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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.10.2019

Chapeau!

Die Bibliothek der flüsternden Schatten - Bücherkrieg
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Zum Abschluss der Trilogie geht es noch einmal hoch her. Alle Lebensgeschichten der Haupthelden werden aufgelöst – Wer ist Kani wirklich? Steckt in Sam mehr als ein Dieb? Gibt es eine Zukunft für die Wesen ...

Zum Abschluss der Trilogie geht es noch einmal hoch her. Alle Lebensgeschichten der Haupthelden werden aufgelöst – Wer ist Kani wirklich? Steckt in Sam mehr als ein Dieb? Gibt es eine Zukunft für die Wesen Paramythias in Mythia?

Da waren so viele Fragen zu jeder einzelnen Figur, die für mich rund um vollständig, fantastisch und märchenhaft erzählt beantwortet werden.
Und hier möchte ich eine Stärke der gesamten Reihe oder vielleicht auch generell des Erzählstils des Autors hervorheben. Ich hatte zuvor ja nur den ersten Band – Bücherstadt gelesen. Dort wird man ja eigentlich in die gesamte Handlung eingeführt (Das war bereits fabelhaft-märchenhaft). Und doch hatte ich so gar kein Problem mit dem Beginn der Handlung dieses Bandes. Selbstverständlich habe ich beim Lesen gemerkt, dass zwischenzeitlich eine Menge passiert ist und doch; dieses Nichtwissen hat mich nicht daran gehindert eine wunderschöne Geschichte wie aus 1001 Nacht zu erleben.

Ich habe lange darüber nachgedacht, ob ich die Geschichte auch ohne jegliche Vorkenntnisse des Geschehens verstanden und gemocht hätte. Und meine Antwort lautet eindeutig – ja. Sicher wird das Leseerlebnis noch schöner und und die Beziehung zu den Charakteren noch tiefer wenn man die gesamte Trilogie der Reihe nach liest, aber Akram El-Bahay hat für mich das tolle Talent eines wirklich guten Geschichtenerzählers Handlung, Personen und Erzählabschnitte so zu gestalten, dass ich zu jeder Zeit das Buch aufschlagen und an nahezu jedem Kapitel die Geschichte aufnehmen kann. Ich finde das einfach genial. Chapeau!

Was soll ich da noch lange ausführen?
Das Buch steht selbstverständlich in meinem Fanregal. Es sollte jeden Leser orientalisch, ein wenig märchenhaft gehaltener Highfantasy vollständig begeistern können.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Fantasie
  • Erzählstil
  • Figuren
Veröffentlicht am 22.09.2019

Der bisher fantastischste Band der Reihe

Vespasian: Das Blut des Bruders
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Der Band führt zu Beginn die Zeit Vespasians in Britannien fort. Wie gewohnt ausführlich und für mein Empfinden sehr gut werden die Kampfsituationen beschrieben. Da der Autor jedoch auch das Druidentum, ...

Der Band führt zu Beginn die Zeit Vespasians in Britannien fort. Wie gewohnt ausführlich und für mein Empfinden sehr gut werden die Kampfsituationen beschrieben. Da der Autor jedoch auch das Druidentum, dass ja in Britannien einen hohen Stellenwert besaß mit in die Auseinandersetzungen einbezieht, kommen hier so allerlei in Fantastische gehende Beschreibungen mit ins Spiel. Wie die Druiden Angst und Schrecken verbreiten wird mit einer Mischung aus wissenschaftlich Erklärlichem und übernatürlich Anmutendem beschrieben. Letzteres kommt gerade bei der Beschreibung von Myrdin (Merlin) und den kultischen Opferhandlungen der Druiden zum Tragen. Ich fand diese Art der Darstellung jedoch gekonnt angebracht, da sie die Konfrontation der Römer mit dieser absolut anderen und für sie unerklärlichen Geisteswelt der Brittaniener nach erlebbar macht. Das hat mir sehr gut gefallen; ein Hauch von Mystizismus halt.

Der zweite Teil des Buches führt Vespasian zurück nach Rom, in das politische Spiel seiner Zeit, das ihm bisher weder lag, noch gefiel. Und hier zeigt sich die offensichtliche Entwicklung des Charakters von Vespasian. War er zuvor immer Spielball in den Intrigen der Mächtigen gewesen und ist den Wendungen des Lebens eher unwillig gefolgt, wird er bis zum Ende dieses Buches selbst zum Player und zunehmend zum Machtmenschen. Eine weitere Entwicklung, die mir gut gefällt.

Erich Wittenberg, dass muss ich wohl nicht weiter betonen, ist für mich ein herausragend guter Sprecher, der allen Figuren Leben und Charakter verleiht.

Also, auch dieses Hörbuch ist in meinem Fanregal gelandet. Und wer römische Geschichte spannend und mit einem Hauch von Hollywood aufgearbeitet mag, sollte auch einmal reinhören.

Veröffentlicht am 15.09.2019

Dämonenjäger und Moral

Im Blut der Dämonenjäger
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Die besondere Gabe der 15jährigen Anjani wurde von ihrem Vater in all den Jahren unterdrückt. Denn nur so war es möglich, dass sie vor Dämonen und deren Jägern verborgen ganz normal aufwachsen konnte. ...

Die besondere Gabe der 15jährigen Anjani wurde von ihrem Vater in all den Jahren unterdrückt. Denn nur so war es möglich, dass sie vor Dämonen und deren Jägern verborgen ganz normal aufwachsen konnte. Doch sie selbst hat zunehmend gespürt, dass sie zu den Dämonenjägern gehört und dass es für alle Menschen in ihrer Umgebung besser ist, wenn sie sich zu diesen bekennt und mit ihnen zieht. Doch Dämonenjäger sehen in sich und ihrer Existenz einzig und allein das Töten der Dämonen als Lebenssinn. Und dazu ist es überlebenswichtig sich selbst von allen Emotionen abzuschneiden. Doch kann man das wirklich und was bleibt von einem selbst, wenn man es tut? Anjani ist durchaus nicht überzeugt, dass das der richtige Weg ist.

Wie eigentlich nicht anders zu erwarten, hat mir auch dieses Buch von Lucian Caligo wieder sehr gefallen. Ich mag den Schreibstil, der ohne viel sprachlichen Schnickschnack auskommt. Zudem ist es wieder einmal ein echt klassischer Highfantasy Roman, der ohne tragische Liebesbeziehung auskommt. Das finde ich toll.
Und mir gefiel das Nachwort des Autors. Dort ging er erläuternd auf seine Sicht zum Thema emanzipierte Heldin ein. Schön, dass eine Heldin kein „Megamachowoman-Prinzesspüppchen“ sein muss, um als Heldin durchgehen zu können.

Kleiner und einziger Kritikpunkt am Rande – der Höhepunkt der Romanhandlung. Dieser kam für mich ein wenig zu unentwickelt daher. Da es im gesamten Roman immer wieder um Fragen von Moral und emotionaler Entwicklung geht, ist die Konfliktlösung im Entscheidungskampf dann doch ein wenig zu erleuchtet. Da fehlte mir irgendwas.

Aber wie ich schon sagte, unter dem Strich steht ein absolut lesenswerter Roman. Er wird allen Fantasylesern gefallen, die klassische Highfantasysettings bevorzugen, aber auch Charakterentwicklungen miterleben möchten.

Veröffentlicht am 15.09.2019

Das schwarze Schaf der Familie

Vico Drachenbruder / Vico Drachenbruder (2). Angriff des schwarzen Drachen
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Die Menschen im Kronendorf werden von einem schwarzen Drachen heimgesucht. Und das ausgerechnet jetzt, wo Vico Mona gefunden hat und diese dem Drachenrat vorstellen möchte. Doch schnell wird aus Monas ...

Die Menschen im Kronendorf werden von einem schwarzen Drachen heimgesucht. Und das ausgerechnet jetzt, wo Vico Mona gefunden hat und diese dem Drachenrat vorstellen möchte. Doch schnell wird aus Monas Nachricht eine Familienangelegenheit, denn der schwarze Drache ist Kulon, der ältere Bruder von Vicos Drachenvater – und das schwarze Schaf der Familie.

Ob alles gut ausgeht und Menschen und Drachen sich vertragen sollten alle Kinder selber lesen.
Der zweite Band von Oliver Pautsch ist eine wunderschöne Fortsetzung von Vicos Abenteuern. Und Timo Grubing hat dieses Buch wieder farbenfroh in Szene gesetzt.

Fortgeschrittene Erstleser werden auf 72 Seiten ein spannendes und fantastisches Abenteuer erleben. Durch die Einteilung in Kapitel bietet das Buch genügend Pausen an, um die jungen Leser nicht zu überfordern.

Mein Sohn liebt die Reihe innig und Band 3 hat schon Einzug bei uns gehalten.

Veröffentlicht am 14.09.2019

Ein Kinderbuch, das mir als Erwachsenem auch gefällt

Spirit Animals, Band 1: Der Feind erwacht
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Vier Kindern ist es gelungen, die vier großen Seelentiere Erdas wieder zu erwecken und an sich zu binden. Damit besteht für Erdas wieder Hoffnung, dem drohenden Untergang ihrer Welt zu entgehen. Die Grünmäntel, ...

Vier Kindern ist es gelungen, die vier großen Seelentiere Erdas wieder zu erwecken und an sich zu binden. Damit besteht für Erdas wieder Hoffnung, dem drohenden Untergang ihrer Welt zu entgehen. Die Grünmäntel, eine Vereinigung, die sich dem Schutz Erdas mithilfe der Seelentiere widmet, versucht sich der vier Kinder anzunehmen und diese auf ihre bevorstehenden Aufgaben vorzubereiten. Doch das ist nicht so leicht, denn auch die Gegenseite will sich die Unterstützung der großen Seelentiere sichern …

Die Geschichte ist an sich sehr einfach und geradlinig, aber wunderschön geschrieben. Die Tierdarstellungen über den einzelnen Kapiteln zeigen immer an, welcher der vier jungen Helden gerade im Mittelpunkt des Geschehens steht. Anhand der Geschichte konnte ich als Leser sehr gut verstehen, warum sich jedes Seelentier welches Kind ausgesucht hat. Tier und Kind sind sich charakterlich in gewissem Grade ähnlich oder ergänzen sich auch teilweise. Auch Erdas mit seinen unterschiedlichen Ländern und Kulturen kommt dabei gut zum Tragen. Alles ist schön miteinander verwoben und ergibt beim Lesen ein organisches Ganzes.

Ich finde den ersten Band dieser tollen Reihe wirklich gut und bin auch der Überzeugung, dass er junge Leser und Leserinnen so ab 10 Jahren anspricht, die Fantasy gerne mögen und auch Tierabenteuern nicht abgeneigt sind.