Cover-Bild Wisting und der Tag der Vermissten
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15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Piper
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Polizeiarbeit
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 464
  • Ersterscheinung: 01.10.2019
  • ISBN: 9783492061414
Jørn Lier Horst

Wisting und der Tag der Vermissten

Kriminalroman
Andreas Brunstermann (Übersetzer)

Seit 24 Jahren hat Kommissar William Wisting ein Ritual: Am Jahrestag des Verschwindens von Katharina Haugen nimmt er sich die Fallakten erneut vor. Dieser Cold Case lässt ihm einfach keine Ruhe. Jedes Jahr trifft er zudem Martin Haugen, den Ehemann der Vermissten und damaligen Hauptverdächtigen, dem nie eine Schuld nachgewiesen werden konnte. Doch dieses Jahr sind zwei Dinge anders: Aus Oslo reist Adrian Stiller an, der in einem anderen Fall über die Fingerabdrücke von Martin Haugen gestolpert ist. Und als Wisting Haugen wie immer treffen will, ist dieser spurlos verschwunden.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.10.2019

Ruhiger Krimi

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Ein ruhiger Krimi, der gut zu lesen ist.

Ein 24 Jahre alter Vermisstenfall lässt dem Kommissar William Wisting keine Ruhe. Er liest immer wieder die alte Fallakte, um doch noch auf die Lösung zu kommen ...

Ein ruhiger Krimi, der gut zu lesen ist.

Ein 24 Jahre alter Vermisstenfall lässt dem Kommissar William Wisting keine Ruhe. Er liest immer wieder die alte Fallakte, um doch noch auf die Lösung zu kommen und besucht jedes Jahr zum Jahrestag Martin Haugen, den Ehemann der Vermissten Katharina. Ihm konnte bisher nie etwas nachgewiesen werden und inzwischen reden sie schon mehr auf persönlicher Basis über den Fall. Ebenfalls bearbeitet Adrian Stiller auch einen Cold Case, der vor über 20 Jahren verschwundenen Nadia Krogh und plötzlich ergibt sich eine Querverbindung zu den beiden Fällen. Auch Wistings Tochter Line, die sich gerade in Elternzeit befindet, wird mit in die Ermittlungen reingenommen, allerdings als Journalistin. Sie soll den alten Fall in der Presse wieder aufrollen und darüber berichten.

Das Buch war für mich jetzt nicht unbedingt ein Highlight, wo ich sagen würde "schade schon zu Ende". Doch die kurzen Kapitel haben mich immer wieder zum Weiterlesen animiert und auch wenn nicht ganz so viel Spannung in dem Buch steckt, war es doch ein Pageturner für mich. Auch wenn nicht so die Spannung drin war und das Ende für mich irgendwie vorhersehbar war, hat es mich brennend interessiert wie es weitergeht und was wirklich dahinter steckt. Denn hier war quasi von vornherein klar war der Täter war.

Die richtig brennende Spannung kam für einen kurzen Moment ganz kurz zum Ende des Buches. Aber das Buch lies sich trotzdem sehr gut lesen. Der Schreibstil ist sehr angenhem und flüssig zu lesen. Zudem sind die Kapitel aus unterschiedlichen Sichtweisen (kein ICH-Erzähler) geschrieben, was zum Weiterlesen einlädt. Am Ende kommt alles zusammen. Das Buch hat einen strukturierten Aufbau und der rote Faden ist gut erkennbar.


Es ist kein blutrünstiger Krimi, eher leichte Kost, mehr Recherchearbeit vom Ermittlerteam aber trotzdem leicht spannend zu lesen und genau das Richtige wenn man vorher blutrünstige Thriller gelesen hat und mal was Leichtes zwischendurch braucht.

Veröffentlicht am 13.10.2019

Der Ausflug

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Immer wieder besucht er ihn, seit 24 Jahren, seit Katharina Haugen verschwunden ist. Kommissar William Wisting nimmt den Tag des Verschwindens zum Anlass, den Ehemann Martin Haugen aufzusuchen. Wieder ...

Immer wieder besucht er ihn, seit 24 Jahren, seit Katharina Haugen verschwunden ist. Kommissar William Wisting nimmt den Tag des Verschwindens zum Anlass, den Ehemann Martin Haugen aufzusuchen. Wieder und wieder geht Wisting zur Vorbereitung die Akte durch. Obwohl er und Katharinas Mann über die Jahre fast so etwas wie ein Vertrauensverhältnis entwickelt haben, hat der Kommissar den Eindruck, dass Haugen etwas verbirgt. Womit kaum noch zu rechnen war, in diesem Jahr gibt es Neuigkeiten in dem Fall. Adrian Stiller, der in Cold Cases ermittelt, kann mit neuen Ergebnissen aufwarten. Und zum ersten Mal ist Haugen am Tag des Treffens nicht daheim.

Mit diesem Buch beginnt eine weitere oder auch neue Reihe um Kommissar William Wisting. Seine Tochter Line ist aus diesem Universum nicht wegzudenken. Sie hat ihre journalistische Arbeit wieder aufgenommen und trägt mit ihren klugen Ansätzen durchaus zu der Ermittlung bei. Neu im Team oder auch nicht im Team ist Adrian Stiller, der in der Abteilung für Cold Cases tätig ist. An ihm muss sich Wisting erst gewöhnen, doch Stillers Fähigkeiten sind nicht zu bestreiten. Er versteht es, einer Ermittlung eine neue Richtung zu geben. Der Autor ist selbst vom Fach und das merkt man seinen Büchern auch an. Spannende Fälle, akribische Ermittler, die im Privaten durchaus ihre Probleme haben, zum Glück aber im normalen Bereich.

Bei ihrem ersten Aufeinandertreffen geht es um Personen, die seit Jahren verschwunden sind. Kaum kann noch Hoffnung bestehen, eine Aufklärung zu erreichen. Doch für die Opfer, die Hinterbliebenen, Wisting und die Cold Cases - sie lassen nicht locker. Versucht man sich in die Situation von Familienmitgliedern hineinzuversetzen, die nach einem lieben Menschen suchen, so könnte es ein Trost sein, dass die Vermissten auch von der Polizei nicht vergessen werden, das die Suche nicht aufgegeben wird. Wisting wäre nicht Wisting, wenn er nicht auch kleinsten Hinweisen nachginge, das mag manchmal etwas viel Zeit in Anspruch nehmen, es trägt aber zur Authentizität des Falles bei. Nach und nach wird man immer mehr von dem, was passiert, gefangen genommen. Wisting und die Cold Cases, da sollte man am Ball bleiben.

Veröffentlicht am 10.10.2019

Sehr ruhiger Krimi

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Bei dem norwegischen Krimi " Wisting und der Tag der Vermissten " von Jorn Lier Horst steht eindeutig die Ermittlungsarbeit im Vordergrund. Ab und zu mag ich einen solchen ruhigen unblutigen Krimi bei ...

Bei dem norwegischen Krimi " Wisting und der Tag der Vermissten " von Jorn Lier Horst steht eindeutig die Ermittlungsarbeit im Vordergrund. Ab und zu mag ich einen solchen ruhigen unblutigen Krimi bei dem man selber ins Recherchieren kommt, wo man mit dem Protagonisten immer wieder ein neues Stück ins Puzzle setzt bis dann endlich das Ergebnis vor einem liegt. Hier war es eigentlich von vorne herein klar, wer der Täter ist. Die Frage wie und warum blieb allerdings bis zum Schluss im Dunkeln. Wisting, ein Kommissar ohne irgendwelche Macken, sondern eher wie einer von nebenan, lebt nach dem Tod seiner Frau alleine. Seine Tochter, die als Journalistin arbeitet und momentan in Erziehungsurlaub ist sowie sein Enkelkind sind seine Familie. Bei dem Fall nach der Vermissten recherchieren sie beide. Wisitng für die Polizei und seine Tochter für die Zeitschrift.

Für mich als Leser war es jetzt kein absolutes Highlight. Die kurzen Kapitel verleiten zwar immer wieder zum Weiterlesen, jedoch zieht es sich an manchen Stellen sehr durch die akribischen Ermittlungen. Das hier so viel Wert auf die Ermittlungen gelegt wird liegt vielleicht daran, dass der Autor selbst Kriminalhauptkommissar bei der norwegischen Polizei war.

Ein netter Krimi, gut durchdacht aber eben ohne viel Aufregungen.

Veröffentlicht am 11.10.2019

Spurlos verschwunden, seit 24 Jahren – aber Kommissar WISTING gibt niemals auf!

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Kurzeindruck:
solider und übersichtlicher realitätsnaher Kriminalfall der sich mit einem anderen Cold Case um eine Verschwundene überschneidet //
strukturierte, mehrebene Polizeiermittlung in Reinkultur ...

Kurzeindruck:
solider und übersichtlicher realitätsnaher Kriminalfall der sich mit einem anderen Cold Case um eine Verschwundene überschneidet //
strukturierte, mehrebene Polizeiermittlung in Reinkultur und Echtzeit mit äußerst sympathischen und v.a.integeren Charakteren, im leise gethrillten Showdown mit psychologisch-getunten Kammerspiel
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Jørn Lier Horst, selbst ehemaliger Kriminalhauptkommissar bei der norwegischen Polizei, veröffentlicht seit 2004 Buch um Buch und erhielt zahlreiche Auszeichnungen (für Winterfest und Jagdhunde, Bd. 7+8 aus der Wisting-Reihe).
Der bei uns aktuell erschienene, strenggenommen bereits 12. Band aus der bisher 13teiligen William-Wisting-Serie, aber davon ausgekoppelt als Erster im Piper-Verlag unter dem weiter fortgesetzten Cold Cases-Quartett um den besten Ermittler Norwegens, „WISTING und der Tag der Vermissten“ (im norwegischen Original „Katharina-koden“/The Katharina Code) wurde jüngst mit dem renommierten Petrona Award als bester skandinavischer Kiminalroman prämiert.
Die einzelnen Bände sind je in sich abgeschlossen und können auch außerhalb der Reihenfolge ohne Verständnisprobleme gelesen werden.
Dies gilt auch für das jetzt begonnene 4tlg. Spin-Off.

Da die Rechte an William Wisting bereits an eine norwegische Produktionsfirma verkauft wurden, (in deren Boot mit unter Leute sind, die bei der Verfilmung der Varg Veum Bücher und dem norwegischen Blockbuster “Kon-Tiki” mitwirkten,) könnten die Romane dieses skandinavischen Bestseller-Autors eventuell bald als Verfilmung fürs Fernsehen oder Kino Umsetzung auf die kleine oder große Leinwand erfahren.
Geplant sei bereits eine TV-Serie mit Sven Nordin in der Hauptrolle und Carrie-Anne Moss als FBI-Agentin.

Noch zur Info:
Bisher wurden leider nicht alle Bücher der William-Wisting-Reihe ins Deutsche übertragen (damit fehlen: Bd. 1,4,5,6,11). Dies gilt auch für die englische Translation.

Davon abgesehen hat J.L. Horst für junge Leser viele Detective-Stories verfaßt: Die mittlerweile auf 9 Büchern ausgebaute CLUE-Reihe (2012-2016) ist noch nicht übersetzt worden, ganz zu schweigen von der 10bändige Detektivbyrå nr. 2- Reihe (2013-2016).

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Mittels eines sehr leichten, flüssigen Schreibstils wird das Lesepublikum in die 88 Kapitel auf 444 Seiten umfassende Geschichte dermaßen hineingezogen, als sei es selbst vor Ort und würde William Wisting, - Polizeihauptkommissar und Ermittlungsleiter bei der Polizeidirektion in Larvik/Vestfold,- z.B. beim Studieren der Sammelmappen, Unterlagen, Befragungen, Lichtbilder und Notizen förmlich über die Schultern spieken, jene aufmerksam mit-durchexerzieren und sich über die einzelnen Puzzelsteine und die zahlreichen Rätselfragen rund um den Fall anfangen den Kopf zu zermalmen.
Seit nun mehr 24 Jahren holt William Wisting jedes Jahr zum 10.Oktober die ordnerdicken Ermittlungsakten rund um den Cold Case der damals mysteriös von daheim verschwundenen Katharina Haugen hervor und analysiert sie von Neuem eingehendst, obwohl er sie schon längst in- u. auswendig kennt.
Sein siebter Sinn, aller Merkwürdigkeiten diese Falles eingedenk, läßt ihn immer nur deutlich auf eine kriminelle Handlung schlußfolgern. Was ihm stets noch suspekt bleibt war die hinterlassene Szenerie des Hauses u.a. die Art des für eine Reise zusammengestellt und vorgepackten Koffers, ein aus dem Rahmen herausgenommenes Foto, die herausgezogenen Bücher, neben dem frischen roten Rosenstrauß, sowie ein auf dem Küchentisch gefundener Zettel mit ominös-ausgediftelt und zwischen Linien angeordneten Zahlenkombination, an deren Ausdeutung selbst alle möglichen diversen Expertengruppen und Spezialisten immer wieder verzweifeln. Der Schlüssel zur Lösung des Falls? Wie sind der undurchsichtige Nachbar und die stalkende Ex-Frau Martin Haugens einzustufen? Nach der Zeugenaussage einer Gesangskollegin aus dem Chor habe sich Katharina ein gutes Jahr vor ihrem Verschwinden verändert: die einst voll Energie berstende und ausgeglichene Frau hätte sich zurückgezogen, wirkte sonderbar niedergeschlagen und verschlossen – was ist Katharina am 10.10.1989 zugestoßen? Welches nagende Geheimnis trug sie anscheinend bereits geraume Zeit vor ihrem Verschwinden mit sich herum? Warum konnte bis heute der Leichnam nie aufgespürt werden?

Ansonsten hat sich Wisting zur jährlichen Gewohnheit angeeignet, zum Zeitpunkt des Verschwindens, den Ehemann der wahrscheinlich Ermordeten privat aufzusuchen, Martin Haugen, eigentlich dem Hauptverdächtigen schlechthin, der allerdings ein wasserdichtes Alibi vorweisen konnte. Eine ganz eigentümliche Nähe und Bekanntschaft zwischen den beiden Witwern entwickelte sich im Laufe der Jahre daraus. Doch heuer ist er zum ritualisierten Treffen mit dem Kommissar überraschend nicht anwesend noch auffindbar.
In der unermüdlichen Suche nach Antworten erscheint zeitgleich der für eine neu eingerichtete EU-Spezialabteilung um Cold Cases, bei der Kripo in Oslo, ermittelnde Kommissar Adrian Stiller und wuchtet den 26 Jahre alten Fall um die nach einer Party nie mehr aufgetauchte und angeblich entführte Nadia Krogh wieder auf den Tisch. Gegen Marin Haugen wird jetzt intern wegen Mordes ermittelt(!), denn er ist in der Krogh-Affäre nachweislich verwickelt. Was ist mit der damals 17jährigen geschehen, was hatte es mit den Erpresserbriefen auf sich, warum wurde das Lösegeld nicht abgeholt? Und zu guter Letzt: in welcher Verquikung könnte dann all das überhaupt zu Katharina Haugens späterem Verschwinden stehen?
In Detective Stillers sorgsam aufgestellten Spielplan beginnen nun austarierte Schachbrettzüge die Fälle in Bewegung zu bringen. Dieser erfordert parallel zu den wiederaufgenommenen Ermittlungen Kommissar Wistings Tochter Line zu integrieren: die für ihren investigativen Journalismus ausgelobte Reporterin soll darüber regelmäßig schreiben, in einer Artikelserie um die Krogh-Entführung von 1987, um (ihr unbewußt) dem Täter zuzusetzen; desweiteren vollzieht sich ohne ihr Wissen eine gleichzeitig geheime Involvierung ihres Vaters, der quasi undercover intensiv auf Haugen angesetzt werden soll, um ein Vertrauensverhältnis noch zu schüren. Die zeitgleichen auf vielen Ebenen wirkenden Ermittlungenstränge mitsamt psychologischer Kriegsführung verflechten sich zunehmend dichter, die Lage spitzt sich zu. Werden Stillers präzise ausgelegten Netze den Fisch endlich an Land ziehen und damit zur Strecke bringen, oder wird Wisting in diesem riskanten Manöver zu weit gehen und das Ganze in ein unaufhaltsames Roulett um Leben oder Tod ausarten?

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Wer hier einen rasanten und vollüberladenen Action-Thriller erwartet, wird nicht bedient werden. Auf blutige Grausamkeiten wird ebenfalls verzichtet genauso wie auf unnötigen Bombast und Effekthascherei. Und dieser wirklich gute Polizeiroman zeigt, daß er all das auch überhaupt gar nicht braucht. Denn es handelt sich um einen, durchaus auf wahren Tatsachen beruhenden und, die Realität langwieriger und hartnäckige Geduld wie Nerven aus Stahl erfordernder Polizei- u. Ermittlungsarbeit, in ihren einzelnen Schritten, abbildenden Krimi; ein Roman also, der wirkt, als ob reale Kriminalfälle aus dem wirklichen Leben nachgestellt wurden.
Dies umfaßt auch die Verfolgung und Auswertung der laufenden Kommunikationsüberwachung (Ortung, Peilsender, Abhörtechnik, versteckte Kameras, verdeckte Hausdurchsuchung), Feinarbeit der Techniker bei der Grabungsarbeit bei Leichenfundvermutung, und es fällt sogar ein gehauchter Blick darauf, wie anstrengend sich die alle höchste Aufmerksamkeit erfordernde Arbeit auf die Psyche der Kommissare und Beteiligten belastend auswirken kann.
Unmittelbare Quelle dieser Authentizitätsdichte ist der Autor selbst, der nach fast 20 Jahren Dienstzeit als Polizist und 10 davon auch als Chefermittler 2013 den Beruf quittiert hatte.
Das Teamwork der verschiedenen Abteilungen und Berufszweige wird klasse und authentisch übermittelt:
Die Leserschaft erhält nicht nur Einsichten in polizeiliche Verfahrensphasen, sondern in die Kooperation mit den Medien, und den Perspektivenwechsel und Blick von außen via Zeitung, Internet und Fernsehreportagen, aber auch hinsichtlich deren Arbeitsweisen eines seriösen Nachrichtenjournalismus und Reporterteams, allen voran Wistings Tochter Line, die bei VG, der größten Tageszeitung Norwegens, als Kriminalreporterin tätig ist.
Als sei der Leser Begleiter oder fast Azubi an der Seite der Polizeiermittler und Berichterstatter verfolgt er peu à peu die teils zähe Prozedur der Annährung zur Aufklärung mit und wird Zeuge beim Dechiffrieren des Codes von Katharina und aller anderen bisher ungelösten Geheimnisse.
Konturen einer Lösung zeichnen sich immer mehr ab und alle stehen im großen Kontext zueinander.
Hier wird nicht die Leserschaft etwa auf fälschlich ausgelegte Finten immer wieder aufs Neue weggeschickt, sondern, in einer fein-geknüpften Raffinesse verschiedener, parallel verlaufender Handlungsstränge eines subtil ausgestrickten Netzwerkes ist es der Täter der sich zunehmend verhadert und selbst am Ende zu Fall bringt.

Der Krimi ist sehr übersichtlich, auch in überschaulicher Personenanzahl und Orte, klar, deutlich, ohne viel Tamtam, nicht zu komplex oder gar versponnen, in (fast schon zu) einfacher Syntax zügig zu lesen, wobei die Handlung schlüssig, logisch bleibt und erst ab ca. dem letzten Viertel des Buches und zum Ende hin mit stetig packend-wachsender Spannungskurve leiser Töne aufwartet; direkt auf das Wesentliche steuernd - so ist es auch dem Charakterzug Wistings eigen.

William Wisting brilliert mit seiner in sich geerdeten Ruhe, nachdenklichen und konzentrierten Vorgehensweise, und, mit seiner nie nachlassenden Sorgfalt und hohem Engagement; dessen Ziel ist es, neue Perspektiven aus den alten, kalten Akten mittels neuer Ermittlungen & Forschungsergebnissen herauszuspüren, das Verbrechen unbedingt aufzudecken, um somit potentiellen Opfern doch noch endlich Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. Trotz all den Jahren der Konfrontation und bewußten Auseinadersetzung mit dem Dunklen im Menschen hat er sich seine moralische Integrität und Menschlichkeit bewahrt.
Eine Maxime Wistlings ist ferner, immer zu versuchen, das Unfassbare zu verstehen, wieso ein Mensch einen anderen töten kann.

Wieder und wieder geht er von Jahr zu Jahr Fotos und Aufzeichnungen, Zeugeninterviews, Vernehmnungsprotokolle, Larborberichte, wirklich alles, akribisch durch, in der Hoffung, daß sich ihm neue Erkenntniswege eröffnen. All diese Zeit für einen Fall, einen Menschen zu investieren unterstreicht nur den hohen Ehrenkodex, der William Wistling innewohnt. Allein die Tatsache, daß W.W. Pappkartons mit allen Dokumenten in seinem Kleiderschrank zu Hause, sicher und jederzeit zugriffsbereit, aufbewahrt, zur tagtäglichen Ermahnung an den ungeschlossenen Fall und der steten geistigen Vergegenwärtigung, um den Verstand immer arbeiten zu lassen und am Laufen zu halten, läßt einen den Hut vor ihm ziehen. Wie er sich ganz und gar hineinkniet in die Fokussierung auf Einzelheiten imponiert genauso: er sucht Kleinigkeiten, kleine Verdrehungen der Wahrheit rufen einen falschen Eindruck hervor von dem was sich tatsächlich zugetragen haben könnte. Sachte Misstöne, feinste Nuancen, fast nicht auszumachen dennoch vorhanden, die man unterschwellig wahrnimmt im Verhalten, oder minimalste Abweichungen in Gefühlsreaktionen, die nicht gleich faßbar oder zu bestimmen sind; darüber hinaus in Äußerungen im Gespräch schimmern winzige Details, die sich geringfügig manchmal verändern in weiteren Unterhaltungen. Das zu durchschauen und mit einer laserscharfen Beobachtungsgabe zu registrieren, denn Körperhaltung, Gesichtsausdruck, Tonfall sollen ohne Widerspruch in harmonischer Wahrheit vereint sein, hat sich Wisting bereits als Wesenszug verinnerlicht und unterstützt sein kriminalistisches Gespür und kriminologischen Feinsinn.

Jørn Lier Horst beschreibt seine Protagonisten sehr anschaulich und läßt sie mit ihren Eigentümlichkeiten, Stärken wie Schwächen oder kleinen Ticks wie Personen aus dem eigenen, realen täglichen Leben wirken, als seien sie Freunde, Bekannte oder Verwandte, ja, man kann sich sogar selbst in ihnen gespiegelt wiederfinden.
W.W. ist ein wunderbarer, liebender Papa der in jährlich gepflegter Routine bei Besuchsantritt seines Sohnes Thomas, einem eingespannten Berufspiloten beim Militär mit Einsätzen in Afghanistan, eigens Pizza bäckt. Auch sonst versorgt er seine beiden erwachsenen Zwillinge mit selbst zubereiteten Speisen.
Die eingewebten, schnuckligsüßen und teils schmunzligen ‚Aufpassen-aufs-Enkeltöchterchen‘-Einschübe lassen Kommissar Wisting als Großdaddy nur noch mehr an unglaublicher Sympathie liebgewinnen und ein klein wenig tiefer in seine Seele blicken; zudem beleben die Babysitting-Elemente der auch als Journalistin Mobile Working-betreibenden Line, neben des harmonisch Miteinanders, den Alltag der Familie und wärmen das Herz des Lesers.
Der 1958 geborene Wisting beeindruckt auch in seinem unterstützenden und aufrichtigem Umgang mit seiner 30jährigen Tochter Line, der kategorischen nicht-Kaffee-Trinkerin und Hobby-Ahnenforscherin, Mutter der 14monatigen Enkelin Amalie, die Strafzettel beim Falschparken sammelt. Als ursprünglich verantwortungsvolle Nachrichtenreporterin möchte sie nach ihrer 16monatigen Mutterschaftsauszeit als freie Journalistin weiterarbeiten, und ist sogar schon als Freelancer tätig. Auf Anordnung und minutiösem Kalkül Adrian Stillers wird sie in das gerissene Gefüge seines raffinierten Spielwerkes eingebaut, um als eines der wichtigen Rädchen die Maschinerie zur Ergreifung oder Erlegung eines geständigen Täters in Gang zu setzen.

Gleichwohl hat Jørn Lier Horst mit Adrian Stiller, ehemals Adrian Palm, einen weiteren fazinierenden Charakter zum Leben erweckt: dieser arbeitet nicht nur versessen an unaufgeklärten Mordfällen, sondern auch mit ungelösten Vermisstenfällen, bei denen es sich um Mord handeln könnte. Ca. 35 Jahre alt, gepflegt, mit stahlgrauen, wegen Überanstrengung leicht geröteten Augen, erinnert er an einen Firmenanwalt oder korrekten FBI-Typ im Film; er vertilgt Fisherman’s Friends Pastillen und leidet unter notorischer Schlaflosigkeit seit einem schicksalshaft tragischen Trauma, wobei die Albträume nachgelassen haben. Seine Berufsausbildung hatte er sich aufgrund dessen, seines persönlichen Cold Case, gewählt: seine eigene Freundin, Julia Ann, verschwand völlig spurlos vor 18 Jahren in Südafrika. Zielgerichtet und ergebnisorientiert ist Kommissar Adrian Stiller taktischer Stratege mit fragwürdigen, kreativen Methoden: er manövriert die Ermittlungen einem ausgewieften Spiel gleich bei hohem Einsatz, sogar manchmal mit etwas unorthodoxen doch sorgsam plazierten Winkelzügen. Für ihn ist der kurz vor der Pension stehende Wisting der eher defensive und doch so unverzichtbare und v.a. ausschlaggebende Joker im Hintergrund. Dabei will W.W. gar nicht wirklich manipulativ agieren, sondern immerzu ehrlich und offen, balanciert aber gezwungenermaßen auf einem schmalen ethischen Grat, da ein Geständnis zu erhalten für die Gerechtigkeit des Opfers Vorrang hat.

Kritikpunkte
SPOILER – Anfang:

Wer als Leser aber generell alles ganz genau wissen möchte, dem wird hier ein bißchen noch was fehlen: nämlich wurde auf den Ablauf, oder besser diese Augenblicke des damaligen Streits nicht eingegangen; Katharina plante, sich der Polizei auszuliefern; kurz davor hatte sie auf Martin eingeredet, ihr es gleich zu tun und sich doch auch der Polizei zu stellen, aber er weigerte sich, er gehe doch nicht ins Kittchen(!?), da er es ((das unauffällige Beiseiteschaffen Nadias Leichnams)) für sie getan habe - die Verantwortung für alles trage letztlich nur Katharina; die unmittelbaren Auswirkungen die zum Tode Katharinas führten, wurden nicht eindeutig verifiziert [war es nun, im Gezanke, etwa ein Schubsen mit tödlicher Unfallfolge, oder, ein eruptierter Wutausbruch mit auf die Ehepartnerin losgehen und sie zu Tote schlagen, oder, eher doch ein gezieltes, absichtliches z.B. Erdrosseln, um zu vertuschen und nicht ins Gefängnis zu müssen(?),] sind hier denn die pathologischen Untersuchungen gar nicht so wichtig (?) ((sie waren es nur bei Nadia; was exakt mit Nadia geschah, erfährt ausführliche Auflösung. Da war es ein fataler Autounfall. Aber hier? Totschlag aus Affekt oder doch Mord)). Darüber hinaus wurde das situationsgeprägte Emotions- wie Gedankenchaos nicht eruiert, diese psychologische Tiefenschichtigkeit blieb dann doch aus – nur vorher, in Wistings Mutmaßungen zu einem Mord im Affekt und den verqueren Aussagen Martins über einen gewissen 'Urinsinkt', (statt tatsächlich anerlerntem Reflex oder unbeherrschter Triebe,) kann vom Leser erahnt werden, was geschehen sein könnte, abgelaufen sein muß. Martin ist jedenfalls Katharinas Mörder - egal aus welcher Konstellation heraus. Hatte Martin jetzt Katharina versehentlich erschossen(?), weil er sich bedroht fühlte ((er müsse ins Gefängnis)), deshalb sei sein Angriff angeblich aus vererbtem Urinstinkt erfolgt(?). Dieser Satz hätte im 'Autowagen-Geständnis' quasi nochmal kommen müssen! Das präzise Herausfiltern der Wahrheit war wahrscheins gar nicht mehr möglich, weil der Täter/Mörder über all diesen jahrelangen Zeitraum davor weggelaufen ist, das Geschehen in Eis gelagert hatte, sich dem nie wirklich stellt, einfach nur vergessen wollte(?), weil er sämtliche Schuld ja auch seiner Gattin zugeschanzt hatte(?!).
Auf Zeit spielte, denn es kam zu einer Gesetzesänderung, nach der die Tat jetzt nicht mehr nach 25Jahren als verjährt gilt.
Und dennoch: Er hegt Gewissensbisse (?) wegen Nadia, einer Fremden, fährt 2x zu den Kroghs, weil Martin die damaligen Ereignisse zu erzählen beabsichtigt; hingegen, in Bezug zur eigenen Gemahlin gibt’s keinerlei Gefühlsregung/Bedenken? ... diese total ausbleibenden Worte dazu im Wortschwall zu Wisting ((alles über Nadia, nix zur eigenen Frau)) entsetzen einfach, ja, sind ein blanker Horror, denn, man bedenke auch, daß er bereits zum zweiten Mal einen Leichnam unterteerte, und dann diesmal auch noch der einer ihm so nahe stehenden Person. (Oder, muß hier erst am Anfang auch angesetzt werden: wer wollte ursprünglich, bei dem Unfall, durchsetzen, es zu verschleiern? er oder sie?) Da ja ‚Katharina‘ immerhin der Hauptfall ist, sollte hier doch dahingehend keine dezidierte Darlegung dem Leser unterschlagen bleiben. Vielleicht bietet sich dem Autor bei einer Verfilmung noch die Gelegenheit, diesen Umstand unbedingt auszuführen.
SPOILER -- Ende


F A Z I T:
Meisterlich konzipiert: Wie der stete Tropfen den Stein höhlt so schürft sich Wisting fast tastend Jahr für Jahr, und besonders gen Ende, noch dazu hin-und herpendelnd zu Kommissar Stillers fortschreitenden Ermittlungen, Medien-Einspielungen und sprichwörtlichen Ausgrabungen, im zum sich psychologisch verdichtenden Kammerspiel einer 3tägigen Hütten(tor)tour mit der Geduld des immer wieder die Rute auswerfenden Fischeanglers, Stunde um Stunde, dann minütlich, ins Gewissen des Täters vor, welcher so unendlich lange schon etwas hinter einem mit Lügen zugeteerten Fassadenbau versteckt.

Wie Wisting angesichts des Horrors um die damaligen Ereignisse und der möglichen unmittelbaren Lebensgefahr für die eigene Person seine Zurückhaltung und diese beherrschte Ruhe-in-sich aufrecht erhält, und, dabei auf der rutschig-glatten Eisdecke von Psyche des Mörders zu gleiten vermag, bis er sie zum Einbrechen bringen kann, packt den Leser in bewundernder Sprachlosigkeit und gewichtet die Dramatik um so mehr.
Das Prozedere der kohärend und simultan zu einander ablaufenden Verfahrensstationen sind von ganz eigener Faszination und entwickeln einen ungewöhnlich leisen, aufschraubenden Thrill.

Wer regelmäßig Aktenzeichen XY ... ungelöst verfolgt, kommt nicht umhin, sämtliche Bücher dieses Autors zu vertilgen.
Tusen takk! Danke vielmals, Herr J.L. Horst - es gibt sie doch noch, wundervolle Menschen, inspirierende Kommissare, vorbildhafte Detectives, einwandfreie, integere, ehrliche Ermittlungsbeamte, die unermüdlich kämpfen, um eines Tages doch noch die Wahrheit aus dem Eis des Schweigens herauszubrechen, an die Oberfläche zu befördern und damit zu befreien – für die Wahrheit ist es wohl nie zu spät. Mögen die Fälle, die das Leben im Lichte wie im Dunkeln schreibt, auch noch so grausam, kompliziert, einbetoniert sein, mit unbändigem Willen und voller Einsatzbereitschaft streben Leute solchen charakterlichen Schlages danach, sie dennoch zu lösen, Gerechtigkeit anheimfallen zu lassen, den Täter zur Verantwortung zu ziehen, zu etwas Größerem beizutragen, einen Sinn zu entdecken in dem was man tut.

Ob Adrian Stillers angedeuteter ganz eigener, privater Vermisstenfall je Enträtselung erleben wird? - das möchte man irgendwann gerne doch noch erleben. Und natürlich William Wisting, dem Fels in der Brandung zum Eisknacken ominöser verschütteter und eingefrorener Fälle, gerne wieder begegnen. Mitsamt seinem liebenswerten Familyclan Auf die drei nächsten Bücher dieser Cold Case-Reihenauskopplung bin ich nun sehr gespannt.


COVER-Interpretation & Buchgestaltung:
In großen, klar-umrissenen Lettern prangt in einem warmen Morgensonnenorange der Nachname des besten Kommissars Norwegens WISTING auf einer kaltweißen, nur partiell eisblau-kolorierten Schneelandschaft, (oder zugefrorenem Eissee), so als ob sich dieser von nichts aufhalten läßt und ein unerschütterliches & markantes Zeichen, gleich einem Branding, darauf setzt. Die Versale ragen reliefartig hervor und sind haptisch erspürbar - toll! Die leichten aber vorhandenen, im Schneeweiß allerdings ungesehenen Unebenheiten & feinen Nuancierungen dieser planar zugeschneiten und verkarsteten Oberflächenstruktur gewinnen nur hier, in des Ermittlers Großbuchstaben, mittels mandarinengüldener Akzentuierung, an ausgeleuchteter Dimension und kommen zum sichtbareren Vorschein.
Feinste Details in der Indizienanalyse sind auch im Kriminalroman von ausschlaggebender Erhellung und tragen so zur Lösung des Doppel-Falls mit bei. Das durchgehend kompakte, ziemlich gleichmäßig verlaufende Schneegebiet, welches sich bis zu einem nur mehr kleinen, kaum merklichen Horizont hochzieht, mit diesem teils fast zu verschmelzen scheint, ist mit einer metertiefen Schneise versehen; diese schneidet sich, wie ein Durchhau eines wasserfarbenen Gletscherspaltes ausgeformt, mit vertikalen Seitenwänden, quasi durch die Buchfront, knackt auf diese Weise die gefrorene Eischneedeckenschicht auf und bahnt einen Weg zur Zivilisation – als beabsichtige sie eine versinnbildliche Betonung darauf zu eröffnen, daß selbst ‚eingefroren-verkrustete‘, ältere, ungelöste Kriminalfälle aufgebrochen und aufgeklärt werden können. Als wäre es möglich, Geheimnisse, die tiefer verborgen lauern als die tiefsten Schluchten oder bodenlos klafternden Wunden, doch noch an die Oberfläche und damit zu Tage zu fördern.
Unter dem Wort Wisting ist in Schwarzdruck der Titel etwas kleiner fortgesetzt mit „und der Tag der Vermissten“ - Band 1 der Cold Cases-Reihe.
Das Brochüreformat ist wunderbar informativ, wenn auch etwas komprimiert, ausgestattet: Es enthält, zusätzlich zur Plotbeschreibung auf der Buchrückseite, auf ihren aufschwenkbaren Klappenseiten vorne ein Mini-Recap, und hinten ein Foto samt Kurzbiographie des 1970 in Bamble/norwegischen Provinz Telemark geborenen Autors, sowie, innen einen prima Steckbrief zu Wisting, nebst Vorankündigung eines weiteren Bandes zur Cold-Cases-Serie, welcher mit dem Titel „WISTING und der fensterlose Raum“ („Det innerste rommet“) im Januar 2020 ihre Fortsetzung erfährt.

Veröffentlicht am 08.10.2019

ein ruhiger, unterhaltsamer Krimi

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Katharina Haugen ist vor 24 Jahren spurlos verschwunden. Kommissar William Wisting lässt dieser unaufgeklärte Fall keine Ruhe. Er studiert nach wie vor die Fallakten. Außerdem besucht er an jedem Jahrestag ...

Katharina Haugen ist vor 24 Jahren spurlos verschwunden. Kommissar William Wisting lässt dieser unaufgeklärte Fall keine Ruhe. Er studiert nach wie vor die Fallakten. Außerdem besucht er an jedem Jahrestag Katharinas Ehemann Martin. Dadurch sind die Beiden freundschaftlich verbunden. Doch eines Tages ändert sich alles: Erst ist Martin Haugen verschwunden und dann taucht der Ermittler Adrian Stiller auf, der in einem anderen, alten Vermisstenfall ermittelt. Er verdächtigt Martin Haugen, etwas mit diesem Fall zu tun zu haben. Und so versuchen Wisting und Stiller zusammen, dieser Spur nachzugehen ...

Meine Meinung:

Kommissar Wisting war mir sofort sympathisch. Er ist ein ruhiger Ermittler, bei dem es endlich einmal keine schlimmen privaten Probleme gibt. Auch Stiller gefiel mir. Er ist sehr zielstrebig und tut alles dafür, der Lösung des Falls näherzukommen. Daneben spielt auch Wistings Tochter Line eine größere Rolle. Sie ist Journalistin und versucht ebenfalls, bei Stillers Fall Licht ins Dunkel zu bringen. Man erlebt also die Ermittlungen von verschiedenen Seiten mit und bekommt einen Einblick in die Arbeit der Kommissare. Die Geschichte bleibt also ruhig, läuft dann aber auf einen sehr spannenden Schluss zu. Gefallen hat mir, dass hier nichts übertrieben wirkt. Der Schreibstil ist flüssig und anschaulich, so dass man gerne weiterliest.

Fazit:

Eine ruhiger, unterhaltsamer Krimi, mit sympathischen Ermittlern.