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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.04.2020

Der Teufel von Vieux-Port

Leuchtfeuer
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Dies ist der 4. Band der Reihe und die privaten Verhältnisse von Personenschützer Nicolas Guerlain haben schon einige Turbulenzen hinter sich. Trotzdem lässt sich das Buch auch ohne Vorkenntnisse lesen. ...

Dies ist der 4. Band der Reihe und die privaten Verhältnisse von Personenschützer Nicolas Guerlain haben schon einige Turbulenzen hinter sich. Trotzdem lässt sich das Buch auch ohne Vorkenntnisse lesen.
Es gibt zwei Handlungsstränge, der eine befasst sich mit Nicolas Freundin Julie, die in Untersuchungshaft sitzt, weil sie im Dienst jemanden erschossen hat. Das Verfahren neigt sich dem Ende zu und die große Frage „Notwehr oder Vorsatz“ steht offen im Raum. Es sieht nicht gut für Julie aus und Nicolas fragt sich verzweifelt wie er ihr helfen kann zu beweisen, dass sie nur sich selbst schützen wollte.
Im zweiten Handlungsstrang geh es um ein kleines Dorf namens Vieux-Port, ein idyllischer Ort in der Normandie. Es gibt einen Toten und die Dorfbewohner fürchten, dass dies nur der Anfang einer Mordserie ist. Denn vor Jahren hat ein junger Mann Rache an dem Dorf geschworen und die scheint er nun umzusetzen. Der Bürgermeister versucht Nicolas als Personenschützer für ein ganzes Dorf anzuwerben. Zunächst hat er kein Interesse, nimmt dann aber doch an und deckt nach und nach die dunklen Geheimnisse des Ortes auf.

Das Buch ist gut aufgebaut und spannend geschrieben. Es gibt sowohl private Konflikte als auch berufliche Schwierigkeiten, die Nicolas lösen muss. Verwicklungen und Zusammenhänge werden langsam klar und es gibt immer wieder Überraschungen. Ein wirklich gut gemachter Krimi mit schönem Frankreich-Flair.

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Veröffentlicht am 24.12.2019

Gut gemachte Täterjagd in einem eingeschneiten Berghotel

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Digital-Detox ist angesagt und tut jedem gut. Die Reiseagentur TrippleO hat das erkannt und bietet eine Handyfreie Reise zu einem einsamen Berghotel an. Dieses ist noch nicht eröffnet und das einzige Personal ...

Digital-Detox ist angesagt und tut jedem gut. Die Reiseagentur TrippleO hat das erkannt und bietet eine Handyfreie Reise zu einem einsamen Berghotel an. Dieses ist noch nicht eröffnet und das einzige Personal besteht aus zwei kauzigen Hausmeistern. Sogar ganze Trakte können noch nicht genutzt werden, da sie noch in der Renovierungsphase sind. Diese Kulisse allein bietet schon die Garantie für eine spannende Geschichte, denn als einer der Teilnehmer angegriffen wird, ist klar, dass der Täter innerhalb der Reisegruppe zu suchen ist. Oder hat sich ein Unbekannter im Hotel versteckt? War am Ende doch der Hausmeister zu dieser Tat fähig?
Abgesehen von Protagonistin Jenny, die diese Reise mit ihren Kollegen über den Arbeitgeber gesponsort bekommen hat, könnte es jeder gewesen sein. Das Grauen nimmt seinen Lauf und ein weiterer Angriff geschieht. Wer wird das nächste Opfer sein und wie können die anderen sich schützen? Bleiben sie alle zusammen, ist so gut wie sicher, dass auch der Täter bei ihnen ist. Sich trennen ist aber auch keine gute Idee…

Ich hatte mehrere Theorien, von denen sich eine letztendlich als richtig erwiesen hat. Mit Sicherheit hätte ich bis zum Schluss nicht sagen können, wer am verdächtigsten ist. Die Auflösung war gut, ist aber auch ein klein wenig offen gehalten.

Ein klassischer Strobel-Thriller, der bis zum Ende spannend bleibt und von der Atmosphäre des einsamen Hotels getragen wird.

Herbert Schäfer liest das Buch großartig, er verleiht den Figuren Charakter ohne zu übertreiben. Es hat Spaß gemacht ihm zuzuhören und sich dabei zu gruseln.

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Veröffentlicht am 28.10.2019

Sehr spannender Regiokrimi um Liebe, Kontrolle und Verrat.

Schafkopf
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Regiokrimis, insbesondere bayrische, neigen manchmal dazu in den Klamauk abzudriften. Die eigentümliche Sprache und ein kauziger Ermittler tragen ihr übriges dazu bei, dass der Mordfall nicht mehr im Vordergrund ...

Regiokrimis, insbesondere bayrische, neigen manchmal dazu in den Klamauk abzudriften. Die eigentümliche Sprache und ein kauziger Ermittler tragen ihr übriges dazu bei, dass der Mordfall nicht mehr im Vordergrund steht.
Ganz anders die Bücher von Andreas Föhr. Er hat einen wirklich spannenden Fall konstruiert, bei dem mir bis ganz zum Schluss nicht klar war, wer es nun eigentlich war. Die Personen sind dabei auf verschiedene Weisen miteinander verbunden und es ist nicht leicht, alles zu entwirren.

Es beginnt mit dem Morda an Stanislaus Kummeder, der eigentlich so gar kein Opfertyp ist. Sofort wird ein Zusammenhang mit dem Verschwinden seiner Freundin vermutet. Dies ist allerdings schon eine Weile her und niemand weiß, wo sie sich aufhält oder ob sie überhaupt noch lebt. Durch viele Rückblicke erfahren wir langsam, was der Nacht geschah, als seine Freundin verschwand. In dieser spielte Kummeder nämlich eine legendäre Partie Schafkopf, an der auch ein Polizist beteiligt war…

Die Ermittler Kreuthner und Wallner sind ein gutes Team und es hat Spaß gemacht, sie bei den Ermittlungen zu begleiten. Einige private Verwicklungen gab es natürlich auch, das hat aber das Hörbuch eher interessanter gemacht.

Der Sprecher Michael Schwarzmaier hat das Buch phantastisch gelesen. Alle Charaktere haben eigene eigene Stimme bekommen und sind sehr gut zu unterscheiden. Das Bayrische ist gut zu verstehen und trotzdem immer authentisch und passend. Er bringt die richtige Atmosphäre an diesen Schauplatz im Mangfalltal.

Veröffentlicht am 09.10.2019

Wundervolles Buch über eine geheimnisvolle Welt unter dem Meer

Eine Reise in die geheimnisvolle Tiefsee
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Schon allein die Maße dieses Buches sind beeindruckend. Dazu kommt, dass es für ein Kinderbuch sehr dunkel ist und schlicht gestaltet ist. So ist man im ersten Moment nicht sicher, an wen sich dieses Sachbuch ...

Schon allein die Maße dieses Buches sind beeindruckend. Dazu kommt, dass es für ein Kinderbuch sehr dunkel ist und schlicht gestaltet ist. So ist man im ersten Moment nicht sicher, an wen sich dieses Sachbuch richtet. Die Zeichnungen sind wundervoll und sprechen sowohl junge als auch ältere Leser an. Die Texte sind zwar leicht verständlich und nicht sehr lang, aber wissenschaftlich fundiert und auch für Erwachsene sehr lehrreich.
Die Grenze von Bilderbuch zu Bildband scheint fließend, auch wenn es keine Fotos enthält. Die Zeichnungen sind dafür so detailreich und ästhetisch ansprechend, dass sie noch mehr begeistern als echte Unterwasseraufnahmen.
Ich habe dieses Buch mit großer Faszination gelesen und konnte mich kaum von den Bildern losreißen. Besonders überrascht hat mich z.B. dass Rot eine Tarnfarbe ist oder wie wunderschön Kalmare sein können.
Am Ende gibt es ein gutes Stichwortverzeichnis, wie in Sachbüchern üblich.

Dieses Buch hat mich begeistert und ist für kleine (ab ca. 8 Jahren) und große LeserInnen ein Schmuckstück!

Veröffentlicht am 08.10.2019

Eines der schönsten Bücher, die ich in letzter Zeit gehört habe.

Der Gesang der Flusskrebse
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Die Geschichte beginnt, als Kya (gesprochen: Kaja) 6 Jahre alt ist und noch eine Familie hat. Mutter, Vater und vier ältere Geschwister leben mit ihr in einer kleinen Hütte im Sumpf. Das Marschland von ...

Die Geschichte beginnt, als Kya (gesprochen: Kaja) 6 Jahre alt ist und noch eine Familie hat. Mutter, Vater und vier ältere Geschwister leben mit ihr in einer kleinen Hütte im Sumpf. Das Marschland von North Carolina ist nicht wirklich lebenswert, dort hausen die Ausgestoßenen und Randfigutren der Gesellschaft. Aber trotzdem könnte es schön sein, für die kleine Kya, die mit Silbermöwen, Graureihern und Flußkrebsen aufwächst. Bis ihre Mutter die Familie verlässt und ihre Kinder beim gewalttätigen Vater zurücklasst. Die Geschwister, alle älter und selbstständiger gehen auch. So bleibt Kya allein zurück, denn der Vater ist ob abwesend und selbst wenn er in der Hütte ist, mehr Belastung als Hilfe.
Kya wächst heran und lebt im vollkommenen Einklang mit dem Marschland. Einsam, schüchtern, ängstlich und doch voller Wissensdurst entwickelt sie sich zu einer Frau. Viele Wendungen und Ereignisse hätte ich so nicht erwartet, deshalb werde ich hier nicht auf den Verlauf der Handlung eingehen. Ich habe mit Kya gelitten, mich mit ihr gefreut und sie mit jedem Kapitel mehr bewundert.
Diese Geschichte ist fast ein Märchen, die bildhafte Sprache so gewaltig (und doch hauchzart), dass ich nicht aufhören konnte zuzuhören. Luise Helm macht ihre Sache großartig, sie liest jede Figur anders und haucht den langen Beschreibungen des Marschlandes Leben ein.
Eine absolute Leseempfehlung für alle, die Geschichten (und seien sie fiktiv) über interessante und einzigartige Menschen mögen.