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Veröffentlicht am 24.03.2021

Virtuelle Welt - Fluch oder Segen?

Ready Player Two
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In dieser Fortsetzung von 'Ready Player One' geht die Handlung nahtlos weiter. Wade hat das Easter Egg gefunden und ist als Hallidays Erbe mit seinen Freunden nun Firmeninhaber und einer der reichsten ...

In dieser Fortsetzung von 'Ready Player One' geht die Handlung nahtlos weiter. Wade hat das Easter Egg gefunden und ist als Hallidays Erbe mit seinen Freunden nun Firmeninhaber und einer der reichsten Menschen der Welt. Dann taucht ein neues Rätsel auf und er entdeckt eine weitere Hinterlassenschaft von Halliday. Mit dieser bahnbrechenden Erfindung eröffnen sich ungeahnte und faszinierende Möglichkeiten, um sich in der virtuellen OASIS zu bewegen und zu agieren. Doch ist diese Technologie wirklich ein Segen für die Menschheit? Sollte man der Realität entfliehen und in eine programmierte Welt eintauchen, um wenigstens dort schöne Dinge zu erleben und glücklich zu sein?

Mir hat der Konflikt in den Wade gleich am Anfang gerät, sehr gut gefallen. Zuerst ist er natürlich davon begeistert, aber die Entscheidung über die Veröffentlichung der Technik stürzt ihn in eine persönliche Krise, da der wichtigste Mensch in seinem Leben eine komplett andere Meinung dazu hat. Ich habe mich selbst gefragt, wie ich in so einer Situation entscheiden würde und über die Konsequenzen nachgedacht. Dabei sind sehr interessante Gedankenspiele entstanden und dafür liebe ich dieses Buch. Auch die Frage, ob es sich noch lohnt, unsere Erde zu retten oder lieber in den Weiten des Weltraums nach anderen Möglichkeiten zu suchen, fand ich sehr spannend.

Der Autor ist sich auch bei diesem Buch treu geblieben und erzeugt mit hohem Erzähltempo eine Sogwirkung, der man sich nicht entziehen kann. Dabei spickt er die Handlung wieder mit teilweise bekannten Namen und Verweisen auf Spiele, Filme, Songs und Bands, die bei der Lösung des Rätsels weiterhelfen. Leider wurde mir das ungefähr in der Mitte des Buches dann doch etwas zu viel, denn die akribische Beschreibung, wer, wann, in welcher Filmszene was gemacht hat, nimmt die Spannung und die Leselust. Zum Glück wurde das bald wieder besser und zum Ende hin gab es sogar noch einige Überraschungen, die mir gut gefallen haben.

Für mich war es ein unterhaltsames Buch und ein lesenswerter zweiter Teil, der sogar noch Spielraum für eine weitere Fortsetzung der Geschichte lässt!

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Veröffentlicht am 12.03.2021

Die Welt der zwei Sonnen

Die Quellen von Malun - Blutschicksal
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Dies ist der dritte und letzte Teil der Malun-Trilogie, in dem man sich wieder in diese fremde Welt mit den zwei Sonnen versenken kann. Was sich in den beiden vorherigen Bänden abgezeichnet hat, wird hier ...

Dies ist der dritte und letzte Teil der Malun-Trilogie, in dem man sich wieder in diese fremde Welt mit den zwei Sonnen versenken kann. Was sich in den beiden vorherigen Bänden abgezeichnet hat, wird hier nach und nach immer komplexer und man erkennt die Verbindungen und Zusammenhänge. Die verschiedenen Erzählstränge aus der Sicht der handelnden Charaktere überlappen sich immer mehr und münden in dem finalen Kampf, der über die Zukunft Ruanns entscheidet.

Man erfährt nun auch viel über die Vergangenheit des Landes und wie die Menschen und Gottgeborenen zu dem wurden, was sie sind. Man taucht tief in ihre Seele und ihre Schicksale ein und kann nachvollziehen, warum einige von ihnen so grausame Taten vollbringen. Dabei muss man als Leser schon einiges verkraften, denn schlimmste und abstoßendste Misshandlungen, auch an Kindern, werden häufig beschrieben. Dabei sind die Gedankengänge von Opfern und Tätern sehr eindringlich dargestellt. Überhaupt ist der Schreibstil so anschaulich und eingängig, dass man sich sehr gut in die Geschichte hineinversetzen kann.

Natürlich gibt es in diesem epischen Werk auch einige magische Wesen mit den verschiedensten Kräften. Mir haben davon die Pamuschkrieger mit ihrer engen Seelenverbindung zu ihren Katzen besonders gut gefallen. Doch es stellten sich bei mir auch Ermüdungserscheinungen ein, weil sich die Abläufe und Gräueltaten nur mit wechselnden Personen und an anderen Orten wiederholten. So kam es oft zu dem gleichen Muster: Gefangenschaft, Folter, Flucht, Kampf. Man braucht schon Durchhaltevermögen bei diesen seitenstarken Büchern, aber insgesamt hat es sich gelohnt und ich habe mich auch durch das versöhnliche Ende gut unterhalten gefühlt.

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Veröffentlicht am 10.01.2021

Ein entzückendes Mäuseabenteuer!

Mopsa – Eine Maus kommt ganz groß raus
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Mopsa, die weiße Maus liebt das Schauspielern und sie ist wirklich gut darin. Mit ihrer überzeugenden Darstellung jagt sie sogar den anderen Mäusen Angst ein, die mit ihr im Rathaus leben. Leider schätzt ...

Mopsa, die weiße Maus liebt das Schauspielern und sie ist wirklich gut darin. Mit ihrer überzeugenden Darstellung jagt sie sogar den anderen Mäusen Angst ein, die mit ihr im Rathaus leben. Leider schätzt das Oberhaupt, Mäusekönig Tartar, ihre Kunst ganz und gar nicht. Sie soll ihm lieber Essen beschaffen, genau wie alle anderen. Er ist ein richtiger Mausbeuter (ein herrliches Wortspiel!). Doch zu allem Ärger über ihn, macht den Mäusen in ihrem Zuhause auch noch ein Hund das Leben schwer. Mopsa kann ihn mit ihrer schauspielerischen Gabe austricksen, doch viel lieber würde sie auf einer großen Bühne ihr Können zeigen. Ob ihr das wohl gelingt?

Der anschaulich geschriebene Text kreiert sofort eine heimelige und stimmungsvolle Atmosphäre, mit der man sich die frühere Zeit, in der die Handlung spielt, sehr gut vorstellen kann. Die ganze liebenswerte Mäusegesellschaft (bis auf Tartar natürlich), finde ich entzückend beschrieben und wunderbar detailreich illustriert. Dazu gehört die kleine Eichelhandtasche von Mopsa genauso wie die Pfotenspuren, die sich immer wieder über die Seiten ziehen. Ich fand auch die vielen verschiedenen Tiere und Menschen mit ihren jeweiligen Eigenarten, denen Mopsa bei ihrem Abenteuer begegnet, sehr unterhaltsam. Sie sorgen für ausreichend Abwechslung und Spannung, was auch mir beim Vorlesen großen Spaß gemacht hat.

Allerdings sind an einigen Stellen, die Tiere für meinen Geschmack zu vermenschlicht dargestellt. Es vermittelt Kindern ein falsches Bild, was z.B. echte Mäuse brauchen, um sich wohlzufühlen. Dazu gehört natürlich kein duftendes Bad und kein Puppenhausbett! Außerdem kamen von meinen jungen Zuhörern sofort Fragen zu komischen Begriffen die sie nicht verstanden, wie Paradeiser, Liwanzen und Tatschkerln, die auch ich erst nach Befragung des Internets beantworten konnte. Da wäre eine Vokabelerklärung im Anhang hilfreich gewesen.

Insgesamt ist es aber eine lustige, spannende und herzerwärmende Geschichte, die sich hervorragend zum Lesen, Vorlesen und Bestaunen eignet.

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Veröffentlicht am 27.12.2020

Nichts ist, wie es scheint...

Shadow Tales - Die dunkle Seite der Sonne
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Dies ist der zweite und somit der Abschlussband einer Dilogie und man sollte vorher unbedingt den ersten Band gelesen haben, denn die Handlung knüpft nahtlos daran an. Lelani begibt sich mit ihrem Jugendfreund ...

Dies ist der zweite und somit der Abschlussband einer Dilogie und man sollte vorher unbedingt den ersten Band gelesen haben, denn die Handlung knüpft nahtlos daran an. Lelani begibt sich mit ihrem Jugendfreund Haze und dem Verräter Kyran als Geisel auf die Suche nach dem Schattengänger, der im Auftrag ihrer Tante, der High Lady Serpia, für den Tod ihres Vaters und die Gefangenschaft ihrer Mutter verantwortlich war. Sie hofft, dass er ihr helfen wird, ihre Tante zu stürzen, da er sie sie damals als Baby gerettet hat. Auf der weiten Reise nach Kuraigan begegnen sie allerlei magischen Geschöpfen, von denen einige lebensgefährlich, aber manche auch hilfreich sind. Am besten hat mir davon die Pixie Jinx gefallen, die eine liebenswerte und wichtige Rolle spielt. Auf jeden Fall sorgen sie alle für spannende Szenen, die sich in harmonischer Ausgewogenheit mit ruhigeren Abschnitten abwechseln.

Wie der Titel schon verrät, fließen märchenhafte Bezüge in das Abenteuer ein, die mich sehr erfreut und angesprochen haben. Der Schreibstil ist anschaulich und ohne langatmige Beschreibungen, so dass man ganz entspannt der geradlinig aufgebauten Handlung folgen kann. Die Charaktere sind in ihrer Anzahl überschaubar und klar definiert, allerdings konnte ich mich manchmal nicht in Lelanis Gefühlswelt wiederfinden. Ihre Vernarrtheit in Kyran, konnte ich anhand seines Verrats nicht nachvollziehen und die Dreiecksgeschichte wirkte oft sehr konstruiert. Doch insgesamt steht die Liebe nicht im Vordergrund, sondern eher die Freundschaft, Loyalität und Treue zueinander, was mir gut gefallen hat.

Eine vollkommen unerwartete Wendung zum Schluss lässt die Figuren dann in einem ganz anderen Licht erscheinen und stellt die bis dahin geltenden Verhältnisse auf den Kopf. Doch am Ende wird alles zufriedenstellend aufgelöst und ich kann diese unterhaltsame Geschichte, mit der man sich in eine andere Welt träumen kann, sehr empfehlen.

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Veröffentlicht am 14.10.2019

Historische Thematik lebendig verpackt

Die Täuferin
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Die Geschichte um die Täuferin Kristina beginnt 1517 in einem kleinen Dorf in Böhmen. Dorthin hat sie sich geflüchtet, nachdem ihre gesamte Familie als Ketzer auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde. Unter ...

Die Geschichte um die Täuferin Kristina beginnt 1517 in einem kleinen Dorf in Böhmen. Dorthin hat sie sich geflüchtet, nachdem ihre gesamte Familie als Ketzer auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde. Unter Gleichgesinnten und von der übrigen Welt unbehelligt, lebt sie dort sicher und arbeitet an dem gemeinsamen Ziel, möglichst vielen Menschen das Lesen beizubringen und eigene Bibeln zu drucken. Sie verliebt sich in ihren Lehrmeister Berthold und willigt ein, seine Frau zu werden. Mit einer kleinen Gruppe ihres Dorfes ziehen sie nun in Richtung Mainz, um dort ihr Werk fortzuführen. Unterwegs geraten sie in eine Kriegsschlacht gegen die Türken und werden selbst zu Gefangenen. Der Anführer der Bauernkrieger Lud beschützt sie und ihre Leute, die als Ketzer erkannt, nirgendwo mehr sicher sind...

Mir persönlich waren die sogenannten Ketzer und ihre Ziele bisher unbekannt. Deshalb fand ich es sehr interessant, zu lesen, dass sie unter Anderem gegen die Kindstaufe waren, da jeder Mensch, das Recht haben sollte, frei darüber zu entscheiden, ob und wann er getauft werden möchte. Ebenso die geistige Sklaverei durch die Priester, die sich das alleinige Recht herausnahmen, die Bibel zu interpretieren, wie es ihnen passte, war mir vorher nicht so bewusst. Deshalb war das Lesenlernen auch nur dem Klerus und dem Adel vorbehalten und jeder aus dem gemeinen Volk, der das konnte, war verdächtig.

Diese Thematik in einen lebendigen Roman zu verpacken, finde ich sehr gelungen, nur waren mir manche Beschreibungen und Dialoge zu ausführlich und erzeugten Längen. Über jedem Kapitel steht der Name des Charakters, aus dessen Sicht gerade erzählt wird. Das finde ich sehr hilfreich, um sich in die einzelnen Personen hineinzuversetzen. Allerdings habe ich das bei Berthold vergeblich versucht. Er blieb einfach zu blass und die Beziehung zu seiner Frau Kristina wurde viel zu wenig beleuchtet, um seine Handlungsweise zu verstehen. Da hätte ich mir mehr gewünscht.

Im weiteren Verlauf der Handlung erfährt man nebenbei noch Wissenswertes über den Buchdruck bzw. die Herstellung von Büchern. Ebenso erstaunt hat mich, das es wohl schon zu dieser Zeit bei den orientalischen Völkern ein Wissen über die Wirkung von Pockenschutzimpfungen gab.

Ein Personenverzeichnis sowie eine Karte der Handlungsschauplätze am Anfang des Buches erleichtern die Orientierung und kurze, historische Anmerkungen veranschaulichen die zu dieser Zeit herrschenden Verhältnisse.

Insgesamt ist das Buch interessant zu lesen, wobei man erwähnen muss, dass es der Beginn einer Reihe ist und somit das Ende offen bleibt.