Software ist in steter Entwicklung. Mithilfe einer High-Tech-Krawattennadel kann er sich und alles was er will in die Luft projizieren, was er immer wieder ausnützt. OWEN ist immer wieder für einen Lacher gut - nicht nur weil er ein notorischer Lügner ist. Die Umsetzung der KI fand ich hier wirklich sehr gelungen.

Auch die Antagonisten der Geschichte fand ich gut umgesetzt. Ja, die Charaktere aus Der Metropolist können sich sehen lassen, auch - oder gerade weil - sie sich von der Norm abheben. Besonders auch die Entwicklung der Charaktere war - zwar nicht im herkömmlichen Sinne - wunderbar. Tatsächlich entwickelt vor allem Henry nach und nach zynische Züge, überdenkt seine Prinzipien, während OWEN - nun, am besten lest ihr das selbst.

Fazit
Pingeliger Perfektionist muss mit regelbrechender und saufender Künstlicher Intelligenz eine futuristische Metropole retten. Klingt nach Material für einen unterhaltenden, faszinierenden Roman? Ist es auch! Mit unglaublich intelligenter Sprache und viel Herz für Details hat Seth Fried eine wirklich bunte und vielschichtige wenn auch phasenweise etwas langatmige Lektüre geschaffen, die ich so schnell nicht vergessen werde.

Veröffentlicht am 04.08.2019

Storm & Evelyn

To Love Storm
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Inhalt
Auf dem Weg an eine Tagung gerät Evelyn mitten in einen Blizzard und verunfallt. Gerettet wird sie von einem grossen, muskulösen und fast schon furchteinflössend heissen Typen mit langem Haar und ...

Inhalt
Auf dem Weg an eine Tagung gerät Evelyn mitten in einen Blizzard und verunfallt. Gerettet wird sie von einem grossen, muskulösen und fast schon furchteinflössend heissen Typen mit langem Haar und Tattoos. Eingeschneit und von der Aussenwelt abgeschirmt sitzt sie mit ihm fest, nicht ahnend, dass es sich bei diesem sinnlichen, humorvollen und doch ernsten Mann um Storm Valentine handelt, Lead-Gitarrist der gerade sehr gefragten Rockband Ashes and Embers. Doch die Schmetterlinge, die er in ihrem Bauch auslöst, erschüttern Evelyn, ist sie doch seit Jahren glücklich liiert. Oder?

Meine Meinung
Manchmal ist alles, was man braucht, ein Rockstar-Roman. In genau so einer Stimmung war ich gerade, weshalb ich mich an To Love Storm gewagt habe. Schnell war ich mitten im Geschehen drin und konnte kaum aufhören zu lesen. Der Schreibstil der Autorin ist angenehm, humorvoll und lässt sich wirklich gut durchsuchten.

Mehrere unglückliche Zufälle sorgen dafür, dass Evelyn mit einem Fremden in einem Wagen mitten im Nirgendwo in einem schlimmen Schneesturm festsitzt. Sie ahnt nicht, dass es sich bei ihrem unfreiwilligen Retter um Storm Valentine handelt, einem begehrten Rockstar. Und Storm hat nicht vor, ihr zu sagen, wer er ist, geniesst er doch diese Anonymität. Der Typ mit den langen Haaren, den smaragdgrünen Augen und dem muskulösen tättowierten Körper, stösst Evelyn genauso ab, wie er sie anzieht. Denn eigentlich sollte er sie nicht so aus dem Konzept bringen können, ist sie doch seit Jahren glücklich vergeben.

Kurz und knapp: Ich bin Fan! Die Autorin hat mich richtig gefesselt mit ihrem Buch. Und das obschon ich in Storm keinen Bookboyfriend gefunden habe, mich mit Evelyn nicht so recht abgefunden habe, manches etwas unlogisch war oder zu schnell ging und die Erotik hier phasenweise etwas überbordet ist. Ja, das mögen einige Kritikpunkte sein - und doch spricht es für die Autorin, dass sie mich trotzdem so packen und begeistern konnte!

Evelyn als Protagonistin fand ich... speziell. Einerseits mochte ich sie, konnte mit ihr fühlen: Sie leidet seit Kindheit unter Panikattacken und depressiven Phasen, ist unsicher und liebt ihre gewohnte Umgebung als Rückzugsort. Andererseits hat sie mir persönlich zu wenig Rückgrat, lässt sich zu viel bieten, ist sich selbst zu wenig wert. Und gleichzeitig fährt sie im Winter im Schnee in Pumps Auto, lässt sich wie ein Prinzesschen verwöhnen, ist eitel - und das hat für mich irgendwie nicht so recht zusammengepasst.

Storm Valentine mochte ich von Anfang an gerne - auch wenn ich so eine Person lieber nicht meinen (festen) Freund nennen möchte. Er ist zwar heiss und sinnlich und weiss, was er will, aber mir war er eben zu viel. Zu fordernd. Zu besitzergreifend. Zu einnehmend. Teilweise war ich doch etwas abgeschreckt von ihm. Trotz seiner unendlichen Hotness - wenn mir ein Typ "Braves Mädchen" sagt, möchte ich ihm lieber eine Klatschen als sonstwas.

Gefallen hat mir vor allem der innere Kampf von Evelyn - sie ist in einer Beziehung sei 12 Jahren. Nicht wirklich glücklich, wenn sie ehrlich mit sich ist, aber dennoch sind ihr ihre Prinzipien heilig diesbezüglich. Für mich war es schrecklich, mitzuerleben, wie ihr Freund Michael sie behandelt und ich hoffe für alle Frauen dieser Welt, dass sie - sollten sie je in einer Beziehung wie dieser feststecken - den Mut finden, es zu beenden.

Mut ist auch das zentrale Wort, das diese Geschichte beschreibt. Denn sowohl Evelyn als auch Storm brauchen eine Menge Mut, ihr Leben zu führen und umzukrempeln. Beide leiden auf ihre Art unter ihrer Vergangenheit und auch unter ihrer derzeitigen Situation. Beide müssen sich entscheiden, müssen kämpfen, müssen mutig sein. Mir gefällt das ungemein.

Fazit
To Love Storm ist für mich eine heisse Rockstar-Geschichte, ein Wohlfühl-Roman, ein "Nur noch ein Kapitel"-Buch, und ich bezweifle, dass ich bis zum Erscheinen von Band 2 auf deutsch warten kann...

Veröffentlicht am 11.06.2019

Jugendbuch meets Fantasy meets Krimi

Andromedas Fluch
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Inhalt
In Faircrest herrschen seit je her drei grosse Familien: Die Chevallys, die Endress und die Lennox. Bekannt als die Clans haben sie alle wichtige Funktionen in der Stadt und Stadtführung inne. Doch ...

Inhalt
In Faircrest herrschen seit je her drei grosse Familien: Die Chevallys, die Endress und die Lennox. Bekannt als die Clans haben sie alle wichtige Funktionen in der Stadt und Stadtführung inne. Doch diese Macht hat ihren Preis, denn es scheint, als laste ein Fluch auf den Familien. Jedes Jahr im Oktober feiern sie das Andromeda-Fest, ein Fest das ihrer angeblichen Schöpferin Andromeda gewidmet ist - und jedes Jahr stirbt ein Clanmitglied nach diesem Fest.
Lizzie Chevally hat dadurch bereits ihren Vater verloren und jedes Jahr vor dem Fest, packt die Angst sie wieder. Doch dieses Mal will sie etwas dagegen tun. Gemeinsam mit ihren Freunden plant sie, hinter den angeblichen Fluch zu kommen und die Clans davon zu befreien.

Meine Meinung
Ich muss zugeben - das Cover des Buches hat eine eher abschreckende Wirkung auf mich, es gefällt mir einfach nicht. Die Geschichte aber klingt toll und ich habe gefühlt ewig mit mir gehadert. Die Neugierde hat schliesslich gesiegt und ich habe es nicht bereut. Andromedas Fluch ist der Debütroman von Lara Lavenza - und sie beweist hier schon, dass sie ein ausserordentliches Schreibtalent ist. Ihr Stil ist zauberhaft, teils verträumt, teils poetisch, oft märchenhaft.

Lizzie Chevally, 17 Jahre jung, fürchtet sich vor nichts mehr, als vor dem alljährlichen Andromeda-Fest in ihrer Heimatstadt. Denn als Mitglied eines der drei herrschenden Clans lastet ein Fluch auf ihr und es kann jederzeit sie oder eines ihrer Familienmitglieder treffen, denn jedes Jahr muss jemand aus dem Clan sterben - so sagt es die Legende ihrer Göttin Andromeda. Als das Fest näherrückt und Lizzies Angst grösser wird, entscheidet sie sich, dem Fluch auf den Grund zu gehen. Gemeinsam mit ihren Freunden versucht sie, hinter die Legende zu kommen und das Geheimnis um Andromeda zu lüften.

Die Geschichte um Lizzie beginnt kurz vor dem Fest. Zugegeben, die ersten 80 (TolinSeiten haben sich ganz schön gezogen. In dieser Zeit bekommt der Leser eine Einführung in die Geschichte der Clans und der Legende um Andromeda, und er lernt Lizzie und ihr Leben kennen. Tatsächlich passiert hier so wenig, dass ich versucht war, das Buch zur Seite zu legen. Aber dann plötzlich nimmt die Story an Fahrt auf und schwupps war ich in ihrem Sog gefangen.

Oft habe ich mich gewundert, ob die Geschichte wirklich der Fantasy zuzuordnen ist und nicht eher als Krimi deklariert werden soll - denn als Leser zweifelt man genauso an Andromedas Existenz, wie die Hauptprotagonistin. Das Rätseln um die unklaren Todesfälle, das Zittern davor, wen es als nächstes trifft, das langsame Aufdecken von Geheimnissen und Anstellen von Vermutungen hat unglaublich Spass gemacht.

Was mir aber fast am besten gefallen hat, ist, dass die Geschichte nicht nur Fantasy-Krimi ist, sondern auch eine wunderbare und sehr ehrliche Erzählung über das Erwachsenwerden. Lizzie muss miterleben, wie ihre beste Freundin plötzlich mehr Zeit mit ihrem festen Freund verbringt, sie erfährt, dass Schwärmereien manchmal einfach nur Schwärmereien sind, dass die Liebe einen erwischt, wenn man es am wenigsten erwartet. Sie lernt mit Verlust und Trauer umzugehen, mit Wut aber auch mit Liebe und Freundschaft und Familie, und sie muss sich selbst finden. Andromedas Fluch ist, was das angeht, unglaublich vielfältig und tiefgründig und bietet dem Leser wirklich viel.

Lizzie als Protagonistin ist einfach wunderbar. Anders kann man sie nicht umschreiben. Sie ist schlau und aufgeweckt, aber dennoch ein wenig zickig, hat es faustdick hinter den Ohren und ist eine tolle junge Frau, die auf dem Weg ist, sich selbst zu entdecken.
Auch die Nebencharaktere haben es mir angetan - da hätten wir Lizzies verwitwete Mutter, die nun mit ihrer Schwester zusammenwohnt, die wiederum mit ihren 40 Jahren immer noch single und stolz darauf ist. Dann wären da Lizzie's beste Freundin Morgan, die die Stimme der Vernunft darstellt, während Austen, Lizzie's Cousin, sie zu jeglichem Schabernack verführen kann. Auch Jason, Physik- und Mathe-Ass, Tony, unverbesserlicher Weiberheld, Ruby, die vor ihrem Coming-Out steht, der unglaublich attraktive Robert, die verrückt gewordene Grossmutter Lady Maude, und eine Menge Charaktere mehr, machen das Buch zu etwas besonderem. Tatsächlich habe ich zwischenzeitlich den Überblick verloren, wer nun welchem Clan angehört, aber das hat den Lesespass keineswegs geschmälert.

Dem Ende der Geschichte hingegen konnte ich persönlich nicht viel abverlangen. Für mich war das ein klassischer Fall von das Ende zu schnell abgehandelt. Ausserdem empfand ich es dann doch als recht unglaubwürdig. Aber schliesslich haben Lizzie und co. ein Happy End bekommen. Was will man mehr?

Fazit
Eine unglaublich vielseitige Geschichte, die mich packen und schliesslich überzeugen konnte. Ich habe Lizzie auf ihrem Weg auf der Suche nach der Wahrheit und sich selbst gerne begleitet, auch wenn mir persönlich der Anfang und das Ende nicht ganz so zugesagt haben.