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Veröffentlicht am 17.10.2019

toller Ansatz mit leichten Schwächen

My Mindful Flow
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Was ist das?

Jocely de Kwant erlitt mit 25 Jahren ein Burnout. Lange Spaziergänge und Basteleien halfen ihr, ihre Ruhe wiederzufinden. Als sie später als Autorin bei dem Magazin „Flow“ anfängt, ist sie ...

Was ist das?

Jocely de Kwant erlitt mit 25 Jahren ein Burnout. Lange Spaziergänge und Basteleien halfen ihr, ihre Ruhe wiederzufinden. Als sie später als Autorin bei dem Magazin „Flow“ anfängt, ist sie in der Lage, ihre gewonnene Erkenntnisse in Kombination mit dem Hauptthema des Magazins „Achtsamkeit“ zu verwenden. Mit „My mindful flow“ möchte sie ein Buch mit kleinen Aufgaben und Ideen an den Leser bringen, damit dieser sich täglich etwas Zeit für sich nimmt und etwas Geschwindigkeit aus dem schnellen Leben herausnehmen kann.

Wie sieht es aus?

Das Buch in Form einer Klappenbroschur verfügt über einen matten Einband in Naturoptik. Der komplette Umschlag ist mit kleineren Illustrationen verziert und vermittelt einen sehr naturverbundenen Eindruck. Der Buchrücken ist schlicht in grün gehalten. Das Innenleben setzt die Farbgebung und Gestaltungsart fort. Es wird mit gedeckten, aber lebendigen Farben gearbeitet, die je nach Abschnitt im Buch anders sind. Im kompletten Buch gibt es zahlreiche kleinere und größere Illustrationen, viele Freiräume zum Zeichnen und Notieren, an anderen Stellen hingegen liniere oder karierte Freiräume. Es wird einerseits mit einer relativ cleanen, nicht serifenfreien Schriftart gearbeitet, teilweise zudem mit einer schreibschriftähnlichen Schrift. Trotz der vielen gestalterischen Elemente wirkt das Buch zu keiner Zeit überladen. Leider verfügt das Buch über kein Lesezeichen (z.B. in Form eines Bandes), was sehr praktisch gewesen wäre. Die Seiten sind nicht reinweiß, von der Papierdicke her etwas fester als normales Papier. Das Papier ist nur bedingt für Fineliner geeignet, ich empfehle am ehesten Kugelschreiber oder Bleistift.


Was erwartet einen?

Die Autorin präsentiert in ihrem Buch 365 Aufgaben und Impulse für mehr Achtsamkeit. Dabei handelt es sich um unterschiedliche Aufgabe oder Fragen aus unterschiedlichen Gebieten, die auf verschiedene Sachen abzielen. Dabei kann es um Wiedergabe von Wahrnehmungen gehen, um das Beschreiben von Gefühlen und Gedanken, aber auch teilweise einfach nur kleinere Malereien oder das Aufkleben von Sachen. Die Rubriken umfassen die Themen „Natur, Alltag, Spiel, Körper, Kritzeleien, Verbundenheit, Sinne, Schreiben, Kreativität, Erforschen, Essen und Nichtstun“. Die Rubriken sind dabei nicht gleichlang, aber um Umfang her ähnlich. Zu Beginn jeder Rubrik gibt es eine zweiseitige Einleitung mit Anekdoten und Überlegungen der Autorin.

Mein Fazit

Achtsamkeit ist ein Thema, welches in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen hat. Wir leben in einer Welt, in der wir immer und überall erreichbar sein wollen und müssen, wo wir viel zu wenig für uns selbst tun und manchmal den Fokus verlieren. Deshalb sprach mich die Idee des Journales sehr an und ich war gespannt, ob es mir hilft.

Zunächst muss ich sagen, dass in meinen Augen die Gestaltung sehr gelungen ist, aber sicher nicht jedem zusagt. Verschiedenfarbige Rubriken, zahlreiche Illustrationen, jede Seite hat ein anderes Layout – für die einen wird es eine nette Abwechslung, andere wird es stören. Ich gehöre zu denen, die es schön finden. Mir gefällt es, dass für jede Aufgabe ausreichend Freiraum gelassen wurde, um die Antwort/die Zeichnung direkt daneben/darunter zu platzieren. Man braucht also nicht noch ein zusätzliches Buch oder zusätzliche Seiten.

Inhaltlich muss ich aber sagen, dass ich nicht ganz so überzeugt bin. Es ist toll, dass es verschiedene Rubriken gibt, einige davon sagen mir nur leider fast gar nicht zu. Bereits die erste Rubrik „Natur“ hat meine Laune deutlich gedrückt, denn jede zweite Aufgabe war „suche eine Blume“, „suche ein Blatt“, „suche eine Feder“ oder male eines davon. Vielleicht kann ich mich da auch nicht ganz darauf einlassen, weil ich mir damit blöd vorkomme, aber die Aufgaben haben mich sehr gestört. Ansonsten gab es vereinzelt einige Aufgaben, bei denen ich nicht ganz wusste, wie ich sie umsetzen soll, z.B. das Zeichnen der Bewegung meiner Füße beim Laufen oder Aufgabe, wo man z. B. Stofffetzen und andere Materialen sammeln und aufkleben soll. Andere Aufgaben hingegen fand ich sehr gut, da man wirklich in sich geht, über spezifische Sachen nachdenkt (z. B. was man als Kind gern gegessen hat). Insgesamt muss ich daher sagen: Nicht alle Aufgaben konnten mich überzeugen, diese habe ich dann teilweise einfach übersprungen.

Vom Vorgehen her habe ich es so gemacht, dass ich jeden Tag eine Aufgabe aus einem anderen Bereich mache. Als Rubrik 1 am Tag 1, Rubrik 2 an Tag 2 und so weiter. Das empfand ich als abwechslungsreicher. Ich denke aber, dass da jeder vorgehen kann, wie er mag.

My mindful Flow gibt für mich gute Ideen bei einer niedlichen Gestaltung, ich kann es aber nicht uneingeschränkt empfehlen und es konnte mich auch nicht restlos begeistern. Es ist aber dennoch ein guter Einstieg in das Thema Achtsamkeit, beinhaltet teilweise wirklich kreative Aufgaben und macht zum Großteil auch Spaß.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, was mir freundlicherweise von dem Verlag zur Verfügung gestellt wurde. Meine Meinung wurde hierdurch nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 21.08.2019

gutes Buch, was mich aber nicht vollendens begeistern konnte

Das Versprechen deiner Lippen
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„Du hast mir nur gesagt, dass die Sonne ein Stern ist. Und doch sind das die schönsten Worte, die ich je von einem Menschen gehört habe. Weil ich es bin, die deine Schale geknackt hat.“ (Emma über Neo ...

„Du hast mir nur gesagt, dass die Sonne ein Stern ist. Und doch sind das die schönsten Worte, die ich je von einem Menschen gehört habe. Weil ich es bin, die deine Schale geknackt hat.“ (Emma über Neo in Das Versprechen deiner Lippen)

Worum geht’s?

Als Neo als ihr neuer Stiefbruder in Emmas Leben tritt, ist sie anfangs glücklich – und dann schwer enttäuscht. Denn Neo redet nicht. Emma gibt nicht auf und während sie versucht, den schweigsamen Jungen zum Reden zu bringen, verliert sie Stück für Stück ihr Herz. Doch dann werden sie entzweigerissen – 735 Tage müssen die jungen Liebenden warten, bis sie wieder zusammen sein können. Was Emma nicht weiß: Es wird kein Wiedersehen geben, zumindest nicht nach 735 Tagen. Denn erst Jahre später kreuzen sich ihre Wege erneut und Emmas Herz beginnt erneut zu brechen…

Das Versprechen deiner Lippen ist in sich geschlossen.

Schreibstil / Gestaltung

Das schlichte Cover in Rosatönen finde ich sehr zurückhaltend und fast schon etwas langweilig gestaltet. Es gibt keinen Hinweis auf den Inhalt und hat auch keinen Bezug zum Titel. Die Geschichte wird sowohl von Neo als auch von Emma erzählt, hierbei gibt es Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit. Emmas Erzählanteil überwiegt den von Neo deutlich. Die Kapitel sind entsprechend überschrieben, in welcher Zeit sie spielen. Der Schreibstil ist locker und gut lesbar, sprachlich ist das Buch für (junge) Erwachsene angemessen. Die Autorin verzichtet auf explizite Sexszenen.

Mein Fazit

Nachdem ich von „Perfectly broken“ der Autorin hellauf begeistert war, wollte ich unbedingt ihre älteren Werke lesen. So kam ich auf „Das Versprechen deiner Lippen“ und da mich der Klappentext ansprach, landete es auf meiner Leseliste. Das Buch habe ich an zwei Abenden durchgelesen. Die Autorin zeigt sich gewohnt gefühlvoll, überzeugt mit einer emotionalen Geschichte, aber trifft einige Entscheidungen, die für mich das Buch nicht ganz greifbar gemacht habe.

Der Einstieg in das Buch gelang mir sehr gut. Wir lernen Emma kennen, die ihren neuen Stiefbruder Neo begrüßen möchte. Doch Neo hat da offenbar nicht so Lust drauf, denn er bleibt lange stumm und in sich zurückgezogen. Emma will aber nicht aufgeben und so entwickelt sich in der Vergangenheits-Story eine niedliche Geschichte um Emma, die immer wieder versucht, Neo zum Reden zu bewegen, und Neo, der irgendwann vielleicht sein Schweigen bricht und ganz nebenbei auch Emmas Herz gewinnt. Doch dann kommt es zu dem großen Knall und dem Versprechen von Neo, dass sie sich in 735 Tagen wiedersehen. Gegenwarts-Emma verrät uns bereits, dass es nicht zum Wiedersehen kam. Denn einige Zeit später lebt Emma in London, arbeitet in einem Buchladen und schreibt nebenbei einen Blog – und hierbei erzählt sie ihre Geschichte mit Neo. Ausgerechnet dieser Neo tritt kurz darauf wieder in ihr Leben und sie muss feststellen, dass er ganz anders ist als vor einigen Jahren. Neo und Emma versuchen sich an einer Freundschaft und dabei muss Emma erfahren, wie Neos neues Leben aussieht.

Anfangs war ich mir etwas unsicher über die Erzählform. Wir erfahren immer abwechseln von einem Blogbeitrag von Emma die Vergangenheitsgeschichte und dann von Gegenwarts-Emma, wie es ihr Jahre später geht. Also Neo wieder auftaucht, fängt auch er an, zu erzählen, unter anderem durch Kommentare auf Emmas Blog. Die Vergangenheitsgeschichte konnte mich nicht so ganz überzeugen, weil der Zeitraum der Beziehung doch sehr überschaubar ist und zB die Erklärung für Neos Schweigen doch sehr überflüssig war, da hätte man deutlich mehr machen können. Als es zum großen Knall kommt, war ich traurig für Emma, aber nicht den Tränen nah, wie es mir teilweise bei „Perfectly Broken“ ging. Die Gegenwartsgeschichte machte es mir zwischendurch auch schwer, allerdings eher auf einer moralischen Ebene. Denn je mehr wir über Neos gegenwärtige Leben erfahren, desto weniger mag man an ein Happy End für Emma und Neo glauben – und fragt sich, ob man es sich überhaupt wünsche dürfte. Hier warten einige emotionale Themen auf den Leser und auch die ein oder andere Gefühlsachterbahn. Besonders gut gelungen ist der Autorin das Ende – oder auch das Doppelende. Man kann theoretisch selbst entscheiden, wie man möchte, dass die Geschichte endet. Mir hat das richtige, wirkliche Ende sehr gefallen, weil es für das gesamte Buch stimmiger war als das erste Ende. Jeder Leser wird hier aber sicher seine eigene Präferenz haben.

Emma und Neo sind beide durchaus sympathische Charaktere, bleiben allerdings meistens doch eher eindimensional und sind nicht unbedingt tief ausgearbeitet. Das fand ich nicht so schlimm, da die Geschichte sehr viel andere Thematiken hergibt und man somit immer etwas hat, womit man arbeiten kann. Dies betrifft vor allem zahlreiche Enthüllungen bezüglich Neo und seinem neuen Leben. Während ich anfangs dachte, Emma und ihr Schmerz steht im Fokus der Geschichte, hatte ich später doch das Gefühl, dass – zumindest die zweite Hälfte – nur über Neo handelt. Die Beziehung zwischen Vergangenheits-Emma und Vergangenheits-Neo geht für meinen Geschmack vielleicht doch etwas zu sehr von Null auf Hundert und einige interessante Themen, etwa Neos Schweißband, werden doch eher unbefriedigend bis gar nicht mehr thematisiert.

Alles in allem ist „Das Versprechen deiner Lippen“ ein gelungenes Buch, was einen emotional abholt und das Potenzial zu der ein oder anderen Träne mitbringt, mich leider aber nicht vollendens abholen konnte, weil einige Thematiken zu wenig besprochen wurden und einige Entscheidungen der Autorin mich in einen inneren Zwist geworfen haben, sodass ich nicht so ganz mitfiebern konnte. Zumindest im Punkto Vorhersehbarkeit ist das Buch aber überragend, die meisten Twists der Geschichte hatte ich so nicht erwartet. Es ist auf jeden Fall ein Buch, was man gut lesen kann und welches einem in Erinnerung bleiben wird.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise vom Vertrieb überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 17.06.2019

Wohlfühlgeschichte mit nicht greifbarem Ende

New Beginnings
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„Du hast nicht alles verloren, Ryan. […] Du bist nur gefallen und nicht wieder aufgestanden.“ (Lena zu Ryan in New Beginnings)

Worum geht’s?

Ihr Au-Pair-Jahr in Amerika hat sich Lena sicher anders vorgestellt: ...

„Du hast nicht alles verloren, Ryan. […] Du bist nur gefallen und nicht wieder aufgestanden.“ (Lena zu Ryan in New Beginnings)

Worum geht’s?

Ihr Au-Pair-Jahr in Amerika hat sich Lena sicher anders vorgestellt: Statt in einer der pulsierenden Metropolen landet sich in einem süßen Örtchen namens Green Valley. Umgeben von den Rocky Mountains, mitten in einem Skiparadies, aber immerhin hat sie mit Jack, Amy und ihrem Sohn Liam eine süße Familie gefunden, die ein Bed & Breakfast führen. Doch als Lena dann im Green Valley ankommt, stellt sich heraus, dass sie einen weiteren Mitbewohner hat: Ryan, Jakes Bruder, der weltbekannter Skifahrer war, bis bei einem schrecklichen Unfall seine Karriere vorbei war. Und Ryan leidet unter seinem Karriereaus, sehr sogar und lässt dies gern an seinem Umfeld aus. Wird Lena seine Fassade durchdringen können?

New Beginnings ist Band 1 einer Dilogie um das Örtchen Green Valley. Die Geschichte von Lena und Ryan ist in sich geschlossen, Band 2 wird über ein andere Pärchen handeln, welches wir in diesem Buch bereits kennenlernen.

Schreibstil / Gestaltung

Das wunderschöne Cover in seinen Pastelltönnen wirkt verträumt und passt gut zum Buch. Die goldene Schrift mit der Verzierung sieht hübsch aus und zieht das Auge an. Gestalterisch passt das Buch gut in die Richtung Romance / New Adult.

Das Buch wird chronologisch ausschließlich aus Sicht von Lena in der Ich-Perspektive erzählt. Gegen Ende gibt es mehrere Zeitsprünge, die entsprechend übertitelt sind. Der Schreibstil ist sehr locker-leicht, angenehm und undramatisch. Er passt sprachlich gut in den Bereich Young Adult und New Adult, es gibt keine Kraftausdrücke und wenig sexuellen Content.

Mein Fazit

Kleiner, idyllischer Ort, Skiparadies, ein gefallener Badboy – das klingt nach einer guten Geschichte für mich. So freute ich mich sehr, diese Reise in die Rocky Mountains zu erleben.

Der Einstieg in das Buch fiel mir sehr leicht. Die Geschichte startet unmittelbar mit Lenas Anreise und schon kurz darauf trifft sie nach einer etwas missratenen Ankunft auf Ryan, der von Anfang an mit seiner abneigenden Haltung eine harte Nuss darstellt. Relativ schnell hatte ich den Eindruck, zu wissen, wie der Hase in dieser Geschichte hoppeln wird. Und so kam es Schritt für Schritt auch. New Beginnings ist in dieser Hinsicht weder innovativ noch überraschend – das ist aber ok. Natürlich folgt die Story dem typischen Schema, aber der Weg zum entscheidenen Drama hat mir sehr gefallen. Es ist der Ort, der wirklich liebevoll gestaltet wurde und zum Träumen einlädt. Es ist die Familie Cooper, für die Lena als Au Pair arbeiten soll. Und es ist vor allem Ryan, der mit seiner Geschichte für mich der Hauptpunkt der Story ist und mich am meisten begeistern konnte. Denn Ryan, der nah seinem Unfall fast schon depressiv in den Tag herein lebt, wird durch Lenas Anwesenheit langsam Schritt für Schritt aus seinem Schneckenhaus geholt – nur um dann in der nächsten Sekunde wieder vollkommen dicht zu machen. Diese Kombination aus Frustration und Freude hat mich begeistert. Viele Momente zwischen Lena und Ryan sind relativ klischeehaft und vieles habe ich so erwartet, dennoch hat es mich überzeugt, einfach weil es niedlich war. Einiges in der Geschichte ging etwas schneller, teilweise zu schnell (z.B. Ryans „Besserung“), aber dennoch habe ich mich wohlgefühlt. Wohlgefühlen ist wirklich das richtige Wort – New Beginnings ist eine dieser Wohlfühlgeschichten. Bis zu etwa 75% der Geschichte ist das Buch wirklich herrlich undramatisch, beschränkt sich aufs Wesentliche und fühlt sich gut an. Ab da war für mich leider der Drops gelutscht. Im letzten Teil des Buches kommt es zudem auch zu wenigen erotischen Szenen, die jedoch sehr kurz, niveauvoll und oberflächlich gestaltet sind.

Charakterlich muss ich sagen, dass Lena mich nicht wirklich begeistern konnte. Sie war mir teilweise etwas zu naiv, zu trotzig und ist oft verhältnismäßig schnell in die Luft gegangen. Ich habe das Gefühl, Lena nicht wirklich kennengelernt zu haben, obwohl sie mich durch die Geschichte geführt hat. Dazu kommt, dass sie sehr flirty ist und gerade am Anfang der Geschichte nicht ganz klar ist, auf wen genau sie steht. Ihre plötzliche Einsicht kommt daher auch etwas unnatürlich daher und mehr als einmal habe ich mir an den Kopf gepackt, weil sie offenbar das Offensichtliche nicht erkennt. Wer mich hingegen restlos begeistern konnte, war Ryan. Ich konnte seinen Schmerz und seine Verzweiflung spüren, habe mit ihm mitgelitten und gehofft, dass er aus seinem Tief wieder herauskommt. Ryan zeigt hierbei allerdings auch einige unschöne Charaktereigenschaften, was die Sache nur realistischer macht. Im Klappentext wird er als Badboy beschrieben, was ich nicht nachvollziehen kann, denn er ist alles, aber sicher kein Badboy. Ein Frauenheld vielleicht, aber das war’s auch. Zudem gefiel mir die Dynamik zwischen Lena und Ryan, die sich gegenseitig gern mal necken. Die Nebencharaktere wie die Familie Cooper und die Freunde Izzy und Will (diese werden die Protagonisten von Band 2 sein) haben mir gut gefallen, wobei Will mir teilweise etwas zu aufdringlich war und mich Lenas Reaktion hierauf zu so manchen Kopfschütteln gezwungen hat.

Was mir wirklich Probleme bereitet hat, war der komplette letzte Teil des Buches. Während bis zu etwa 75% des Buches die Geschichte wunderbar undramatisch und einfach nur schön war, kam hier der Twist, wie er in jedem Buch dieser Art vorkommt. Das stört mich nicht, ich erwarte ihn sogar. Diesen einen Moment, wo dem Leser das Herz rausgerissen wird und man sich nur denkt „nein, wieso tut ihr mir das an“. Auch New Beginnings hat diesen Moment (streng genommen sogar zweimal kurz hintereinander), nur leider hat das Buch es nicht geschafft, mir das Herz zu brechen. Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass ich mit Lena nicht warm geworden bin oder mir die Beziehungsentwicklung zu wenig greifbar war. Ja, der Enthüllungsmoment hat mich überrascht und berührt, aber nicht so, wie ich es mir gewünscht hätte und von anderen Liebesgeschichten gewohnt bin. Auch die Art, wie mit dieser Enthüllung umgegangen wurde, hat mir leider nicht zugesagt. Es war für mich nicht greifbar, wie die beiden Protagonisten weitergemacht haben, die Irrungen und Wirrungen wirkten zu künstlich (vor dem Hintergrund der Beziehung) und zugleich zu realistisch (vor dem Hintergrund der Zeit im Buch), als dass ich das große Drama nachvollziehen konnte. Zudem haben wir hier zwei junge Erwachsene und gerade Lena zeigt in ihrer leicht naiv-trotzigen Art zu wenig Entwicklung und Verständnis. Wieso genau, werde ich im Spoilerteil ausführen.

Insgesamt muss ich sagen, dass New Beginnings wunderschön anfing, mich trotz der fehlenden Dramatik und ohne wirklichen Spannungsbogen gefangen genommen hat und vor allem mit dem idyllischen Charme von Green Valley überzeugen konnte. Ich fand Ryan als Charakter wunderbar und habe mit ihm mitgelitten, zu Lena fehlte mir aber leider der Zugang. New Beginnings ist ein Buch, was wunderbar für einen Tag am Strand oder einem Abend eingekuschelt auf dem Sofa geeignet ist, welches einem zum Schmunzeln und Schwärmen bringt, aber mich mit seinem Ende leider nicht begeistern konnte. Dennoch habe ich die Lesezeit genossen und finde das Buch wunderbar für entspannte Momente und zum Träumen.

+++ es folgen im Weiteren mögliche Spoiler +++

Natürlich braucht das Buch das typische Drama. So kommt es auch hier, zwar nicht überraschend, aber auch nicht gerade vorhersehbar. Als Lena erfährt, dass Ryan nach Europa geht, kann ich verstehen, dass sie verletzt ist. Als die beiden dann kurze Zeit später wieder auf heile Welt machen (ohne, dass es thematisiert wurde), für ein letztes Mal im Bett landen und Lena danach enttäuscht ist, dass Ryan geht, habe ich die Augen verdreht. Ich weiß nicht, was genau Lena erwartet hatte, aber ihre Erwartung war für mich auf jeden Fall unrealistisch. Die folgenden Zeitsprünge machen es noch weniger greifbar, dass die beiden wieder zueinanderfinden, insbesondere da sie nicht miteinander reden. Als Ryan dann zur Vollendung des Happy Ends nach Wochen zurückkommt, war ich einfach nur genervt, da es für mich zu unglaubwürdig und idealistisch war, auch, da die Charaktere für meinen Geschmack zu wenig aufarbeiten, was zwischen ihnen steht und stand. Daher konnte mich nach hinten heraus das Buch leider nicht ganz überzeugen. Denn es wirkte alles zu verkrampft, es gab zu wenig Bindung und auch dadurch, dass man nur Lenas Sichtweise und ihren Herzschmerz hatte, war es wenig greifbar, dass Ryan plötzlich – aber nach Wochen – zurückkommt. Hier hätte man sich insgesamt mehr Zeit lassen sollen und den Figuren Tiefe geben müssen. Es wurde einfach zu schnell abgehandelt.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise vom Verlag überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 31.05.2019

einige gute Impulse, war mir aber teilweise aber zu viel

It’s All Good
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Was ist das?

In seinem neuen Buch „It’s all good“ möchte der bekannte Lifecoach Lars Amend seinen Lesern erklären, dass unsere Einstellung der Schlüssel zum Erfolg ist. Wenn die Gedanken stimmen, kann ...

Was ist das?

In seinem neuen Buch „It’s all good“ möchte der bekannte Lifecoach Lars Amend seinen Lesern erklären, dass unsere Einstellung der Schlüssel zum Erfolg ist. Wenn die Gedanken stimmen, kann man alles schaffen. Mit vielen inspirierenden Storys, Zitaten und zahlreichen Aufgaben und Ideen möchte der Autor eine positive Botschaft senden und dem Leser helfen, auch positiv zu werden.


Mein Fazit

Von Lars Amend kenne ich bereits das Buch „Why not“ und muss sagen, dass mir das Buch wirklich sehr gut gefallen hat. Es hat mir geholfen, einige Dinge anders anzugehen. Daher war ich sehr gespannt auf sein neues „It’s all good“-Buch.

In gewohnt lockerer Art führt der Autor auch dieses Mal durch sein Buch. Nach einem kurzen Vorwort startet das Buch direkt mit dem Wesentlichen. In 11 umfangreichen Kapiteln mit zahlreichen Unterabschnitten mit durchaus kuriosen Überschriften gibt es sehr viele privater Erlebnisse und Erfahrungen, die Lars Amend nutzt, um sein Anliegen und die Folgen zu illustrieren. Von Geschichten, die zum Lachen sind, bis zu welchen, bei denen das Herz ein wenig schmerzt, ist eine bunte Mischung dabei. Gespickt mit zahlreichen Zitaten und Hintergrundinformationen hat man hier ein leicht zu lesendes, sehr kurzweiliges Buch. Denn durch die lockere Art, die kurzen Sätze und die sehr positive Energie des Autors wird man regelrecht mitgerissen. Sofern man allerdings einen Ratgeber sucht, ist man hier eher falsch. Ein Großteil des Buches baut auf den Lebenserlebnissen des Autors auf, aus denen „Lektionen“ und Impulse abgeleitet werden. So etwas muss man mögen.

Lars Amend bezeichnet sich als Lifecoach. Ich finde, dass man das auch bei seinen Büchern immer sehr merkt. Die Bücher sind sehr persönlich, der Leser wird geduzt, es gibt viele rhetorische Fragen, aber auch zahlreiche Impuls-Fragen, die der Leser für sich selbst beantworten kann und soll. Der Grad zwischen philosophisch-motivierend und fast schon esoterisch-motivierend ist dabei sehr schmal. Zeitweise war mir das Buch daher etwas zu viel, das lag einmal an den Erzählungen des Autors, die zwar durchaus lustig waren, teilweise aber auch fast schon ausufernd wirkten. Manchmal hat es bei mir etwas länger gedauert, bis ich verstanden habe, worauf der Autor hinaus möchte. Über weite Phasen hatte ich aber vor allem das Problem, dass das Buch für mich eher wie eine verschriftliche Rede anfühlte. Ich weiß, dass der Autor auch Podcasts macht, daher ist es gut möglich, dass dieser Stil (so ähnlich war er auch bereits bei Why not, wenn auch nicht so ausufernd) einfach seine Art ist.

Insgesamt ist das Buch ein motivierendes Buch, was sicher einige gute Ansätze liefert, sein Leben zu überdenken. Die kleinen Impulse und Ideen im Buch sind teilweise gut umsetzbar und haben das ein oder andere Mal für mich auch zu Überraschungen geführt, so denke ich immer noch darüber nach, wie viele Stunden eine durchschnittliche Woche eigentlich hat, wenn ich mal wieder sage „ich habe keine Zeit“. Dennoch konnte mich das Buch nicht komplett überzeugen. Vielleicht lag es daran, dass ich mich nicht ganz darauf einlassen wollte, ich weiß es nicht. Jedenfalls hätte mir ein etwas sachlicheres Buch sicher besser gefallen.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, was mir freundlicherweise von dem Verlag zur Verfügung gestellt wurde. Meine Meinung wurde hierdurch nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 08.05.2019

etwas schwächer als Band 1

Corporate Love - Aiden
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„Du rennst sofort zu ihr, wenn du hörst, dass sie verletzt ist, doch du weigerst dich, sie in dein Leben zu lassen. Was ist da los bei dir?“ (Bentley zu Aiden in Corporate Love 2)

Worum geht’s?

Aiden, ...

„Du rennst sofort zu ihr, wenn du hörst, dass sie verletzt ist, doch du weigerst dich, sie in dein Leben zu lassen. Was ist da los bei dir?“ (Bentley zu Aiden in Corporate Love 2)

Worum geht’s?

Aiden, Sicherheitsbeauftragter der Firma BAM und einer von Bentleys zwei besten Freunden, ist eine harte Nuss. Überzeugt davon, dass niemand in der Lage ist, ihn zu lieben, schmettert er jegliche Annährungsversuche ab. Doch Cami, eine von Emmys besten Freundinnen, macht es ihm schwer, sie zurückzuweisen. In ihrer Gegenwart fühlt es sich irgendwie anders an, aber seine Dämonen sind stärker. Doch im Kampf gegen seine inneren Kräfte überzieht Aiden, dass er Cami schon bald für immer verlieren könnte. Denn wieder scheint eine böse Kraft im Hintergrund ihr Unwesen zu treiben…

Corporate Love – Aiden ist Band 2 der Vested Interest Reihe von Melanie Moreland. Band 2 ist in sich geschlossen und kann auch ohne Vorkenntnisse gelesen werden, allerdings kommen Storylines aus Buch 1 vor und auch die Geschichte um Bentley und Emmy wird fortgeführt, weshalb ich empfehle, den Vorgängerband gelesen zu haben.

Schreibstil / Gestaltung

Das Cover zeigt den vermeintlichen Aiden, der statt Anzügen nur in Hemden rumläuft. Es passt zum Buch, ist allerdings wie bereits beim Vorgängerband eher unaussagekräftig und sehr gewöhnlich. Dennoch fügt es sich gut zu Band 1 und lässt die Serienzugehörigkeit erkennen. Auch Band 2 wird wieder wechselseitig aus Sicht von Aiden und Cami aus der Ich-Perspektive erzählt. Wie bereits der Vorgänger liegt auch hier der Fokus auf Aidens Kapiteln, diese überwiegen deutlich. Dieser doch eher ungewöhnliche Faktor ist ein Merkmal der Reihe und gefällt mir ausgesprochen gut. Die Autorin ist ihrem Erzählstil treu geblieben. Das Buch liest sich sehr locker und leicht, ist sprachlich passend zu den Protagonisten und der Handlung. Die Story verläuft linear.

Mein Fazit

Der erste Band von Corporate Love war einer meiner Überraschungshits in diesem Jahr. Hatte ich einen klassischen, klischeegeladenen CEO Roman erwartet, so wurde ich von der Natürlichkeit des Buches vollkommen überrumpelt und flog mit großer Begeisterung durch die Seiten. Am Ende schloss ich das Buch mit Freude auf Band 2. Konnte Corporate Love 2 diese hohe Messlatte erreichen oder gar übertreffen? Für mich leider nicht wirklich.

Der Einstieg in das Buch gelang mir gewohnt gut, wirkte auf mich allerdings etwas holprig. Das Buch hat einige Seiten gebraucht, um auf einen grünen Zweig zu kommen. Es wirkte ein wenig wie ein verlängerter Epilog vom Band 1 und ich war unentschlossen, wohin die Reise gehen soll. Vor allem wirkten anfangs die Charaktere etwas kurios, Emmy zB wirkte sehr kindlich, Bentley sehr väterlich und die Jungs untereinander fast schon pubertär. Nach etwa einem Viertel nahm das Buch dann aber seinen gewohnten Groove auf und konnte mich relativ schnell wieder für sich begeistern. Im Fokus des Buches stehen Aiden und Cami, die bereits eine lockere Freundschaft mit Vorzügen genießen, insbesondere Cami aber gern mehr hätte. Aiden ist sehr zurückhaltend, weist sie immer wieder ab und legt auch sonst eine sehr selbstzweifelnde Art an den Tag. Man erfährt, dass Aiden sehr heftige Alpträume hat und im Laufe der Geschichte entwickelt sich – ähnlich wie in Band 1 – wieder eine Crimestory im Hintergrund. Gut gefallen hat mir, dass Bentley und Emmy auch wieder vorkommen und ihre Story ein wenig vorangetrieben wird, dennoch die Zentralthematik auf Aiden und Cami bleibt. Wenig Präsenz hatten Maddox und Dee, die in Band 3 die Hauptrolle sein werden, was ich ein wenig schade fand, da ich zu beiden noch nicht unbedingt eine Verbindung aufgebaut habe.

Natürlich ist auch Corporate Love 2 nicht unbedingt innovativ. Man kann relativ gut erahnen, was passieren wird und ähnlich wie bei Band 1 kommen jetzt keine größeren Überraschungen. Die im Hintergrund angelegte Crimestory empfand ich bei Band 2 deutlich offensichtlicher als bei Band 1 und es hat mich zwischendurch etwas gestört, dass die Charaktere – anders als der Leser – ein Brett vorm Kopf zu haben schienen, was dort abging. Daher wirkte Band 2 etwas konstruierter und war nicht ganz so spannend wie Band 1. Dafür, dass das Drama so offensichtlich war, hat es ziemlich viel Platz eingenommen, es voranzutreiben und aufzulösen. Dennoch sind viele Elemente aus dem Vorgängerband erhalten geblieben, etwa die amüsant unbeholfene Art der Jungs und die Natürlichkeit. Ich habe einige Male geschmunzelt und auch wenige Male gelacht. Obwohl das Buch mit relativ wenig Handlung und noch weniger Drama auskommt und eigentlich außer der Crimestory gar nicht so viel zu bieten hat, habe ich mich nicht gelangweilt gefühlt. Es gab einige wirklich süße Momente, etwa das abendliche Vorlesen, und definitiv ein bisschen etwas für das Herz. Mir kam Band 2 etwas sexueller vor als Band 1, die Sexszenen waren jedoch stets niveauvoll und passend.

Aiden und Cami kannte der Leser bereits aus Band 1, jetzt lernt man sie aber besser kennen – wobei, eigentlich lernt man eher Aiden besser kennen. Hierbei spielen vor allem seine Alpträume, seine Kindheit und der hieraus resultierende Selbstwertmangel eine Rolle. Man merkt von Anfang an die Chemie zwischen Cami und Aiden, versteht aber nicht so ganz, wieso Aiden so blockiert. Leider hat mir die Charakterentwicklung in diesem Buch etwas gefehlt, vor allem, da Aiden für mich relativ plötzlich seine Meinung ändert – dies ist zwar anlassbezogen schon greifbar, mir fehlt aber auch ein wenig die Verständlichkeit auf emotionaler Ebene. Hier hätte man sicher etwas mehr ausarbeiten können.

Phasenweise wirkte Corporate Love 2 für mich deutlich klischeehafter als Band 1. Es werden ein paar klassische Inhalte und Situationen abgearbeitet, die das Buch nicht nötig gehabt hätte. In diesen Momenten wir gern auch sehr dick aufgetragen, etwa wenn die Freundschaft der Jungs zueinander beschrieben wird. Vor allem die letzten paar Seiten des Buches waren für mich etwas drüber und der letzte Satz konnte mich leider gar nicht begeistern, weil er für mich nicht wirklich gepasst hat.

Insgesamt war Corporate Love 2 ein nettes Buch für Zwischendurch, welches wieder mit Natürlichkeit punkten konnte, leider aber doch deutlich hinter Band 1 zurücksteht. Mir fehlte in der Beziehung von Aiden und Cami ein wenig die Tiefe und die Entwicklung und das hier angelegte Drama war nicht so schön subtil wie in Band 1, sondern relativ offensichtlich.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise vom Verlag überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]