Cover-Bild Sünde des Schweigens
Band der Reihe "Kriminalromane im GMEINER-Verlag"
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12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Gmeiner-Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Detektive
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 282
  • Ersterscheinung: 11.09.2019
  • ISBN: 9783839224762
Rudolf Georg

Sünde des Schweigens

Kriminalroman
Während eines abenteuerlichen Urlaubs in Mali gerieten Margarete Schönfelder, Tochter eines schwäbischen Unternehmers, und ihr Ehemann Erich in Geiselhaft. Er kam frei, sie starb. Als der junge Anwalt Dr. Jean-Jacques „Joja“ Seltenreich den Ehemann in einer Verwaltungsrechtssache vertritt, keimt in ihm ein ungeheuerlicher Verdacht auf. Wie aber soll sich ein Anwalt nun zwischen der ihm vom Gesetz auferlegten Schweigepflicht und seinem Gewissen entscheiden? Die Lösung ist gefährlich, denn sein Gegenspieler ist nicht zimperlich …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.10.2019

Ein interessantes Krimidebüt

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Margarete Schönfelder und ihr Ehemann Erich kamen während eines Urlaubs in Mali in Geiselhaft. Margarete starb, Erich kam frei. Als nun der junge anwalt Dr. Jean-Jacques Seltenreich, genannt Joja, den ...

Margarete Schönfelder und ihr Ehemann Erich kamen während eines Urlaubs in Mali in Geiselhaft. Margarete starb, Erich kam frei. Als nun der junge anwalt Dr. Jean-Jacques Seltenreich, genannt Joja, den Ehemann in einer Verwaltungsrechtssache vertritt, hat er einen fürchterlichen Verdacht. Doch als Anwalt hat er eine Schweigepflicht. Wie soll er sich entscheiden?

Auf diesen Krimi war ich sehr gespannt, denn wie mag ein Anwalt mit dem Thema Schweigepflicht umgehen bzw. es umgehen, wenn er mit einer möglichen Straftat seines Mandanten konfrontiert wird. 
Den Einstieg ins Buch empfand ich etwas schwierig und gewöhnungsbedürftig. Die Beschreibungen waren äußerst umfangreich und gingen sehr ins Detail. Manchmal war mir das zu ausschweifend und es hätte gerne knapper gefasst werden können. Ich musste mich erstmal an diesen Schreibstil gewöhnen und kam deshalb auch nicht so schnell wie sonst voran.
Die Charaktere wurden sehr interessant und gut gezeichnet. Joja fand ich total sympathisch, gerade weil er einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn hatte. Ich habe ihn wirklich gerne begleitet. Die Einblicke in den Alltag eines Anwalts fand ich sehr interessant und authentisch beschrieben, gerade weil der Autor selbst als Anwalt tätig ist und somit genau weiß, wovon er schreibt.
Der Kriminalfall kam nur langsam in Fahrt und die Spannung baute sich bei mir erst ab ca. der Mitte des Buches auf. Dann stieg die Spannung jedoch kontinuierlich immer weiter an. Ich hatte genügend Spielraum für meine eigenen Gedanken und war gespannt, wie sich alles entwickeln wird. Das Ende fand ich klasse und es gibt Hoffnung auf einen weiteren Fall für Joja, den ich sehr gerne lesen würde.

Ein insgesamt gelungenes Krimidebüt. Ich würde gerne mehr von Joja lesen. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 29.09.2019

Schwieriger Weg zum Recht

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„...Aber denk daran, dass du zur Verschwiegenheit verpflichtet bist. Du kannst in Teufels Küche kommen, wenn du etwas ausplauderst, was unter das Mandantengeheimnis fällt...“

Die Geschichte beginnt ungewöhnlich. ...

„...Aber denk daran, dass du zur Verschwiegenheit verpflichtet bist. Du kannst in Teufels Küche kommen, wenn du etwas ausplauderst, was unter das Mandantengeheimnis fällt...“

Die Geschichte beginnt ungewöhnlich. Als Leser darf ich Dr. Jean – Jacques Seltenreich, genannt Joja, auf den Friedhof begleiten. Er ist Anwalt in einer renommierten Kanzlei und für Verwaltungsrecht verantwortlich. Zu seinen Mandanten gehört Alfred Brendle. Ihm zuliebe nimmt Joja an der Beerdigung seiner Tochter Margarete Schönfelder teil. Sie war mit ihrem Mann im Urlaub in Mali. Beide sind dort entführt worden. Ihr Mann kehrt zurück, doch ihre sterblichen Überreste wurden erst später gefunden.
Joja wird von Margaretes Mann beauftragt, Widerspruch gegen einen Gebührenbescheid einzulegen, der ihn verpflichtet, die Überführungskosten zu tragen. Bei seinen Erkundigungen erhält Joja die Gegenstände der Toten, die aus Mali geschickt wurden. Als er sie näher betrachtet, kommt ihm ein schlimmer Verdacht. Hatte ihr Vater auf den Friedhof recht? Der sagte:

„...Erst bringt er meine Tochter um! Und jetzt...jetzt steht er auch noch lachend an ihrem offenen Grab...“

Der Autor hat einen fesselnden Krimi geschrieben. Die Spannung ergibt sich weniger aus der eigentlichen Handlung, sondern aus der moralischen Frage, ob man als Anwalt seinen Mandanten das Handwerk legen kann, wenn man von einem Verbrechen erfährt. Laut Eingangszitat ist das unmöglich.
Der Schriftstil lässt sich gut lesen. Sehr detailliert wird Jojas Verhalten in der entsprechenden Zeit beschrieben. Ich folge ihm als Leser auf seinen Wegen durch Stuttgart und erlebe dabei seine inneren Kämpfe. Schon mit seinen Nachforschungen bewegt er sich extrem am Rande der Legalität. Das macht ihm auch sein Freund Peter, ein Strafverteidiger, deutlich.
Allerdings hat Joja nebenbei noch ein privates Problem. Die Anwaltskanzlei geht zunehmend in die Hände des Juniorchefs. Und der hat große Pläne. Dabei ist ihn das Thema Verwaltungsrecht nur im Wege, da sich damit nicht das große Geld machen lässt. Auch stimmt die Chemie wischen ihm und Joja nicht. Für den Junior zählt nur der Erfolg. Moralische Bedenken gilt es, zur Seite zu schieben. So aber kann und will Joja nicht arbeiten.
Bevor Joja an die Selbstständigkeit denkt, lässt er sich von einem gestandenen Anwalt dazu beraten. Der merkt, dass Joja gerade ziemlich fertig ist. Mit trockenen Humor stellt der Anwalt fest.

„..Wenn mein Enkel Sie so sähe, mit Ihren dunklen Augenringen, er würde sagen: Krass, der Panda kann sprechen1...“

Er lässt sich von Joja anonym sein Problem schildern. Dann bringt er ihn auf eine geniale Idee, wie Joja seine inneren Konflikte lösen kann. Das ist allerdings nicht ungefährlich und bringt Joja in Gefahr, denn Schönfelder setzt ihn unter Druck und scheut auch vor Gewalt nicht.
Ab und an blitzt in der Geschichte ein feiner Sarkasmus auf. Das klingt dann so:

„...Bei jeder Begegnung hatte Joja sich gefragt, was diesen Mann für sein Amt qualifizierte, denn mit Fachwissen vermochte er in den wenigsten Fällen zu glänzen. Wahrscheinlich störte tiefere Sachkenntnis nur den Blick für das Wesentliche...“

Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Die ungewöhnliche Art des Krimis zeigt, wie kompliziert Rechtsverhältnisse gegebenenfalls sein können. Schön fand ich den Dialekt an passender Stelle.

Veröffentlicht am 09.01.2020

Leider fehlt komplett die Spannung

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Sünde des Schweigens ist das Debüt des Autors Rudolf Georg.
Dieses Buch wurde mir vom Gmeiner Verlag freundlicherweise als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.

Inhalt

Während einer Reise durch ...

Sünde des Schweigens ist das Debüt des Autors Rudolf Georg.
Dieses Buch wurde mir vom Gmeiner Verlag freundlicherweise als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.

Inhalt

Während einer Reise durch Mali werden Erich und Margarete Schönfelder als Geiseln genommen; Erich wird freigelassen, seine Frau, die reiche Unternehemerstochter Margarate, stirbt unter mysteriösen Umständen.

Familienanwalt Joja Seltenreich entdeckt Ungereimtheiten.

Meine Meinung

Das Buch liest sich flüssig, allerdings ist die Ausdrucksweise des Autors sehr gewöhnungsbedürftig. Ansich finde ich es ja gut, wenn sich jemand gewählt ausdrückt und hin und wieder auch mal ein Fremdwort nutzt, allerdings finde ich das in diesem Fall leider absolut fehl am Platz. Der Leser erwartet doch von einem Krimi, dass er einen gut unterhält, dem kann ich hier leider nur bedingt zustimmen, was sicher auch am sprachlichen Stil liegt.

Der für mich persönlich aber wichtigste Kritikpunkt im Genre Kriminalroman ist Spannung. Diese fehlt mir in dieser Geschichte komplett. Ich finde, es ist nicht einmal ein Hauch von Spannung in dieser Geschichte zu finden.

Das finde ich sehr schade, denn die Idee ansich ist gar nicht schlecht, nur bei der Umsetzung hapert es leider gewaltig. Hinzu kommt, dass die Geschichte ab einem gewissen Punkt sehr vorhersehbar ist.

Fazit

Nachdem mir von verschiedenen Seiten dieses Buch sehr angepriesen wurde, muss ich leider sagen, dass ich enttäuscht bin. Ich hab deutlich mehr erwartet.

Einen Pluspunkt gibt es allein deshalb, weil dies ein Debüt ist.

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Veröffentlicht am 24.09.2019

Joja´s schwieriger Fall

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Mit diesem Buch hat der Autor eine ganz spezielle Form von Krimi geschaffen. Der Protagonist, Jean Jaques (Joja) Seltenreich, seines Zeichens Anwalt, entdeckt über Rechnung, deren Berechtigung er überprüfen ...

Mit diesem Buch hat der Autor eine ganz spezielle Form von Krimi geschaffen. Der Protagonist, Jean Jaques (Joja) Seltenreich, seines Zeichens Anwalt, entdeckt über Rechnung, deren Berechtigung er überprüfen soll, erste Spuren eines Mordverdachts.
Da sich weitere Indizien finden beginnt Joja Seltenreich sich näher mit dem Geschehenen zu befassen. Damit öffnet sich der Weg zu einem perfiden Mordplan. Der Protagonist gerät in einen Gewissenskonflikt zwischen seinem Gerechtigkeitsempfinden und der gesetzlichen Schweigepflicht. Doch die Geschichte nimmt ihn immer mehr gefangen und führt ihn selbst in höchste Gefahr.

Gerade zu Beginn war es schwer sich ins Geschehen einzufinden. Dazu trugen auch die zu ausführlichen Beschreibungen und Erklärungen bei. Mein Kopf hatte keine Chance eigene Bilder zu entwickeln, trotzdem hielt mich etwas bei der Stange. Ich lernte mich auf das Wesentliche zu fokussieren. Es machte mir Spass zusammen mit Joja Seltenreich das Puzzle seiner Ermittlungssteine zu ordnen, und daraus Konsequenzen abzuleiten. Denn eine Entscheidung über das weitere Vorgehen hatte auch für ihn ungeahnte Konsquenzen.

Das der Autor selbst Jurist ist, fällt durch die Sachkenntnis mit der der Fall entwickelt wird auf. Auch der Lokalkolorit sticht dabei deutlich hervor. Die einzelnen Charaktere sind gut entwickelt und in die Handlung eingepasst.
Ich bin neugierig, wie Seltenreich in der neuen Praxis weiter ermittelt.