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Sarah203

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Veröffentlicht am 19.10.2019

Ein anspruchsvoller literarischer Kriminalroman mit Schwächen

Fliege fort, fliege fort
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Kurzfassung

​"Die Decke", "Der Einzug in Jerusalem", "Die Wiederverwertung" und "Der Siegelring" - solch philosophische Namen trugen die Strafen, die vor vielen Jahren im Further Kinderheim an der Tagesordnung ...

Kurzfassung

​"Die Decke", "Der Einzug in Jerusalem", "Die Wiederverwertung" und "Der Siegelring" - solch philosophische Namen trugen die Strafen, die vor vielen Jahren im Further Kinderheim an der Tagesordnung waren. Mittlerweile ist das Kinderheim geschlossen, in seinen Räumen befindet sich nun eine Unterkunft für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. Der Widerstand in der Bevölkerung gegen diese Institution wächst und plötzlich wird die Idylle des kleinen Touristenstädtchens durch gleich zwei Ereignisse erschüttert: ein kleines Mädchen verschwindet spurlos und ältere Menschen werden angegriffen und körperlich schwer misshandelt. Wer steckt hinter diesen Verbrechen?


​Handlung

​Das Buch erstreckt sich auf mehreren Handlungsebenen, die erst am Schluss zu einem großen Ganzen zusammengeführt werden. Zum einen ist dort Doktor Horn und sein Team der Psychiatrie, zum anderen der Ermittler Kovacs und seine Kriminalisten und als Drittes das Sozialarbeiterteam des Jugendtreffpunktes Come In. Auch wenn diese drei Teams kaum Anknüpfpunkte miteinander haben, so führen sie doch unabhängig voneinander den Fall zur Lösung, bei dem jedoch nicht alle Fragen abschließend geklärt werden.


​Charaktere

​In jedem einzelnen Handlungsstrang begegnet dem Leser eine Vielzahl von Charakteren, die dazu führen, dass man schnell den Überblick verlieren kann. Die Eigenheiten der Hauptprotagonisten werden liebevoll, fast schon analytisch herausgearbeitet, während andere Personen vollständig unnahbar bleiben. Sich mit den Figuren zu identifizieren fällt schwer, zumal die Erzählperspektive häufig, und das auch innerhalb der einzelnen Kapitel, wechselt und es dem Leser überlassen bleibt, sich jedes Mal neu zu orientieren und zurechtzufinden.


​Schreibstil

​Bei Paulus Hochgatterers Roman "Fliege fort, fliege fort" handelt es sich um einen literarischen Kriminal- oder Ermittlerroman, der sich allein schon durch sein herausragendes sprachliches Niveau von anderen Thrillern und Krimis ganz klar abgrenzt. Der Stil des Autors ist anfangs gewöhnungsbedürftig, entwickelt dann aber eine Kraft und Faszination, die den Leser mitreißen und die menschliche Psyche und das menschliche Handeln auf fast schon anatomische Weise sezieren und gekonnt analysieren. Die Gespräche der Personen verlaufen oft kryptisch und es sind die kleinen Zwischentöne, die die Handlung voranbringen. Jedes Wort hat seine Berechtigung und nimmt in Hochgatterers Werk punktuell und präzise genau den Platz ein, den der Autor mit Raffinesse und Wortwitz dafür vorgesehen hat.


​Fazit

​"Fliege fort, fliege fort" ist kein Buch für den Strand oder für den Abend nach einem anstrengenden Tag, denn der anspruchsvolle Stil des Autors verlangt dem Leser einiges an Konzentration und Hingabe ab. Der Leser ist hier mehr als nur Konsument, sondern aufgefordert, den Zwischentönen zu lauschen, dem Ungesagten zu folgen und sich von der Schönheit der Sprache leiten zu lassen. Wenn man sich darauf einlässt, erlebt man einen literarischen Kriminalroman auf höchstem sprachlichen Niveau. 


Trotz dieser Begeisterung für die stilistischen Fähigkeiten des Autors und seiner Raffinesse, den Leser durch Subtilität und gewollte Langsamkeit mitzureißen, kann ich dem Buch nicht die volle Punktzahl geben. Denn obgleich Hochgatterer, allen voran durch die psychologischen Erklärungen und Entwicklungen des Romans, die Protagonisten annimmt wie sie sind und vorgibt, den Menschen mit all seinen Schwächen und Fehlern so zu akzeptieren wie er ist, lässt er sich im Verlauf der Geschichte zu einem für mich nicht passenden Schwarz-Weiß-Denken ein. Er verliert sich in dem moralisch und gesellschaftlich erwünschten Pathos von den einerseits guten, bedauernswerten, geschundenen Flüchtlingen und stellt diesen die bösen, verwerflichen, verdorbenen und dummen Neonazis gegenüber, was sich sowohl in deren Beschreibungen und Handlungen als auch in den Gedanken der Beteiligten widerspiegelt. An dieser Stelle hätte ich mir mehr Objektivität, mehr Distanz, mehr professionellen Abstand seitens des Autors gewünscht, denn gerade er als Psychologe sollte doch wissen, dass Menschen niemals nur Gut oder Böse sind, und dass die Hintergründe ihres Lebens das Spiegelbild ihres Daseins sind.

Veröffentlicht am 12.10.2019

Ein kurzweiliger Debütroman

Das Weinen der Kinder
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Kurzfassung

Als Anke Neuhaus in die bayrische Provinz zieht, um ihren Chef beim Aufbau einer Galerie zu unterstützen, ahnt sie nicht, mit welchen Schwierigkeiten sie konfrontiert wird. Nahezu ihr gesamtes ...

Kurzfassung

Als Anke Neuhaus in die bayrische Provinz zieht, um ihren Chef beim Aufbau einer Galerie zu unterstützen, ahnt sie nicht, mit welchen Schwierigkeiten sie konfrontiert wird. Nahezu ihr gesamtes Leben gerät aus den Fugen und sie kämpft an allen Fronten: gegen ihren Exmann, das Jugendamt, ihre pubertierende Tochter und vor allem gegen die Zeit. Denn wie sich herausstellt bringen die Bilder der weinenden Kinder des berühmten Künstlers Niels Sörensen nicht den erhofften finanziellen Befreiungsschlag für die Galerie, sondern entfesseln die Wut eines Mörders, der von Rache getrieben, Ankes Leben in einen Albtraum verwandelt.


Handlung

Gleich im ersten Kapitel geschieht ein Mord, der viele Fragen offen lässt. So bleiben Motiv und Täter im Dunkeln. In den nächsten Kapiteln werden einige der Hauptcharaktere eingeführt und erste Zusammenhänge zwischen der Tat und den Personen ersichtlich. Arne M. Boehler versteht es geschickt, den Leser in die Irre zu führen und so ergeben sich viele Spekulationen und Möglichkeiten, die die Geschichte vorantreiben. Natürlich erweisen sich viele Spuren als Finten, während andere zu Antworten führen, die erneuten Platz für Spekulationen lassen. Es entstehen mehrere Handlungsstränge, die am Ende zu einem großen Ganzen zusammengeführt werden.


Charaktere

Als Leser wird man mit einer Unzahl an Personen konfrontiert, die für die einzelnen Handlungsstränge von Bedeutung, jedoch nicht immer für den Ausgang des Buches von Relevanz sind. Im Mittelpunkt stehen Anke, die Galeristin, Niels, der Künstler, Jakob und Charlie, die Polizisten, und natürlich der Mörder, dessen Identität erst in den letzten Kapiteln geklärt wird.


Schreibstil

Der Roman ist gut zu lesen, die Ausdrucksweise modern. Auch schafft es Arne M. Boehler die ein oder andere Situation mit einem Augenzwinkern zu beschreiben, so dass das Buch in einigen Kapiteln echten Charme entwickelt.


Fazit

Die Idee Arne M. Boehlers, die Handlung für seinen Debütroman in der Kunstszene anzusiedeln und als Dreh und Angelpunkt der Geschichte die Gemälde von weinenden Kindern zu benutzen, hat mich sehr angesprochen. Der Roman spielt im Hier und Jetzt, was sich sowohl durch die moderne Sprache als auch durch die Beschäftigung mit aktuellen Gesellschaftsproblematiken unterstreicht. Doch genau darin liegt in meinen Augen auch eines der größten Schwächen des Buches: die Handlung vergaloppiert sich in so vielen unterschiedlichen Themenbereichen (von psychologischen Problematiken über sexuelle Nötigung, von Flüchtlingsproblemen zu Teenagerkatastrophen, von unerfüllten Lebensträumen zu Mobbing), dass jedes Gebiet nur kurz angerissen wird und die Relevanz für den jeweils Betroffenen und vor allem für den Verlauf der Story nicht mehr ersichtlich ist. Auch führt die Unmenge an Charakteren dazu, dass mir der Zugang zu ihnen gänzlich verwehrt bleibt. Ebenso wie die angesprochenen Problemfelder werden auch die Charaktere lediglich skizziert, eine Verbindung mit ihnen aufzubauen oder gar mit ihnen mitzufühlen, fiel mir im Verlauf des Buches immer schwerer. Gerade von den Hauptcharakteren hätte ich gern mehr erfahren, um ihre Intentionen und Handlungen besser nachvollziehen zu können. Während ich am Anfang des Buches noch nah an den Protagonisten war, entfernte ich mich merkwürdigerweise, je weiter die Geschichte fortschritt, immer mehr von ihnen, bis ich zum Schluss nur noch ein außenstehender Beobachter war, der distanziert das Geschehen verfolgte. Auch fehlten mir Umschreibungen, die Atmosphäre erzeugen, die Bilder im Kopf entstehen lassen und mich in die Geschichte hineinziehen. Gerade zum Schluss wirkte die Handlung sehr getrieben, so dass sie mich emotional überhaupt nicht mehr erreichte.


"Das Weinen der Kinder" besitzt sehr viel Potential, verliert sich aber in unendlich vielen Protagonisten und Problematiken. Dennoch ist es kurzweilig zu lesen, so dass ich drei von fünf Sternen vergebe und mich auf den zweiten Roman des Autors freue.

Veröffentlicht am 17.09.2019

Viel Luft nach oben

Die Reise
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In dem Science-fiction-Roman „Die Reise“ von Marina Lostetter macht sich die Menschheit auf, ein geheimnisvolles Objekt im All zu erkunden, das Wissenschaftler entdeckt haben. Die Reise dorthin ist mehrere ...

In dem Science-fiction-Roman „Die Reise“ von Marina Lostetter macht sich die Menschheit auf, ein geheimnisvolles Objekt im All zu erkunden, das Wissenschaftler entdeckt haben. Die Reise dorthin ist mehrere Menschenleben lang, eine Schwierigkeit, die durch das zyklische Klonen der Besatzung gelöst wird. Doch unterscheiden sich die Generationen von Klonen, bringen ihre eigenen Besonderheiten und Vorstellungen mit, was zu unvorhergesehenen Problemen führt.

Ein spannendes Konzept, an dessen Umsetzung die Autorin meiner Meinung nach schon aufgrund der Kürze des Buches (561 Seiten) scheitern muss. Mir fiel es sehr schwer, mich in das Erleben und die Charaktere der einzelnen Klongenerationen hineinzuversetzen, da diese zu schemenhaft und nur oberflächlich beschrieben werden. Kaum hatte ich mich in die eine Klongeneration hineingefühlt, schon kam ein Zeitsprung und die nächste Generation übernahm das Geschehen. Konflikte und scheinbar ausweglose Situationen werden nicht aufgelöst, sondern durch Zeitsprünge in die Zukunft beendet, ohne dass der Leser den Lösungsweg nachvollziehen kann. Auch die vielen aufkommenden soziologischen und psychologischen elementaren Fragen des menschlichen Daseins, z.B. wer bin ich? was ist der Sinn meines Lebens?, wie gestaltet man das Leben in einer Gruppe?, werden von Lostetter zwar angerissen, jedoch aufgrund des begrenzten Seitenumfangs nur oberflächlich ausgebreitet, zumal auch noch wissenschaftliche Thematiken im Bereich von Astrophysik und Technik behandelt werden.

All diese Ansatzpunkte hätten hochinteressanten und vielschichtigen Stoff für ein mehrbändiges Epos gegeben. Schade, dass Lostetter versucht, dies alles in einem Buch zu verarbeiten. Ich habe mir mehr versprochen, hoffe aber nun auf die Fortsetzung, denn Potential ist vorhanden!

Wirklich ärgerlich sind für mich die vielen Rechtschreib- und Zeichensetzungsfehler, hier sollte bei einer Neuauflage noch einmal Zeit seitens des Verlags investiert werden.

Veröffentlicht am 25.02.2023

Gutes Mittelmaß

Dornenherz
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Kurzfassung

Dr. Meredith Fallon ist Kinder- und Jugendpsychologin, die sich vor allem mit Opfern von sexuellem Missbrauch und körperlichen Misshandlungen beschäftigt. Ihr Beruf bringt es mit sich, dass ...

Kurzfassung

Dr. Meredith Fallon ist Kinder- und Jugendpsychologin, die sich vor allem mit Opfern von sexuellem Missbrauch und körperlichen Misshandlungen beschäftigt. Ihr Beruf bringt es mit sich, dass sie von vermeintlichen Tätern angefeindet, ja teilweise sogar bedroht wird. Als jedoch ein Mordanschlag auf sie verübt wird, gerät ihr Leben völlig aus den Fugen.

Handlung

Die Handlung von „Dornenherz“ findet etwa ein halbes Jahr nach der Handlung von „Dornenspiel“ statt. Detective Adam Kimble übernimmt die Ermittlungen in Merediths Fall, obwohl er emotional viel zu sehr belastet ist. Während seiner Ermittlungen zeigt sich, dass der Attentäter ihm und seinem Team immer einen Schritt voraus ist und die wenigen Spuren erneut in einen Sumpf aus Zwangsprostitution und Erpressungen führen.

Charaktere

Karen Rose schafft es in meinen Augen sehr leicht, Charakteren Leben einzuhauchen. Meist sind es Menschen mit Ecken und Kanten, deren Eigenheiten einem als Leser manchmal den letzten Nerv rauben und deren Handlungen und Gedankengänge nicht immer vollkommen nachvollziehbar sind. Doch das macht sie für mich gerade um so menschlicher.

Adam Kimble und Meredith Fallon sind die Hauptprotagonisten in „Dornenherz“. Und wie man es von Karen Rose gewohnt ist, tauchen auch hier Protagonisten aus ihren anderen Romanen auf, so dass ich mich als Leserin umgeben von guten Freunden auf den Weg durch diese Ermittlung begeben kann. Gerade aufgrund der vielen Verstrickungen der Protagonisten untereinander kann ich nur empfehlen, die Bücher von Karen Rose in der richtigen Reihenfolge zu lesen!

Schreibstil

Der Schreibstil von Karen Rose ist leicht zu lesen und hat keinerlei literarischen Tiefgang, doch das erwarte ich von einem (Lady)Thriller auch gar nicht. Ich möchte unterhalten werden, möchte das Prickeln der Spannung erleben und dies gelingt der Autorin meistens mühelos.

Fazit

In ihrem vierten Roman der Dornen-Reihe "Dornenherz" bleibt Karen Rose ihrem gewohnten Schema treu: zwei Menschen, jeweils beeinträchtigt durch mindestens einen schweren Schicksalsschlag, treffen aufeinander und begreifen innerhalb der Ermittlungen zu einer Verbrechensserie, dass sie ihr Leben miteinander teilen wollen. Wer diese Vorhersehbarkeit und die stets zugrundeliegenden Liebesgeschichten innerhalb eines Thrillers mag, der ist mit einem Ladythriller von Karen Rose im Allgemeinen gut bedient.

"Dornenherz“ ist mein nunmehr 21. Roman von Karen Rose und ich empfinde ihn recht gelungen. Jedoch zeigen sich auch hier wieder altbekannte Schwächen der Schriftstellerin: die Story ist schon allein durch den kurzen Zeitumfang der Ereignisse (etwa 3 Tage) völlig überladen, wie immer gibt es viel zu viele Tote und leider gibt es kaum noch Überraschungen. Dennoch kann man das Buch gut lesen.

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Veröffentlicht am 08.01.2023

Zwischen guter Story und Dauererektion

Dornenmädchen
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Kurzfassung

Faith Frye ist auf der Flucht: mehrfach hat sie die Polizei von Miami um Hilfe und Schutz vor ihrem Stalker angefleht, niemand nahm sie Ernst. Nun hat sie alles hinter sich gelassen und ist ...

Kurzfassung

Faith Frye ist auf der Flucht: mehrfach hat sie die Polizei von Miami um Hilfe und Schutz vor ihrem Stalker angefleht, niemand nahm sie Ernst. Nun hat sie alles hinter sich gelassen und ist unter neuem Namen auf dem Weg in ihr neues Leben. Zuflucht hofft sie auf dem alten Anwesen ihrer Familie zu finden, das sie vor kurzem geerbt hat. Auch wenn düstere Erinnerungen mit diesem Haus zusammenhängen, Faith ist entschlossen, hier einen Neuanfang zu starten. Doch auf dem Weg zu ihrem Haus findet sie ein bewusstloses, misshandeltes und gefoltertes Mädchen und ein (neuer?) Alptraum beginnt.

Handlung

Der ermittelnde FBI-Agent Deacon Novak verfolgt die Spur der Folterungen und Misshandlungen zurück zum Haus von Faith Frye. Im Keller finden sich Hinweise darauf, dass hier schon jahrelang Furchtbares vor sich ging. Was weiß die Psychotherapeutin, die jahrelang Sexualstraftäter betreute, darüber?

Charaktere

Karen Rose schafft es in meinen Augen sehr leicht, Charakteren Leben einzuhauchen. Meist sind es Menschen mit Ecken und Kanten, deren Eigenheiten einem als Leser manchmal den letzten Nerv rauben und deren Handlungen und Gedankengänge nicht immer vollkommen nachvollziehbar sind. Doch das macht sie für mich gerade um so menschlicher.

Deacon Novak, der schon in vorherigen Romanen der Autorin eine Rolle spielte, ist in diesem Band der Hauptprotagonist, und was soll ich sagen? Ich liebe diese Figur! Ich mag seine Andersartigkeit, seine Comic-Helden-Aura, seinen Charakter. Auch Faith ist mir als Hauptprotagonistin sehr sympathisch. Dass sie sich wie in jedem Karen Rose Roman zueinander hingezogen fühlen, geschenkt. Dass es zwischen den beiden schon nach kürzester Zeit sexuell sehr explizit zur Sache geht, auch okay, aber dass Deacon in den wirklich unmöglichsten Situationen mit einer „stahlharten riesigen Erektion“ ausgestattet wird, das ging mir dann doch mehr als nur ein Mal ziemlich auf die Nerven! Weniger pubertärer Softporno und etwas mehr Glaubwürdigkeit hätte in diesen Momenten der Story gutgetan.

Schreibstil

Der Schreibstil von Karen Rose ist leicht zu lesen und hat keinerlei literarischen Tiefgang, doch das erwarte ich von einem (Lady)Thriller auch gar nicht. Ich möchte unterhalten werden, möchte das Prickeln der Spannung erleben und dies gelingt der Autorin mühelos.

Fazit

In ihrem ersten Roman der Dornen-Reihe "Dornenmädchen" bleibt Karen Rose ihrem gewohnten Schema ziemlich treu: zwei Menschen, jeweils beeinträchtigt durch mindestens einen schweren Schicksalsschlag, treffen aufeinander und begreifen innerhalb der Ermittlungen zu einer Verbrechensserie, dass sie ihr Leben miteinander teilen wollen. Wer diese Vorhersehbarkeit und die stets zugrundeliegenden Liebesgeschichten innerhalb eines Thrillers mag, der ist mit einem Ladythriller von Karen Rose im Allgemeinen gut bedient.

"Dornenmädchen" ist mein nunmehr siebzehnter Roman von Karen Rose und ich empfinde ihn leider als nicht besonders herausragend, und das obwohl ich die Charaktere mag und die Story teils wirklich spannend ist.

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