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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.10.2019

Fesselnde Familiengeschichte

Luzies Erbe
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Als die fast 100 jährige Luzie Mazur in einem kleinen Dorf bei Bremen stirbt, hinterlässt sie einen rätselhaften Koffer den sie ein Leben lang gehütet hat wie einen Schatz! Matriarchin Luzie war nie eine ...

Als die fast 100 jährige Luzie Mazur in einem kleinen Dorf bei Bremen stirbt, hinterlässt sie einen rätselhaften Koffer den sie ein Leben lang gehütet hat wie einen Schatz! Matriarchin Luzie war nie eine Frau der großen Worte, Gefühle und Geschichten. Ihre Welt bestand fast nur aus Arbeit, Anpassung und ihrem eisernen Überlebenswillen. Ihr Schweigen hat immer einen Schatten auf ihr Leben, ihre Beziehung und ihre Töchter geworfen! Doch Enkeltochter Johanne und deren Tochter Silje, versuchen einen Blick in die Vergangenheit zu werfen, um Versöhnung zu finden und das mazur’sche Schweigen aufzulösen!

Autorin Helga Bürster versucht in ihrem Buch „Luzies Erbe“ auch etwas von ihrer eigenen Familiengeschichte aufzuarbeiten. Mit bewegenden Szenen wird die Geschichte einer jungen Frau erzählt, die von Arbeit, Dorfleben und Krieg handelt, insbesondere von unerfüllter und unerwarteter Liebe.
Es erzählt von unruhigen Zeiten, voller Willkür, Missgunst und Unmenschlichkeit, die ihr Leben und die Familie prägen, bis in die Gegenwart hinein! Was passiert, wenn man sich in einem Bauerndorf während des Krieges in den falschen Mann verliebt, der seinerseits mit seinem Schicksal am hadern ist. Vieles aus diesen unruhigen Zeiten wurde verdrängt, unter den Teppich gekehrt und in großes Schweigen gehüllt.

Ein einfühlsames Werk, das von ergreifenden Geschehnissen erzählt, das in menschliche Abgründe und Begierden schaut, dessen Zeilen sehr unterhaltsam und bewegend geschrieben sind.
Ein wahrhaft großartiger Roman, sehr zu empfehlen!

Veröffentlicht am 10.10.2019

Gelungener München Krimi mit Wiesn-Stimmung und spannenden Fällen

Blut. Rausch. Gift.
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Für die Münchner Mordkommission kommt es gerade Dicke, zuerst gibt einen blutigen Doppelmord und fast zeitgleich auch noch einen Giftmord auf der Wiesn! Kriminalhauptkommissar Henri Wieland und sein Team ...

Für die Münchner Mordkommission kommt es gerade Dicke, zuerst gibt einen blutigen Doppelmord und fast zeitgleich auch noch einen Giftmord auf der Wiesn! Kriminalhauptkommissar Henri Wieland und sein Team haben alle Hände voll zu tun. Das bedeutet auch Arbeit für die Journalistin Elisa Gerlach, die dabei in ein Gewissenskonflikt plagt, denn sie gerät übel unter Druck, als ihr eifersüchtiger Chefredakteur mitbekommt, dass Elisa jetzt mit dem Kommissar liiert ist! Seiner Meinung nach sitzt sie doch jetzt an der Quelle……



Der München-Krimi “Blut Rausch Gift”, von Autorin Liv Mores ist schon der vierte Fall mit diesem tollen Ermittler Team und gehört zu ihrer „Elysium-Krimireihe“. Obwohl ich die Vorgänger-Krimis bislang leider nicht kenne, hat mir der Einstieg ins Buch keine Probleme bereitet.

Die sympathischen Figuren haben mich sofort in ihren Bann gezogen und meine Begeisterung geweckt! Natürlich fasziniert mich auch der Ort der Handlung, München ist für mich eben ein Heimspiel und immer ein Highlight in diesem Genre ;)

Ein flüssiger und angenehmer Schreibstil sorgt für spannende Lesestunden, da auch die Handlung zum Miträtseln einlädt. Hier im Krimi ist nämlich Mords was los, nicht nur auf der Wiesn, sondern auch was alle Beteiligten angeht, ich mag es sehr, wenn es menschelt und viele Variationen und Lösungen möglich sind.

Ein wirklich sehr unterhaltsamer Kriminalroman mit viel Münchenflair und einem guten Spannungsbogen, der bis zur letzten Seite hält. Empfehlenswert! Werde mir die Reihe sicherlich merken und mir bei Gelegenheit auch die Vorgänger als Lektüre vornehmen.

Veröffentlicht am 06.10.2019

Absolut spannender 3.Fall für die Ermittler aus dem Marsch, mit reichlich Gänsehaut-Momenten!

Sterbekammer
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Der vom letzten Fall immer noch angeschlagene Kommissar Haverkorn und seine junge Kollegin Frida bekommen einen neuen Chef, mit dem anscheinend nicht zu Spaßen ist. Schon kurz nach seinem Einstand schlägt ...

Der vom letzten Fall immer noch angeschlagene Kommissar Haverkorn und seine junge Kollegin Frida bekommen einen neuen Chef, mit dem anscheinend nicht zu Spaßen ist. Schon kurz nach seinem Einstand schlägt aber das Verbrechen gleich in doppelter Hinsicht zu, so bleibt ihm gar keine Zeit für die Einführung seiner bürokratischen Machtspielchen.

An einer Tankstelle im Marsch wird der Tankwart erschossen, während in der gleichen Nacht Frida auch noch einen Nachbarn aus dem Marsch, tot in seiner alten Mühle auffindet. Der einsiedlerische alte Mann scheint durch einen Treppensturz zu Tode gekommen zu sein. Doch in seiner Küche findet die Spurensicherung eine merkwürdige Kammer, mit den Spuren einer seit 10 Jahren vermissten Frau. Also es gibt jede Menge zu ermitteln.....



Mit ihrem dritten Fall für Frida und Kollege Haverkorn „Die Sterbekammer“ hat Autorin Romy Fölck wieder einen grandios spannenden Krimi konstruiert! Die Lektüre war wirklich ein vollendeter Genuss! Die sympathische Ermittlerin Frida und ihr betagter Kollege Haverkorn sind mittlerweile wie gute alte Bekannte;) man sorgt sich auch sofort um all ihre persönlichen Sorgen und Nöte. Der tolle Schreibstil der Autorin fühlt sich dazu sehr vertraut an und die spannende Handlung, lässt die Seiten nur so dahinschmelzen.

Nach „Totenweg“ und „Bluthaus“ war dieser Teil der Reihe bislang sogar mein persönliches Highlight! Dazu hat der sehr komplexe und zu Herzen gehende Cold Case beigetragen, der die Hauptrolle spielt und entfernt ein wenig an den Fall Kampusch erinnert, hier aber noch grauenvoller angelegt ist.
Also diesmal ist im Marsch absolutes Gänsehautfeeling und Mitfiebern angesagt! Toller dritter Teil der Serie, der sich von mir eine absolute Leseempfehlung verdient hat!

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Veröffentlicht am 22.09.2019

Sensationelle Fortsetzung - Zeitreise in die 50er Jahre Berlins

Die Schwestern vom Ku'damm: Wunderbare Zeiten
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Berlin 1952-
Silvie, die mittlere der Thalheim Schwestern startet beruflich voll durch! Als erfolgreiche Radio-Moderatorin wird sie bekannt in Ost und West. Nur im Privatleben steht es nicht zum Besten, ...

Berlin 1952-
Silvie, die mittlere der Thalheim Schwestern startet beruflich voll durch! Als erfolgreiche Radio-Moderatorin wird sie bekannt in Ost und West. Nur im Privatleben steht es nicht zum Besten, mit der Liebe will es bei ihr einfach nicht so richtig klappen. Auch besonders ihr Bruder Oskar, ist und bleibt ihr Sorgenkind, traumatisiert aus russischer Kriegsgefangenschaft heimgekehrt und stürzt von einer Katastrophe in die nächste. Silvie kümmert sich tapfer am alle und jeden, lässt sich nicht entmutigen, denn ihr Motto lautet: „Man muss das Leben tanzen!“

Im zweiten Band der Serie „ Die Schwestern vom Ku’damm-Wunderbare Zeiten“ von Erfolgsautorin Brigitte Riebe, steht dieses Mal die mittlere Schwester Silvie im Focus der Geschichte. Der Leser darf sie durch die 50er Jahre begleiten und man trifft dabei, auf den ein oder anderen Prominenten:) Auch was Mode, Kunst und Theater anbelangt ist Silvie immer am Puls der Zeit! Aber erst die Handlung, aufregender geht es kaum…doch Silvie behält immer die Nerven und meistert alle Schwierigkeiten mit Bravour:) 
Der leb- und bildhafte Schreibstil hat mich förmlich durch die Seiten katapultiert, ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Die Charaktere sind einfach unglaublich gut konstruiert und beschrieben, fühlt sich fast an, wie im Kino zu sitzen! Historisch sehr gut recherchiert, lasst das Buch die Zeit gekonnt aufleben.
Auch das Cover des Romans ist wieder ein absoluter Hingucker geworden, klassischer 50er Jahre Stil, wunderhübsch und einladend. Am Ende des Buches hält die Autorin für uns noch eine Timeline bereit, die den zeitlichen Ablauf, Geschichtlich noch einmal konkret aufbereitet, sehr informativ und lehrreich.

Die Reihe ist sensationell gut und ich fiebere nun schon dem nächsten Teil entgegen. Darin wird sich wohl alles um die jüngste der Thalheim-Schwestern, Flori drehen, doch auch all die anderen Protagonisten werden uns sicherlich wieder Begegnen! Darauf freu ich mich schon sehr:))
Hätte gerne noch mehr Sterne vergeben, doch es sind leider nur 5 möglich;)

Veröffentlicht am 18.09.2019

Ein fabelhafter Roman über das Leben einer ungewöhnlichen Frau und ihre intensive Beziehung zu Porzellan und Tee

Ein neues Blau
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Schuldgefühle

Berlin 1985- Die Oberstufenschülern Anja, nimmt einen Job als Gesellschafterin bei einer ungewöhnlichen alten Dame an. Die beiden ungleichen Frauen sind sich sogleich sympathisch, obwohl ...

Schuldgefühle

Berlin 1985- Die Oberstufenschülern Anja, nimmt einen Job als Gesellschafterin bei einer ungewöhnlichen alten Dame an. Die beiden ungleichen Frauen sind sich sogleich sympathisch, obwohl sie beide etwas kompliziert sind. Anja staunt sehr über den Lebensstil von Lilli, die besonders an ihrem japanischen Garten und ihrer Passion, der Herstellung von Porzellan hängt! Besonders eine Schale hat es der alten Frau besonders angetan. Nach und nach erzählt Lilli der Schülerin aus ihren bewegten Leben. 
Die beiden Frauen stellen immer mehr Gemeinsamkeiten fest, beide haben jüdische Wurzeln, Anja ist auch Schülerin an Lillis alter Schule und beide haben Schuldgefühle….

„Ein neues Blau“ von Autor Tom Seller, ist ein großartiger und gefühlvoller Roman, in dem zwei Frauen die Hauptrolle spielen. Die erst 18-jährige Anja und Lilli, eine alte Frau, in der Einsamkeit ihres Hauses und Gartens lebend. Lilli hängt ihren Erinnerungen nach, die viel mit Japan, dem Teehandel und der Porzellanherstellung zu tun haben. Natürlich hat Lilli auch bewegte Zeiten erlebt und Anja erfährt sehr viele Geschichten und auch einige tiefsinnigen Gedanken und Zweifel der alten Künstlerin. Aber auch Anjas Leben ist nicht problemfrei!
Mit viel Fingerspitzengefühl beschreibt der Autor die Gefühle der beiden Damen, scheibchenweise enthüllen sich die Ereignisse der Handlung und es schält sich der Kern des Ganzen an die Oberfläche. Durch diese behutsame Vorgehensweise, kann man sich hervorragend in jede Zeit, sowie in die Gefühlswelt der einzelnen Personen einfühlen und den Inhalt genießen. Glanzvoll wird die Welt des Tees beleuchtet und auch die Geschichte der berühmten KPM (Königliche Porzellan Manufaktur) in Berlin wird geschickt in das Geschehen integriert. Der Schreibstil überzeugt und macht das Buch zum Genuss!
Für mich war der Roman eine runde Sache, er hatte so viele versteckte Facetten, Themen und Ansichten, die sich am Ende grandios ineinander fügen! Noch dazu war er unterhaltsam und auch der Spannungsbogen blieb bis zum Ende aufregend. Diese Lektüre war ein tolles Erlebnis!