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Veröffentlicht am 22.06.2020

Sympathische Charaktere und ein spannender Fall

Schwarzer August
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Der deutsche Kommissar Leander Lost ist gänzlich in Portugal angekommen. Seine Kollegen lieben und schätzen ihn und mit der Schwester seiner Kollegin Graciana hat er die Liebe seines Lebens gefunden.
Alsbald ...

Der deutsche Kommissar Leander Lost ist gänzlich in Portugal angekommen. Seine Kollegen lieben und schätzen ihn und mit der Schwester seiner Kollegin Graciana hat er die Liebe seines Lebens gefunden.
Alsbald wartet ein neuer Fall auf die portugiesischen Sub-Inspektoren der Gemeinde Fuseta. Eine Autobombe detoniert und jagt eine Filiale der Crédito Agricola in die Luft. Der Täter hatte es auf eins der Schließfächer abgesehen, doch nichts wurde gestohlen. Bald schon wird klar, dass der Täter aus idealistischen Gründen handelt und es wird nicht bei dieser einen Bombe bleiben.

Meine Meinung:
Dies ist der vierte Teil der Krimireihe um den deutschen, liebenswerten autistischen Kommissar Leander Lost. Ich kann nur sagen, ich liebe diese Bücher. Sie vermitteln mir sehr authentisch das Lebensgefühl an der Algarve, sodass man sich beim Lesen bereits im fernen Portugal wähnt. Dieses Jahr ist das tatsächlich schwer für mich, da ich im Sommerurlaub tatsächlich nach Fuseta fahren wollte, um mir die Gegend anzusehen. Dank Corona wird daraus leider nichts. Aber ich hoffe, dass es nächstes Jahr dafür klappt.
Die Hauptprotagonisten, die Sub-Inspektoren Graciana Rosado und Carlos Esteves und allen voran Leander Lost sind mir sehr ans Herz gewachsen. Dann ist da noch der selbstverliebte Spanier Miguel Duarte, der mir ebenso ein Schmunzeln ins Gesicht zaubert.
Dabei spielt der eigentliche Kriminalfall fast schon eine Nebenrolle. Aber das macht gar nichts, ich freue mich immer auf ein Wiedersehen mit den sympathischen und spleenigen Charakteren.
Das Buch kann man sehr gut ohne Vorkenntnisse der anderen Krimis lesen, da der Autor die Eigenheiten von Leander immer wieder gut beschreibt.

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Veröffentlicht am 11.06.2020

Packender 9. Fall mit neuem Team

Ich bin dein Tod (Ein Kommissar-Dühnfort-Krimi 9)
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Kommissar Dühnfort hat sich in eine neue Abteilung versetzen lassen, der OFA - Operative Fallanalyse, da ihm die Arbeit in der Mordkommission nicht mehr zufrieden gestellt hat. Jetzt arbeitet er im Team ...

Kommissar Dühnfort hat sich in eine neue Abteilung versetzen lassen, der OFA - Operative Fallanalyse, da ihm die Arbeit in der Mordkommission nicht mehr zufrieden gestellt hat. Jetzt arbeitet er im Team mit seinen Kollegen als Profiler. Dabei muss er sich sehr umstellen, früher war er der Chef und tonangebend, nun muss er sich mit seinen Kollegen arrangieren. Das hatte er sich etwas anders vorgestellt.
Als ihm bei mehreren scheinbar völlig verschiedenen Morden Details auffallen, die sich viel zu sehr ähneln, gibt er seinen Verdacht preis, dass es sich um einen Serienkiller handeln könnte. Doch nicht alle sind seiner Meinung und er muss sich sehr anstrengen, um die Kollegen und den neuen Chef von seiner Theorie zu überzeugen.
Gleichzeitig war ich als Leser den Ermittlern einen Schritt voraus, da ich Kenntnis von einem Videotagebuch erhielt, in welchen die junge Lea Erschreckendes berichtete. Ich hatte dabei eine Art Deja vu, da ich die Thematik, die hier beschrieben wird, schon mal ähnlich in einem Spielfilm gesehen habe. Was der Handlung aber nicht die Dramatik nimmt. Die Grenzen zwischen Opfer und Täter sind verschwindet gering und während des Lesens habe ich mir fast schon gewünscht, der Täter kann seinen Plan komplett umsetzen.
Und ja, die beschriebene Thematik gibt es wirklich und ich frage mich, warum man kaum etwas in den Medien darüber erfährt.
Ich freue mich auch immer auf die Abschnitte, in welchen von Dühnforts kleiner Familie berichtet wird, da sie mir sehr ans Herz gewachsen ist.
Fazit: Emotional aufwühlender Fall, absolut lesenswert!

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Veröffentlicht am 22.04.2020

Die weiße Maus

Die Spionin
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In dem Roman geht es um die so gut wie unbekannte Freiheitskämpferin Nancy Wake, bekannt auch unter dem Pseudonym die „Weiße Maus“.
Nancy, die eigentlich aus Neuseeland stammt, lebte mit ihrem wohlhabenden ...

In dem Roman geht es um die so gut wie unbekannte Freiheitskämpferin Nancy Wake, bekannt auch unter dem Pseudonym die „Weiße Maus“.
Nancy, die eigentlich aus Neuseeland stammt, lebte mit ihrem wohlhabenden Mann Henri Fiocca in Marseille. Er ist die Liebe ihres Lebens. Als die Nazis 1940 Frankreich besetzen, schließt sich Nancy der Rèsistance an und wird von Henri unterstützt. Die Deutschen vermuten einen Mann hinter der weißen Maus, so kann sie ihren Häschern immer wieder entwischen. Doch dann wird Henri verhaftet und Nancy flieht nach England. Dort lässt sie sich zur Geheimagentin ausbilden. Anschließend kehrt sie nach Frankreich zurück und kämpft zusammen mit den Partisanen gegen die Deutschen. Sie gibt zudem die Hoffnung nicht auf, das ihr geliebter Mann noch lebt.

Meine Meinung:
Ich habe das Buch als Hörbuch gehört. Ulrike Kampfer hat eine angenehme Stimme und ich war sofort in der Geschichte drin und habe mit Nancy mitgefiebert und -gebangt.

Der Name „Die weiße Maus“ war mit zwar schon irgendwie geläufig, aber ich hatte mich vorher nie über sie informiert.

Was für eine taffe Frau! Ich finde bewundernswert, wieviel Mut und Durchhaltevermögen Nancy hatte. Sie musste gegen viele Widerstände kämpfen. Nicht nur die Nazis machten ihr das Leben schwer, sie hat sich auch immer wieder den Respekt ihrer Mitstreiter erkämpfen müssen.
Sie hat Unglaubliches geleistet und ich finde schade, dass sie zu Lebzeiten in der Öffentlichkeit wenig Anerkennung erfahren hat.

Fazit: Der Schreibstil ist unterhaltsam, ergreifend und spannend. Imogen Kealey hat ein sehr interessantes Buch über eine bemerkenswerte Spionin geschrieben. Absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 15.01.2020

1794 – düster und grausam

1794
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Eine junge Frau wird in ihrer Hochzeitsnacht grausam verstümmelt und getötet. Der Ehemann Eric Zwei Rosen kann sich an nichts erinnern, ist sich aber gewiss, dass er seine Braut getötet hat. Er wird in ...

Eine junge Frau wird in ihrer Hochzeitsnacht grausam verstümmelt und getötet. Der Ehemann Eric Zwei Rosen kann sich an nichts erinnern, ist sich aber gewiss, dass er seine Braut getötet hat. Er wird in ein Irrenhaus in Stockholm eingewiesen.
Die Mutter der Braut hat allerdings Zweifel daran, dass der Bräutigam seine frischgebackene Frau umgebracht haben soll und wendet sich an Jean Mickel Cardell. Seine Nachforschungen bringen Ungeheuerliches zu Tage.

Ich war sehr überrascht, dass es einen Nachfolgeband von 1793 gibt, in welchen auch noch Cardell und Winge ermitteln sollen. Cecil Winge starb ja im ersten Teil.
Nichtsdestotrotz hat mich natürlich interessiert, wie die Geschichte weiter gehen kann, mit einem Winge, den es nicht mehr gibt.
Die Lösung war an sich ganz einfach, Cecil Winge hat einen Bruder – Emil Winge. Dieser taucht eines Tages bei Cardell auf und übernimmt fortan den Part seines Bruders. Doch Emil ist ein Trinker und Cardell hat seine liebe Not mit ihm.

Am Anfang des Hörbuchs wird aber erst einmal die Geschichte von Eric Zwei Rosen aus dessen Perspektive erzählt.

Auch Anna Stina kommt in diesem Buch wieder vor, das hat mich sehr gefreut. Allerdings erfährt auch sie eine Menge Leid.

Die Handlung war ja schon im ersten Teil sehr düster, aber im zweiten Teil ist alles noch viel schlimmer und grausamer. Ich hatte laufend ein ungutes Gefühl und habe wirklich sehr mitgelitten.
Ich war vorletztes Jahr in Stockholm, und kann mir ehrlich gesagt, die Stadt nicht so finster und so gewalttätig vorstellen.

Die beiden Hörbuchsprecher Philipp Schepmann und Louis Friedemann Thiele lesen das Hörbuch sehr gut, sie können die düstere Stimmung gut transportieren und ich war gefesselt von der Handlung.
Erst hatte ich befürchtet, dass ein all zu offenes Ende kommen könnte, das hat sich nicht ganz bewahrheitet. Das meiste ist aufgelöst und falls es keinen Nachfolgeband geben wird, bin ich mit dem Ende doch zufrieden.
Trotzdem würde ich einen Nachfolgeband sehr gerne lesen!

Fazit: Sehr düstere Fortsetzung von 1793. Megaspannend und extrem grausam, daher nichts für zartbesaitete Leser/Hörer.

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Veröffentlicht am 16.10.2019

Zirkus der Faszination und des Grauens

Die Arena: Grausame Spiele
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Hoshiko wurde mit 5 Jahren, wie viele andere Kinder auch, ihren Eltern entrissen und zum Zirkus gebracht. Dort setzt sie jeden Abend auf dem Hochseil ihr Leben aufs Spiel.
Hoshiko ist ein Dreg und somit ...

Hoshiko wurde mit 5 Jahren, wie viele andere Kinder auch, ihren Eltern entrissen und zum Zirkus gebracht. Dort setzt sie jeden Abend auf dem Hochseil ihr Leben aufs Spiel.
Hoshiko ist ein Dreg und somit nichts wert. Das meinen jedenfalls die Pures, die vor langer Zeit die Dregs ausgegrenzt haben. Den Pure Kindern wird von klein auf beigebracht, dass Dregs minderwertig und keine Menschen sind. Sie sind Abschaum.
Das denkt auch Ben. Seine Mutter ist in der Politik für die Dreg-Kontrolle zuständig und sie hasst die Dregs. Sie will alle vernichten. Doch Ben ist anders, er sieht und spürt, dass die Dregs genauso Menschen mit Gefühlen sind. Erst recht, als er Hoshiko im Zirkus sieht. Ben ist fasziniert von ihrer Schönheit und Anmut.
Ben beginnt das System zu hinterfragen und möchte Hoshiko retten, doch damit macht er sich mächtige Feinde und beide müssen um ihr Leben fürchten.

Meine Meinung:
Als ich den Klappentext gelesen habe, hat mich das Buch sehr an die Tribute von Panem (meine Lieblingstrilogie) erinnert.
Auf jeden Fall ist es genauso spannend, obwohl es eine ganz andere Handlung ist.
Die Geschichte wird abwechselnd aus Hoshikos und Bens Sicht geschildert, so kann man beiden in ihre Gedankenwelt folgen.

Mir gefiel die Atmosphäre im Zirkus sehr, obwohl der Tod allgegenwärtig war. Vor allem die Aufführungen fand ich äußerst faszinierend und ich hoffte immer, dass diese gut für die Artisten ausgehen.

Hoshiko ist ein taffes Mädchen, dass sich mehr Sorgen um ihre Freunde macht, als um sich selbst. Sie ist mir sehr sympathisch, ebenso ihre Freunde.
Ben finde ich ein wenig blauäugig. Aber wenn man ständig der Propaganda der Pures ausgesetzt ist, und selbst kaum Bezug zu den Dregs hat, kann ich mir schon vorstellen, dass Ben sich der Situation in welcher die Dregs leben nicht bewusst war.
Rassismus ist hier allgegenwärtig. Ich hoffe, das Thema öffnet auch so manchen Leser die Augen.

Die Liebesgeschichte der beiden ist nicht sonderlich glaubhaft, da sie kaum Zeit miteinander verbracht haben und sich dementsprechend kaum etwas entwickeln konnte. Die Geschichte hätte sicher auch ohne dem funktioniert. Ich hätte das eher im Folgeband erwartet, Ich hoffe, dass die beiden da mehr Zeit haben um sich erst einmal richtig kennen zu lernen.
Angesichts der teilweise grauenhaften Beschreibung mancher Szenerien, finde ich das Buch ab 12 Jahren nicht geeignet. Ich würde die Grenze bei 16 Jahren ansetzen.

Fazit: Faszinierende, grausame und sehr spannende Dystopie. Ich freue mich schon jetzt auf Band 2!