Cover-Bild #ichwillihnberühren
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9,99
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  • Verlag: Ach je Verlag
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Biografien und Sachliteratur
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 172
  • Ersterscheinung: 12.04.2019
  • ISBN: 9783947720330
OJ, Er

#ichwillihnberühren

Ich (m) habe mich in meinen Kumpel verliebt und jetzt liegt er in Boxershorts neben mir im Bett. #ichwillihnberühren

Die Situation ist wirklich absurd: Nur mit Boxershorts bekleidet liegt sein Kumpel neben ihm im Bett und schaut TV. Er dagegen, äußerlich krampfhaft entspannt, konzentriert sich stur auf sein Handy, seine innere Anspannung ist kaum auszuhalten. Verständlich, denn seit über zwei Jahren ist er in genau diesen Kumpel verliebt. Ohne eine Ahnung, was dieser selbst fühlt, ohne Anhaltspunkte, ob auch er schwul ist.

Was tut man also? Wie findet man unauffällig heraus, ob diese Gefühle nur einseitig sind oder vielleicht doch erwidert werden? Wer liefert einem dafür hilfreiche Tipps? Eine unterhaltungssüchtige Online-Community bietet Zuflucht und gibt – oft widersprüchliche – Ratschläge. Oder ist alles von Anfang an nur Wunschdenken und der halbnackte Kumpel denkt sich nichts weiter dabei?

In den folgenden Tagen wird das Geschehen immer aufregender, das digitale Publikum immer größer und das Internet wird Zeuge eines romantischen Schauspiels.

Eine unheimlich schöne, wahre Geschichte des 21. Jahrhunderts über all das, was wirklich zählt.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.04.2019

#daswarsoschön

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»#ichwillihnberühren«

Ein Mann legt sich neben den Protagonisten, nur mit einer Boxershort bekleidet, um fernzusehen. Nicht irgendein Mann, nein, es ist ausgerechnet sein bester Freund und dazu ...

»#ichwillihnberühren«

Ein Mann legt sich neben den Protagonisten, nur mit einer Boxershort bekleidet, um fernzusehen. Nicht irgendein Mann, nein, es ist ausgerechnet sein bester Freund und dazu auch noch derjenige, in den er still und heimlich eine Ewigkeit verliebt ist. Der Drang in ihm, ihn zu berühren wird immer größer, doch die Angst, er würde angeekelt oder überhaupt weggestoßen werden, ist größer. Doch als sich die Anzeichen immer mehr häufen und auch die Yodel-Community „Ich“ ermutigen, kommen die beiden sich langsam näher...

Ehrlich gesagt, wer hier einen hochwertig geschriebenen Roman erwartet, ist falsch. Der Schreibstil ist leicht verständlich zu lesen und es gibt weder Metaphern, noch sonstige stilistische Meisterwerke. Aber!! Das ist überhaupt kein Problem. Für mich hat es den Charme des Buches nur noch realistischer gemacht und nachdem ich angefangen habe zu lesen, konnte ich es nicht mehr aus der Hand legen. Das Buch schrie danach in einem Rutsch gelesen zu werden. Man fieberte mit, man zwang sich dazu, nicht sauer auf „Ich“ zu sein, da er endlich einfach mal etwas machen sollte. Als dann auch noch die Sicht von „Er“ dazu kam, bekam ich mein Grinsen kaum noch aus meinem Gesicht. Viel zu sehr erinnerte mich die Geschichte an mich. Die Geschichte war so ehrlich, „Ich“ gab seine eigene Unsicherheit auch im Nachhinein sehr authentisch wider. Alles in einem habe ich die Figuren und alles, was sie gesagt haben, vollständig abgekauft.

Im Leseeindruck hatte ich bereits erwähnt, dass mir das Cover sehr gut gefällt und als ich es dann in der Hand hielt, wurde ich nicht enttäuscht. Man hat sehr darauf geachtet, einen schlichten, aber Bezugsnahen Hintergrund zu finden. Dass der Yoodel, mit dem alles anfing, über den Klappentext gedruckt wurde, gefällt mir auch sehr gut. Es macht alles einfach echter.

Was mir auch sehr gut gefallen hat, war die Darstellung von Homosexualität in dem Buch. Obwohl sie natürlich ein relevantes Thema war, habe ich mich an keiner Stelle belehrt gefühlt. Mir ging die Angst des OJs sehr nahe und ich habe das Gefühl, nun besser zu verstehen.

Alles in einem bin ich super happy darüber, das Buch gelesen zu haben. Gerade auch, weil es mich sehr oft an mich selbst erinnert hat konnte ich mit „Ich“ mitfühlen, ihn verstehen. Absolute Kaufempfehlung von mir.

Veröffentlicht am 10.11.2020

Mal was anderes

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Die Idee aus einem Jodel ein Buch zu machen ist ungewöhnlich und doch erfrischend neu. Dann noch verbunden mit dem Thema LGBTQ ist was ganz neues und interessantes.
Das Buch beginnt damit, dass OJ besuch ...

Die Idee aus einem Jodel ein Buch zu machen ist ungewöhnlich und doch erfrischend neu. Dann noch verbunden mit dem Thema LGBTQ ist was ganz neues und interessantes.
Das Buch beginnt damit, dass OJ besuch von ER bekommt und dieser dann nur noch mit wenigen Klamotten bei ihm im Zimmer sitzt. Darauf schreibt OJ den ersten Jodel und startet damit die Geschichte der beiden.

Super hat mir gefallen dass aus der Sicht von OJ und ER geschrieben wird. So bekommt man einen tiefen Einblick in die Gedanken des jeweiligen und muss sich nicht fragen was der andere Hauptprotagonist denkt oder fühlt.

Das Buch hat mich richtig mitfiebern lassen ob aus den beiden was wird oder nicht. Es war super spannend.

Das verrückteste an allem finde ich ja, dass die Geschichte wirklich so passiert ist und nicht erfunden ist. Man hat zwar auf Jodel immer nur den Teil von OJ lesen können und nicht von ER. Aber die Handlung ist trotzdem real.

Ich kann dieses Buch also nur jedem empfehlen der ein bisschen Liebe im leben braucht.

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Veröffentlicht am 14.10.2019

OJ

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Wenn sich junge Menschen verlieben, ist es immer kompliziert. Wie verhält man sich richtig und liebt der anderen einen überhaupt. Selbst in Heterobeziehungen ist es schwierig, wenn ein junger Mann in seinen ...

Wenn sich junge Menschen verlieben, ist es immer kompliziert. Wie verhält man sich richtig und liebt der anderen einen überhaupt. Selbst in Heterobeziehungen ist es schwierig, wenn ein junger Mann in seinen besten Kumpel verliebt ist, kommen zusätzliche Probleme dazu. Wie kann OJ herausfinden, ob ER ihn auch liebt? Seit 2 Jahren weiß er es bereits, es wird Zeit es herauszufinden. Nur wie? Hilfe sucht er im Internet, die Jodel-App soll Hilfestellung sein.
Mit einem Monolog über OJs Gefühlswelt werden wir mit hineingezogen und erleben abwechselnd OJs Ansichten und die Dialoge und Diskussionen der Internetcommunity. Interessant und witzig und - so wird es suggeriert - eine wahre Geschichte mit der man mit fiebert, ob es wohl ein gutes Ende gibt.

Veröffentlicht am 09.08.2019

Hat mir gefallen

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Was für eine kurzweilige und schöne kleine Geschichte, mit vielen Anregungen zum Nachdenken!

OJ und Er stehen auf einander, wissen aber natürlich nicht, was der jeweils andere denkt. OJ holt sich Tipps ...

Was für eine kurzweilige und schöne kleine Geschichte, mit vielen Anregungen zum Nachdenken!

OJ und Er stehen auf einander, wissen aber natürlich nicht, was der jeweils andere denkt. OJ holt sich Tipps online und Er bei einer Freundin. Beide kratzen ihren Mut zusammen und tasten sich vor...

Grade OJs Unsicherheiten sind so plausibel. Nicht nur die Angst vor einer regulären Abfuhr, sondern auch die vor eventuellem Ekel des Gegenübers hält ihn zurück und macht ihn schüchtern.
Ich kenne all das nur zu gut, auch wenn meine Sorge in eine etwas andere Richtung geht:
Sobald das erste mal zur Sprache kommt, dass meine letzte Beziehung mit einer Frau war und ich bi bin, habe ich Angst, dass Frauen denken könnten, ich wolle nun automatisch was von ihnen. Und tatsächlich ist es mir schon passiert, dass dann so Sätze wie "Oh, äh, ach so, naja Hauptsache du stehst jetzt nicht auf mich, haha" kommen. Am besten ist dann aber das Gesicht dieser Personen, wenn ich ihnen versichere, dass sie nun wirklich überhaupt nicht mein Typ sind und ich so gar nichts von ihnen will.
Dann sind sie irgendwie beleidigt..
Ist das nicht verrückt? Erst haben sie Angst, dass ich was von ihnen wollen könnte und dann sind sie sauer oder verletzt, weil ich es nicht tue. Versteh eine die Heten. ;)
Mir gefielen die Gedanken, die sich OJ so macht, jedenfalls richtig gut.
Z.B. hier:

"Wenn also zwei Männer eine Beziehung eingehen wollen, müsse eben einer die Frau sein. Bin ich zu empfindlich, wenn ich das schon diskriminierend finde?" (Nein!)
"Die Anerkennung einer Homo-Beziehung klingt jedenfalls anders" (Ja!)

Traurig, dass ich das erwähnen muss, aber ein großes Plus dieser Geschichte ist auch, dass es keinen frauenfeindlichen Quatsch gibt (im deutschsprachigen Raum in Verbindung mit diesem Genre leider keine Seltenheit).
Es wird zwar Anfangs von "Männergerede" und "flachlegen" gesprochen, allerdings nicht explizit und mehr um die Eifersucht darzustellen, die sich ergibt, wenn man heimlich auf jemanden steht.
Gut finde ich bei dem Thema übrigens auch die Einordnung:

"Es ist schon echt verrückt, wie eifersüchtig man auf jemanden sein kann, ohne dass man auch nur ansatzweise ein Recht dazu hätte."

Klar sollte man sexuelle Orientierungen nicht fetischisieren oder gar Menschen direkt belästigen (passiert mir als "Bi-Frau" ständig, sexualisierte Sprüche und Ekligkeiten von Männern sind keine Seltenheit) und dennoch fand ich es für die Sichtbarkeit toll, dass Ers Text-Freundin offen zugibt, dass sie es "hot" findet, wenn "zwei Männer rummachen". Zu oft wird vergessen, dass Frauen eben auch eine Libido und Vorlieben haben und dass es - wenn es doch schon so normal ist, dass Männer "auf Lesben stehen" - dabei eben auch um zwei Männer gehen kann. Und das gar nicht mal so selten!
Außerdem erwähnt OJ in seinen Gedankengängen Männer und Frauen, bzw. Schwule und Lesben auch gemeinsam und bezieht sich eben nicht ausschließlich auf die Männer (zu oft ist nur von "den Schwulen" die Rede, wenn es doch eigentlich um Homosexuelle allgemein geht).

Der Schreibstil ist, sagen wir mal, ein wenig unausgereift.
Dennoch lassen sich die 167 Seiten schnell lesen, die Textnachrichten und Online-Beiträge lockern zwischendurch immer wieder auf.
Ich dachte mir die Ganze Zeit, ach, bis zum nächsten Tag liest du noch, dann packst du das Buch erstmal weg - nur um es doch in einem Rutsch durchzulesen.

Mit Er bin ich nicht so ganz warm geworden, OJ ist mir näher (ich zerdenke alles ähnlich), aber das ist auch gut so.
Wer Lust auf eine schnell zu lesende, süße und wahre (?) Geschichte hat, ist mit diesem Buch gut bedient, würde ich sagen.
Empfehlung!

(Hinten im Buch gibt es noch eine Seite für das Aktionsbündnis gegen Homophobie e.V. Ein Blick auf deren Website lohnt sich und wer da unterstützen kann, möge es bitte tun, denn die leisten wichtige Arbeit!)

Veröffentlicht am 10.07.2019

Liebe in Zeiten von Social Media

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Ich bin dank dem auffälligen Cover auf dieses Buch aufmerksam geworden und nachdem ich den Klappentext gelesen hatte, war meine Neugierde vollends geweckt.

Vorweg sei so viel gesagt, wer hier eine Liebesgeschichte ...

Ich bin dank dem auffälligen Cover auf dieses Buch aufmerksam geworden und nachdem ich den Klappentext gelesen hatte, war meine Neugierde vollends geweckt.

Vorweg sei so viel gesagt, wer hier eine Liebesgeschichte erwartet, wie man sie zu tausenden in der gängigen Unterhaltungsliteratur findet, der wird möglicherweise enttäuscht sein. Dieses Buch kommt nämlich auf eine ganz andere Art und Weise daher. Eine die viel realitätsnäher ist, als dass die Liebesgeschichten aus der gängigen Unterhaltungsliteratur jemals sein könnten.

In diesen Liebesgeschichten will der Autor auf künstlerische Weise eine Illusion der perfekten Welt schaffen, was sicherlich viele gerne lesen (ich zähle mich ebenfalls zu dieser Gruppe), was mit der Realität aber so gut wie keine Gemeinsamkeiten hat.

In "#ichwillihnberühren" passiert genau das Gegenteil, es wird auf unglaublich intensive und einfühlsame Weise das Kennenlernen und Näherkommen zweier Menschen (beide männlichen Geschlechts) geschildert und der Leser wird so in eine Welt hineingezogen die mitten aus dem Leben gegriffen ist. Eben die volle Dosis Realität.

Schauplatz der Geschichte ist Frankfurt in einem Zeitalter, in dem jeder ein Smartphone besitzt und in der die meisten über Messaging Apps wie WhatsApp kommunizieren.

So ist es wenig verwunderlich das ein beachtlicher Anteil des Buches aus WhatsApp Chatverläufen besteht und im Text immer wieder Emojis auftauchen.

Erzählt wird das Ganze aus der Sicht der beiden jungen Studenten, die der Leser nur als "ER" & "OJ" kennenlernt. Mich hat das aber überhaupt nicht gestört. Ich fand es sogar ganz angenehm, denn es hat mir das Gefühl gegeben mich mit meinen Gedanken frei entfalten zu können. Ich hatte relativ schnell Kopfkino und konnte mich so hervorragend in die Geschichte hineinversetzen.

Viel mehr möchte ich an dieser Stelle auch gar nicht erwähnen, denn das würde meiner Meinung nach nur das Lesevergnügen beeinträchtigen.