Cover-Bild Mister Franks fabelhaftes Talent für Harmonie
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19,99
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER Krüger
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 29.12.2017
  • ISBN: 9783810510822
Rachel Joyce

Mister Franks fabelhaftes Talent für Harmonie

Roman
Maria Andreas (Übersetzer)

Der gefeierte neue Roman der Autorin des Weltbestsellers ›Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry‹.

»Wenn Sie Worte lieben, wenn Sie Musik lieben, wenn Sie irgendetwas lieben, dann müssen Sie diesen Roman lesen!« Book Page

»Rachel Joyce trifft jeden Ton: ein Tribut an Freundschaft, Liebe und die Kraft von großartigen Songs.« Washington Post

»Dieser Roman ist so wunderbar und tiefgründig wie die Musik, die jede Seite davon durchdringt.« The Boston Globe

Mister Frank hat eine besondere Gabe: Er spürt, welche Musik die Menschen brauchen, um glücklich zu werden. In Franks Plattenladen in einer vergessenen Ecke der Stadt treffen sich Nachbarn, Kunden und die anderen Ladenbesitzer der Straße und hören Klassik und Jazz, Pop und Punk. Keiner weiß, wie lange sie hier noch überleben können. Da taucht eines Tages die Frau in Grün vor Franks Schaufenster auf. Sosehr er sich auch bemüht, Frank kann einfach nicht hören, welche Musik in ihr klingt ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.10.2019

Geschichte der leisen Töne über Zusammenhalt, Gemeinschaft, Freundschaft und am Ende auch über die Liebe- modernes Märchen über die heilende Kraft der Musik

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Ende der 1980er ist Frank Inhaber eines Plattenladens und auch wenn die CD auf dem Vormasch ist, hält er an Vinyl fest. Frank ist nicht nur nostalgisch. Er hat auch ein besonderes Talent und kann für jeden ...

Ende der 1980er ist Frank Inhaber eines Plattenladens und auch wenn die CD auf dem Vormasch ist, hält er an Vinyl fest. Frank ist nicht nur nostalgisch. Er hat auch ein besonderes Talent und kann für jeden Kunden die passende Musik finden, die diesen in die richtige Stimmung versetzt bzw. ihm zu seinem persönlichen Glück verhilft.

Eines Tages kommt eine Frau in seinen Laden und wird dort ohnmächtig. Die deutsche Ilse Brauchmann ist geheimnisvoll und Frank kann in ihrer Gegenwart nicht spüren, welche Musik die richtige für sie ist. Ilse kommt wieder und möchte Musikstunden von Frank. Sie treffen sich daraufhin regelmäßig in einem Café, wo Frank ihr von bekannten Musikstücken aus Klassik und Poprock erzählt.

"Mister Franks fabelhaftes Talent für Harmonie" ist eine charmante Geschichte über Frank und seinen besonderen Laden in einer heruntergekommenen Straße in London mit mehreren Geschäften, die um ihre Existenz kämpfen und verdrängt werden sollen.
Frank lässt sich allerdings nicht unterkriegen und beugt sich dem Druck, seinen Laden zu verkaufen oder fortschrittlicher zu wirtschaften. Er ist Idealist, der auch Kunden auf der Suche nach Musiktiteln berät, die nie etwas bei ihm kaufen.

In Rückblenden erfährt man von seiner Kindheit und Jugend, wie er bei seiner alleinerziehenden Mutter aufgewachsen ist, die ihm zwar einerseits die Liebe zur Musik geschenkt hat, ihn aber andererseits aber mehr als einen Partner als als Kind behandelt und entsprechend vernachlässigt hat. So hat er sich zu einem etwas verschrobenen Menschen entwickelt und geprägt von der Mutter die Liebe von sich ferngehalten.

Die geheimnisvolle Deutsche zieht ihn dennoch an und so gibt er ihr Musikstunden, womit er es schafft, sich ihr anzunähern. Die von ihm besprochenen Musikstücke lösen etwas in Ilse aus, das sie zurückschreckt. Die Musikstunden werden deshalb zunächst immer wieder abrupt von ihr abgebrochen und sie flieht regelrecht vor Frank. Dieser bleibt regelmäßig verstört zurück und weiß gar nicht, was er bei ihr anrichtet.

"Mister Franks fabelhaftes Talent für Harmonie" ist ein Buch, in dem Musik eine zentrale Rolle spielt, weshalb man als Leser sich bestenfalls mit Songs aus den 1980er-Jahren auskennen sollte oder zumindest ein Interesse dafür haben sollte. Es ist ein magischer Roman mit liebenswerten Charakteren, die allesamt Außenseiter sind. Es ist eine symbolkräftige Geschichte, in der Musik eine Form von Therapie ist, die zwar nicht sonderlich packend geschrieben ist, aber durch das geheimnisvolle Verhalten von Ilse die Neugier des Lesers weckt.

Es ist eine Geschichte der leisen Töne über Zusammenhalt, Gemeinschaft, Freundschaft und am Ende auch über die Liebe.
Die Liebesgeschichte konnte mich allerdings nicht überzeugen, ich Frank und Ilse einfach nicht als Paar in Einklang bringen konnte. Eine rein platonische hätte ich als stimmiger empfunden. Statt den Fokus auf eine Liebesgeschichte zu lenken, hätte ich lieber mehr über die Vita einzelner Nebencharaktere erfahren, um diese nicht nur als etwas weltfremde Statisten wirken zu lassen.

Wer gerne moderne Märchen mit einem Hauch Nostalgie liest, wird diesen über weite Strecken zauberhaften Roman über die magische Wirkung und heilende Kraft der Musik genießen.

Veröffentlicht am 29.01.2018

Der Zauber der Musik gegen die Macht der Liebe

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"Mister Franks fabelhaftes Talent für Harmonie" war das erste Buch von der Autorin Rachel Joyce, welches ich gelesen habe.
Der Schreibstil ist angenehm zu lesen und fließt wie ein ruhiger Bach einfach ...

"Mister Franks fabelhaftes Talent für Harmonie" war das erste Buch von der Autorin Rachel Joyce, welches ich gelesen habe.
Der Schreibstil ist angenehm zu lesen und fließt wie ein ruhiger Bach einfach dahin. Teilweise habe ich nicht mal gemerkt, wie weit ich schon gelesen hatte.
Allerdings muss ich sagen, dass die Handlung auch einige Längen hatte. Dies liegt wohl vor allem daran, dass Frank kein ganz unkomplizierter Mann ist. Er ist emotional sehr festgefahren und jeder Wandel in seinem beschaulichen Leben wirft ihn heftig aus der Bahn. Daher versucht er immer wieder stur Änderungen zu ignorieren oder zu umgehen.

Das die Handlung zum Großteil im England des Jahres 1988 spielt (später dann im Jahr 2009) bedarf es eigentlich keiner großen Erklärungen zum Setting.
Handlungsorte werden vor allem dann detailliert beschrieben, wenn es die Stimmung zulässt.
Ansonsten ist die Geschichte sehr auf die Charaktere fixiert und behandelt vor allem deren emotionalen Zustand.

Allerdings bleiben die Charaktere eher Schablonen mit netten und lustigen Schrullen aber nur wenig Tiefe. Einzig Frank bekommt eine ausführliche Kindheit. Über die Hintergründe der anderen Figuren erfährt man nur sehr wenig bis garnichts.
Um im Buch zu „versinken“ brauchte persönlich ich das auch nicht wirklich.

Zwar steht für Frank die Musik immer im Vordergrund, aber trotzdem hätte ich mir mehr von seiner Magie gewünscht. Je näher er die Frau in Grün kennen lernt, desto mehr wird deutlich, dass das Buch eine Liebesgeschichte sein möchte.
Da das nicht wirklich mein Genre ist, hat mir dann irgendwann der Musikladen und Franks besondere Fähigkeit gefehlt.

Isgesamt war "Mister Franks fabelhaftes Talent für Harmonie" ein entspanntes und teilweise sehr ergreifendes Lesevergnügen für ruhige Winterabende auf der Couch.
Es hat mich nicht umgehauen, aber es war sehr nett.

Veröffentlicht am 28.01.2018

Ruiniert durch Liebe auf den ersten Blick

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1988: Frank liebt Vinyl. In seinem Plattenladen verkauft er Musik auf ganz spezielle Weise, denn er gibt den Kunden nicht nur das, was sie wollen, nein, er fühlt auch, was sie brauchen. Seine Platten berühren ...

1988: Frank liebt Vinyl. In seinem Plattenladen verkauft er Musik auf ganz spezielle Weise, denn er gibt den Kunden nicht nur das, was sie wollen, nein, er fühlt auch, was sie brauchen. Seine Platten berühren die Menschen auf eine ungekannte Weise.
Ansonsten ist in der Unity Street nicht viel los. Es kommen nicht zu viele Kunden und die CDs machen den Vinylplatten Konkurrenz. Und dann taucht eines Tages eine Frau in Grün auf, die vor Franks Laden ohnmächtig wird und sehr geheimnisvoll auf die Leute aus der Unity Street wirkt. Und das Seltsamste ist, dass Frank nicht hören kann, welche Musik in ihr klingt ...

Cover und Titel
Ich finde, Musik hätte auf dem Cover eine noch größere Rolle spielen können als die blassen Noten im Hintergrund und den englischen Titel finde ich passender.

Protagonisten
Frank (der eigentlich nie Mister Frank genannt wird) hatte eine seltsame Kindheit, denn seine Mutter war nicht gerade eine Bilderbuchmutter, aber immerhin hat sie ihm die Musik geschenkt, da sie selbst leidenschaftlich gern Musik hörte und die Geschichten vieler Komponisten kannte. Er ist ein ewiger Single und will eigentlich auch niemanden lieben. Seine Liebe gilt Vinyl und der Musik. Aber er wirkt auch oft einsam, weil er jeden ein wenig auf Abstand hält und auch sonst eher schüchtern und verschlossen ist - es sei denn, er redet gerade leidenschaftlich über Musik.

Ilse ist ja so geheimnisvoll und mysteriös und alles - zumindest die Bewohner der Unity Street sehen das so. Vielleicht, weil bei ihnen sonst nichts los war, denn ich fand Ilse nicht so faszinierend. Sie wirkt wie eine ganz normale Frau mit guten Absichten, die gern Zeit mit den Leuten aus dem Plattenladen verbringt und ihnen hilft.

Handlung und Schreibstil
Die Musik spielt eine wichtige Rolle. Ganze Seiten des Buches verfliegen, wenn Frank (oder in Rückblenden seine Mutter) von Gefühlen beim Musik hören redet oder von den Erlebnissen der Komponisten und Musiker, die sie verfassten. Oft hat es mir sehr gut gefallen, aber manchmal fand ich es fast übertrieben.

Bei Ilse und Frank war es Liebe auf den ersten Blick und alle sehen diese großen Gefühle zwischen ihnen. Ich aber nicht. Die Zuneigung war einfach von Anfang an gegeben und es hat sich auch im Laufe des Buches nicht weiterentwickelt, sondern blieb eigentlich auch bei dieser Faszination vom Anfang. Es spielt so eine große Rolle, aber trotzdem blieben die Gefühle der beiden für mich unbegreiflich. Und da es eigentlich genau um diese Geschichte zwischen ihnen geht, wurde auch das ganze Buch weniger interessant.

Den Schreibstil fand ich manchmal gut, und manchmal hat er mich gestört. Oft werden Gespräche in indirekter Rede geführt, die sich mit wörtlicher Rede abwechselt, was an sich nicht schlimm ist, aber ich mag es nicht, wenn so willkürlich zwischen den Arten gewechselt wird. Ansonsten waren manche Aktionen von Charakteren zu deutlich, obwohl meinem Geschmack nach etwas subtilere Hinweise besser gewesen wären. Dann gab es immer wieder Details aus der Umgebung, die absolut unwichtig waren, dem Buch aber vermutlich Authentizität verleihen sollten. Da hätte ich mir ein bisschen weniger von gewünscht.

Fazit
Insgesamt fand ich "Mister Franks fabelhaftes Talent für Harmonie" eher durchschnittlich, denn obwohl mir die Gefühle und Informationen zur Musik gut gefallen haben, fand ich die Liebesgeschichte und die restliche Handlung eher langweilig.

Veröffentlicht am 27.01.2018

Ein Wohlfühlbuch...

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Ein Plattenladen im England der 1980er Jahre: hier spielt Rachel Joyces neues Buch „Mister Franks fabelhaftes Talent für Harmonie„. Ein Buch, das mich sehr gespalten zurückgelassen hat. Auf der einen Seite ...

Ein Plattenladen im England der 1980er Jahre: hier spielt Rachel Joyces neues Buch „Mister Franks fabelhaftes Talent für Harmonie„. Ein Buch, das mich sehr gespalten zurückgelassen hat. Auf der einen Seite ist da das Talent von „Mister Frank“, dem es gelingt, allen Menschen die Art von Musik zu empfehlen, die sie gerade brauchen. Und so gelingt es ihm, seine Mitmenschen zu verzaubern. Dabei lernt der Leser jede Menge Musik kennen. Und vor allem ihre Wirkung auf Menschen. Denn Musik kann man nicht analysieren, Musik berührt einen einfach. Sagt Mister Frank.

Aber: An einigen Stellen war mir dieses Talent zu fabel-haft, also: zu zauberhaft und viel zu wenig realistisch. Frank gelingt es mit seinen Musiktipps immer wieder, kleine Wunder zu vollbringen. Dagegen steht die recht realistische Handlung: ein großes Investmentunternehmen will die kleinen Läden der Unity Street weghaben, um etwas Großes aufzubauen. Frank hat zudem damit zu kämpfen, dass er den Siegeszug der CD nicht mitmachen will und weiterhin nur Schallplatten verkauft, was ihn an den finanziellen Ruin bringt. Eine Mischung aus nüchterner, deprimierender Realität und magischem Realismus, die für mich an einigen Stellen so gar nicht zusammengepasst hat.

Das zeigt sich auch in der Sprache des Romans. Da gibt es schöne, bildhafte Stellen. Etwa wenn über Frank – ein wenig überladen – gesagt wird: „Er steckte nicht mehr im Schleudergang der Liebes-Waschmaschine, sondern hing schon fröhlich zum Trocknen auf der Leine.“ Und dann kommen plötzlich Sätze, in denen in Comicsprache erzählt wird: „Strahl, strahl, strahl“ und „schnauf, schnauf“. Aha.

Ohne die Musik wäre es eine ziemlich lahme Geschichte, die da von Rachel Joyce erzählt wird: Frank verliebt sich hoffnungslos in eine Frau in Grün, traut sich kaum sie anzusprechen, hilft ihr mit seinem Talent für Musik aus einer Lebenskrise heraus, vorsichtig kommen sie sich Stück um Stück näher – und so weiter. Hinzu kommt, dass zum Schluss hin die Handlung im Schnellvorlauf erzählt wird inklusive einem Zeitsprung von 20 Jahren.

Liest man Rachel Joyces Buch „Mister Franks fabelhaftes Talent für Harmonie“ als Wohlfühlbuch, das in die Magie der Musik einweiht, so kann man es mit großem Gewinn lesen. Darüber hinaus allerdings hat das Buch recht wenig zu bieten und wirkt recht unsolide zusammengekleistert.