Famileintragödie und Hoffnungsschimmer
Böse Tränen„Böse Tränen“ von B.C. Schiller ist ein Thriller, der im September 2019 im bei Editon M erschienen ist.
Bei Bauarbeiten am Donaukanal stoßen die Bauarbeiter auf eine verweste Kinderleiche. Untersuchungen ...
„Böse Tränen“ von B.C. Schiller ist ein Thriller, der im September 2019 im bei Editon M erschienen ist.
Bei Bauarbeiten am Donaukanal stoßen die Bauarbeiter auf eine verweste Kinderleiche. Untersuchungen ergeben, dass es sich um die Leiche der kleinen Rosa handelt, die vor fünf Jahren verschwand. Der Schausteller Andreas Sperl hatte den Mord gestanden und sitzt seitdem im Gefängnis. Bei dem toten Kind findet sich ein Halstuch bestickt mit dem Namen Juli. Das ist der Name von Olivia Hofmans Tochter, die ebenfalls vor fünf Jahren gemeinsam mit ihrem Vater verschwand. Exkommissar Levi Kant und Psychaterin Olivia Hofmann ermitteln gemeinsam und sind bald nicht mehr von der Schuld des vermeintlichen Mörders überzeugt. Doch je tiefer sie in den Fall eintauchen, um so gefährlicher wird es für sie.
Es war mein erster Thriller aus der Feder des Autorenduos B.C. Schiller und war begeistert von der packenden Schreibweise. Auch wenn ich den ersten Band mit Levi Kant nicht kenne, konnte ich der Geschichte gut folgen. Vom Auffinden der Leiche bis zur Lösung des Falles war ich gepackt von der Geschichte. Das Verschwinden der kleinen Rosa, die eine sehr talentierte Tänzerin war, wurde nie aufgeklärt und im Verlauf der Geschichte wird sehr schnell klar, woran das gelegen haben könnte. Die Ermittlungen führen in höhere Kreise. Das Bild, das von Rosas Familie gezeichnet wird, ist zutiefst erschreckend und jagt einem kalte Schauer über den Rücken. In Rückblicken erfährt man sehr viel über die einzelnen Charaktere. Jeder einzelne ist sehr gut ausgearbeitet vom tyrannischen Vater bis hin zu den einzelnen Familienmitgliedern und natürlich auch Levi Kant und Olivia Hofmann.
Gefallen hat mir auch, dass eine Leerseite zwischen den einzelnen Kapiteln war. Das war sehr auflockernd, wenn auch bei diesem Buch nicht wirklich nötig, weil man es ohnehin kaum aus der Hand legen kann.
Den Mantel mit den vielen Taschen der Erinnerung habe ich geliebt – eine wundervolle Idee gegen das Vergessen und so ein Stück würde wirklich in ein Museum gehören.
Die Geschichte ist eine gelungene Mischung aus Rückblicken und Gegenwart. So ist ein Verfolgen der Geschichte und erst recht das Mitraten und mitermitteln für den Leser sehr leicht. Der Schreibstil hält die Spannung aufrecht bis zur letzten Seite.
Leider – und das ist mein einziger Minuspunkt – bleiben noch sehr viele Fragen offen, die auf Band 3 hindeuten, den man sich wahrscheinlich nach dem Lesen des Buches ohnehin holen würde. Dennoch kann ich Thrillerfans das Buch sehr empfehlen.
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