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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.11.2019

Ein Roman, der Weihnachten feiern und das Heiraten verbindet

Winterfunkeln
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Eloise will in einer Woche heiraten, doch ihr Kleid muss noch abgeändert werden und ihr Verlobter Daniel weilt momentan in New York, da er dort als Gastkoch einen Monat in einem Restaurant arbeitet. Als ...

Eloise will in einer Woche heiraten, doch ihr Kleid muss noch abgeändert werden und ihr Verlobter Daniel weilt momentan in New York, da er dort als Gastkoch einen Monat in einem Restaurant arbeitet. Als Eloise einen Zeitungsausschnitt sieht, in dem die vorübergehende Chefin Daniels ihn anhimmelt, bekommt sie es mit der Angst zu tun. Ihre beste Freundin BeBe überzeugt sie dann von einem überraschenden Besuch in New York und braucht nicht einmal mehr viel Überzeugungsarbeit zu leisten, denn sie weiß, dass die Eifersucht ihr sowieso keine Ruhe mehr lassen würden.

BeBe ist momentan im achten Monat schwanger und hat schon große Probleme mit dem dicken Bauch. Doch sie ist Eloise trotzdem noch eine Freundin, die ihr tatkräftig zur Seite steht. Nicht nur den Flug nach New York hat sie für Eloise organisiert, nein, sie hat auch ganz eigene und ziemlich geheime Probleme. Denn eine fremde Frau hat ihr berichtet, dass die Scheidung von ihrem Ex-Mann Richard wohl nie komplett durchgezogen worden war, demnach war sie noch verheiratet...

Mary Kay Andrews hat hier einen Roman über zwei Frauen geschrieben, die nicht nur eine große Freundschaft verbindet, sondern auch ihre Stärke. Beide haben schon so manches Problem aus ihrem Leben geschafft und sie lassen sich nicht unterkriegen, sondert tragen selbst tatkräftig zur Lösung bei. Die Stimmung im Roman ist durchzogen von vorweihnachtlichen Andeutungen und versetzt den Leser so in Weihnachtsstimmung.

Leider war mir das Buch etwas zu banal und mir hat die Spannung gefehlt. Insgesamt aber trotzdem kein schlechtes Buch, wenn man wenig Tiefgang und eine Handlung mag, die vor sich hin plätschert.

Veröffentlicht am 10.11.2019

Ein etwas seltsamer Fall für den Kommissar Jennerwein

Am Tatort bleibt man ungern liegen
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Alles beginnt mit einem Toten, der mit seinem Panama-Hut auf dem Kopf mitten auf der Sonnenterasse von einem Café verstirbt. Hölleisen kommt als Polizist dazu, findet allerdings anfangs nichts komisches ...

Alles beginnt mit einem Toten, der mit seinem Panama-Hut auf dem Kopf mitten auf der Sonnenterasse von einem Café verstirbt. Hölleisen kommt als Polizist dazu, findet allerdings anfangs nichts komisches an diesem Toten. Beinahe parallel kommt es zu einem weiteren Todesfall. Alina Rusche wird von einem alten Wagenrad am Kopf getroffen und stirbt daraufhin. Doch auch hier deutet vorerst nichts auf einen Mord hin, wäre da nicht das Gefühl von Jennerwein und Hölleisen - und so machen sie und ihr Team sich daran, dies alles aufzuklären.

Jörg Maurer schreibt auch diesen neuen Fall von Kommissar Jennerwein in der gewohnt lustigen und sehr unterhaltsamen Weise. Allerdings war ich von der Handlung sehr enttäuscht, da ich zwischenzeitlich das Gefühl hatte, Maurer sind die Ideen ausgegangen und er dirftet sehr ins Unrealistische ab.

Insgesamt fand ich das Buch in Ordnung, da ich an Jörg Maurer nicht nur seine Krimis sondern auch seinen Schreibstil sehr schätze. Aber wäre nicht die Sprache so unterhaltsam gewesen, hätte ich das Buch frühzeitig abgebrochen. Auch die Personen, die sonst immer so im Mittelpunkt standen, sind hier etwas in den Hintergrund gerückt, allen voran Jennerwein selbst.

Veröffentlicht am 15.10.2019

Eine Familie aus der Ukraine, die nun in England lebt und deren Probleme mit der Vergangenheit

Kurze Geschichte des Traktors auf Ukrainisch
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Die Ukrainer Nikolai, seine Frau Ludmilla und die gemeinsame Tochter Vera kamen durch Zwangsarbeit in Deutschland und später durch die Übernahme der Besatzungsmächte nach England. Dort bekamen sie noch ...

Die Ukrainer Nikolai, seine Frau Ludmilla und die gemeinsame Tochter Vera kamen durch Zwangsarbeit in Deutschland und später durch die Übernahme der Besatzungsmächte nach England. Dort bekamen sie noch eine zweite Tochter Nadia, das Friedenskind, das erst nach dem 2. Weltkrieg die Welt entdecken darf. Zwei Jahre nach dem Tod der Mutter in den 2000er Jahren möchte der Vater wieder heiraten. Doch an sich ist nichts verwerfliches dabei, wäre es nicht eine 36-jährige Ukrainerin, die der 84-jährige Vater hier aus der Ukraine retten will und so ihrem Sohn und ihr ein angehmeres Leben ermöglichen möchte. Das ruft die Tochter Nadia auf den Plan, die nach einigen Problemen mit dem Vater dann auch die Schwester Vera miteinschaltet, obwohl sie doch eigentlich zerstritten sind, raufen sie sich zusammen und kämpfen für ihr gemeinsames Ziel, Valentina wieder loszubekommen.

Marina Lewycka hat hier ein interessantes Thema aufgegriffen und mit einem einfachen, aber authentischen Schreibstil eine flüssige Geschichte geschrieben. Leider gab es einige Abschnitte, die etwas langatmig für mich waren. Zudem waren die Ankündigungen etwas zu übertrieben für meinen Geschmack, denn es war für mich nicht hochunterhaltsam und sehr witzig.

Das Buch war in Ordnung, allerdings hat es mich nicht gefesselt.

Veröffentlicht am 02.10.2019

Ist das Glück so einfach zu definieren?

Hectors Reise
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Hector ist Psychiater und er ist unzufrieden. Denn seine Patientin sind nicht alle gleich krank, manchen kann er mit Pillen helfen, andere dagegen sind einfach nur unglücklich, ohne dass ein offensichtlicher ...

Hector ist Psychiater und er ist unzufrieden. Denn seine Patientin sind nicht alle gleich krank, manchen kann er mit Pillen helfen, andere dagegen sind einfach nur unglücklich, ohne dass ein offensichtlicher Grund dafür besteht. Deshalb beschließt er eines Tages, Urlaub zu machen. Da seine Freundin Clara nicht mitgehen kann, begibt er sich alleine auf seine Weltreise. Seine erste Station ist China, denn dort wohnt sein Freund Édouard, diesen besucht er und findet schon auf dem Weg zu ihm seine erste Lektion: "Vergleiche anzustellen ist ein gutes Mitteln, sich sein Glück zu vermiesen." Doch er reist noch weiter in andere Länder und findet noch mehr Lektionen über das Glück.

Francois Lelord ist hier ein besonderes Werk über ein sehr komplexes Thema gelungen. Sein Schreibstil war anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, da er vieles durch komplzierte Umschreibungen beschreibt. Allerdings gewöhnt man sich daran und danach liest es sich sehr flüssig. Er hat das wirklich schwierige Thema Glück so schön behandelt, dass ich mir schon währenddessen und auch nun nach dem Lesen noch Gedanken darüber mache.

Veröffentlicht am 05.08.2019

Ein Buch, das den Leser in einen sorgenfreien Sommerurlaub versetzt

Sommertraum mit Aussicht
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Lottie, eine gestresste New Yorker Mutter liest an einem verregneten Tag an der Pinnwand einen Aushang eines Ferienhauses auf einer Insel names Little Lost Island. Während sie das liest, lernt sie Rose ...

Lottie, eine gestresste New Yorker Mutter liest an einem verregneten Tag an der Pinnwand einen Aushang eines Ferienhauses auf einer Insel names Little Lost Island. Während sie das liest, lernt sie Rose kennen, ebenfalls Mutter und genauso gestresst von ihrem Leben wie Lottie. Beide beschließen, dieses Cottage für den ganzen August zu mieten. Jede von ihnen sucht noch einen zusätzlichen Mieter. So kommen noch Caroline und Beverly hinzu. Alle vier haben ihre ganz persönlichen Schwierigkeiten, Lottie und Rose mit ihren Ehen beziehungsweise Ehemännern und ihren Kindern, Caroline mit schlechter Presse und Beverly trauert.
Doch gemeinsam verbringen sie nach anfänglichen Problemen untereinander einen unvergesslichen und sorglosen Sommer.

Brenda Bowen hat einen etwas gewöhnungsbedürftigen Schreibstil, der sich nach einiger Zeit aber immer problemloser lesen lässt. Denn sie wechselt oft die Sichtweisen der Personen ohne sichtbaren Absatz im Text, was zusätzlich beschwert wird durch die Unbekanntheit der Protagonisten für den Leser. Der Einstieg in die Handlung war abrupt und es gab nur eine ganz kleine Vorstellung der Hauptpersonen.

Da ich erst nach einigen Kapiteln Zugang zu diesem Buch gefunden habe, war ich schon etwas enttäuscht, da der Klappentext viel verspricht. Allerdings hat es sich gebessert und die zweite Hälfte des Buches ließ sich relativ gut und flüssig lesen. Die Handlung fand ich in Ordnung, wenn auch nicht spektakulär oder spannend.