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Veröffentlicht am 27.01.2020

Gelungener Auftakt

Das Vermächtnis der Grimms
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Cover

Ich liebe das Cover einfach. Es zeigt Kris und den Grimm, passt daher perfekt zum Buch und ich finde, hier stimmt einfach alles.

Inhalt

Kris war als Kind krank, seitdem hat sie eine Gabe: Sie ...

Cover

Ich liebe das Cover einfach. Es zeigt Kris und den Grimm, passt daher perfekt zum Buch und ich finde, hier stimmt einfach alles.

Inhalt

Kris war als Kind krank, seitdem hat sie eine Gabe: Sie kann zwischen den Zeilen lesen. Das ist für sie sowohl Fluch als auch Segen. Denn so erkannte sie zum Beispiel in einer simplen Nachricht ihres Freundes, dass er sich während des Schreibens der SMS mit einer anderen vergnügte. Als sie nun bei einer Tour durch Neuseeland in einem Kaffee sitzt und dort einen Bericht aus ihrer Heimat Deutschland über die sogenannten Grimm-Morde sieht, verliert sie das Bewusstsein und findet sich in einer Vision wieder, die sie so stark noch nie zuvor hatte. Sie begegnet in einer fremden Welt einer Frau, die ihr sagt, dass die Masali versagt haben und nur sie alleine stark genug sei um gegen den Grimm zu kämpfen. Kurz darauf wird sie von einem riesigen Wolf gejagt und wacht dann wieder in dem Kaffee auf, umringt von Sanitätern.

Nachdem sie ihrem Bruder Brayden von der Vision erzählt lässt der sie nach Frankfurt fliegen, wo sie sich seiner Einheit des FBI's anschließen soll, denn mit ihren Fähigkeiten könnte sie der Schlüssel dazu sein um die Grimm-Morde, die überall auf der Welt passieren, aufzuhalten. Die Täter sind bislang völlig harmlose Menschen, wobei das Schema der Morde immer wie in einem Märchen abläuft. In Anlehnung an Hänsel und Gretel ist so zum Beispiel ein Mann in einem Krematorium durchgedreht und hat seine beiden Kollegen in die Verbrennungsöfen gesteckt um sie bei lebendigem Leibe zu verbrennen.

Die Masali sind eine kleine Gruppe von Schreibern, die früher einmal in Indien in einem Kloster lebten. Sie lebten im Zölibat und haben die Märchen erfunden, die sie in die Fantasie-Welt Abalion entließen. In Abalion leben alle Wesen, die die Masali erschaffen haben in einer Endlosschleife ihr Leben. Aber durch die Grimm Morde verschwimmen die Grenzen zwischen der realen Welt und Abalion immer mehr und nur Kris scheint dazu in der Lage zu sein, dies zu beenden.

Meine Meinung

Am Anfang muss man sehr genau lesen um sich in diesen Welten zurechtzufinden und den Zusammenhang zwischen den verschiedenen Welten zu verstehen. So beginnt die Geschichte im Kloster der Masali, hier werden die Handlungen der Protagonisten in der dritten Person erzählt. Dann folgt meist ein Kapitel über Kris, deren Part immer aus ihrer Sicht in der ersten Person erzählt wird und dann gibt es noch Kapitel aus der Sicht von Ash, der in der Fantasie-Welt Abalion lebt. Ash ist ein sehr liebenswerter Draufgänger, auch dessen Leben wird in der ersten Person erzählt. Wenn man das alles erst mal versteht, liest sich das Buch leichter und richtig gut.

Nach einem tollen Beginn flacht die Spannung erst mal ein klein bisschen ab, steigert sich dann aber schnell wieder.

Nicole Böhm schafft es, eine ganz fantastische Welt zu erschaffen und viele alte Märchen durch die Hand der Masali wieder aufleben zu lassen. Und Märchen, die einst gut gemeint waren nehmen so eine sehr blutige Gestalt an, als sie durch den Fluch des Grimms grausame Wirklichkeit werden. Dabei hat mir der Schreibstil sehr gut gefallen, es gibt nur wenige unnötige Details oder Längen. Die Geschichte bleibt unvorhersehbar und birgt vor allem zum Ende hin ein paar Überraschungen.

Hauptprotagonisten Kris finde ich mit ihrer taffen Art sehr sympathisch. Sie ist aber nicht die einzige Hauptprotagonistin, Ash und einige Masali werden genauso oft erwähnt wie sie. Im Buch gibt es auch mehr Liebeszenen wie der Klappentext vielleicht vermuten lässt. Diese sind aber immer passend und sogar sehr wichtig, denn sie beeinflussen auch einen Teil des Geschehens.

Fazit

Die Geschichte hat mich von der ersten Seite an in ihren Bann gezogen. Mir hat die Art, wie die Märchen zum Leben erweckt werden sehr gut gefallen. Aber insgesamt war es auch sehr anstrengend so zu lesen, dass man sich wirklich jedes Detail behält, manchmal war es mir schon fast ein bisschen zu viel. Es ist kein Buch, das man mal schnell nebenbei lesen kann. Fans von Märchenadaptionen und Fantasiebüchern werden dieses Buch aber ganz sicher sehr mögen. Ich fühlte mich gut unterhalten, so dass ich es sehr gerne weiterempfehle.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.10.2019

Bis auf ein paar Längen wirklich genial

Die Krone der Dunkelheit
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Ich liebe die Cover zu dieser Buchreihe, die bislang aus zwei Bänden besteht. Sie passen einfach richtig gut zur Geschichte.

Das Buch beginnt mit Weylin, einem Blutsklaven. Er ist gezwungen jedem Wort ...

Ich liebe die Cover zu dieser Buchreihe, die bislang aus zwei Bänden besteht. Sie passen einfach richtig gut zur Geschichte.

Das Buch beginnt mit Weylin, einem Blutsklaven. Er ist gezwungen jedem Wort seiner Königen Valeska zu gehorchen. Valeska ist Königen der Seelie. Sie hat einen Befehl für ihren Sklaven, er soll den neu geborenen Sohn der Unseelie töten. Denn die Beraterin der Königen kann in die Zukunft sehen und sie sagt, Prinz Kheeran werde großes Unglück über das Land bringen, wenn er eines Tages zum König gekrönt wird.

18 Jahre später:
Prinzessin Freya, die später einmal über das sterbliche Land Thobria herrschen soll, ist davon überzeugt, dass ihr Zwillingsbruder Talon noch am Leben ist. Talon wurde vor einigen Jahren entführt, als beide noch sehr jung waren. Nachdem die Suche nach Talon erfolglos war hat ihr Vater ihn für tot erklärt und sie zur Tronfolgerin ernannt. Aber Freya ist davon überzeugt, dass ihr Bruder am Leben ist, sie spürt es. Und obwohl Magie in Thobria verboten ist, und sogar mit dem Leben bestraft wird, setzt Freya mit Hilfe einer Mentorin einen Suchzauber ein, der ihr verrät, dass ihr Bruder sich in Nihalos befindet, der Hauptstadt der Unseelie. Ihre Mentorin rät ihr dazu, den unsterblichen Wächter Larkin Welborn mit auf die Suche nach ihrem Bruder zu nehmen, aber dieser sitzt im Verlies. Freya befreit Larkin und begibt sich mit ihm auf eine gefährliche Reise, bei der die Prinzessin Strapazen aushalten muss, die sie alles andere als gewohnt ist. Und ihre Reise nach Nihalos ist nicht nur gefährlich, sondern es ist auch ungewiss, wie sie dort hineinkommen soll, denn Menschen sind dort verboten. Und dieser Ort ist gefährlich. Hier leben die Fae, die einst aus Thorbia verbannt wurden, und die Elva, monströse Tiere, deren einziger Instinkt es ist zu töten.

Dann gibt es noch Ceylan aus dem Niemansland. Sie träumt davon bei den unsterblichen Wächtern an der Mauer aufgenommen zu werden. Die Wächter müssen den Frieden zwischen den drei Ländern bewahren und all diejenigen, die unbefugt die Grenzen überschreiten, töten. Das Problem ist nur, dass Frauen an der Mauer zwar nicht verboten, aber unerwünscht sind. Aber Ceylan gibt nicht auf um Oberbefehlshaber Field Marshall Tombell zu beweisen, dass sie genauso fähig ist an der Mauer zu dienen, wie ein Mann. Für Ceylan wäre die Mauer ein neues zu Hause, denn als sie ein Kind war wurde ihr Dorf von den Elva angegriffen. Bei dem Angriff starben ihre Familie und ihre Freunde, seitdem ist sie alleine und davon besessen, Rache an den Elva zu nehmen.

Das Buch ist in drei Teile aufgebaut. Nach dem Prolog beginnt Teil 1, in dem es ausschließlich um Freya und Ceylan geht. Die Kapitel werden abwechselnd aus deren Sicht erzählt. In Teil 2 und 3 kommen dann weitere Charaktere dazu. Freya und Ceylan sind dabei wirklich sehr gut getroffen, denn obwohl ihre Herkunft unterschiedlicher nicht sein könnte, sind sie sich doch sehr ähnlich. Bissig und zielstrebig verfolgen sie ein Ziel, für das sie alles riskieren.

Am Anfang wird man mit sehr vielen Informationen, Menschen und Welten konfrontiert, da geriet der Lesefluss bei mir auf den ersten Seiten doch sehr ins Stocken, bis ich erst mal richtig rein gefunden hatte, weil man sich sehr viel merken muss. Aber sobald man alle Charaktere und Zusammenhänge versteht schafft diese Geschichte es, den Leser vollkommen in seinen Bann zu ziehen.

Den Schreibstil finde ich dabei wirklich genial. Mit viel Fantasy und sehr viel Liebe zum Details entführt die Autorin den Leser in diese fremde Welt. Vor allem in der 1. Hälfte konnte ich gar nicht mehr aufhören zu lesen und war völlig gebannt von der Geschichte, aber etwa ab dem 2. Teil wurde es oft etwas langatmig. Gefühle wurden immer sehr treffend ausgedrückt, aber auch sehr oft wiederholt. So zog es sich teilweise etwas.

Fazit

Ich war etwas skeptisch, was das Buch anging. Denn es war wieder eines dieser Bücher, das wahnsinnig viel gehypt wurde. Aber umso länger ich las, umso mehr konnte ich den Hype auch verstehen und wurde ebenfalls in den Bann des Buches gezogen. Bis auf ein paar Längen fand ich diese fantasievolle Reise in diese fremde Welt der Menschen und der Magie wirklich spannend und fesseln, jeder, der Fantasy Bücher mag, sollte dieses Buch auf jeden Fall lesen. Ich freue mich schon auf den 2. Band, denn dank vieler offener Fragen am Ende des Buches geht es bestimmt aufregend weiter.

Veröffentlicht am 17.09.2019

Atmosphärische Geschichte mit wenigen Schwächen

Sal
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Ich bin durch das schöne Cover auf das Buch aufmerksam geworden. Für mich strahlt es die Freiheit aus, die die beiden Mädchen erleben dürfen. Die Wildnis mit dem Bachlauf, genauso stelle ich mir den Ort ...

Ich bin durch das schöne Cover auf das Buch aufmerksam geworden. Für mich strahlt es die Freiheit aus, die die beiden Mädchen erleben dürfen. Die Wildnis mit dem Bachlauf, genauso stelle ich mir den Ort vor, an dem sie sich verstecken.

Sal wurde vom Freund ihrer Mutter lange Zeit missbraucht. Als er androht, dies auch ihrer drei Jahre jüngeren Schwester Peppa anzutun, sieht Sal sich gezwungen, dem Ganzen ein Ende zu setzen. Lange Zeit plant sie die Flucht indem sie sich YouTube-Videos ansieht und über das Überleben in der Wildnis liest. Eines Tages ist es dann so weit, gut vorbereitet und perfekt ausgerüstet hauen die beiden Mädchen von zu Hause ab und verschwinden so tief in der Wildnis, dass sie niemand mehr finden kann. Hier muss Sal nun beweisen, dass sie auch wirklich in der Lage ist, ihre kleine Schwester vor allen Gefahren zu beschützen.

Das Buch wird komplett in der 1. Person aus Sicht von Sal erzählt. Die Kapitel sind sehr lange, oft aber durch Leseabschnitte unterteilt. Sal ist eine sehr starke Persönlichkeit, sie ist zu allem bereit, um ihrer kleinen Schwester ein besseres Leben zu ermöglichen und sie zu beschützen. Obwohl beide nur drei Jahre trennen, kommt Sal sehr viel älter rüber. Peppa dagegen ist sehr jung, verspielt und plappert sehr viel. Ohne Sal wäre sie völlig aufgeschmissen. Sie ist es gewohnt, dass ihre große Schwester alles regelt und sie beschützt, so war es zu Hause bei ihrer alkoholabhängigen Mutter mit den ständig wechselnden Freunden auch immer.

Schön fand ich, dass man direkt mitten im Geschehen war und nicht erst viel drum herum erzählt wurde. Das Buch beginnt in der Wildnis und in Rückblenden erfährt man immer wieder, was zu Hause bei Sal und Peppa geschah. Aber vor allem am Anfang ging es sehr viel um Survival und was Sal alles machte um das Überleben der Mädchen zu sichern. Das war interessant und auch so geschrieben, dass es nicht langweilig wurde, aber irgendwann war ich froh, dass endlich mal was passierte. Im Großen und Ganzen ging es immer wieder darum, wie man in der Wildnis überleben kann. Vom Jagen, Angeln, Hütten- und Feldbettbau usw. wurde alles genauestens erklärt. Schade, da hätte ich mir ein bisschen mehr Spannung erhofft. Aber ich denke, Spannung wollte der Autor hier auch gar nicht übermitteln, sondern die Liebe zwischen Geschwistern und was man bereit ist für jemanden zu tun, den man bedingungslos beschützen möchte. Und dies dem Leser zu vermitteln hat Mick Kitson auf jeden Fall geschafft.

Und auch wenn aus meiner Sicht die Spannung etwas zu kurz kam, emotional gesehen war das Buch wirklich sehr mitreißend. Der Schreibstil ist dabei sehr schön und auch sehr leicht, so dass man sehr schnell lesen konnte. Ab und an gibt es auch mal etwas Situationskomik, vor allem wenn Peppa ins Plappern kommt, das wirkte zwischen den vielen Überlebenstricks sehr erfrischend.

Fazit

Hinter dem Buch mit den vielen Survival-Tricks steckt eine wirklich sehr schöne und emotionale Geschichte. Das Erlebte von Sal und Peppa kann einen sehr mitreißen, aber ich hätte mir da einfach noch ein bisschen mehr Abwechslung gewünscht. Aber alles in Allem ist es ein gutes Buch mit einer tollen Geschichte, bei der man sehr viel lernt. Man muss manchmal über die etwas zu vielen und die zu gut gemeinten Tipps hinwegsehen, dann hat man sehr viel Spaß an der emotionalen Geschichte um Hauptprotagonistin Sal. Das Ende hat mich allerdings ein bisschen enttäuscht. Für mich war die Geschichte noch nicht richtig zu Ende und da hätte ich mir einfach noch ein Kapitel mehr gewünscht. Aber trotzdem empfehle ich das Buch sehr gerne weiter.

Veröffentlicht am 13.09.2019

Wie der Krieg aus einem Menschen ein Monster machte

Nachts ist unser Blut schwarz
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Alfa Ndiaye ist ein schwarzer Soldat im 1. Weltkrieg. Im Kampf fällt sein bester Freund und Seelenbruder Mademba Diop. Mit seinem Tod starben auch ein Stück Seele und das Gewissen von Alfa. Als Diop im ...

Alfa Ndiaye ist ein schwarzer Soldat im 1. Weltkrieg. Im Kampf fällt sein bester Freund und Seelenbruder Mademba Diop. Mit seinem Tod starben auch ein Stück Seele und das Gewissen von Alfa. Als Diop im Sterben lag bat er seinen Freund um einen letzten Gefallen, er sollte ihm die Kehle durchschneiden um ihn zu erlösen. Aber Alfa verwehrte ihm dies, er ließ in weinend und zitternd sterben, weil er es nicht über sich brachte, seinen Freund zu töten.

Und so wird aus Alfa, geplagt von der Trauer über den Verlust seines besten Freundes, ein Monster. Er schleicht sich an die Lager der Feinde und nimmt sich einen von ihnen um sie auf bestialische Weise zu foltern. Und hier macht er wieder gut, was er bei seinem Freund versäumt hat. Um zu beweisen, dass noch ein letztes Stück Menschlichkeit in ihm steckt, erlöst er die Soldaten aus ihren Todesqualen indem er ihnen die Kehle durchschneidet.

Das Buch wird in der 1. Person aus Alfas Sicht erzählt, was einfach super passt. Denn man erfährt so viel besser, dass er nicht zu dem Monster, das er letztendlich wird, geboren wurde oder so erzogen wurde. Er ist ein einfacher und hilfsbereiter Bauernjunge. Aber der Krieg macht jemand anderen aus ihm. Menschen verändern sich in bestimmten Situationen und das wird hier auf grauenhafte und geniale Art dargestellt. In diesem Buch geht es nicht darum Spannung aufzubauen, sondern darum zu verstehen, was der Krieg aus Menschen macht. Sie folgen blind den Befehlen ihres Hauptmanns, sie werden zu Tieren. Grade schwarze Soldaten wie Diop einer ist werden manipuliert und laufen brüllend in den Tod oder töten selbst ohne Gewissen.

Dabei ist der Schreibstil absolut passend. Die Grausamkeiten werden detailliert und schonungslos erzählt, so dass die Taten eine gewaltige Auswirkung auf den Leser haben. Es ist schockierend und einfach nur heftig und realistisch ohne dass etwas beschönigt wird.

Letztendlich gab es nur eine Kleinigkeit, die mich gestört hat und die ich auch irgendwann als nervend empfand. Alfa verwendet sehr sehr oft zu Satzbeginn die Worte: "Bei der Wahrheit Gottes...", das war mir irgendwann einfach zu viel, es störte mich beim Lesen dann doch sehr.

Fazit

Ein Buch, das eine schockierende Wahrheit erzählt. Auf eine besondere Weise ist dieses Werk wirklich fesselnd und faszinierend zugleich. Es ist sehr gut geschrieben und bis auf wenige Ausnahmen einfach großartig. Das Ende ist dann noch mal sehr berührend und versöhnlich. Mich haben das Buch und die ganze Geschichte auf besondere Art einfach mitgerissen und ich empfehle es sehr gerne weiter.

Veröffentlicht am 11.09.2019

Absolut lesenswerter Thriller

Die Therapie
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Viktor Larenz ist ein angesehener Psychiater, der sich inzwischen allerdings als Patient in einer Klinik für psychosomatische Traumata befindet. Er ist ans Bett gefesselt und wird überwacht, denn vor vier ...

Viktor Larenz ist ein angesehener Psychiater, der sich inzwischen allerdings als Patient in einer Klinik für psychosomatische Traumata befindet. Er ist ans Bett gefesselt und wird überwacht, denn vor vier Jahren geschah etwas, das ihm den Verstand raubte. Seine 12 Jahre alte Tochter Josy verschwand auf mysteriöse Weise. Einem jungen Arzt erzählt Viktor von seinen Erlebnissen auf der Insel Parkum:

Vier Jahre lang gab es keine Spur von Josy. Viktor beschließt, auf der Insel Parkum eine Auszeit zu nehmen und sich dort einem Interview mit der Zeitschrift Bunte zu widmen. Er möchte Abstand gewinnen um danach vielleicht neu anfangen zu können, aber die Reise auf die Insel macht alles nur noch viel schlimmer. Denn plötzlich steht eine junge Frau in seinem Wohnzimmer. Sie stellt sich als Kinderbuchautorin Anna Spiegel vor, die von Visionen über ein kleines Mädchen geplagt wird. Und als sie beginnt Viktor von den Visionen zu erzählen, nimmt das Grauen seinen Lauf.

"Die Therapie" ist Sebastian Fitzeks Thriller-Debut, was wie alle anderen Bücher von ihm auch, durch seinen großartigen Schreibstil besticht. Er weiß einfach, wie man Begebenheiten fesselnd, atmosphärisch und noch dazu leicht lesbar beschreibt. Aber man muss sagen, wenn man schon einige Bücher von ihm gelesen hat, dann hat man schnell eine Vorstellung davon, wie dieses Buch endet. Trotz allem ist es interessant und so aufgebaut, dass man einfach gefesselt ist und so schnell wie möglich wissen möchte, ob man mit seinen Vorahnungen Recht behält. So ging es mir zumindest. Dabei gibt es zum Schluss wie so oft bei Fitzeks Bücher wieder ein großes hin und her bis man endlich weiß, was es mit der Geschichte um Dr. Viktor Larenz auf sie hat.

Das Thema fand ich wirklich sehr interessant. Die Psyche des Menschen und wozu er fähig ist wenn der Verstand ausschaltet wird hier von mehreren Seiten beleuchtet. Darauf kann ich jetzt leider nicht weiter eingehen, da ich sonst zu viel verraten würde, aber diese Themen so anzugehen ist wirklich sehr lesenswert und mit sehr viel Fantasie erzählt. Während man eigentlich das ganze Buch über sehr schnell lesen kann muss man am Ende allerdings aufpassen und genau lesen, um wirklich den kompletten Sinn der Geschichte zu verstehen.

Fazit

Sebastian Fitzek ist für mich ein wirklich sehr außergewöhnlicher und großartiger Autor, den ich sehr mag. Vor allem seinen Schreibstil und den Aufbau seiner Geschichten finde ich immer sehr geschickt. Was letztendlich dabei rauskommt gefällt mir nicht immer gut, aber in diesem Buch hat er mich wieder total überzeugt. Von daher empfehle ich dieses Buch auf jeden Fall sehr gerne an alle Thriller-Fans weiter.