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magische_farbwelt

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.10.2019

Eine abenteuerliche Reise im 19. Jahrhundert

Washington Black
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Mein geschichtliches Interesse ist sehr groß. Und wenn die Vergangenheit auch noch in eine tolle Geschichte mittels eines Romans verpackt wird, umso besser. Im Roman „Washington Black“ der Autorin Esi ...

Mein geschichtliches Interesse ist sehr groß. Und wenn die Vergangenheit auch noch in eine tolle Geschichte mittels eines Romans verpackt wird, umso besser. Im Roman „Washington Black“ der Autorin Esi Edugyan spielt ein Sklavenjunge – gleichnamig mit dem Buchtitel – die zentrale Rolle. Das Buch beginnt für den Leser gleich schonungslos mit abscheulichen Gräueltaten. Denn mit aller Offenheit werden die Brutalitäten gegenüber den Sklaven auf der Faith-Plantage in Barbados detailliert beschrieben. Und ich denke, dass nicht allzu selten diese unmenschlichen Parallelen zu den tatsächlichen Geschehnissen zur Zeiten der Sklaverei zu sehen sind. Die Autorin beschreibt im Endeffekt das Erwachsenwerden des Jungen Washington Black. Auch wenn er von der Plantage entkommen kann und als frei gilt, scheint er ständig auf der Flucht. Denn Gleichberechtigung auf dem Papier ist eben noch lange keine echte Gleichberechtigung im wahren Leben. Und auch diese moralischen Verwerflichkeiten pickt die Autorin Esi Edugyan in ihrem Roman „Washington Black“ wunderbar heraus. Die Geschichte des Protagonisten ist abenteuerlich, manchmal herzzerreißend, manchmal grausam. Und irgendwie auch manchmal widersprüchlich. Als Leser leidet man mit ihm, man freut sich mit ihm und man zieht mit ihm beinah um die ganze Welt des 19. Jahrhunderts. Esi Edugyan schafft es, uns in eine andere Welt zu entführen, den Blick auch zu öffnen. Und indirekt zu appellieren, dass wir es nicht wieder soweit kommen lassen dürfen.

Veröffentlicht am 29.09.2019

Biyon Kattilathu lässt uns das Glück spüren

Der Rikscha-Fahrer, der das Glück verschenkt
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„Der Rikscha-Fahrer, der das Glück verschenkt“ vom Autor Biyon Kattilathu ist als kleiner Ratgeber für das eigene Leben zu verstehen. Im Buch sind unterschiedliche Geschichten enthalten, die von den Begebenheiten ...

„Der Rikscha-Fahrer, der das Glück verschenkt“ vom Autor Biyon Kattilathu ist als kleiner Ratgeber für das eigene Leben zu verstehen. Im Buch sind unterschiedliche Geschichten enthalten, die von den Begebenheiten des Rikscha-Fahrers Rahul erzählen. Rahul hat auf den Leser schon vom ersten Satz an eine ansteckende Lebensenergie, wie ich finde. Er nimmt mich als Leserin mit an die Hand und kann so meine Seele ein Stück weit bereichern. Und das allein mit seinen Worten. In beinah jeder Geschichte habe ich mich wiedergefunden, als Fahrgast auf der Rücksitzbank von Rahuls Rikscha. Rahul verschenkt mit seinen Weisheiten Glück. Mal kleines Glück, welches im Detail zu suchen und zu finden ist. Mal großes Glück, was ein Stück weit das Leben seiner Fahrgäste verändern wird. Und genau dieses Glück, diese liebevolle Art, die bekommt er eines Tages auch zurück. „Der Rikscha-Fahrer, der das Glück verschenkt“ ist wie ein kleines Geschenk für den Leser zu betrachten. Denn auch ich habe Glück erfahren. Mal mit rührenden Tränchen, mal mit einem Schmunzeln, ja, sogar mit einem herzhaften Lachen. Das Buch ist so schön. Für jeden, der etwas Warmes fürs eigene Herz braucht. Und für jeden, der einen lieben Menschen mit diesem Buch umarmen möchte. Übrigens: Meine Lieblingsfarbe: Lila. Nur für den Fall, dass ich Rahul mal treffen werde.

Veröffentlicht am 09.09.2019

Das raue Skandinavien

VIKING - Eine Jomswikinger-Saga
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Meine Schwäche für historische Romane kommt in „VIKING“ von Bjørn Andreas Bull-Hansen so richtig auf ihre Kosten. Und dann bin ich ja auch noch ein Fan des raueren Klimas in Skandinavien. Schon lang fasziniert ...

Meine Schwäche für historische Romane kommt in „VIKING“ von Bjørn Andreas Bull-Hansen so richtig auf ihre Kosten. Und dann bin ich ja auch noch ein Fan des raueren Klimas in Skandinavien. Schon lang fasziniert mich diese Halbinsel. Durch die Erzählungen des Autors Bjørn Andreas Bull-Hansen fühle ich mich genau an die Küsten Norwegens hinversetzt. Anschaulich werden die Erlebnisse – schlechte und auch gute – des Protagonisten Torstein dargestellt. Und ja, irgendwie habe ich mir das Leben der Wikinger auch tatsächlich so vorgestellt. Die Geschichte rund im Torstein und sein hartes Leben fand leichten Zugang in meine Fantasie, denn gerade die alten Stämme wie Germanen, Römer und auch Wikinger haben jeher mein Interesse geweckt. Was mir besonders am Roman „VIKING“ imponiert: Der Autor nimmt kein Blatt vor den Mund. Schonungslos schreibt er vom Gemetzel der Krieger, von widerlichen Verletzungen, vom barbarischen Verhalten der Menschen. Und ich denke, ja, genauso könnte es damals passiert sein. Interessant finde ich zudem die Schauplätze. Immer wieder erzählt der Autor durch den Protagonisten Torstein, wo wir uns im heutigen Norwegen befänden. So hat man gleich eine innere Landkarte vor Augen und kann den Handlungsschauplatz meines Erachtens noch besser verfolgen. „VIKING“ des Autors Bjørn Andreas Bull-Hansen ist für mich ein geschichtsträchtiger Roman, mit schonungslosen Details über das harte Leben im 1. Jahrtausend im rauen Norwegen. Für Skandinavien-Fans sehr informativ und lesenswert. Aber auch für jeden Fan historischer Literatur dürfte der Roman „VIKING“ ein wertvoller Lesestoff sein.

Veröffentlicht am 02.09.2019

Erotischer Roman mit spannender Handlung

Gehorche, Sklavin! Erotischer SM-Roman
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Der erotische SM-Roman „Gehorche, Sklavin!“ der Autorin Corinne du Pré sollte meines Erachtens wirklich auch nur von Personen gelesen werden, die sich für die Vorlieben in Sachen SM interessieren oder ...

Der erotische SM-Roman „Gehorche, Sklavin!“ der Autorin Corinne du Pré sollte meines Erachtens wirklich auch nur von Personen gelesen werden, die sich für die Vorlieben in Sachen SM interessieren oder einfach mal in diese Welt eintauchen wollen. Ich muss gestehen, ich habe nicht so wirklich Zugang zu der Szenerie im Buch gefunden, was aber allerdings daran liegen mag, dass ich diese Vorlieben nicht teile. Die Autorin hat eine passende Geschichte rund um die Protagonistin gebaut, die doch recht ansprechend, ja sogar spannend ist. Manchmal wirken ja Handlungen in einem erotischen Roman doch sehr gekünstelt. Dieses Mal hat der Rahmen sehr gut gepasst. Der Schreibstil ist sehr flüssig, es wird kaum anrüchig. Und dennoch kommt der Fan von erotischen Romanen sehr auf seine Kosten. Mir jedenfalls hat der Roman „Gehorche, Sklavin!“ sehr gut gefallen, auch wenn die SM-Szenen nicht wirklich etwas für mich sind. Der Leser sollte im Vorfeld wissen, auf was er sich einlässt. Und ich denke, der Klappentext des Buches gibt da schon eine ganz gute Richtlinie.

Veröffentlicht am 26.08.2019

Wie lieben die Anderen?

Die sexuellen Gefälligkeiten der Lady Julie | Erotischer Roman
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Der erotische Roman „Die sexuellen Gefälligkeiten der Lady Julie“ von Johanna Söllner ist für mich persönlich mit – für einen Roman diesen Genres – ungewöhnlichem Inhalt gespickt. Ich bin ja ein großer ...

Der erotische Roman „Die sexuellen Gefälligkeiten der Lady Julie“ von Johanna Söllner ist für mich persönlich mit – für einen Roman diesen Genres – ungewöhnlichem Inhalt gespickt. Ich bin ja ein großer Fan von historischen Romanen und Erzählungen. Ich tauche gern in die vergangene Zeit ab. Und der Autorin Johanna Söllner ist dies in ihrem Buch „Die sexuellen Gefälligkeiten der Lady Julie“ sehr gut gelungen. Die Geschichte rund um Lady Julie de Abbeyville spielt im 19. Jahrhundert. Und damals war die Gesellschaft in sexueller Hinsicht doch arg in sich gekehrt. Niemand hat auch nur über erotische Begegnungen gesprochen, schon gar nicht eine Frau. Und doch haben diese Frauen sicherlich auch ihre Bedürfnisse gehabt. Die Protagonistin Julie verkörpert für mich eine jener Frau dieser Zeit, die sich aber mal traut, endlich auch mal ihre Lust auszuleben. Nicht immer die brave Ehefrau zu sein. Julie begibt sich auf eine Weltreise voller Abenteuer, trifft wunderbare Menschen. Der Roman ist nie zu anrüchig, auch wenn die Geschichte zum Ende des Buches hin zum wahrhaftigen Höhepunkt gelangt. Die Schauplätze sind meines Erachtens treffend gewählt, viele Orte und Geschehnisse basieren auf der historischen Realität, was die Autorin auch noch einmal in Nachtrag des Buches dem Leser bestätigt. „Die sexuellen Gefälligkeiten der Lady Julie“ ist ein toller erotischer und zugleich historischer Roman, der sowohl die Bedürfnisse einer Frau als auch ihre Bedenken in der Zeit des 19. Jahrhunderts widerspiegelt. Wobei ich der Meinung bin, dass diese Geschichte auch gut in der heutigen Zeit spielen könnte. Aber dann würde ihr etwas vom romantisch-historischen Rahmen fehlen, der absolut treffend im Roman in Szene gesetzt wurde.