Cover-Bild Das Leben spielt hier
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15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Hanser, Carl
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 160
  • Ersterscheinung: 23.09.2019
  • ISBN: 9783446264335
  • Empfohlenes Alter: ab 13 Jahren
Sandra Hoffmann

Das Leben spielt hier

Pe und Ona auf dem Weg zu sich selbst. Die Geschichte einer großen Liebe - intensiv erzählt von Sandra Hoffmann

Als Ona ihn zum ersten Mal sieht, weiß sie es schon. Da ist etwas in seinen Augen, das trifft sie mitten ins Herz. Unbedingt kennenlernen möchte Ona diesen schmalen, schweigsamen Jungen mit der Narbe am Kopf, der ganz anders ist als die übrigen Surfer-Typen am Strand. Als sie sich später wieder begegnen, werden Ona und Pe ein Paar. Es ist das erste Mal, dass sie sich einem anderen Menschen so anvertrauen, ihm von ihrem Schmerz und ihrem Verlust erzählen. Ona, die ihre Mutter verloren hat, und Pe, der im Gegensatz zu seinem Bruder den Autounfall überlebt hat. Sich öffnen macht verwundbar, bedeutet aber auch Heilung. Sandra Hoffmann schreibt mit beeindruckender erzählerischer Kraft von der ersten großen Liebe.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.01.2020

Dieses Buch ist mir unter die Haut gegangen!

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Klappentext
„Pe und Ona auf dem Weg zu sich selbst. Die Geschichte einer großen Liebe - intensiv erzählt von Sandra Hoffmann

Als Ona ihn zum ersten Mal sieht, weiß sie es schon. Da ist etwas in seinen ...

Klappentext
„Pe und Ona auf dem Weg zu sich selbst. Die Geschichte einer großen Liebe - intensiv erzählt von Sandra Hoffmann

Als Ona ihn zum ersten Mal sieht, weiß sie es schon. Da ist etwas in seinen Augen, das trifft sie mitten ins Herz. Unbedingt kennenlernen möchte Ona diesen schmalen, schweigsamen Jungen mit der Narbe am Kopf, der ganz anders ist als die übrigen Surfer-Typen am Strand. Als sie sich später wieder begegnen, werden Ona und Pe ein Paar. Es ist das erste Mal, dass sie sich einem anderen Menschen so anvertrauen, ihm von ihrem Schmerz und ihrem Verlust erzählen. Ona, die ihre Mutter verloren hat, und Pe, der im Gegensatz zu seinem Bruder den Autounfall überlebt hat. Sich öffnen macht verwundbar, bedeutet aber auch Heilung. Sandra Hoffmann schreibt mit beeindruckender erzählerischer Kraft von der ersten großen Liebe.“

Gestaltung
Das Cover finde ich interessant, denn auf den ersten Blick verbinde ich mit ihm kein Jugendbuch, weil die Farben nicht so farbintensiv und bunt sind. Dennoch mag ich genau diese Eigenschaft des Covers echt gerne, da sich die Farben dem Motiv anpassen und es ein wenig Retro aussieht. Der Käfer mit dem Surfbrett fährt auf den Strand zu und wird umrahmt von Pflanzen, deren Farben stärker leuchten. Die Szene passt super zur Handlung des Buches!

Meine Meinung
Als ich auf der Instagram Seite des Hanser Verlags in den Stories einige aus „Das Leben spielt hier“ stammende Zitate entdeckte, war ich sofort von diesen wie gebannt, denn sie sprachen mich direkt an und gingen mir unter die Haut. Deswegen wurde ich neugierig auf das Buch, in dem es um Pe und Ona geht. Zwei Jugendliche, die beide den großen Schmerz eines Verlustes erfahren haben. Ona hat ihre Mutter verloren und Pe seinen Bruder bei einem Autounfall. Beide finden zueinander und zarte Gefühle entstehen…

Was für eine schöne, berührende Geschichte! Das waren meine Gedanken, al sich „Das Leben spielt hier“ zuschlug. Vor allem hat mir die wunderschöne Wortpoesie von Autorin Sandra Hoffmann gefallen, denn in dem Buch verstecken sich so viele schöne Weisheiten, Erkenntnisse und Ratschläge, dass es mir eine große Lesefreude war. Ich konnte mich oft in den Zeilen wiederfinden, auch wenn ich ganz andere Dinge als Ona und Pe erlebt habe. Dennoch fand ich Zitate, die mich innerlich erschüttert haben und die sich mir ins Herz brannten, weil ich sie hilfreich für das Leben fand.
Schon am Titel erkennt man in meinen Augen übrigens auch eine solche wichtige Botschaft…

Tatsächlich habe ich beim Lesen auch die Wahl des Covers verstanden. Wie ich bereits zuvor erwähnte, erinnert die Gestaltung nicht an ein Jugendbuch und ich finde dies auch richtig so, denn die Handlung empfand ich als durchaus anspruchsvoll. So denke ich, dass jugendliche Leser die zuvor genannten Botschaften nur bedingt auf den ersten Blick erkennen werden. Hierfür müssen sie etwas Lebenserfahrung mitbringen und reifer sein. Zudem ist die Handlung durchaus bedrückend angesichts der Erlebnisse der Protagonisten, weswegen ich denke, dass sie nicht für jeden Jugendlichen geeignet ist.

Den Schreibstil fand ich tatsächlich zunächst etwas gewöhnungsbedürftig. So werden bei den Dialogen die Anführungszeichen weggelassen und auch manche Sätze sind teilweise im ersten Moment etwas irritierend, weil manche Dinge nicht ausgesprochen werden oder andersherum Dinge ausgesprochen werden, die man normalerweise nicht aussprechen würde. So musste ich beim Lesen über die Worte nachdenken und mit der Zeit fand ich den Stil auf gewisse Weise genial, weil es mir selber ein wenig abverlangte, aber ich dennoch Spaß hatte und die Geschichte rasend schnell gelesen habe. Dies lag an den kurzen Sätzen, die die Seiten wie im Flug vergehen lassen und die den gewöhnungsbedürftigen Stil einfacher machten.

Die Geschichte ist etwas melancholisch und deswegen fand ich sie auch sehr ergreifend. Sandra Hoffmann hat auf poetische und gleichzeitig verständliche Weise dargestellt, wie sich Verlust anfühlt. Verlust egal welcher Art. Dies prägt auch die zarten Liebesbande zwischen Ona und Pe, die auf ergreifende Weise schon eine unglaubliche Tiefe haben, denn beiden ist schon in ihren jungen Jahren bewusst, dass nichts ewig hält und man unerwartet jemanden verlieren kann. So ist die Geschichte wirklich tiefgründig, emotional und furchtbar ergreifend.

Fazit
„Das Leben spielt hier“ hat mir viel gegeben, vor allem ergreifende Botschaften, die mir unter die Haut gingen, weil ich mich in ihnen wiedergefunden habe und sie für mein Leben mitnehme. Die Geschichte von Ona und Pe ist anspruchsvoll, aber unendlich schön, bedrückend, tiefsinnig, bedeutungsvoll und so vieles mehr. Der Schreibstil ist etwas gewöhnungsbedürftig, aber mit der Zeit interessant. Es geht um Verlust, um erste Liebe und darum, dass manches auch ein unerwartetes Ende finden kann. Ich denke, dass sich dieses Buch für all jene eignet, die gerne zum Nachdenken angeregt werden und melancholische, tiefgründige Geschichten lieben.
5 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 21.10.2019

Man kann nicht hinter die Stirn schauen

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MEINE MEINUNG
Bei diesem Buch muss man schon ein wenig aufmerksam lesen, denn es ist nicht einfach nur ein Roman. Das ganze ist schon etwas tiefgründiger und so ist dann auch der Schreibstil hier.

Es ...

MEINE MEINUNG
Bei diesem Buch muss man schon ein wenig aufmerksam lesen, denn es ist nicht einfach nur ein Roman. Das ganze ist schon etwas tiefgründiger und so ist dann auch der Schreibstil hier.

Es geht hier um zwei Menschen, die beide ihr Laster zu tragen haben. Ona hat ihre Mutter verloren und Pe seinen Bruder.
So wie es in diesem Buch auch beschrieben ist, ist es auch, denn man sieht den Mitmenschen den Kummer nicht an. Keiner trägt das auf der Stirn geschrieben, was mit ihm passiert ist.

Das ganze drum herum ist schon etwas gewöhnungsbedürftig und doch merkt man schnell, das man hier ein ganz besonderes Werk in den Händen hält.
Es ist sehr emotional und zielt auf die ganz tiefen Gefühle ab. Es geht sehr tief in die Psyche und deshalb ist es auch nicht null acht fünfzehn zu lesen.

Der Schreibstil und die Ausdrucksweise der Autorin ist hier schon sehr dramatisch, gefühlvoll und sehr ausdrucksstark. Bei diesem Buch geht es ja überwiegend um Gefühle und Gedanken, die einen quälen. Man liest hier aber dann auch, das man mit den Gefühlen eines anderen auch sehr vorsichtig umgehen muss. Da ist es manchmal so, das ein unbedachtes Wort den anderen sehr verletzt und sehr traurig macht.

Jeder hat schon mal einen schweren Verlust erlitten und jeder weiß, das die Aufarbeitung hier sehr schwer sein kann und Jahre dauert.
Wer sehr gerne Bücher liest, die etwas anspruchsvoller sind, der ist hier genau richtig. Dieses Buch ist sehr anspruchsvoll, weil man die Gefühle, die hier beschrieben sind, erst mal zulassen muss, denn sonst erreicht einen das Buch nicht. Man sollte nicht den Fehler machen und das Buch zu schnell aus der Hand legen, denn es ist es auf jeden Fall wert, das man es liest.
Hier braucht es einfach die richtige Stimmung um sich in der Geschichte zurecht zu finden.

Von mir bekommt das Buch auf jeden Fall die vollen 5 Sterne, da ich hier sofort gefangen war in einer Welt voller Emotionen und großen Gefühlen.
Liebe, Trauer und auch Eifersucht, das alles gehört zum leben.
Viele schreiben hier, das es als Jugendbuch ungeeignet ist. Das finde ich nicht, denn die Jugend denkt anders als wir und das ist die genau die Welt der Jugend.

In diesem Buch lernt man vielleicht auch ein Stück weit, das man die Menschen am eigenen Leben teilhaben lassen sollte.
Redet mehr miteinander, auch über die Gefühle, die einen bewegen, die einen traurig machen und auch das was einen beschäftigt. Niemand ist alleine auf dieser Welt, wenn er nur die Nähe zulässt. Genau das will uns die Autorin hier, glaube ich, ein wenig näher bringen.

Bei diesem Buch hier fehlt überhaupt nichts, denn sogar einige Erklärungen zum surfen finden wir hier. Es sind so einige an Fachausdrücken im Anschluß erklärt, so das auch dieses Thema leicht verständlich ist.

Bluesky_13
Rosi


Veröffentlicht am 10.10.2019

Das Geheimnis liegt darin, sich zu öffnen, sich verwundbar zu machen und die Liebe zuzulassen. Es ist nie zu spät dafür.

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Sandra Hoffmann, Das Leben spielt hier, Hanser 2019, ISBN 978-3-446-26433-5

Die für Ihre Romane mehrfach ausgezeichnete Schriftstellerin Sandra Hoffmann (zuletzt der Hans-Fallada-Preis für „Paula“) veröffentlicht ...

Sandra Hoffmann, Das Leben spielt hier, Hanser 2019, ISBN 978-3-446-26433-5

Die für Ihre Romane mehrfach ausgezeichnete Schriftstellerin Sandra Hoffmann (zuletzt der Hans-Fallada-Preis für „Paula“) veröffentlicht mit „Das Leben spielt hier“ ihr erstes Jugendbuch.
In einem zunächst gewöhnungsbedürftigen sehr knappen Stil, der besonders die vielen Dialoge sehr eigenwillig darstellt, beschreibt sie im Vordergrund mit vielen Rückblicken versehen die zarte Liebesgeschichte von Ona und Peer, der nur Pe genannt wird. Als Ona Pe beim Surfen am Strand zum ersten Mal sieht, spürt sie gleich die Anziehung, die dieser Junge auf sie ausübt. Irgendetwas in seinen Augen trifft sie mitten ins Herz. Sie will diesen schweigsamen Jungen mit der Narbe am Kopf unbedingt kennenlernen.
Als sie sich einige Zeit später wieder begegnen, werden sie schnell ein Paar. Langsam und von Sandra Hoffmann mit intensiver erzählerischer Kraft beschrieben öffnen sie sich einander und es wird deutlich, dass sie ähnliche Erfahrungen gemacht haben, die sie verwundbar gemacht haben. Ona hat ihre Mutter verloren und Pe hat einen von seinem Bruder wohl verschuldeten Verkehrsunfall im Gegensatz zu ihm überlebt.

Eine wichtige Rolle bei der heilenden Öffnung des jungen Paares füreinander spielt Kriedel, ein alleinstehender Buchhändler, bei dem Pe viel Zeit verbringt beim Anschauen von Übertragungen von Surfwettbewerben aus aller Welt.
Beim Versuch, Ona und Pe nach einem schweren Missverständnis, das wie ein Block zwischen ihnen steht und mit Danis Tod zu tun hat, wieder zu versöhnen, sagt Kriedel die für das Buch zentralen Sätze über Schuldgefühle, unter denen alle drei leiden:
„Man kann einfach nur besser leben, wenn man verzeihen kann. Dann ist man wieder frei. Dann geht auch diese schlechte Gefühl, das einen richtig beißen kann, wieder weg.“

Denn auch Kriedel quält sich, weil er vor einiger Zeit seine Partnerin Matilda verloren hat. Sie ist einfach gegangen. Kriedel entschließt sich, sie zu suchen und Ona und Pe begleiten ihn in Kriedels altem Käfer auf dem Weg nach Spanien.

Auf diesem Weg nach Süden kommt vieles aus der Vergangenheit der drei ans Tageslicht. Pe erzählt zum ersten Mal (auch seinem Therapeuten Potasche hat er nie davon berichtet) wie es zu dem tragischen Unfall kam, bei dem sein Bruder ums Leben kam, Ona erinnert sich an ihre Mutter und Kriedel erzählt den wahren Grund; warum Matilda ihn sozusagen über Nacht verlassen hat.
Diese Öffnungen sind schmerzhaft, doch alle drei erleben in zunehmender menschlicher Nähe, wie durch sie die lange ersehnte Heilung beginnen kann.

„Das Leben spielt hier“, ein Satz den Kriedel einmal zu Pe sagt, bevor sie nach Spanien aufbrechen, ist ein Buch, das mit viel Herzenswärme von einer ersten großen Liebe erzählt und davon, dass auch nach großen Verlusten eine Heilung der von Schuldgefühlen und Schmerz zerfressenen Seele möglich ist. Das Geheimnis liegt darin, sich zu öffnen, sich verwundbar zu machen und die Liebe zuzulassen.

Es ist nie zu spät dafür.



Veröffentlicht am 26.11.2019

Schwieriges Jugendbuch

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Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar. "Das Leben spielt hier" konnte mich durch den Klappentext überzeugen und hat mich umso neugieriger gemacht. Als ich angefangen habe zu lesen muss ich ...

Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar. "Das Leben spielt hier" konnte mich durch den Klappentext überzeugen und hat mich umso neugieriger gemacht. Als ich angefangen habe zu lesen muss ich schnell feststellen, dass das Buch etwas anspruchsvoller ist. Als Jugendliteratur es ist daher etwas schwer zu verstehen. Auch das Thema ist ein bisschen schwer zu verstehen. Es ist vorteilhaft wenn man eine gewisse Lebenserfahrung, insbesonders des schwierigen Themas, mitbringt. Der Verlust eines geliebten Menschens ist nicht immer leicht und das gerade für Kinder oder Jugendliche schwer zu verkraften. Dabei merkt man auch schnell dass der Attacken ist einige schwere Päckchen zu tragen hat.

Dabei lernt man Kriedel, Ona und Pe kennen. Kriedel steckt in einer Endlosschleife fest. Auch Ona und Pe sind sich durch den Verlust nicht sicher ob das was sie haben bleibt. Da ist immer ein Bewusstsein, dass Dinge manchmal unerwartet schnell enden und auch Menschen so plötzlich aus dem Leben verschwinden. Man merkt dass die Story einen tieferen Sinn hat.

Der Schreibstil auch etwas gewöhnungsbedürftig. Aber schnell konnte ich mich damit anfreunden und empfand diesen dann sogar flüssig und leicht lesbar. Das Ende ist etwas offen, lässt aber Freiraum für die eigene Fantasie. Der Roman ist tiefsinnig, anspruchsvoll und trotzdem berührend. Als Jugendbuch nicht wirklich geeignet, würde ich das Buch für offene Leser denn noch empfehlen. Mich konnte das Buch durchaus in den Bann halten. Auch die Charakter waren mir sympathisch und ich konnte sogar mit denen mitfühlen. Das Thema wird auch sehr gut rübergebracht. Wenn es etwas schwierig ist wird dabei nichts beschönigt. Für mich eine klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 14.10.2019

Tiefsinnig und rührend, jedoch als Jugendbuch bedingt geeignet

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"Das Leben spielt hier" ist das erste Jugendbuch der Autorin Sandra Hoffmann.

Mir hat das Buch insgesamt gut gefallen. Ich finde es nur etwas anspruchsvoll im Hinblick auf den beabsichtigten Leserkreis. ...

"Das Leben spielt hier" ist das erste Jugendbuch der Autorin Sandra Hoffmann.

Mir hat das Buch insgesamt gut gefallen. Ich finde es nur etwas anspruchsvoll im Hinblick auf den beabsichtigten Leserkreis. Als Jugendbuch ist es meines Erachtens nur bedingt geeignet. Sowohl der Schreibstil als auch die Erzählung an sich, setzen einen voruteilsfreien, offenen Leser voraus, bei dem es zudem gut wäre, wenn er bereits eine gewisse Lebenserfahrung, insbesondere hinsichtlich des Verlustes von geliebten Menschen, mitbrächte.

Anfangs war ich etwas überrascht von dem sehr eigenen Schreibstil. Bisher habe ich diesen noch in keinem Roman kennengelernt. Aber nachdem ich mich eingelesen und daran gewöhnt habe, gefiel er mir sehr gut. Einige Sätze und Passagen sind wunderschön ausgedrückt. Zum Beispiel der Satz:



"Wenn man schlecht denkt, obwohl etwas eh schon schlecht ist, macht das alles nur noch schlimmer."



Wie dieses Zitat schon erkennen lässt, liegt gerade zu Beginn über der Handlung eine gewisse Schwere und Melancholie. Jeder der beschriebenen Protagonisten hat ein ganz eigenes Päckchen hat, an dem er/sie trägt.



"Wenn Gedanken zu schwer werden, bleibt ein Körper plötzlich stehen, da, wo er ist, als ob der Motor es nicht mehr schafft, den schweren Gedanken weiterzutreiben."

Mich hat an "Das Leben spielt hier" fasziniert, wie gut dargestellt wird, welche Auswirkungen Verlust auf Menschen hat.

Kriedel, Besitzer einer Buchhandlung, traut sich nichts mehr zu, ist in einer Endlos-Schleife gefangen. Ona und Pe sind sich durch die erlittenen Verluste nicht sicher, ob das, was sie haben, bleibt. Die rosarote Leichtigkeit, die viele bei ihrer ersten Liebe empfinden, haben die beiden nicht. Stattdessen ist da immer ein Bewusstsein dafür, dass gute Dinge manchmal unerwartet schnell enden und man Menschen plötzlich verlieren kann.

Das Ende habe ich als versöhnlich empfunden und finde es schön, dass es Raum für Fantasie lässt. Für mich muss nicht jede Geschichte bis ins Kleinste auserzählt werden.

Autorin Sandra Hoffmann hat mit "Das Leben ist hier" einen tiefsinnigen, anspruchsvollen und berührenden Roman geschrieben, der mir gut gefällt. Jedoch sehe ich ihn für den beabsichtigen Leserkreis als Jugendbuch nur bedingt geeignet. Empfehlen kann ich dieses Werk allen vorurteilsfreien, offenen Lesern, die bereit sind, sich auf einen ungewöhnlichen Schreibstil einzulassen und bereits Erfahrungen mit Schmerz und Verlust gemacht haben.