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Veröffentlicht am 10.12.2019

Wenn die Liebe zu perfekt ist

Wintervanille
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Band 1 der neuen Reihe von Manuela Inusa. CeCe betreibt im Weinbaugebiet Nappa Valley eine Vanillefarm. Außer ihrer Alt-Hippie-Großmutter hat sie keine Verwandten mehr, aber sie hat gute Freunde, allen ...

Band 1 der neuen Reihe von Manuela Inusa. CeCe betreibt im Weinbaugebiet Nappa Valley eine Vanillefarm. Außer ihrer Alt-Hippie-Großmutter hat sie keine Verwandten mehr, aber sie hat gute Freunde, allen voran ihre beste Freundin Julia. In der Liebe haben allerdings beide kein Glück – bis CeCe ihre Vanille in einer Fernsehsendung präsentieren darf – und sich ein reicher Hotelier Hals über Kopf in sie verliebt…

Die Grundidee mit der Vanille fand ich toll – alle Infos zur Vanilleherstellung sind sehr interessant. Mir hat auch gefallen, dass der „Traummann“ erst relativ spät in der Geschichte auftaucht, dadurch bleibt Raum für eine sympathische Rahmenhandlung. Leider übertreibt es die Autorin insgesamt sehr mit den Supperlativen, alles, aber auch alles, was die Figuren machen, ist einzigartig, himmlisch etc. Dadurch verliert die Geschichte sehr an Charme. Außerdem hat mir die Liebesgeschichte überhaupt nicht gefallen. Der Hotelier, der nur aufgrund einer kurzen Sendung, völlig vernarrt in eine Frau ist und ihr zuliebe seinen Hotelumbau mal eben um die Hälfte der Zeit verkürzt, ein sauteures Gewürzseminar organisiert, auf dem sie natürlich mit Abstand der alleinige Star ist, ist ebenfalls viel zu dick aufgetragen. Sein Verhalten erinnert stark an einen Stalker. CeCe ihrerseits ist völlig hingerissen von dem verschwitzen blonden Mann, der ziemlichen Blödsinn redet und sich gemeinsam mit seinem Freund absolut unprofessionell verhält, da sich beide verhalten, als wären sie im privaten Liebesurlaub und nicht Veranstalter einer geschäftlichen Veranstaltung. Geht gar nicht, null Romantik. Daher nur 3 Vanilleschoten und keine Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.12.2019

Leider enttäuschend - mehr ein schönes Bilder- als ein brauchbares Kochbuch

Weihnachten in Amsterdam
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Ich liebe Kochbücher und habe wahrscheinlich mehr Kochbücher zuhause als die Hälfte der Menschen, die ich kenne, Bücher. Auf dieses hier war sehr gespannt und das Cover ist zwar nicht direkt weihnachtlich ...

Ich liebe Kochbücher und habe wahrscheinlich mehr Kochbücher zuhause als die Hälfte der Menschen, die ich kenne, Bücher. Auf dieses hier war sehr gespannt und das Cover ist zwar nicht direkt weihnachtlich gestaltet, aber hat mich insgesamt angesprochen.

Auch wirkt das Buch edel und durch die vielen Fotos liebevoll gestaltet. Mit den Fotos ist das so eine Sache, ich persönlich bräuchte sie nicht und hätte lieber anstelle Autorinnenfotos einige Rezepte mehr, aber das ist letztendlich Geschmacksache.

Der Aufbau ist relativ klassisch; zudem gibt es praktische Tipps und Anregungen, wie man beim Kochen zu Weihnachten Stress vermeiden kann, eine eigene Rubrik für (meist alkoholische) Getränke, Appetithäppchen, den Vorratsschrank sowie einige Menüvorschläge. Viele Rezepte sind sehr kalorienreich bzw. sehr (zeit)aufwendig in der Herstellung. Dies nur als Anmerkung, schließlich geht es ja um ein Festtagsmenü, man sollte sich nur vorher überlegen, ob man wirklich den ganzen Tag in der Küche stehen will. Was mir insgesamt gefehlt hat, waren typische Amsterdamer Weihnachtsrezepte (auf die ich mich insgesamt am meisten gefreut hatte). Davon habe ich insgesamt nicht viel Ahnung, aber dieses Buch wirkt so, als wäre es eine Rezeptesammlung von Gerichten, die die Autorin gern zu Weihnachten isst, mit wenig Bezug zu Amsterdam.

Fazit: Wenn ich ein Kochbuch finde, das mich anspricht, mache ich für mich immer meinen „5-Rezepte-Test“, d.h. ich schlage das Buch auf gut Glück irgendwo auf und überprüfe, ob ich das Rezept für nachkochbar halte. (habe ich nicht mindestens 3-4 „Treffer“, dann kommt es auch nicht auf meine Merkliste, egal wie toll ich es auf den ersten Blick finde). Denn das macht für mich ein wirklich gutes Kochbuch aus, es sollten besondere Rezepte sein, aber nichts, wofür ich Hauptzutaten austauschen oder weglassen muss, weil ich sie nirgendwo bekommen kann.

Darauf bezieht sich auch meine Hauptkritik am vorliegenden Kochbuch; beim Durchblättern hat sich leider gezeigt, dass zumindest für mich, viele Rezepte nicht nachkochbar sind, auch wenn sich vieles interessant anhören würde. Ich bekomme weder (oder nur mit viel Mühe) Fasan/Perlhuhn, noch frische Waldpilze im Dezember, keine Eichenholzchips, kein Pfefferminzöl, keine Muskatblüte, keine Schlehen, keinen Lapsang Souchong Tee (was auch immer das ist) oder auch keine jungen Tannenzweige, denen ich so vertrauen würde, dass ich sie verkochen würde.

Man überlegt sich beim Durchblättern automatisch, wie man die eine andere Zutat ersetzen könnte, aber (zumindest in meinen Augen) verlieren viele Rezepte dadurch im Normalfall genau das, was sie eigentlich ausmacht und das Kochen macht viel weniger Spaß – auch wenn die Rezepte, die ich ausprobiert habe, ganz ok waren. Daher wird dieses Buch nicht dauerhaft bei mir „einziehen“, sondern ich werde es an eine kochbegeisterte Freundin weitergeben. Ich vergebe 3 Sterne und bedanke mich für mein Rezensionsexemplar!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Gestaltung
  • Rezepte
Veröffentlicht am 18.10.2019

Happy Emd fürs Tatoo Girl

Verliebt in Bloomsbury
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Band 3 der Blumsbury Reihe rund um die Buchhandlung für Liebesromane. Die hippe Nina trifft auf Unternehmensberater Noah und lässt sich auf einige Dates mit dem scheinbaren Langweiler ein. Dabei stellt ...

Band 3 der Blumsbury Reihe rund um die Buchhandlung für Liebesromane. Die hippe Nina trifft auf Unternehmensberater Noah und lässt sich auf einige Dates mit dem scheinbaren Langweiler ein. Dabei stellt sich heraus, dass er ganz anders ist, als es auf den ersten Blick scheint. Und auch Nina trägt auch ein Geheimnis mit sich herum – sie kennt Noah von früher, er wurde von ihrem Bruder jahrelang gemobbt. Aber je besser Nina Noah kennenlernt, desto schwerer fällt es ihr, dieses Thema anzusprechen. Bis Noah von selbst dahinter kommt…

Mich hat dieser Roman insgesamt enttäuscht – vor allem Hauptfigur Nina ist im Grunde genommen unglaublich langweilig. Hinter ihren detailliert beschriebenen Vintage-Klamotten (die ich mir nie wirklich vorstellen konnte, weil mir die Bezeichnungen nichts sagen) und ihrer ständig wechselnden Haarfarbe steckt eine Figur, die außer einer Menge schlechter erster Dates so gut wie nichts Interessantes zu erzählen hat. Noah ist seinerseits eine zu perfekte Figur, ein perfektes Date wird von einem noch perfekterem getopt. Trotzdem kann ich nicht nachvollziehen, was an Nina so toll sein soll.
Alles in allem ein vorhersehbares Buch, das man sich getrost sparen kann, da gibt es viel bessere. Ich vergebe daher 3 Sterne.

Veröffentlicht am 10.10.2019

Junger Wein und junge Liebe

Herbstblüten und Traubenkuss
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Mona Böse – arbeits-, wohnungslos und frisch getrennt - bewirbt sich in einer Detektei und soll als Probeauftrag, Jungwinzer Oliver aufspüren. Obwohl ihr das problemlos gelingt, wird es nichts mit dem ...

Mona Böse – arbeits-, wohnungslos und frisch getrennt - bewirbt sich in einer Detektei und soll als Probeauftrag, Jungwinzer Oliver aufspüren. Obwohl ihr das problemlos gelingt, wird es nichts mit dem Job. Dafür bietet ihr Oliver an, zwei Monate am Rande Wiens im Weingut seiner Familie mitzuarbeiten. Die chaotische Familie ist so ganz anders als die zahlenaffine und introvertierte Mona. Aber diese entdeckt so nach und nach andere Seiten an sich selbst…

Ich wollte diesen Roman unbedingt lesen – die Leseprobe klang nach unbeschwerter, humorvoller Unterhaltung mit einer guten Portion Wiener Charme. Leider hat die Geschichte nicht gehalten, was sie versprochen hat.

Mona ist eine farblose Protagonistin, die sich alles bieten lässt und nie für sich selbst eintritt. Gleichzeitig aber ein unglaublich abwertendes Bild von ihrer angeblich besten (und einzigen) Freundin zeichnet. Humorvolle Szenen oder witzige Dialoge sucht man vergeblich. Die unvermeidliche Liebesgeschichte zwischen Oliver und Mona überzeugt an keiner Stelle, es gibt kein Glitzern, kein Funkeln und Oliver ist phasenweise ein unsympathischer Macho. Die übrigen Figuren sind sympathisch, können den Gesamteindruck aber nicht mehr umdrehen. Einzelne Rezepte und Infos sind eine gute Idee und lockern den Text auf, erzeugen aber leider kein Wiener Flair. Daher wird dies mein erstes und letztes Buch dieser Autorin werden und ich vergebe 3 Weintrauben.

Veröffentlicht am 15.09.2019

Das Schicksal einer deutschen Familie im ersten Weltkrieg

Die Ärztin: Die Wege der Liebe
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Dies ist Teil 3 einer Saga - die anderen Teile habe ich allerdings nicht gelesen.

Berlin, im ersten Weltkrieg. Ärztin Ricarda macht sich Sorgen um alle ihre drei Kinder: Tochter Henny wandert mit ihrem ...

Dies ist Teil 3 einer Saga - die anderen Teile habe ich allerdings nicht gelesen.

Berlin, im ersten Weltkrieg. Ärztin Ricarda macht sich Sorgen um alle ihre drei Kinder: Tochter Henny wandert mit ihrem untreuen Ehemann nach Kalifornien aus. Sohn Georg kämpft an der Front und Nesthäkchen Antonia interessiert sich für die Verhaltensforschung bei Tieren. Alle drei müssen ihren Platz im Leben erst finden – und das in den widrigen Umständen des Krieges…

Dieses Buch ist keine leichte Kost, ich habe relativ lange gebraucht es zu lesen, da ich immer wieder aufgehört und neu angefangen habe. Obwohl Mutter Ricarda die „offizielle“ Hauptfigur ist, wechseln die Handlungsstränge regelmäßig und Ricarda kommt nicht mehr Inhalt zu als den anderen Protagonisten. Das schafft eine seltsame Distanz, man fiebert nicht mit ihr mit, sondern bleibt neutraler Beobachter. Die Handlung verläuft über einen Zeitraum von mehreren Jahren und zeigt die unfassbare Grausamkeit eines Krieges auf. Das damalige Elend ist bekannt, berührt haben mich dann eher die vielen kleinen, unbedeutenden „Schicksale“ – z.B. der Hund, der krank wird und langsam stirbt, weil er kein Fleisch mehr kriegt. Diese Geschichte macht einen auch bewusst, wie furchtbar es sein musste, genau zu der Generation zu gehören, die beide Weltkriege erleben musste.

Was mich an der Handlung sehr störte, war die in meinen Augen krankhafte Vergötterung des Arztberufes. Ricarda ist Ärztin, ebenso ihr Mann, alle Kinder sind Mediziner oder planen, Medizin zu studieren, ihre beste Freundin, ihre Patentante, ihre Schwägerin – alles Ärzte. Ich habe mich gefragt, was uns die Autorin, damit sagen will? Dass dies die einzig wahre Berufung ist im Leben? Hier wurde eindeutig zu dick aufgetragen. Auch ist der Titel irreführend, denn mit Liebe hat dieser Roman relativ wenig zu tun, weiters wechselt eine Figur mitten im Buch ihren Vornamen.

Insgesamt wirkt die Handlung gut recherchiert – ich vergebe 3 Sterne und würde dieses Buch allen empfehlen, die gerne historische Weltkriegsromane lesen.