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Veröffentlicht am 17.11.2019

Spezieller Schreibstil, aber sonst gut

Die Dreizehnte Fee
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Cover

"Spieglein, Spieglein an der Wand..." passt wohl am besten um das Cover zu beschreiben. Passend zur Märchenadaption von Dornröschen, Schneewittchen und vielen anderen, finde ich den abgebildeten ...

Cover

"Spieglein, Spieglein an der Wand..." passt wohl am besten um das Cover zu beschreiben. Passend zur Märchenadaption von Dornröschen, Schneewittchen und vielen anderen, finde ich den abgebildeten Spiegel sehr schön und auch passend. Und da es sich um ein Märchen handelt dürfen die Verschnörkelungen natürlich nicht fehlen. Ich mag das Cover, es ist schlicht und drückt trotzdem viel aus.

Inhalt

Eine Frau wacht auf, alles um sie herum zerfällt zu Staub, auch ihre Kleidung. Nackt liegt sie da während sie die Männer um sich herum bemerkt. Es sind Ritter, dazu ein Prinz und ein anderer Mann, ein Hexenjäger. Sofort bemerkt er, dass sie ein Zeichen trägt, dass der 13 Hexen. Ist sie eine Hexe? Als sie einschlief, war sie eine Fee. Aber die Zeiten haben sich geändert und mit ihr die Ansichten der Menschen. Die dreizehnte Hexe hielten viele nur für ein Gerücht, denn man kannte nur ihre zwölf Schwestern. Aber wer hätte sie auch sehen sollen, in den tausend Jahren, die denen sie im Turm schlief.

Der Prinz möchte sie auf der Stelle töten lassen, doch sie überzeugt den Hexenjäger davon sie am leben zu lassen. Denn nur sie alleine hat die Macht ihm beim Kampf gegen ihre Schwestern zu helfen. Ihre Schwestern wollten sie töten, weil sie die Mächtigste von allen ist. Der Prinz stimmt zu, der Hexenjäger solle sie behalten und mit ihr machen was er wolle, dann verschwindet der ängstliche Prinz mit seinen Rittern um nur Minuten später im Nordwind der Eishexe zu erfrieren.

Der Hexenjäger und die dreizehnte Fee entkommen dem Nordwind nur knapp. Seine Zuneigung ist es, die ihr das Leben rettet und sie etwas spüren lässt, von dem sie nicht wusste, dass sie es spüren kann. Und obwohl sie weiß, dass er sie eines Tages töten muss sehnt sie sich so sehr nach Liebe, dass sie in Kauf nimmt, am Ende von ihm getötet zu werden.

Meine Meinung

Der Einstieg ins Buch war etwas holprig. Ich mag Geschichten die direkt beginnen, aber so direkt dann auch wieder nicht. Ohne irgendwelche Erklärungen öffnet die dreizehnte Fee die Augen und es geht los. Dies ist zwar eine recht lustige Szene mit etwas Situationskomik, aber mir erschwerte es den Einstieg.

Die Geschichte wird komplett aus Sicht der Fee in der 1. Person erzählt. Dabei ist der Schreibstil aber doch sehr gewöhnungsbedürftig. Kurze Sätze und viele Kommas ließen es vor allem am Anfang nicht zu flüssig zu lesen, ich geriet öfter mal ins Stocken.

Die Kapitel tragen alle eine Überschrift und sind größtenteils relativ kurz. Dazu gibt es immer mal wieder eine schwarz-weiß Illustration der Hexen oder anderer Figuren des Buches. Zum Ende hin gibt es keine Illustrationen mehr, was ich schade finde. Auf jeder Seite sind in allen Ecken Blumenblätter, also perfekt passend zum Märchen.

Es werden mehrere Märchen aufgegriffen. Direkt am Anfang Dornröschen, denn sie wacht aus ihrem langen Schlaf auf. Auch Hensel und Gretel kommen darin vor, sowie Schneewittchen und noch einige andere.

Die Protagonisten sind alle passend zum Märchen, ich hätte mir jedoch gewünscht, dass grade am Anfang ein bisschen mehr auf sie eingegangen wird. Grade der Hexenjäger, ein zynischer und verschlossener Charakter über den man nur sporadisch Einzelheiten erfährt.

Fazit

Nach einem holprigen Beginn fand ich gut in die Geschichte rein und wurde dann auch von ihr gefesselt. Ein paar mehr Details und ein bisschen weniger Gerede, dann wäre das Buch perfekt gewesen. So ging vor allem zu Beginn alles recht flott, in einem Moment rettet der Hexenjäger sie, im nächsten liegt er schon auf ihr drauf und sie ist in ihn verliebt. Trotzdem ist es eine recht gelungene Märchenadaption die Lust auf mehr macht. Ich werde den nächsten Band auf jeden Fall bald lesen.

Veröffentlicht am 25.10.2019

Leider im Mittelteil sehr langatmig

The Lost
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Das Buch beginnt mit einer Rückblende in das Jahr 1965. Die Teenager Ray, Tim und Jen sind beim Campen. Ray ist der älteste der drei. Sie beobachten zwei Mädchen, Ray vermutet dass sie lesbisch sind und ...

Das Buch beginnt mit einer Rückblende in das Jahr 1965. Die Teenager Ray, Tim und Jen sind beim Campen. Ray ist der älteste der drei. Sie beobachten zwei Mädchen, Ray vermutet dass sie lesbisch sind und beschließt sie zu töten, einfach nur so. Er schießt mehrmals auf beide, wobei eins der Mädchen aber überlebt und flüchten kann. Indem er Jen und Tim dazu bringt eine Schaufel zu besorgen um die Leiche zu vergraben macht er sie zu Mittätern, denn obwohl sie gegen Rays Tat waren, werden sie ihn nicht verraten.

Vier Jahre später: Elise, dass Mädchen, das den Mordanschlag überlebt hatte, ist nach vier Jahren an lebenserhaltenden Maschinen nun doch verstorben. Detective Charlie Schilling hat vor vier Jahren zusammen mit seinem Partner Ed die Ermittlungen geleitet. Obwohl Ray der einzige Verdächtige war konnten sie ihm die Morde nie nachweisen. Ed hat seinen Job inzwischen aufgegeben, weil er nicht mehr damit klar kam, aber Charlie ist noch immer Detective und hat Ray weiterhin im Visier. Der Fall lässt ihn nicht los und so versucht er Ray doch noch zu überführen.

Die ersten Seiten fand ich wirklich sehr gut und es passiert einiges, aber dann fand ich das Buch erst mal etwas zäh. Die Kapitel sind unterschiedlich lang und immer mit einem Datum sowie dem Namen des Protagonisten beschriftet, um den es im jeweiligen Kapitel geht. Das waren am Anfang dann schon einige Charaktere die vorgestellt wurden. Bei Manchen hätte man es meiner Meinung nach nicht so ausführlich schreiben müssen.

Schreibstil und Sprache im Buch sind sehr derb, passen aber gut zur Geschichte. Wobei der Schreibstil dann aber wiederum auch sehr unkompliziert ist und man schnell lesen kann, was mir über die langatmigen Stellen hinweg half.

Rays Charakter fand ich interessant und auch gut dargestellt. Ein Soziopath, der versucht sein Umfeld zu manipulieren und gar nicht wahrnimmt, was er da anrichtet und was viele wirklich über ihn denken. Die meisten haben Angst vor ihm und doch will (fast) jeder in seiner Nähe sein. Manchmal fand ich es allerdings ein bisschen nervig, dass Ray sich für den Geilsten überhaupt hält, da wird wirklich oft drauf hingewiesen, auch das hätte man oft verkürzen können. Erfährt er jedoch Zurückhaltung ist er das nicht gewohnt und kann nicht damit umgehen. Er reagiert darauf trotzig und aggressiv.

Die Geschichte ist nichts für schwache Nerven, da es teilweise sehr brutal und blutig zugeht, auch geht es häufig um sexuelle Gewalt sowie um Drogen- und Alkoholkonsum. Das Buch wurde verfilmt und erschien in Deutschland 2009 auf DVD, seit 2013 ist es unter dem Namen "Killing Apocalypse" erhältlich. Angeblich beruht die Geschichte auf einer wahren Begebenheit, verlässliche Quellen dazu konnte ich aber nicht finden, von daher kann ich nicht sagen, ob das wirklich stimmt.

Fazit

Die Geschichte und die meisten Charaktere fand ich wirklich gut. Aber insgesamt gab es doch sehr viele Längen und die Spannung hat auch oft gefehlt. Richtig aufregend wurde es erst zum Ende hin. Alles andere war in Ordnung, so dass ich das Buch auch gerne weiterempfehle. Aber wie gesagt, man muss mit sehr viel Brutalität klar kommen.

Veröffentlicht am 15.10.2019

Humorvoll inszenierte Anekdoten einer Jugend

Zonenrandkind
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Das Buch spielt in den 80er Jahren und passend dazu ist das Cover ausgerichtet, was für die heutige Zeit außergewöhnlich ist und deswegen unter vielen anderen Büchern auffällt. Ich find's ganz witzig und ...

Das Buch spielt in den 80er Jahren und passend dazu ist das Cover ausgerichtet, was für die heutige Zeit außergewöhnlich ist und deswegen unter vielen anderen Büchern auffällt. Ich find's ganz witzig und gut gewählt.


Frank Breuning ist im Februar 1971 geboren und lebt an der Grenze zur DDR in einem kleinen Dorf, eben im Zonenrandgebiet. Oder wie Frank, der sich lieber Franky nennt, sagt: "Die Zehenzwischenräume der politischen Nachkriegswelt." Hier herrscht der ganz normale Dorfwahnsinn: Öde Rituale, an die man sich halten muss, wenn man nicht gegen den Strom schwimmen will. Wer anders ist fällt unangenehm auf, wer mit dem Strom schwimmt wird akzeptiert. Franky erzählt vom samstäglichen Straße kehren und von seinem Vater und seinem Großvater, die beide keinerlei Empathie besitzen, so wie viele weitere Geschichten aus seiner Jugend, die geprägt ist von der Mauer und später von der Wiedervereinigung Deutschlands.


Aufgeteilt ist das Buch in mehrere nicht allzu lange Kapitel mit ausdrucksstarken und passenden Überschriften, wie zum Beispiel "Der Tag an dem wir das Dixi-Klo erfanden, Im Nackttierhaus, usw. " Jedes Kapitel ist fast wie eine in sich abgeschlossener Programmpunkt in einer Stand-Up Comedy Show. Viele der Kapitel werden mit viel Humor erzählt, bei manch anderen wurde aber dann wiederum ein Thema so ausgeschlachtet und drum herum geredet, dass es zu viel war. Manchmal kam es mir auch so vor, als wurde der Versuch unternommen, krampfhaft komisch zu sein. Das war aber nur selten der Fall, der Rest las sich dann wiederum sehr gut.


In diesem Buch ging es nicht darum Spannung aufzubauen, sondern Anekdoten aus der pubertierenden Jugend in der Provinz näher zu bringen in einer Zeit, als die Elektronik noch nicht die Jugendlichen beherrschte, sondern man sich Tag täglich darüber Gedanken machen musste, wie man den Tag mit seinen Freunden, der Familie oder auch alleine verbrachte. Der Schreibstil lässt es dabei zu, schnell zu lesen, da es wirklich keine schwere Lektüre und sehr einfach gehalten ist.


Den abschließenden Epilog fand ich dann noch mal sehr bewegend, denn hier wird meiner Meinung erst wirklich klar, was das normale Dorfkind von den Zonenrandkindern bzw. Jugendlichen unterscheidet.


Fazit


Eine ganz gute Geschichte, die mich aber nicht 100 Prozent überzeugen konnte. Jeder 2. auf dem Dorf, der in den 80ern oder 90ern groß geworden ist, oder vermutlich auch davor, könnte solche Geschichten erzählen. Für die Jugend von heute sicher ein kultureller Schock, für jemanden wie mich, geboren in den 80ern, einfach nur eine Reise in die Vergangenheit mit ein paar Abweichungen. Es war nicht nur im Zonenrandgebiet so, sondern so war das Leben auf dem Dorf eben. Trotzdem ist es ein kurzweiliges Buch, das mich gut unterhalten hat.

Veröffentlicht am 03.09.2019

Versöhnliches Ende einer wirklich tollen Buchreihe

Dark Village - Band 5
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Während eines der Mädchen noch immer überlegt, ob sie ihre Familie zerstören soll, indem sie der Polizei ein unterschlagenes Beweismittel aushändigt ist ein anderes der Mädchen endlich am Ziel ihrer Träume ...

Während eines der Mädchen noch immer überlegt, ob sie ihre Familie zerstören soll, indem sie der Polizei ein unterschlagenes Beweismittel aushändigt ist ein anderes der Mädchen endlich am Ziel ihrer Träume angekommen. Sie ist verliebt und fühlt sich endlich zurückgeliebt. Die grausame Zeit scheint endlich zu Ende zu sein, dabei ahnt sie nicht, wie gefährlich diese Liebe ist.

Zunächst einmal finde ich, dass der Klappentext zu diesem Band nicht wirklich passt. In meinen Augen passt das, was dort beschrieben wird nicht wirklich zum Bild des Mörders. Für mich macht er keinen Fehler, denn sein ganzes Vorgehen ist genauso geplant und berechnend.

Es ist üblich in diesen Büchern, dass Szenen zwei, dreimal wiederholt werden indem sie in verschiedenen Sichtweisen der Hauptprotagonisten erzählt werden. In diesem Band fand ich es jedoch etwas zu häufig und empfand es somit auch als etwas nervig, als wäre es wichtig, damit das Buch etwas länger wird oder um Dinge zu wiederholen, die man als interessierter Leser dieser Bücher sowieso schon weiß. Meiner Meinung nach war das oft nicht notwendig und zog die Geschichte unnötig in die Länge.

Fazit

Leider war es durch die häufigen Wiederholungen von Ereignissen manchmal ein bisschen langweilig. Aber sonst war es ein schönes und versöhnliches Ende. Am Anfang dachte ich direkt, die Spannung wäre versaut, weil man recht früh erfährt, wer der Mörder ist, aber eigentlich hätte ich es besser wissen müssen, in der Dark Village-Reihe war nur selten etwas so, wie es scheint und das war letztendlich auch gut so. Dieser Band war für mich wieder einer der schwächeren der 5 Bücher, aber trotzdem ist es eine der besten Buchreihen, die ich bislang gelesen habe. Spannend, unvorhersehbar, interessante Wendungen und gut geschrieben. Wer Jugendbücher mag, sollte diese Bücher auf jeden Fall lesen, denn sie machen absolut süchtig. Dabei ist es wichtig, sie der Reihe nach zu lesen und nicht mittendrin anzufangen, denn die Geschichte baut aufeinander auf.

Veröffentlicht am 22.08.2019

Schwächer als die Vorgänger, aber immernoch gut

Dark Village - Band 3
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Nick plagen Albträume und er denkt immer mehr an die Vergangenheit und an seine Schwester Katie. Nach dem Fund der Mädchenleiche am See wartet er auf seine Verhaftung, denn die Leiche wurde an derselben ...

Nick plagen Albträume und er denkt immer mehr an die Vergangenheit und an seine Schwester Katie. Nach dem Fund der Mädchenleiche am See wartet er auf seine Verhaftung, denn die Leiche wurde an derselben Stelle gefunden an der er seine Waffe ins Wasser geworfen hat. Diese Waffe wird im Zusammenhang mit einem unaufgeklärten Verbrechen gesucht.

Nachdem die Leiche eines der Mädchen gefunden wird versuchen die verbliebenen drei Freundinnen jede auf ihre Art, ihre Trauer zu bewältigen. Außerdem schmieden sie einen Plan um den Mörder ihrer Freundin zu überführen.

Mit der Zusammenfassung habe ich mich bewusst kurz gefasst, da ich nicht zu viel verraten wollte. Es ist schwierig bei dieser Art von Buchreihe eine ordentliche Inhaltsangabe zu schreiben ohne zu Spoilern, da die Bücher nicht in sich abgeschlossen sind, sondern alle aufeinander aufbauen.

Am Anfang des Buches ist alles sehr durcheinander. Zuerst der Tag der Beerdigung, dann eine Zeit nach dem Mord, dann noch mal Rückblenden vor dem Mord... Da man ja nicht direkt erfahren sollte wer die Tote im See war, wurde der Aufbau der Geschichte wahrscheinlich so gewählt, aber das war schon sehr kompliziert. Ich wusste manchmal gar nicht mehr, in welchen Zeitstrang wir uns gerade befinden. Nachdem man dann aber recht früh erfährt, wer das tote Mädchen ist, ist es einerseits nicht mehr so wirr, aber andererseits war dann bei mir erst mal die Luft raus. Das nahm eine Menge Spannung aus der Geschichte. Dank ungeahnter Wendungen und neuer Handlungen (zum Beispiel Nicks Vergangenheit) ist man dann aber auch wieder schnell gefesselt.

Dieser Teil geht schon mehr in Richtung Krimi. Man erfährt etwas mehr über die Mordermittlungen und das Team, das beide Morde aufklären soll.

Fazit

Nach wie vor bin ich von dieser Buchreihe begeistert, auch wenn dies für mich der bislang schlechteste Band war. Der Anfang war zu verwirrend und danach ließ die Spannung stark nach bevor es wieder besser wurde. Da das Buch aber mit einem sehr guten Clifhanger endet und ich schon eine Vorstellung habe, wie es weitergehen wird, freue ich mich sehr auf den nächsten Band. Denn ich bin sicher, dass dieser wieder sehr viel rasanter sein wird.