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Veröffentlicht am 09.10.2019

Toll illustriertes Erstlesebuch aus der Liliane Susewind-Reihe

Liliane Susewind – Viel Gerenne um eine Henne
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Kurz zum Inhalt:
Bonsai, der Hund von Liliane Susewind, die von allen Lilli genannt wird, scheucht am Bauernhof alle Hühner auf, weil er das doch so gerne macht. Doch plötzlich ist ein Huhn verschwunden!
Zum ...

Kurz zum Inhalt:
Bonsai, der Hund von Liliane Susewind, die von allen Lilli genannt wird, scheucht am Bauernhof alle Hühner auf, weil er das doch so gerne macht. Doch plötzlich ist ein Huhn verschwunden!
Zum Glück kann Lilli mit Tieren sprechen, und somit machen sich alle auf die Suche nach dem Huhn.
Doch ausgerechnet jetzt schlüpfen die Küken des verlorenen Huhns! Kann Lilli das Mama-Huhn mit ihren Küken wieder vereinen?


Meine Meinung:
"Viel Gerenne um eine Henne" ist ein Erstlesebuch aus der Reihe der beliebten Liliane Susewind, die mit Tieren sprechen kann.
Ich finde solche magischen Kinderbücher sehr toll, wenn den Kids auf spielerische Weise Tierhaltung und Tierschutz vermittelt wird und sie dabei ein spannendes Abenteuer erleben.

Allerdings ist die Sprache bei diesem Buch sehr einfach gehalten.
Nicht gut fand ich auch, dass hier der Eindruck erweckt wurde, dass ein Küken innerhalb einer Minute geschlüpft ist.
Gut hingegen fand ich, dass die Prägung von jungen Tieren gut dargestellt wurde: die Küken sehen als erstes Lilli, und laufen ihr daraufhin überallhin nach und nennen sie Mama.

Witzig waren die Bezeichnungen, die sich die Tiere untereinander gegeben haben. So sagt zum Beispiel die Katze namens 'Frau von Schmidt' zu den Hühnern "Geflügelpersonen", Lillis Hund Bonsai nennt die Hühner "Plustertauben", und die Hühner nennen den Hahn "Pick-Heini".

Toll sind die vielen bunten Illustrationen auf jeder Doppelseite, oft auch seitenfüllend, auf denen es viel zu entdecken gibt.


Fazit:
Witziges Erstlesebuch um Liliane Susewind, wo Lilli zur Küken-Mama, Freundschafts-Vermittlerin zwischen Hühnern und Hahn und zur Huhn-Retterin wird.

Veröffentlicht am 01.10.2019

das etwas andere Kritzel-und-Mitmach-Buch

Leles Geheimclub, Band 1: Keine Kings im Hauptquartier
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Leles Geheimclub ist für meine Tochter und mich ein ganz neues Konzept des Kinderbuchs (zumindest kennen wir bisher kein Buch in dieser Art): ein Mitmach-und-Kritzel-Buch. Somit kann man dem Buch seine ...

Leles Geheimclub ist für meine Tochter und mich ein ganz neues Konzept des Kinderbuchs (zumindest kennen wir bisher kein Buch in dieser Art): ein Mitmach-und-Kritzel-Buch. Somit kann man dem Buch seine persönliche Note aufdrücken.
Es gibt immer wieder Seiten, die die Geschehnisse der Geschichte aufgreifen und wo die Leserinnen dann selbst Listen erstellen, Dinge eintragen oder rumkritzeln und malen können.

Auch die Geschichte selbst ist dem Zielgruppenalter angepasst: zwei verfeindete Gruppen (Mädels und Jungs), die sich gegenseitig Streiche spielen.
Die Queens, das sind die Listenschreiberin Lele, Skateboarderin Cleo und das 'lebende Wörterbuch' Elif.
Die Kings bestehen aus Elifs Bruder Devin, Kolja und dem Parkour-Meister Loris.
Jede Bande hat ein eigenes Quartier, doch die Jungs wollen lieber die luftige Dachterrasse der Mädchen als das finstere Kellerloch, in dem sie derzeit ihr Clubquartier haben.
Es gibt natürlich viele Streitereien; es werden einem die Gedanken der Kids nähergebracht - man fühlt sich mittendrin im Geschehen.

Doch es ist auch ein Lehrwert gegeben: Als der Yorkshire-Terrier des Hausmeister-Paares namens Tiffi plötzlich verschwindet, auf den Lele aufpassen sollte, halten die verfeindeten Banden zusammen und gehen auf gemeinsame Rettungsmission.
Somit vereint das Buch das Aufzeigen und die Klärung von Jugendproblemen, Freundschaft, Zusammenhalt, das Finden von Lösungsmöglichkeiten, Kreativität und man kann seine künstlerische Ader ausleben.

Die Geschichte ist schön und leicht verständlich zu lesen, die vorkommenden Fremdwörter (Elif ist ja das "wandelnde Wörterbuch") werden natürlich erklärt und man freut sich natürlich über das Happy-End. Leider waren die vielen Seiten mit Listen und auch die Kritzel-Seiten meiner Tochter dann irgendwann zu viel; wir vergeben 4 Sterne.

Veröffentlicht am 18.09.2019

Emotionaler und fesselnder Roman über die Zeit um den Ersten Weltkrieg aus Sicht von zwei starken Frauen

Die Charité: Aufbruch und Entscheidung
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Kurz zum Inhalt:
Dr. Rahel Hirsch kommt 1903 nach Berlin, um als erste Frau an der Charité als Ärztin zu arbeiten. Sie musste in der Schweiz studieren, da es diese Möglichkeit für Frauen in Deutschland ...

Kurz zum Inhalt:
Dr. Rahel Hirsch kommt 1903 nach Berlin, um als erste Frau an der Charité als Ärztin zu arbeiten. Sie musste in der Schweiz studieren, da es diese Möglichkeit für Frauen in Deutschland noch nicht gab. Doch als einzige Frau hat sie es dort nicht leicht.
Die 21jährige Barbara Schubert ist indes nach Berlin gekommen, um bei ihrer Tante Marlene und ihrem Cousin Franz zu wohnen, und um endlich Geld verdienen zu können. Doch aufgrund der vielen Arbeitssuchenden ist die Lage nicht leicht, und sie landet schließlich in der Wäscherei der Charité, wo sie bis zum Umfallen schuften muss.
Der Weg der beiden Frauen kreuzt sich, und obwohl sie unterschiedlicher nicht sein könnten, entwickelt sich schnell eine Freundschaft zwischen den beiden.
Barbara kämpft für die Rechte der Frauen in allen Belangen, und Rahel in ihrem Bereich. Doch der Ausbruch des Ersten Weltkriegs verändert nicht nur für die beiden Frauen das Leben für immer...


Meine Meinung:
"Die Charité - Aufbruch und Entscheidung" ist der zweite Teil um die Berliner Charité, allerdings ist es ein komplett eigenständiger Band.
Ulrike Schweikert ist es wunderbar gelungen, die Leser in den Bann der damaligen Zeit zu ziehen: die Ungleichbehandlung und Unterdrückung der Frauen, die sich endlich Gleichberechtigung in allen Bereichen erkämpfen wollen; politisches Zeitgeschehen; Kriegshandlungen; und medizinische Forschungen, Entwicklungen und Fortschritte.
Es steckt viel Recherche in dem Buch, und die erwähnten Ärzte, Wissenschaftler und Pioniere gab es tatsächlich - ebenso ist Rahel Hirsch eine historische Figur, über deren Privatleben jedoch kaum etwas bekannt ist, daher hat die Autorin eine Geschichte drumherum gesponnen und Figuren dazu erdacht.
Es passiert so viel in der damaligen Zeit, vor allem auf dem medizinischen Sektor; man hat das Gefühl, direkt dabei gewesen zu sein, als zB das Serum gegen Syphilis entdeckt wurde.
Man leidet mit den Frauen mit, die für harte Arbeit viel weniger bezahlt bekamen und abends dann auch noch die Hausarbeit erledigen mussten. Doch als dann der Krieg ausbrach, waren sie plötzlich gut genug, um in typischen Männerbereichen zu arbeiten.
Man lernt auch viel über die politischen Hintergründe des Krieges und über die Schlachten, jedoch alles so fesselnd verpackt, dass man auch das Gefühl hatte, mittendrin im Schützengraben zu liegen.
Das Buch hat mich sehr berührt und zum Nachdenken gebracht.
Das Cover ähnelt jenem des ersten Teils und ist somit als zusammengehörig erkennbar.


Fazit:
Mitreißendes historisches Dokument in einem spannenden Roman verpackt mit zwei starken Protagonistinnen in einer schweren Zeit.

Veröffentlicht am 13.09.2019

kurzweilige Urlaubslektüre

Mein zauberhafter Sommer im Inselbuchladen
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Kurz zum Inhalt:
Emma flüchtet mit ihren 2jährigen Zwillingen Lars und Timo auf die Insel Spiekeroog zu ihrer Freundin Frieke, da ihr Mann sie plötzlich sitzen gelassen hat. Frieke betreibt seit einem ...

Kurz zum Inhalt:
Emma flüchtet mit ihren 2jährigen Zwillingen Lars und Timo auf die Insel Spiekeroog zu ihrer Freundin Frieke, da ihr Mann sie plötzlich sitzen gelassen hat. Frieke betreibt seit einem Jahr die kleine Inselbuchhandlung auf Spiekeroog und freut sich, ihrer Freundin helfen zu können.
Doch Frieke hat selbst Probleme: sie hat das Gefühl, ihr Lebenspartner Bengt will sich nicht fix binden, weil er die meiste Zeit draußen ist, um seine Vögel zu beobachten. Außerdem ist Frieke in letzter Zeit morgens immer übel...


Meine Meinung:
Julie Peters entführt uns auf wunderbare Weise aus dem Alltag auf die wunderschöne Insel Spiekeroog. Auch wenn ich (leider) noch nie dort war, hatte ich alles genau vor Augen, da sowohl die handelnden Personen als auch die Landschaft lebendig und detailliert beschrieben sind. Es macht richtig Lust auf einen Inselbesuch!
"Mein zauberhafter Sommer im Inselbuchladen" ist der zweite Teil der Reihe um Friekes Buchhandlung. Dass ich den ersten Teil nicht kannte, war kein Problem, denn die Geschichte ist in sich geschlossen und kann eigenständig gelesen werden. Alle relevanten Informationen aus dem Vorgänger-Band sind geschickt in die Geschichte verwoben.
Auch wenn die Themen ernst sind - Emma wurde verlassen und Frieke würde gerne heiraten und eine Familie gründen - ist es doch ein gute-Laune-Roman.
Man fiebert mit Emma mit, als sie den jungen Arzt Raik und seine introvertierte Schwester Conny kennenlernt; als sie Raik und vor allem Conny berührt, dass diese sich öffnet und die alten Ferienwohnungen wieder vermieten will; als Emma Arbeit suchen muss, um sich und ihre beiden kleinen Söhne über Wasser halten zu können. Emma entwickelt sich von einer eher ängstlichen Mutter zu eine selbstbewussten und taffen Frau.
Ganz besonders haben es mir aber die beiden alten und etwas schrulligen Damen angetan, Trudi Rosenborg, die glaubt, zum Sterben auf die Insel gekommen zu sein, und Johanne, die schon immer auf der Insel gelebt hat. Die beiden Damen haben einen wundervollen Charme.
Natürlich gibt es für alle ein tolles Happy-End.


Fazit:
Ein gute-Laune-Roman, der trotz der ernsten Probleme, die darin behandelt werden, Lust auf Urlaub auf der Insel Spiekeroog macht (um die dortige Inselbuchhandlung aufzusuchen ;). Eine unterhaltsame Sommerlektüre.

Veröffentlicht am 09.09.2019

Das 10jährige Eberhofer-Jubiläum

Guglhupfgeschwader
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Kurz zum Inhalt:
Der Lotto-Otto bittet den Eberhofer Franz um Hilfe: aufgrund seiner Spielsucht und den Schulden wird er bedroht, es wurden ihm sogar schon zwei Finger abgeschnitten.
Und als wäre die Suche ...

Kurz zum Inhalt:
Der Lotto-Otto bittet den Eberhofer Franz um Hilfe: aufgrund seiner Spielsucht und den Schulden wird er bedroht, es wurden ihm sogar schon zwei Finger abgeschnitten.
Und als wäre die Suche nach korrupten Polizisten nicht genug, fliegt auch noch der Lotto-Laden in die Luft, und der Dorfpolizist hat es dann sogar mit Mord zu tun.
Dabei wurde doch ihm zu Ehren extra der Kreisverkehr vor Niederkaltenkirchen in "Eberhofer-Kreisel" benannt.


Meine Meinung:
"Guglhupfgeschwader" ist der 10. Teil und somit das Jubiläum von Franz Eberhofer.
Die Schreibeweise ist in ich-Form vom Eberhofer und gewohnt flapsig verfasst, wodurch sich das Buch ratzfatz durchlesen lässt.
Man trifft auch alle alten Bekannten wieder: Eberhofers langjährige Freundin Susi, die Mama des gemeinsamen Sohnes Paul, der nun auch in die Kita geht; die Oma; den Papa; seinen Bruder Leopold samt Frau Panida und Tochter Sushi (ähm, Uschi); seinen Kumpel Birkenberger Rudi; sowie die Spezl Simmerl und Flötzinger.

Da es der Jubiläumsband bzw. das 10jährige Dienst-Jubiläum vom Eberhofer in Niederkaltenkirchen ist, ging ich mit hohen Erwartungen an das Buch ran. Die Geschichte ist ein solider Eberhofer-Krimi, aber ich hatte mir irgendwie mehr erwartet.
Außerdem liegt mir in diesem Band der Fokus zu sehr auf den Streitereien zwischen dem Eberhofer und seinem Freund, dem Birkenberger Rudi, ohne den der Franz den Fall wie immer nicht hätte lösen können. Dieser Zwist war mir zu sehr in die Länge gezogen.

Am Schluss gibt es wieder das obligatorische Glossar der Bayrischen Ausdrücke, welches sehr hilfreich sein kann (ich als Österreicherin habe natürlich fast alle Wörter und Redewendungen gekannt ;), sowie die Rezepte von Speisen aus Omas Küche, die im Buch erwähnt wurden.

Das Cover passt optisch wieder hervorragend zu den Vorgängerbänden und lässt die Reihen-Zusammengehörigkeit erkennen. Und es sind wieder Gegenstände/Dinge drauf, die zum Inhalt des Buches passen: natürlich der Guglhupf, eine Bombe (obwohl der Auslöser für die Explosion ein Molotow-Cocktail war), und das viele Geld, das auch eine große Rolle spielt.


Fazit:
Das 10jähirge Eberhofer-Jubiläum hätte ich mir irgendwie aufregender erwartet, aber es ist ein solider Eberhofer-Krimi mit leider zu vielen Streitereien und viel Privatem. 4 Sterne von mir.